Hoghehus

Teil des Flächendenkmals der Lübecker Altstadt
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Das Hoghehus am Koberg in Lübeck ist das größte erhaltene mittelaterliche Bürgerhaus in Lübeck und steht als Bestandteil des Flächendenkmals der Lübecker Altstadt unter Denkmalschutz.

Geschichte

Das Grundstück am Koberg 2 wird in den alten Lübecker Urkunden erstmals um 1307 erwähnt, wobei der Seitenflügel älter ist und auch das Jahr 1280, also die Zeit unmittelbar nach dem großen Lübecker Stadtbrand zurück geht. Es wird angenommen, das hier, in der unmittelbaren Nähe der früheren Lübecker Burg, schon vorher der Sitz des Lübecker Vogtes war. In Anlehnung hieran und aufgrund der Größe wir das Gebäude bereits 1353 Hoghehus genannt. Das konstruktiv aus zwei Giebelhäusern der Backsteingotik bestehende Gebäude wurde 1796 zur Straße mit einer gemeinsamen klassizistischen Attikafassade versehen, die heute das Erscheinungsbild prägt und über das wahre Alter des Hoghehus täuscht. Aus dieser Zeit stammt auch das Säulenportal. Im Gebäude finden sich eine barocke Treppe und eine Saaldecke mit Stuck aus dem frühen 18. Jahrhundert, die auf bereits zu diesem Zeitpunkt durchgeführte Umbauarbeiten hindeuten.

Nutzung

Ausgehend von der vermuteten Nutzung als Vogtei hat das Gebäude eine wechselhafte Nutzungsgeschichte erfahren. So war es im Siebenjährigen Krieg „Ausweichresidenz“ des Herzogs Friedrich der Fromme, der sich mitsamt seinem Hofstaat sicherheitshalber nach Lübeck begeben hatte und mit seinen Ministern sein Land Mecklenburg von dort aus regierte. Heute ist der sanierte Komplex Eigentum der Industrie- und Handelskammer Lübeck, die es als Tagungsgebäude für Schulungen und Veranstaltungen nutzt.

Literatur

  • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.): Lübeck-Lexikon. Die Hansestadt von A bis Z. 1. Aufl., Verl. Schmidt-Römhild, Lübeck 2006, ISBN 978-3-7950-7777-8.
  • Klaus J. Groth: Weltkulturerbe Lübeck - Denkmalgeschützte Häuser. Verlag Schmidt-Römhild, 1999