Als Sprechplatten werden üblicherweise Schellack- oder Vinyl-Schallplatten - seltener auch Audio-CDs - bezeichnet, die in der Hauptsache Wortbeiträge gleich welcher Art enthalten.
Zeitweise mehr als Worttonträger für Blinde genutzt, ist die literarische Sprechplatte ein Vorläufer des heutigen Hörbuchs. Die Erfindung der Langspielplatte bedeutete für die literarische Sprechplatte einen gewaltigen Fortschritt, da man durch sie in die Lage versetzt war auch längere literarische Texte, wie zum Beispiel eine Schallplattenfassung von Faust I in der Inszenierung von Gustaf Gründgens, die 1954 für die herausgebende Deutsche Grammophon-Gesellschaft überraschend zum Verkaufsschlager wurde, bequem auf wenigen Plattenseiten herauszubringen. Zuvor war eine Beschränkung auf Rezitationen einzelner Gedichte, Monologe oder Szenen im wesentlichen zum Zweck der Dokumentierung herausragender Sprechstimmen des Theaters (etwa Alexander Moissi, Joseph Kainz) üblich gewesen. Herausragende Interpreten der literarischen Sprechplatte waren Mathias Wieman, Will Quadflieg, Oskar Werner und Klaus Kinski.
Anders als im Bereich Musiktonträger wurde die Sprechplatten-Produktion, die bereits seit der Einführung der Compact Cassette merklich zurückgefahren worden war, nach der Einführung der Audio-CD komplett eingestellt.