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Vickers V.950 Vanguard
Großbritannien Baujahr: 1959
Bereits im Jahre 1951, also zwei Jahre vor der Einführung der Viscount, beschäftigte sich die Planungsabteilung der British European Airways (BEA) bereits mit dem Nachfolgemodell der Viscount. Während bei den anfänglichen Projekten noch zahlreiche Bauteile dieses Flugzeuges Verwendung finden sollten, war das 1953 erarbeitete Projekt 900 eine grundlegende Neukonstruktion. Das Pflichtenheft der BEA sah 93 Passagierplätze oder eine Nutzlast von 9.525 kg vor. Das Startgewicht des von vier Tyne-Propellerturbinen angetriebenen Flugzeuges sollte 52.160 kg betragen. Weitergehende Untersuchen ergaben jedoch, dass sich ein derartiges Flugzeug nicht wirtschaftlich einsetzen ließe. Unter der Typenbezeichnung 950 Vanguard erarbeitete Vickers daher ein vergrößertes Projekt mit einem Startgewicht von 61.235 kg. Im Juli 1956 erteilte die BEA einen Auftrag für 20 Flugzeuge des Typs V.951, sechs Monate später ging ein weiterer Auftrag für 23 Maschinen von Trans-Canada Air Lines (später Air Canada) ein. Diese als V.952 bezeichneten Flugzeuge wurden mit dem leistungsstärkeren Tyne R.Ty.11 Mk.512 von 5.545 WPS (4.076 WkW) ausgerüstet, wodurch das Startgewicht auf 66.448 kg angehoben werden konnte. Im Sommer 1958 entschied sich auch die BEA für diese leistungsstärkere Ausführung. Die ursprüngliche Bestellung der V.951 wurde auf sechs Exemplare reduziert und durch einen Auftrag für 14 V.953 ersetzt. Die V.953 weist das gleiche Startgewicht wie die kanadische Version auf, ist jedoch mit den leistungsschwächeren Tyne 506-Triebwerken ausgestattet. Der Erstflug des ersten Vanguard-Prototyps G-AOYW erfolgte am 20. Januar 1959. Am 22. April desselben Jahres folgte die G-APEA, die erste der für die BEA bestimmten V.951. Die mit dem vierten Serienflugzeug (G-APED) durchgeführte Triebwerkserprobung deckte schwerwiegende Mängel des Kompressors auf, welche die Erteilung des Lufttüchtigkeitszeugnisses bis zum Dezember 1960 verzögerten. Am 1. März 1961 begann die BEA mit ihren V.951 den planmäßigen Flugbetrieb, gefolgt im Mai desselben Jahres von der V.953. Trans-Canada Air Lines begann mit dem Linieneinsatz mit ihrer V.952 am 1. Februar 1961 und das Muster verrichtete bis zur Außerdienststellung im Jahre 1971 zuverlässige Dienste. Bei BEA blieb die Vanguard bis 1968 im Passagiereinsatz. 1969 ließ die Fluggesellschaft neun ihrer Maschinen bei Aviation Traders zu reinen Frachtern umbauen, welche die neue Typenbezeichnung Merchantman erhielten. Die erste Merchantman konnte bereits am 29. November 1969 an die BEA übergeben werden und das Muster blieb bis 1979 bei der Fluggesellschaft (später British Airways) im Einsatz. Die Merchantman verfügt über ein großes Ladetor in der linken vorderen Rumpfhälfte und ist mit einem verstärkten Roller-Floor-Kabinenboden zum Transport palettierter Ladung ausgestattet. Die letzte Vanguard, eine Maschine der Serie 952, war bis 1984 im Einsatz bei der indonesischen Fluglinie Merpati Nusantara Airlines, während die letzte Merchantman (V.953C G-APEP, C/N 719) erst am 17. Oktober 1996 von Hunting Cargo Airlines außer Dienst gestellt wurde. Obwohl fünf Totalverluste zu beklagen waren, davon zwei Merchantman, war die Vanguard ein sehr zuverlässiges Flugzeugmuster. Die Vanguard war das letzte große in der westlichen Welt gebaute Turboprop-Verkehrsflugzeug, die Produktion endete im März 1962. Es war ihr Schicksal, von den Mittelstrecken-Strahlflugzeugen technisch und wirtschaftlich überholt zu werden.
Daten: (V.952) Antrieb: 4 Rolls-Royce Tyne 512 Propellerturbinen, 5.545 WPS (4.076 WkW) Spannweite: 36,15 m; Länge: 37,45 m; Höhe 10,64 m; max. Startgewicht: 66.448 kg; ökon. Reisegeschwindigkeit: 676 km/h; Gipfelhöhe: 9.145 m; Reichweite: 4.400 km; Besatzung: 3+5; Passagiere: 119-139; Nutzlast: 16.785 kg