Blutdruckmessung

Ermittlung des Drucks in Blutgefäßen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juni 2005 um 13:13 Uhr durch Mfranck (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der menschliche Körper braucht, um zu leben, einen gewissen Arbeitsdruck (Blutdruck). Der Blutdruck ist invasiv (im Körper) und extern messbar.

Invasiv wird er über einen arteriellen Zugang (meist am Unterarm platziert) gemessen. Diese Methode wird nur in Kliniken eingesetzt.

1733 erstmals durch Stephen Hales (1677-1761) wurde die blutige Messung hauptsächlich im Veterinärbereich vorgenommen.

Frühe Geräte der indirekten Blutdruckmessung war z.B. der modifizierte Pulsmesser des Physiologen Karl Vierordt (1818-1884). Das erste Sphygmomanometer wurde erfunden vom Pathologen Samuel Siegfried Karl Ritter von Basch (1837-1905).

Extern wird über eine mit Luft gefüllte Manschette gemessen, die in der Regel am Oberarm angelegt wird. Eine einfache Methode wurde vom italienischen Arzt Scipione Riva-Rocci erfunden und 1896 veröffentlicht. Noch heute wird diese spezielle Art der Blutdruckmessung manchmal mit RR abgekürzt.

Handgelenkgerät

Es wird unterschieden zwischen der manuellen Messung über einen Handblasebalg und der elektronischen Messung (z.B. in Kliniken, Praxen, Rettungsdiensten). Es gibt auch eine elektronische Messung über ein Gerät, das am Handgelenk platziert wird. Diese Geräte sind oftmals in Sanitätshäusern und Apotheken zu erwerben; sind in der Regel allerdings sehr ungenau und nicht zu empfehlen. Die sicherste und oftmals genauste Methode ist die manuelle.

Nach Aufblasen der Manschette ist es möglich, beim Ablassen der aufgepumpten Luft anhand eines (Manometers) den oberen (systolischen) und den unteren (diastolischen) Blutdruckwert zu ermitteln. Den oberen Wert erkennt man, wenn der beim Ablassen der Luft sich im Manometer zurückdrehende Zeiger plözlich anfängt zu pulsieren. Man kann dieses Pulsieren auch an der Handgelenkarterie (arteria radialis) spüren. Der untere Wert ist nur durch ein Stethoskop ermittelbar, indem man horcht, bis der Puls aufhört zu "pochen", den sogenannten Korotkow-Geräuschen nach dem russischen Militärarzt Nikolai Sergejewitsch Korotkow.

Physikalisch ist dies folgendermaßen zu erklären: Durch das Aufpumpen der Manschette kommt der Blutstrom in der Arterie zum erliegen. Man hört weder Geräusche noch pulsiert der Zeiger des Manometers. Verringert sich der Druck in der Manschette beginnt wieder Blut zu fließen, man hört die durch die Strömung verursachten Geräusche, und der Zeiger pulsiert. Der Druck der Manschette entspricht in diesem Moment dem Druck, welcher das Herz bei der Kontraktion erzeugt (systolischer Druck). Verringert sich der Druck weiter, werden die Strömungsgeräusche verschwinden, da das Blut ungehindert fließen kann. In diesem Fall entspricht der Manschettendruck dem diastolischen Blutdruckwert.

Gemessen wird der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg).

Diese Einheit kommt daher, dass früher (in einigen Praxen auch noch heute) eine in einem Glasrohr befindliche Quecksilbersäule als Messinstrument zur Blutdruckmessung benutzt wurde. Als Blutdruck-Normwert wird allgemein ein Wert 120 mmHg systolisch zu 80 mmHg diastolisch genannt.