Neubraunschweig (englisch New Brunswick, französisch le Nouveau-Brunswick) ist eine kanadische Provinz.
Ihre Hauptstadt ist Fredericton.
Die Bevölkerung wächst langsam und liegt derzeit bei gut 700000.
Die Landfläche beträgt etwa 70000 km2. 80 % der Fläche sind Waldland, die restlichen 20 % Ackerland und Stadtgebiet. Neu-Braunschweig liegt am Nordende der Appalachen, eines alten Gebirgszuges. Die Landschaftstypen sind Berge (höchster Berg ist der Mount Carleton mit 820 m), Hügel und Flusstäler.
Bevölkerung
Die Provinz ist die einzige offiziell zweisprachige Provinz Kanadas. Etwa 65 % der Bevölkerung sprechen englisch, 35 % französisch. Letztere Bevölkerungsgruppe nennt sich Akadier, nach der Bezeichnung der Region (Acadie) aus der Kolonialzeit Frankreichs. Der Dialekt der Akadier ähnelt stark der zur Zeit der Auswanderung in Vienne in Frankreich gesprochenen Sprache. Die Akadier sind die Nachkommen der in der Zeit der Unabhängigkeitskriege vertriebenen französischen Siedler. Sie weigerten sich, den Treueeid zur Britischen Krone zu leisten, und wurden durch 'treue' Loyalisten 'ersetzt'. Weitere Minderheiten sind die Micmac, Malecit and Passamaquoddy Indianer.
Geschichte
Die Provinz New Brunswick wurde 1784 gegründet, als Loyalisten von der Britischen Krone die Selbstverwaltung erreichten. Die Provinz ist nach dem Fürsten von Braunschweig, einem Sohn König Georg des III., benannt. Die Hauptstadt Fredericton ist nach dem Prinzen von Wales benannt, der vor seiner Thronbesteigung starb.
Wirtschaft
Die Wirtschaft New Brunswicks besteht aus dem Finanz- und Dienstleistungssektor, ist aber bekannter durch Bergbau, Holz- und Landwirtschaft (Kartoffeln) sowie Fischerei (Hummer, Muscheln). Wichtigste Arbeitgeber in der Provinz sind die Unternehmen der Irving-Gruppe, die Provinzregierung und die McCain (Nahrungsmittel) Unternehmen. Daneben gibt es Tourismus, besonders im Kouchibouguac und Fundy Nationalpark. Andere Attraktionen sind der Mount Carleton Provinzpark und die Akadische Halbinsel.
Städte
Wichtige Städte sind Saint John (108000 Einwohner), Fredericton (Hauptstadt), Moncton, Edmundston, Bathurst, and Campbellton.
Saint John ist eine Hafenstadt mit Holz- und Papierindustrie, sowie einer Erdölraffinerie, die ebenso wie ein Großteil der Wirtschaft und Presse der Provinz von der 'Irving' Familie, den Nachkommen von K. C. Irving, kontrolliert wird. Saint John wird nicht zu St. John abgekürzt, um es besser von St. John's, der Hauptstadt Neufundlands, zu unterscheiden. Außerhalb der Atlantikprovinzen werden beide Städte oft miteinander verwechselt.
Fredericton ist eine Universitätsstadt mit Kunsthalle und Theater. Die Stadt hat mit Christ Church Cathedral eine Kirche, dessen Grundsteinlegung die erste in Kanada oder den USA war. Die in den 1780ern gegründete Universität von New-Brunswick (ursprünglich 'King's College genannt) ist eine der ältesten Hochschulen Nordamerikas.
Die Mount Allison Universität in Sackville (New Brunswick) ist eine kleine Privatuniversität, die innerhalb Kanadas regelmäßig aufgrund der Lehrqualität ausgezeichnet wird. Sie war die erste Hochschule im British Empire, an der eine Frau einen akademischen Grad erwarb.
Die Universität von Moncton (Université de Moncton) ist eine französischsprachige Hochschule mit Hauptsitz in Moncton. Ebenfalls in Moncton gelegen ist die Atlantische Baptisten Universität (Atlantic Baptist University), ursprünglich eine Bibelschule, die heute ein umfassendes Programm anbietet.
Bekannte, in New Brunswick geborene Persönlichkeiten
- Albert Gesner, Geologe, Erfinder des Kerosin
- (Unbekannt), der Erfinder des Nebelhorns
- Donald Sutherland, Walter Pidgeon, Schauspieler
- Louis B. Mayer, einer der Gründer der Metro-Goldwyn-Mayer
- William Maxwell Aitken, Pressebaron an der Fleet Street
- Richard Bedford Bennett, kanadischer Premierminister
- Bliss Carmen, Charles G.D. Roberts, Dichter
- Archibald Lampman