Reutlingen liegt mit seinen knapp 110.000 Einwohnern am Fuß der Schwäbischen Alb. In direkter Nachbarsschaft zur Universitätsstadt Tübingen bildet Reutlingen ein zunehmend zusammenwachsendes Oberzentrum mit, im engsten Einzugsbereich 240.000 Einwohnern. Die ehemals freie Reichsstadt. Seit 1180 verfügt Reutlingen über das Marktrecht, und wurde 1802 nach erbittertem Widerstand Teil des Königreiches Württemberg. Bei der Revolution von 1848 ist Reutlingen als immer noch gedemütigte freie Stadt vorne dabei, sucht den Konflikt mit der württembergischen Obrigkeit. Die Industrialisierung der Stadt kam erst langsam in die Gänge, jedoch dann nach Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke nach Plochingen 1859 intensiv. Nach der Machtübernahme 1933 wandelt sich Reutlingen schnell von einer sozialistisch geprägten Stadt in eine von den Nazis dominierte Stadt.
Am Ende der Nazi-Zeit wird Reutlingen mit vier Luftangriffen schwer in Mitleidenschaft gezogen, rund 25 Prozent des Gebäudebestandes werden vernichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg regierte Oskar Kalbfell (SPD) die Stadt unumstritten bis 1972, ihm folgte der ehemalige Landrat des Altkreises Münsingen, Dr. Manfred Oechsle (CDU), der ebenfalls eine Ära beginnt, die mit der Wahl von Dr. Stefan Schultes (CDU) im April 1995 endet.
Im Jahre 1988 überschritt Reutlingen die 100.000-Einwohner-Grenze.