Meersburg ist eine badische Stadt im baden-württembergischen Bodenseekreis. Sie liegt zwischen Friedrichshafen und Überlingen am nördlichen Bodenseeufer, genauer: am Übergang vom Obersee zum Überlinger See.
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Meersburg hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Landkreis: | Bodenseekreis |
Geografische Lage: | 47° 42' n. Br. 09° 16' ö. L. |
Höhe: | 465 m ü. NN |
Fläche: | 12,08 km² |
Einwohner: | 5516 (31. Dez. 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 457 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 88709 |
Vorwahl: | 07532 |
Kfz-Kennzeichen: | FN |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 35 036 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 88709 Meersburg |
Website: | www.meersburg.de |
E-Mail-Adresse: | info@meersburg.de |
Politik | |
Bürgermeisterin: | Sabine Becker (CDU) |
Geschichte
Der Name der Stadt ist von der gleichnamigen Burg, die als geschlossener, wuchtiger Baublock die Unterstadt beherrscht, abgeleitet. Laut einer Legende, und der Beschriftung wurde sie einst von Merti Gebaut. Der Name hat sich dann jahrhunderte lang abgeschliffen, bis sie schließlich Meersburg hieß. Der landläufige Glaube, dass der Name von Meer und Burg abgeleitet ist, ist also falsch. Sie wird als "älteste, vollständig erhaltene und bewohnte Burg Deutschlands" bezeichnet. Der vielfach in das 8. Jahrhundert datierte sogenannte Dagobertsturm (benannt nach dem Frankenkönig Dagobert I.) stammt jedoch vielmehr aus dem 11./12. Jahrhundert.
Oben am Hang steht das Neue Schloss aus der Barockzeit. Bis zur Säkularisation waren die Burg und das Neue Schloss Besitz der Bischöfe von Konstanz.
Stadtrecht erhielt die Gemeinde im Jahr 1299. Meersburg gehörte zum Fürstbistum Konstanz, dessen Residenzstadt es 1551 nach der Reformation auch wurde, da die Stadt Konstanz zum evangelischen Glauben übertrat. Mit dem Reichsdeputationshauptschluß von 1803 kam Meersburg, wie das gesamte Fürstbistum an das Land Baden.
Religionen
Meersburg war seit 1551 nicht nur Verwaltungssitz des (weltlichen) Fürstbistums Konstanz, sondern bis zur Teilung in die Diözesen Freiburg und Rottenburg 1827 auch des geistlichen Bistums. War Meersburg also auch nach der Reformation zunächst streng katholisch, so finden sich heute auch andere Konfessionen am Ort. Neben einer römisch-katholischen Gemeinde gibt es auch eine evangelische und eine neuapostolische Gemeinde sowie die Zeugen Jehovas in Meersburg.
Politik
Meersburg hat sich mit den Gemeinden Daisendorf, Hagnau, Stetten und Uhldingen-Mühlhofen zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen und ist Sitz dieses Verbandes.
Bürgermeister
- 1960er: Herr Gern
- 1980-1996: Rudolf Landwehr (CDU)
- 1996-2005: Heinz Tausenfreund (CDU)
- 2005-heute: Sabine Becker (CDU)
Im 2. Wahlgang der Bürgermeisterwahl am 28. November 2004 wurde Sabine Becker mit absoluter Mehrheit (56%) zur neuen Bürgermeisterin gewählt, wobei eine einfache Mehrheit gereicht hätte. Sie ist die erste Bürgermeisterin im Bodenseekreis und seit dem 1.2.2005 im Amt.
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
CDU | 38,1 % | -2,9 | 8 Sitze | -1 |
UMBO | 17,5 % | -1,2 | 3 Sitze | ±0 |
FWV | 15,4 % | -3,4 | 3 Sitze | ±0 |
SPD | 12,3 % | -2,7 | 2 Sitze | -1 |
Umweltgr. | 6,7 % | +6,7 | 1 Sitz | +1 |
Die Grünen | 6,6 % | +0,1 | 1 Sitz | ±0 |
Andere | 3,3 % | +3,3 | 0 Sitze | ±0 |
Paten- und Partnerschaften
- Hohnstein, Sachsen - seit 1991
- Louveciennes (Frankreich) - seit 1991
- San Gimignano (Italien) - seit 2002
Außerdem hat Meersburg die Patenschaft für den Versorger "Meersburg" (Schiffs-Nr. A 1418) der Bundesmarine und den Lufthansajet "Meersburg" (Nr. D-ACHB) übernommen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Meersburg hat Bedeutung als Weinbau- und Tourismusort. Der sonnige Hang ist durch seine Ausrichtung nach Süden und durch das milde Bodenseeklima geradezu zum Weinbau prädestiniert. Im letzten Jahr war Meersburg der Veranstaltungsort des Ride to the Lake Urban Freeride Events.
Verkehr
Die Stadt liegt an den Bundesstraßen B 31 (Freiburg im Breisgau - Lindau) und B 33 (Willstätt - Ravensburg).
Zwischen Meersburg und Konstanz am gegenüberliegenden Bodenseeufer besteht eine wichtige Autofährverbindung.
Die Stadt ist mit einigen Buslinien u.a. mit Friedrichshafen und Überlingen verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Bildungseinrichtungen
Meersburg verfügt über zwei Schulen: Neben der Sommertalschule, einer Grund- und Hauptschule, gibt es mit dem Droste-Hülshoff-Gymnasium ein staatliches Aufbaugymnasium mit angeschlossenem Internat für Schüler aus der näheren und weiteren Umgebung.
Freizeit- und Sportanlagen
In Meersburg gibt es unter anderem ein Freibad und eine Bodensee Therme.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Meersburg liegt am Schnittpunkt der West- und der Südroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Außerdem ist es südlicher Endpunkt der Schwäbischen Dichterstraße, die in Bad Mergentheim beginnt, und der südlichsten der neun Routen der Deutschen Fachwerkstraße mit Start in Mosbach.
Musik
Mit der "Knabenmusik" und der Stadtkapelle verfügt Meersburg über zwei Orchester.
Literatur
Die Stadt Meersburg vergibt in unregelmäßigen Abständen den Droste-Preis an Schriftstellerinnen zum Gedenken an Annette von Droste-Hülshoff.
Museen
- Zeppelinmuseum
- Droste-Hülshoff-Museum
Bauwerke
Die Meersburg mit Neuem Schloß und Dagobertsturm ( langjähriger Wohnort der Droste, siehe insbesondere deren Gedicht "Am Turme").
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- um 1410, Stefan Lochner (auch Meister Stephan genannt), † 1451 in Köln, deutscher Maler.
weitere Persönlichkeiten in Verbindung mit Meersburg
- Franz Anton Mesmer (* 23. Mai 1734 in Iznang, † 23. Mai 1815 in Meersburg). Nachdem seine zunächst europaweites Aufsehen erregende Lehre vom tierischen Magnetismus auf immer stärkere Ablehnung stieß, zog er sich Anfang des 19. Jahrhunderts aus Paris nach Meersburg zurück, wo er 1815 starb. Der Mesmerismus gilt heute als Vorläufer der Hypnose.
- Im Fürstenhäusle am Stadtrand inmitten der Weinberge lebte in den 1840er Jahren die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Ihren Lebensabend verbrachte sie in der Meersburg, die damals ihrem Schwager Joseph von Laßberg gehörte. Auf dem alten Friedhof befindet sich die Grabstätte der Droste. Annette von Droste-Hülshoff war auf dem 20-DM-Schein abgebildet.
- Fritz Mauthner, deutscher Schriftsteller und Philosoph, Ehrenbürger Meersburgs
- Ralf Zacherl kochte einst bei Stefan Marquard im Gasthaus Drei Stuben
- Ingo Lenßen, TV-Anwalt
Weblinks