Hildegard Goss-Mayr (* 22. Januar 1930 in Wien) ist eine österreichische Friedensaktivistin und Schriftstellerin. Sie ist Ehrenpräsidentin des Internationalen Versöhnungsbundes.
Hildegard Goss-Mayr studierte in Wien und in New Haven (USA) Philosophie, Philologie und Geschichte. 1953 promovierte sie als erste Frau an der Wiener Universität "sub auspiciis".
1958 heiratete sie den belgischen Friedensaktivisten Jean Goss.
1962 begann Goss-Mayr ihre Arbeit in Lateinamerika für den Aufbau gewaltloser Befreiungsbewegungen. Sie wurde Beraterin Dom Hélder Câmara. Auch der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel erklärt sich von Goss-Mayr beeinflusst.
Für das Zweite Vatikanische Konzil erstellte Goss-Mayr zusammen mit den Theologen Bernhard Häring und Karl Rahner Vorschläge zur Gewaltlosigkeit, die in der Pastoralkonstitution "Gaudium et spes" Niederschlag fanden.
Der Erfolg der "Rosenkranz-Revolution" gegen das Marcos-Regime auf den Philippinen war auch ihrem Einfluss und ihrer Schulung von Gruppen für den gewaltlosen Widerstand zu verdanken.
Auszeichnungen
- Nominierung für den Friedensnobelpreis 1979 (er ging an Mutter Teresa) und 1987 (an Oscar Arias Sanchez)
- Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte 1979
- Niwano-Friedenspreis 1991
- Hildegard Goss-Mayr-Preis für Aktive Gewaltfreiheit 2003
Publikationen
- "Evangelium und Ringen um den Frieden", 1995, ISBN 3-9804408-0-X
- "Wenn Feinde Freunde werden. Mein Leben mit Jean Goss für Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit und Versöhnung", 1996, mit einem Geleitwort von Kardinal Franz König, ISBN 3-933325-08-0
- "Friede braucht Bewegung. Analysen und Perspektiven der Friedensbewegung in Österreich", mit Thomas Roithner und Pete Hämmerle, ISBN 3-9502098-1-6