Der Begriff Drache (v.griech.: drákon der starr Blickende) bezeichnet Mischwesen, die z.B. Schlangen-, Krokodil-, Löwen- oder hörnertragende sowie feuerspeiende Charakteristika mit anderen verbinden. Nur in Asien haben Drachen eine ursprünglich positive Bedeutung. Hier gelten sie als weise, halbgöttliche Wesen, die Menschen beschützen und beschenken. (siehe Long (chin. Drache), Mang-gon (thail. Drache))
In mythologischen Erzählungen vom Drachenkampf werden Auseinandersetzungen zwischen Schlangenhalsdrachen oder mehrköpfigen Drachen geschildert. Dazu gehören
- die Ninurta - Mythologie, in der Giftdrachen, Löwendrachen und Schlangendrachen besiegt werden,
- der Kampf des Wettergottes Baal gegen das Meer
- Marduk gegen Tiamat
- Apollo gegen Python oder
- Zeus gegen Typhon
- Herakles gegen die Hydra
- Beowulf gegen Grendl
- Siegfried gegen Fafnir (Nibelungenlied)
Das Alte Testament kennt die Drachengestalt u.a. als Leviathan und Behemot. Die Apokalypse schildert das Böse in Gestalt eines siebenköpfigen Riesendrachen.
In der Apokalyptik übernimmt ein Engel (Michael) die Rolle des Drachenkämpfers; später wird sie in der christlichen und islamischen Legende Heiligen zugesprochen: St. Georg, al Hadr.
Seit der Antike bis zur Gegenwart wird das Motiv des Drachenkampfs politisch instrumentalisiert, in dem die eigene ?gute' Partei gegen die andere Partei des personifiziert Bösen zu Felde zieht (siehe "Achse des Bösen").
Drachen als Märchenwesen erleben heute in der Literaturgattung der Fantasy eine Renaissance. Die Spanne reicht von Drachen als Gefährten des Menschen (Anne McCaffreys Drachenreiter von Pern-Zyklus) über intelligente, magische Wesen (Ursula K. LeGuins Erdsee Bücher) bis zu den klassischen Ungeheuern der Mythologie (J. R. R. Tolkiens Der kleine Hobbit).
siehe auch: Drachenhort, Draco-Standarte, Draconarius