Busuanga

Insel auf den Philippinen
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Busuanga ist die größte nördliche Insel des Distrikts Palawans (Philippinen). Sie zählt zur Inselgruppe der Calamian, der 128 Inseln angehören. Der Name Busuanga entstammt einer alten chinesischen Handelssprache (9. Jh.): Paki-nung, die Calamien wurden Kia-ma-yan (13./14. Jh.: Kaimayen) genannt. Coron ist die Hauptstadt mit etwa 30.000 Einwohnern und damit zweitgrößte Stadt der Provinz Palawan.

Lage der Calamian Inselgruppe

Etwas verwirrend sind die identischen heutigen Namen einiger Orte und Inseln. Da gibt es die Insel Busuanga mit den Orten Old Busuanga, New Busuanga und Coron. In Sichtweite südlich vom Ort Coron liegt die Coron Bay, im Osten Coron Island.

Verkehrsanbindung

Es bestehen tägliche Flugverbindungen mit Philippine Airlines bzw. mit kleinen Propellermaschinen nach Manila, El Nido und Puerto Princesa. Wöchentliche Fährverbindungen bestehen nach El Nido, größere Fähren (Superferry und Negros Ferry) stoppen hier auf ihrem Weg von und nach Manila und Puerto Princessa. Es besteht auch die Möglichkeit mit selbst gecharteten Bangkas (Auslegerbooten) nach El Nido zu fahren. Dies ist allerdings nur bei absolut guten Wetterbedingungen zu empfehlen.

Wracktauchen

 
Wrack in der Coron Bay

Die Coron Bay ist bei Tauchern durch 10 japanische Schiffswracks berühmt. Die Schiffe Akitsushima, Okikawa Maru, Irako Maru, Kogyo Maru, Olympia Maru, Taiei Maru, Kyokuzan Maru, East Tangat Gunboat und Lusong Island Gunboat wurden am 24. September 1944 von der dritten Luftflotte der US Task Force 38 mit Basis auf Leyte versenkt. Mit einem Tauchboot sind die Wracks in einer gut einstündigen Fahrt von Coron aus erreichbar. Mit den Ausnahmen Lusong Island Gunboat, das teilweise die Wasseroberfläche durchbricht und daher für Schnorchler und East Tangat Gunboat, das in einer Tiefe von 5m - 20m für Tauchanfänger geeignet ist, liegen alle anderen Wracks in Tiefen von 20 - 45m. Die Wracks sind teilweise über 100 m lang und haben verschiedene Decks, Gänge, Kombüsen etc., die betaucht werden können. Auch wenn die Wracks zum Teil unter Wasser ausgeschlachtet (z. B. die Motorblöcke entfernt) wurden, befindet sich dort noch immer verschiedenes Gerät und einige Granaten. Wegen der Tiefe und der Größe der versenkten Schiffe wird in der Regel mit Nitrox wegen der längeren Nullzeit und kürzeren Dekompressionsstopps getaucht. [1]

Archipel

Die Inseln im Archipel bilden charakteristische, durch die Erosion typisch senkrecht geriffelte Felswände, Abstürze, Türme, spitze Nadeln, Dächer und Höhlen. Der karstige Kalkstein bildet skurril erodierte steile Bergflanken, entstand vor 260 Millionen Jahren und wurde vor 60 Millionen Jahren aufgefaltet. Besonders erodiert sind: Coron Island, Sangat Island und Black Island.

Tagbanuwas

 
Die Silbenschrift der Tagbanuwa.

Im Gegensatz zu Busuanga ist Coron Island dicht bewachsen, wenn auch die Steilhänge des Karstgebirges keinen dichten tropischen Wald zulassen und überwiegend eine macciaähnliche Vegetation mit einigen niedrigen Bäumen beherbergen. Sie wird ausschließlich von Tagbanuwas bewohnt, die einen semiautonomen Status erstritten haben. Der Name Coron entstammt ihrem Dialekt und bedeutet soviel wie „eingeschlossen“. Das eingeschlossen bezog sich auf ihren ersten Siedlungsgrund, der durch hohe Berge an drei Seiten geschützt war.

Die Tagbanuwa (auch Tagbanua) leben in beständigen Dorfgemeinschaften und leiten ihren Namen ab von taga = von und banuwa = Dorf ab. Sie gehören zum südostasiatischen Ethnotyp, sind mit der austronesischen Sprachgemeinschaft assoziiert und verfügen über eine einzigartige Silbenschrift, die 1999 von der UNESCO zu den „Erinnerungen der Menschheit“ deklariert wurde (siehe Tagbanuwa-Schrift). Diese Schriftart, deren Zeichen mir vollkommen fremdartig vorkommen und zu denen ich keinen Vergleich ziehen kann, steht im Zusammenhang mit einem poetischen Stil, der auf die Anzahl von Silben in einer Zeile basiert.

Historischer Bericht

Als 1912 das amerikanische Pazifikpostdampfschiff "Korea" in Coron anlegte, erkundigte sich der Kapitän Thomas Maher beim Gouverneur nach einigen Holzhütten für sich und seine Mannschaft. Stattdessen wurde ihm das Gefängnis empfohlen. Hilfreich wurde darauf hingewiesen, es sei frei von großen Kakerlaken, Echsen und Moskitos. Maher zeichnete das etwas belustigende Gespräch in seinen Notizen auf: "Ich sagte, 'wie könne das sein, wenn das Gefängnis voll ist?' " "Aber nein, Señors, es ist nur während des Tages gefüllt. In der Nacht schicken wir die Insassen nach Hause; sie im Gefängnis zu behalten würde nur die Familie bestrafen. Wissen Sie, der Filippino liebt das Fischen und den Hahnenkampf. Das können sie nur während des Tages und im Gefängnis ist das nicht möglich." Um der Mannschaft nicht weitere Unbequemlichkeiten zu bereiten, schickte der Gouverneur die "Sträflinge" letzten Endes für zwei Wochen in Urlaub. Kapitän Maher schrieb in sein Notizbuch: "Die Filippinos sind in vielen Dingen ziemlich praktische Menschen. Derartige Entscheidungen könnten niemals in Amerika stattfinden, da eine Unmenge bürokratische Vorgänge notwendig würden; vielleicht sogar eine Aktion des Obersten Gerichtshofs". Bis dahin wäre er sicherlich aber schon wieder abgefahren.

Quellen

  1. HP. Landolt: Operations Against Coron Bay. 2. Auflage. HIWA Publications, Alicante 2002.

Koordinaten: 12° 6′ N, 120° 4′ O