Queen | |
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Gründung: | 1970 |
Genre: | Pop/Rock |
Website: | Offizielle Queen-Webseite |
Bandmitglieder | |
Gesang: | Freddie Mercury |
Gitarre: | Brian May |
Schlagzeug: | Roger Taylor |
Bass: | John Deacon |
Queen ist eine seit den 1970er Jahren populäre britische Rockband. Die Gruppe ist bekannt für die vor allem im Sport zu Hymnen gewordenen Stücke We Are The Champions und We Will Rock You, sowie operettenhaft überzeichnete Gesangskapriolen, wie sie besonders in Bohemian Rhapsody dargeboten werden. Für diesen Titel produzierte die Band bereits im Jahre 1975 eines der frühesten, erfolgreichen Musikvideos. Queen kann als Wegbereiter von Glam Rock und Stadionrock angesehen werden.
Mitglieder
Bis 1991 bestanden Queen aus folgenden Personen:
- Freddie Mercury (Gesang, Klavier)
- Brian May (Gitarre, Gesang)
- Roger Taylor (Schlagzeug; Gesang, vor allem die extrem hohen Partien)
- John Deacon (Bass)
- Ab 1980 war der Münchner Toningenieur Reinhold Mack maßgeblich am damals typischen Queen-Sound beteiligt.
Geschichte
1964-1972: Die Entstehung der Gruppe
Im August 1963 begann Brian May zusammen mit seinem Vater seine berühmte erste E-Gitarre „Red Special“ zu bauen. Sie sollte den typischen, unverwechselbaren Gitarren-Klang von Queen prägen. 1964 gründet er mit Tim Staffell (Gesang), Dave Dilloway (Bass), John Garnham (Gitarre), John Sanger (Keyboards - er verließ die Band schon bald) und Richard Thompson (Schlagzeug) die Band 1984. Sie traten drei Jahre lang in Pubs, Clubs und Schulen auf.
1966 befreundete sich Tim Staffell mit Frederick Bulsara, der sich später den Namen Freddie Mercury zulegen sollte, und ebenfalls am Ealing College of Art studierte.
Am 13. Mai 1967 war 1984 in einem Konzert am Imperial College die Vorband für Jimi Hendrix – sie spielten sein berühmtes Purple Haze. (Brian May interpretierte später in seinem Soloalbum Another World (1998) einen anderen Jimi-Hendrix-Titel: Rainy Wish.) Am 23. Dezember des selben Jahres traten sie zusammen mit T. Rex, The Herd, Jimi Hendrix, Traffic und Pink Floyd bei einem Weihnachtsfestival auf. Zu Beginn des Jahres 1968 verließen Brian May und Tim Staffell 1984.
1968 gründeten May, Staffell (Bass und Gesang) und Roger Taylor die Gruppe Smile, der zunächst noch Chris Smith (Keyboard) angehörte. Während dessen schloss sich Frederick Bulsara, der sich jetzt Frederick Mercury nannte, der Band Ibex aus Liverpool als Sänger an. Über seinen Freund Tim Staffell lernte er Smile kennen und wurde ein Fan der Band.
Am 27. Februar 1969 nahm Smile bei einem Festival in der Royal Albert Hall als Vorband für Free, Joe Cocker, Bonzo Dog Doo Dah Band and Spooky Tooth teil. Sie spielten die beiden Coversongs If I Were A Carpenter und Mony Mony sowie die später auch auf Platte veröffentlichten eigenen Titel Earth von Tim Staffell und See What A Fool I’ve Been. Die Presse schrieb, ohne ihren Namen zu erwähnen, dass sie die lauteste Band der westlichen Hemisphäre gewesen sei.
Am 19. April 1969 wurde die Band bei einem Auftritt im Londoner Speakeasy Club von einem Talentsucher für das Label "Mercury Records" entdeckt. Er veranlasste, dass Smile im Juni mit Produzent John Anthony in den Trident Studios Aufnahmen für eine Single machten. Sie spielten die Titel Doin’ Alright (May & Staffell), Earth (Staffell) und Step On Me (May & Staffell, noch für 1984 geschrieben) ein. Die Single erschien mit den beiden letztgenannten Titeln im August zur Verwunderung der Bandmitglieder in den USA, wurden sie doch im Glauben gehalten, dass es sich bei "Mercury" um ein englisches Plattenlabel handelte. Die Platte war kein Erfolg, trotzdem ermöglichte "Mercury" noch weitere Aufnahmen in den DeLane Lea Studios in London. Hier entstanden Blag (Taylor) – im Schlagzeug ein Vorgriff auf das spätere Brighton Rock -, Polar Bear (May) and April Lady (eine Cover-Version). Es wurde jedoch keine weitere Single daraus, da die Plattenfirma das Interesse an Smile verlor.
Während Brian May für Studienzwecke drei Monate in Teneriffa weilte, verließ Tim Staffell die Band und ging zu Humpy Bong von Colin Peterson. Die künstlerischen Ansichten über die Entwicklung von Smile waren nicht mehr miteinander vereinbar: Während Tim Staffell mehr in Richtung Pop tendierte, bevorzugten May und Taylor einen härteren, gitarrenorientierten Rock.
Als Ersatz für Tim Staffell konnte Freddie Mercury gewonnen werden, der nach Ibex mit Wreckage (nach kurzer Zeit in Sour Milk Tea umbenannt) zusammenarbeitete.
Mit Mike Grose am Bass gab diese Formation, auf Grund der bereits abgeschlossenen Werbung noch unter dem Namen Smile, am 27. Juni 1970 ihr Live-Debüt in Truro.
Ab November 1970 trat die Band unter dem neuen Namen Queen auf, allerdings mit wechselnden Bassisten (Barry Mitchell, Doug Bogie), bis im Februar 1971 John Deacon die Band komplettierte. Noch im selben Jahr nahm die Gruppe in den DeLane Lea Studios die erste Demoplatte mit Liar auf.
1973-1979
1973 - Der Weg zum ersten Album
Fast zwei Jahre war die Band nur bei Live-Auftritten zu hören. Am 5. Februar 1973 wurde sie von BBC Radio One zu einer Session für die Sendung Sounds Of The ´70s eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wurden die frühesten veröffentlichten Fassungen von My Fairy King, Keep Yourself Alive, Doin’ Alright und Liar aufgenommen.
Am 9. April 1973 fand die Pressevorstellung der Gruppe Queen im Londoner Marquee Club statt.
Im Juni 1973 wurde die Band eingeladen, bei Studio-Aufnahmen mitzuwirken, die den Technikern die Erprobung von Möglichkeiten, den Phil-Spector-Sound nachzuahmen, erlaubte. Dabei entstand (ohne John Deacon) eine Cover-Version von I Can Hear Music (Barry/Greenwich/Spector). Die Aufnahme war so gelungen, dass sie als Single (mit dem Dusty-Springfield-Titel Goin’ Back auf der B-Seite, jetzt mit John Deacon) drei Wochen vor dem ersten Album Queen erschien. Da sich der Stil der Aufnahmen völlig vom Queen-Stil unterschied, wurde, um Verwirrung beim Publikum zu vermeiden, beschlossen, dass die Single unter dem Pseudonym „Larry Lurex“, eine humorvolle Anspielung auf Garry Glitter, laufen sollte.
6. Juli 1973: Als Vorhut für das erste Album wurde die erste Single mit Keep Yourself Alive und Son And Daughter, die bereits von der BBC-Session bekannt waren, veröffentlicht. Sie erreichte nicht die Charts.
Am 13. Juli erschien das erste Album Queen, das unter anderem die vier Songs der BBC-Session als Studiofassung enthielt. Bereits Mitte August begannen die Vorbereitungen für das zweite Album. Auf der Plattenhülle wird Roger noch mit dem vollen Namen „Meadows-Taylor“ aufgeführt. Dort wird auch vermerkt, dass das Album Queens Musik der letzten drei Jahre repräsentiert. Und der Hinweis „...and nobody played synthesizer.“ soll klar stellen, dass die fantastischen Gitarrenklänge ausschließlich von Brian Mays „Red Special“ stammen. Das Album war für 18 Wochen in den englischen Charts und erreichte Platz 24.
Bereits Mitte August begannen die Vorbereitungen für das zweite Album.
In der Zeit vom 13. September bis 28. Dezember 1973 tourten Queen mit dem ersten Album durch England und gaben je ein Konzert in Bonn (13.10.1973) und in Luxemburg.
Bei einer neuerlichen BBC-Session am 3. Dezember 1973 nahm die Band drei Titel vom Album Queen auf (Great King Rat, Modern Times Rock`N`Roll und Son And Daughter) sowie Ogre Battle, das erst auf dem Album Queen II (1974) erschien.
(Die acht BBC-Aufnahmen wurden 1989 auf der CD Queen At The Beeb veröffentlicht.)
1974 - Der Durchbruch
Am 2. Februar gab die Band ein Live-Konzert in Melbourne (Australien).
Auch die nur in den USA veröffentlichte Single mit einer neuen Fassung von Liar (Doing Alright auf der B-Seite) erreichte nicht die Charts. Aber die schon kurze Zeit später in England am 23. Februar veröffentlichte zweite Single mit Seven Seas of Rhye (B-Seite See What A Fool I’ve Been) blieb für 10 Wochen in den englischen Charts und erreichte dort Platz 10. Sie bedeutete den Durchbruch für Queen.
Queen II
Vom 1. März bis 12. Mai 1974 war die Band für das neue Album Queen II auf einer Tournee durch England und die USA.
Am 8. März 1974, schon acht Monate nach dem ersten, wurde das zweite Album Queen II veröffentlicht. Es kann bereits als „Konzept-Album“ angesehen werden. Die beiden Titel White Queen (As It Began) und The March of the Black Queen inspirierten Mick Rock und Queen zu einer Schwarz-Weiß-Gestaltung des Platencovers, die Plattenseiten wurden mit „Side White“ und „Side Black“ bezeichnet. Das Cembalo in The Fairy Feller’s Master Stroke wurde von Freddie gespielt. Für dieses Lied ließ sich er sich von einem Gemälde von Richard Dadd inspirieren. Die „virtuosen“ Kastagnetten in Funny How Love Is bediente Produzent Thomas Baker. Und der Hinweis „... and no one played the synthesizer“ soll klar stellen, dass die fantastischen Gitarrenklänge ausschließlich von Brian Mays „Red Special“ stammen. Seven Seas Of Rhye war so erfolgreich, dass hier eine zweite, gegenüber dem ersten Album verlängerte, Version erschien. Das Album war für 29 Wochen in den englischen Charts und erreichte bereits Platz 5.
Mit der dritten Single, einer Vorabveröffentlichung aus dem dritten Album, mit Killer Queen (B-Seite Flick Of The Wrist) ist dann Queen im Oktober 1974 auch in Amerika der Erfolg beschieden: Die Platte war dort für 19 Wochen in den Charts und erreichte Platz 12 (im Vereinigten Königreich Platz 2).
Sheer Heart Attack
Vom 30 Oktober 1974 bis 30. April 1975 war die Band mit Sheer Heart Attack auf Tournee durch Europa (Deutschland vom 2. bis 7. Dezember), die USA, Kanada und Japan.
Noch im selben Jahr, am 8. November, wurde das dritte Album, Sheer Heart Attack, veröffentlicht. Die Platte war in Europa ein großer Erfolg, sie war für 42 Wochen in den englischen Charts und erreichte dort Platz 2 (US-Charts Platz 10, 32 Wochen). In Amerika bekam sie Gold. Sie gilt als eine von Queens größten Leistungen.
In der Besetzungsliste zu diesem Album spiegelt sich einerseits der Humor von Queen, andererseits aber auch die Vielfalt der Stile wieder: Roger Taylor ist die Quelle der berühmten, extrem hohen „screams“ („Glanzlichter“ in Sopranlage), wie sie in seinem Song Tenement Funster und besonders eindrucksvoll in In the Lap Of The Gods zu vernehmen sind. Freddie Mercury ist für die „vokalen Extravaganzen“ zuständig, John Deacon spielte nicht nur E–Bass und Kontrabass, sondern in dem von ihm verfassten Lied Misfire auch nahezu alle anderen Gitarren. Brian May („No Synthesizers“!) benutzte in Bring Back that Leroy Brown ein von George Fromby erfundene „Ukulele-Banjo“.
Queen stellte mit Sheer Heart Attack ein überraschend geschlossenes Album mit einer weiten Auswahl verschiedener Arten von Musik vor: Von Britischen Varieté bis zu Heavy Metal, mit Melodien wie Stone Cold Crazy (welches Metallica später coverte und einen Grammy dafür erhielt) und Now I’m Here (ein Livekonzert-Favorit), Balladen (Lily of the Valley), und sogar Caribbean (Misfire“).
Die herausragende Nummer war Killer Queen(am 11.10.1974 als Single fast einen Monat vor dem Album erschienen), ein Britischer Top-Ten-Erfolg der es bis auf Platz 11 in den U.S. Charts schaffte. In den Songs verschmilzt das theatralische Britische Varieté mit Led Zeppelin-ähnlichem Sound und Brian Mays Virtuosität auf der Gitarre.
Queen hatte mit drei Alben und den ausgedehnten Tourneen in zwei Jahren ein enormes Pensum erledigt. In der Folgezeit verlangsamte sich das Tempo und es wurde pro Jahr nur noch ein Album veröffentlicht.
1975 – Nummer Eins
Bereits die am 31.10.1975 veröffentlichte Vorabsingle zum vierten Album mit Bohemian Rhapsody (B-Seite I'm In Love With My Car) eroberte in den englischen Charts den ersten Platz und behielt ihn für 9 Wochen. Es brach damit den von Paul Anka mit Diana aufgestellten Rekord.
Das am 21.11.1975 veröffentlichte Album A Night At The Opera verblieb 50 Wochen in den Englischen Charts und erreichte ebenfalls Platz 1. Es gilt bei vielen als ihre größte Leistung (einige nennen es "Queens Led Zeppelin IV"). Es erreichte Platz 9 in den Vereinigten Staaten. Als das Album 1992 wieder herauskam, kam es wieder auf Platz 1 in Großbritannien und auf Platz 2 in Amerika. Es enthielt auch You’re My Best Friend (welches es auf Platz 14 in den U.S.-Charts schaffte), ein Popjuwel, das keinem Titel glich, den Queen bis dahin in dieser Beziehung produzierte. I’m In Love With My Car war eine Hard Rock Melodie, geschrieben und gesungen vom Schlagzeuger Roger Taylor für den rennbegeisterten Queen-Roadie John Harris. (Sie wurde in Werbespots für die Automarke Jaguar verwendet.)
Einen musikalischen Spaß stellt Seaside Rendezvous dar, in dem Freddie und Roger ein Blasorchester der Zwanziger Jahre imitieren. Die Begleitung auf dem Elektrischen Klavier zu You're My Best Friend wird von John gespielt. Brian („No Synthesizers!“) begleitet Love Of My Life auf einer Harfe und The Prophet's Song mit einer Spielzeug-Koto. In Good Company stellt er mit seiner „Red Special“ eine komplette Jazzband dar, hier kommt auch die Ukulele wieder zum Einsatz.
Das Album war ein Riesenhit in Großbritannien und bekam drei Mal Platin in den Vereinigten Staaten. Jetzt war Queen offiziell in der populären Musikszene eingetroffen.
Vom 14. November 1975 bis 22. April 1976 ist die Band mit A Night at the Opera auf Turnee durch England, USA, Japan und Australien.
1976 - ... und wieder Nummer Eins
Die beiden Alben, A Night At the Opera und das am 10. Dezember 1976 erschienene A Day At the Races, können als Schwesterwerke betrachtet werden. Beide Titel beziehen sich auf Filmtitel der Marx-Brothers, die Gestaltung der beiden Platenhüllen ist komplementär: das erste schwarz ("Tag"), das zweite weiß ("Nacht"), bei beiden erscheint als Titelbild das Queen-Logo. Auch in der Auswahl der Musik-Stile lassen sich Parallelen feststellen. Es gab Pläne, diese beiden Alben als Paket zu veröffentlichen, was aber nie verwirklicht wurde.
Die herausragenden Nummern waren Somebody to love und Tie Your Mother Down. Somebody to love ist eine Rockballade, in welcher Freddie Mercury, Brian May und Roger Taylor ihre Stimmen zu einem 100-stimmigen Gospel-Chor vervielfachten. Treu ihrem „guitar-driven“ Stil wurde es von Brian Mays virtuoser Harmonie geprägt und kam auf Platz 11 in den U.S.-Charts und auf Platz 2 in den U.K.-Charts. Tie Your Mother Down ist ein typischer Queen-Hard-Rocker, der ein sehr gut wiederzuerkennendes Motiv liefert und ein Zeichen für Queens Sinn für Humor ist. Dies zeigt sich auch in der Besetzungsliste: Freddie als „choir meister“ und mit „Trantrums“ („Koller“, „Wutanfälle“), Brian („No Synths!“) als Orchesterleiter und Taylor mit „pandemonium“ (Tumult)
John Deacon spielte akustische Gitarre in You and I und bei Good Old Fashioned Lover Boy ergänzte Toningenieur Mike Stone den Gesang.
A Day At the Races erreichte zwar ebenfalls Platz 1 der englischen Charts, konnte aber seinen Vorgänger nicht in den Schatten stellen.
Abgesehen von vier Konzerten in England vom 1. bis 18. September 1976 fand in diesem Jahr keine ausgedehnte Tour statt.
1977 – Die beiden größten Hits
Im ersten Quartal des Jahres (13. Januar bis 18. März) gab die Gruppe Konzerte mit A Day At The Races in den USA und in Kanada und war danach vom 8. Mai bis 7. Juni 1977 auf Tournee durch Europa (Hamburg 13.5., Frankfurt 14.5., Düsseldorf 16.5.).
Auf einer Vorabsingle für das nächste Album erschienen die heute wohl berühmtesten Hymnen von Queen: We Are The Champions und We Will Rock You (B-Seite). Die Single erreichte in England Platz zwei und in den USA Platz 4 der Charts).
Am 28. Oktober 1977 wurde das sechste Album News Of The World veröffentlicht, das damals kritisiert wurde, aber im Laufe der Zeit immer mehr Anerkennung fand. Es erreichte nur noch Platz 4 der englischen Charts (Platz drei in den USA).
In Who Needs You spielte John wieder akustische Gitarre, Brian war mit den Maracas zu hören und Freddie bediente die Kuhglocken. Roger Taylor spielte in seinen beiden Songs Gitarre (Sheer Heart Attack) und Bassgitarre (Fight From The Inside).
Der Song "Sheer Heart Attack" - obwohl von Roger Taylor geschrieben - basiert auf einer Wette zwischen Freddie und John „Johnny Rotten“ Lydon, dem Sänger der Sex Pistols. Er wettete, dass sich Freddie bzw. Queen nicht trauen würden, einen Punk-Song oder zumindestest einen punkigen Song zu veröffentlichen. Mit "Sheer Heart Attack" taten sie dieses dann aber doch. Seine Wettschuld - einen Ballettauftritt wie Freddie Mercury kurze Zeit zuvor - hat Johnny Rotten allerdings nie eingelöst.
Die Single (31. Oktober 1977) mit Bohemian Rhapsody und I'm In Love With My Car auf der B-Seite, beides noch Auskopplungen aus A Night In The Opera, erreichte in den englischen Charts Platz Eins.
Die Dritte Tournee des Jahres, jetzt mit News Of The World, ging vom 11. November bis 22. Dezember durch die USA.
1978
Die Europa-Tournee mit News Of The World dauerte vom 12. April bis 13. Mai 1978. In Deutschland fanden nur zwei Konzerte statt: Dortmund am 26. April und München am 3. Mai.
Die Aufnahmen zum nächsten Album fanden von Juli bis Oktober in Montreux und Nizza statt. Als Vorabsingle erschien am 13. Oktober Fat Bottomed Girls mit Bicycle Race auf der B-Seite. Sie erreichte nur Platz 11 in den englischen Charts.
Während der Jazz-Tour druch die USA und Kanada vom 28. Oktober bis 20 Dezember 1978, erschien am 10. November 1977 das Album Jazz. Es erreichte in den englischen Charts Platz 2. Brian erzählte in einem Interview, wie die Platte zu ihrem Titel kam: Er sah eines Tage in München das Wort auf eine Mauer gesprüht. Es gefiel ihm so gut, dass er es den anderen Bandmitgliedern zeigte, worauf hin der Titel des neuen Albums feststand.
Das Album wurde John Harris gewidmet. Er war ein Roadie von Queen schon zu Beginn der 1970er Jahre. Für diesen Fan von Autorennen hat Roger auch das Lied I’m In Love With My Car (auf A Night At The Opera) geschrieben. Die Platte fand einen reißenden Absatz, nicht zuletzt wegen des beigefügten Posters mit unbekleideten Mädchen auf Rennrädern, die anlässlich der Videoaufnahmen zu Bicyle Race im Wembley-Stadion aufgenommen wurden.
Wichtige Titel des Albums sind Don’t Stop Me Now oder Mustapha, ein Song von Freddy mit arabischem Text und orientalischen Anklängen, kombiniert mit einer Heavy-Rock-Gitarre.
Die Reaktion der Fans entsprach nicht den Erwartungen und die Verkaufszahlen sanken zum ersten Mal. Alle Bandmitglieder, besonders Freddie Mercury, waren frustriert und enttäuscht, und sie beschlossen, sich für die Produktion der folgenden Alben mehr Zeit zu lassen. Hatten sie innerhalb der ersten beiden Jahre 3 Alben und danach jährlich eines produziert, ließen sie sich für die nächsten mindestens 20 Monate Zeit.
1979
Eine der längsten Konzertreisen war die Tour „Live Killers” durch Europa und Japan vom 17. Januar bis 06. Mai 1979 mit 43 Konzerten in 109 Tagen. Allein in Deutschland hatte Queen 10 Auftritte. Das Ergebnis der Tour war das Doppelalbum Live Killers, erschienen am 22. Juni 1979. Es war für 27 Wochen in den Englischen Charts und erreichte Platz 3. Die Aufnahmen stammten von verschiedenen Konzerten in Europa (Januar bis März). Die Endabmischung erfolgte in den Mountain Studios in Montreux. Mit dieser Platte konnte zum einen die lange Wartezeit auf das nächste Album verkürzt werden, andererseits konnte den zahlreichen illegalen Konzertmitschnitten begegnet werden, die maßlose Summen erzielten.
Die Aufnahmequalität des Live- Albums konnte aber nicht zufrieden stellen und Roger Taylor übte deswegen öffentlich Kritik. Deshalb war die diesmal erst nach dem Album am 29. Juni 1979 erschienene Single-Auskopplung mit den Live-Versionen von Love Of My Life und Now I'm Here kein Erfolg beschieden. Sie war nur zwei Wochen in den Charts und erreichte mit Position 63 die schlechteste Platzierung aller Queen-Singles - abgesehen von der ersten Single Keep Yourself Alive von 1973, die gar nicht in die Charts kam. Trotzdem erhielt das Album in den USA zwei Mal Platin.
Bereits im Juni und im Juli begannen mit Mack als Toningenieur und Koproduzent die Aufnahmen für das nächste Album in den Musicland Studios in München. Mack lernte die Band bereits im April in Los Angeles kennen, welcher der Musik von Queen eine neue Richtung geben sollte. Mack, von dem kaum jemand den Familiennamen kennt, gilt als Wunderkind der Branche. Er hatte bereits mit dem Electric Light Orchestra, den Stones und Deep Purple zusammengearbeitet. Zwischen den Bandmitgliedern und dem Toningenieur entwickelte sich ein vertrauensvolle, künstlerische Zusammenarbeit und Freundschaft. Mack könnte als das fünfte Queen-Mitglied gelten, scheute aber immer den Presse-Rummel und blieb immer im Hintergrund.
Am 5. Oktober 1979 wurde eine Single mit mehr Erfolg veröffentlicht: Crazy Little Thing Called Love (auf der B-Seite die Live-Version von We Will Rock You) erreichte wieder Platz zwei in den englischen Charts. In Crazy Little Thing Called Love, ein Song im Stil von Elvis Presley, ist Freddie zum ersten Mal mit einer Rhythmusgitarre zu hören. Der Song erschien später auf dem neuen Album The Game.
Ende des Jahres ging Queen noch einmal auf eine kurze Touree. “Crazy Tour” beginnt am 22. November in Dublin, ging weiter durch England und endete am 26. Dezember 1979 mit einem Wohltätigkeitskonzert für die Not leidende Bevölkerung in Kampuchea (Kambodscha).
1980-1990
1980 – Beginn einer neuen Ära
Am 25. Januar 1980 erschien die zweite Single-Auskopplung vom neuen Album, das erst im Juni erscheinen sollte, war 17 Save Me (mit der Live-Aufnahme von Let Me Entertain You). Sie erreichte nur Platz 11 der englischen Charts.
Zwischen Februar und Mai wurde die Arbeit am neun Album in München fortgesetzt und am 30. Juni 1980, 20 Monate nach Jazz, erfolgte die von den Fans schon lange erwartete Veröffentlichung des Albums The Game.
Am 30. Mai 1980 erschien die dritte Single-Auskopplung mit Play The Game und A Human Body auf der B-Seite, ein Roger-Taylor-Song, der nicht ins Album aufgenommen wurde.
Das Erschienen dieses Albums war in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Abgesehen, davon dass diesmal drei Single-Auskopplungen schon lange vorher erschienen sind (bis dahin immer nur eine ungefähr einen Monat vor dem Album), wurde die Platte zeitgleich in den USA veröffentlicht (bis dahin stets ungefähr einen Monat später).
Sowohl in England als auch in den USA erreichte das Album Platz Eins der Charts und erhielt dort viermal Platin. In Amerika blieben die Chart-Platzierungen in der Regel hinter England zurück. Diesmal blieb die Platte in den USA sogar länger in den Hitlisten (43 Wochen) als in England (18 Wochen).
Und zum ersten Mal war ein Synthesizer (ein Oberheim OBX) zu hören!
Queen hat sich aber auch im Aussehen radikal verändert: Die langen Haare wurden kurz geschnitten (bis auf Brian May, der auf seine langen Locken bis heute nicht verzichtet) und die schrillen Kostüme (von Freddie „Entenfräcke“ genannt) durch Lederkleidung ersetzt.
Zeitgleich mit Veröffentlichung des Albums begann am 30. Juni die Tournee mit The Game durch die USA und Kanada. Sie dauerte bis zum 30 September.
Diese zeitliche Verknüpfung von Erscheinen des Albums und Amerika-Tournee führte dazu, dass The Game vor allem in den USA eines der erfolgreichsten Alben von Queen wurde.
Am 22. August 1980, noch während der Amerika-Tournee, erfolgte in England die Veröffentlichung der Single-Auskopplung mit Another One Bites The Dust (auf der B-Seite die Vorabveröffentlichung Dragon Attack aus Flash Gordon). Sie war für 9 Wochen in den englischen Charts und erreichte Platz 7. In Amerika wurde Another One Bites The Dust (mit Don't Try Suicide auf der B-Seite) zu einem der größten Queen-Hits. Die Single blieb dort vier Wochen auf Platz eins der Charts. Michael Jackson soll den großen Erfolg des Titels vorausgesehen haben. In dem Song wird der für Queen typische, sensible Rock mit Funk-Elementen kombiniert, so dass ein „klassischer“ Disco-Rock entsteht. Die Grundidee zu Another One Bites The Dust stammte von John Deacon, den charakteristischen Sound steuerte Mack bei.
Noch vor der nächsten Tournee bittet DER Filmproduzent Dino de Laurentis die Band, den Soundtrack für seinen neuen Film Flash Gordon zu schreiben.
Ende des Jahres erfolgte vom 23. November 1980 bis 18. Dezember .1980 die Europa-Tournee mit The Game. Die Deutschland-Konzerte waren in Köln (26.11.), Essen (29.11.), Berlin (30.11.), und Bremen (1.12.).
Am 8. Dezember 1980 erschien das Album Flash Gordon, ein Soundtrack-Album zum gleichnamigen Film. Es verkaufte sich schlecht und erreichte nur Platz 10 der englischen Charts und stellt Queen in einem neuen Licht dar. Zwar hat jedes Bandmitglied das eine oder andere Thema beigesteuert (Flash's Theme von May, In The Space Capsule (The Love Theme) von Taylor, Execution Of Flash von Deacon), Ming's Theme von Mercury) letztlich wurde aber das Album aus Zeitmangel von Brian May und Mack für Queen produziert.
1981 - Abenteuer Südamerika
Für das Jahr 1981 hat sich Queen scheinbar eine Ruhepause gegönnt: Es erschien kein neues Album und es fanden nur drei kurze Konzert-Tourneen statt. Roger Taylor begann mit seinem Album die Reihe der Soloprojekte der Bandmitglieder.
Vom 12. bis 18. Februar 1981 war die Band in Tokio und gab dort fünf Konzerte. Kurz darauf, vom 29. Februar bis 21. März war Queen auf ihrer ersten Südamerika-Tournee („South America Bites The dust“, 7 Konzerte).
Am 4. April erschien Roger Taylors Solo-Album Fun in space.
Vom 25. September bis 18. Oktober 1981 fand die Tournee Gluttons for Punishment („Unersättliche zur Bestrafung“) mit 6 Auftritten statt. Sie führte nach Caracas (Venezuela), Monterrey und Puebla (Mexiko).
Das herausragendste Ereignis des Jahres war am 26. Oktober 1981 die Veröffentlichung der Single Under Pressure (auf der B-Seite Soul Brother, ein Titel von Freddie Mercury, der sonst auf keinem Queen-Album erschien). Die Idee einer Zusammenarbeit zwischen Queen und David Bowie entstand bei einem zufälligen Treffen in den Studios in Montreux. Under Pressure erschien später auf dem Album Hot Space und erreichte in den englischen Charts Platz Eins.
Am 2. November erschien das erste Album mit den wichtigsten, bis dato erschienenen Queen-Hits. Greatest Hits ist eine der erfolgreichsten Platten, sie über 10 Jahre in den englischen Charts und ereichte dort Platz 1, in den USA allerdings nur Platz 14.
Vom 24. bis 28. November weilte Queen in Montreal und gab dort zwei Konzerte.
1982 – Disko-Funk
Zu Beginn des Jahres ist die Band wieder auf Tournee. „South America Bites The Dust” dauerte vom 28. Februar bis zum 21. März 1982. Am 2 April begann der Falkland-Krieg zwischen Argentinien und England und die Pläne für eine weitere Tour im Oktober und November 1983 nach Argentinien, Brasilien und Uruguay wurden nicht mehr realisiert.
Bereits am 9. April begann die Tour mit „Hot Space“ durch Europa. Die Band absolvierte 29 Auftritte, zehn davon in Deutschland. Das letzte Konzert vom 5. Juni in der Milton Keynes Bowl wurde erst 2004 auf Platte veröffentlicht (Queen on Fire – Live At The Bowl). Auf der Tournee spielte Morgan Fisher Keyboard und Klavier.
Noch während der Tournee erschien am 21. Mai 1982, fast zwei Jahre nach The Game, das neue Album Hot Space. Es wurde in den Mountain Studios in Montreux, und in den Musicland Studios in München von Queen und Mack produziert und erreichte nur Platz 4 der englischen Charts. Von Arif Mardin stammten das Bläser-Arrangements zu Staying Power. Der Song Life Is Real ist John Lennon (gestorben am 8. Dezember 1980) gewidmet. Auf der Platte ist auch der Hit von 1981, Under Pressure, zu finden.
Die Reaktion des Publikums auf Another One Bites the Dust war so überwältigend, dass sich die Band entschloss, mit Hot Space ein ganzes Album im Disko-Funk-Stil zu produzieren. Es wurde sowohl von der Kritik als auch von den Fans als ihr bis dahin schlechtestes angesehen. Das Album war besonders für die Hard-Rock-Fans eine Enttäuschung. Dies zeigte sich auch in den schlechten Platzierungen der drei Single-Auskopplungen in den englischen Charts. Vorabsingle Body Language / Life Is Real vom 19. April 1982: Platz 25, Las Palabras De Amor / Cool Cat vom 1. Juni 1982: Platz 17 und Back Chat / Staying Power vom 9. August 1982: Platz 40. Allerdings erreichte Body Language in den USA überraschenderweise Platz 11.
Vom 21. Juli bis 3. November 1982 dauerte die ausgedehnte Hot-Space-Welttournee durch die USA, Kanada und Japan.
1983 - Soloprojekte
Queen legte eine Pause ein. Es fand keine Tournee statt, es wurde weder eine neues Album produziert noch kam eine Sammlung wie die Greatest Hits oder eine Live-LP heraus. Auch Singels wurden keine veröffentlicht. So konnte das Gerücht entstehen, dass sich Queen auflösen würde.
Die Zeit nutzten die Bandmitglieder für Soloprojekte:
- Brian Mai trat in Los Angeles mit der Hardrock-Gruppe Def Leppard auf und veröffentlichte am 31. Oktober 1982 die EP Starfleet Project mit Eddie Van Halen, Phil Chen, Brian Getzer und Fred Mandel, Stimme im Hintergrund ist Roger Taylor.
- Freddie Mercury begann in München seine Arbeit an seinem Soloalbum Mr. Bad Guy, das erst 1985 erschien. Mit Michael Jackson nahm er Victory and State of Shock auf, die aber nie veröffentlicht wurden.
- Roger Taylor bereitete ebenfalls sein nächstes Soloalbum vor.
- John Deacon schrieb mit Man Friday and Jive Junior Picking Up Sounds, das auch auf Single veröffentlicht wurde, auf der er den Bass spielt.
Im August begannen die Aufnahmen zum neuen Album Hot Space.
1984 - eine neue Ära
Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Soloprojekte:
- Roger Taylor veröffentlicht am 25 Juni sein zweites Soloalbum Strange Frontier. Als Gast spielte John Deacen Bass bei den beiden Titeln It's An Illusion und I Cry For You.
- Love Kills ist ein Beitrag von Freddy Mercury und Giorgio Moroder für die musikalische Ausstattung des Stummfilms Metropolis von Fritz Lang. (Auf der B-Seite der am 35. September veröffentlichten Single ist das Instrumentalstück Rotwang's Party zu hören, das nicht von Freddie stammt.) Die Platte erreichte immerhin Platz 10 in den englischen Charts.
Aber diesmal war Queen wieder mit Tourneen und Plattenveröffentlichungen präsent. Auch wurden die Singles mit einer laufenden Zählung versehen: Mit QUEEN1 erschien als Vorabsingle zum neuen Album am 23. Januar 1984 Radio Ga Ga (B-Seite I Go Crazy), eine überaus erfolgreiche Veröffentlichung, die 93 Wochen in den Englischen Charts war und dort Platz Zwei erreichte. Das Video zu Radio Ga Ga zeigte die Band in Szenen von Metropolis.
Am 27 Februar, wieder fast zwei Jahre nach dem letzten Queen-Album Hot Space, wurde das Album The Works veröffentlicht, erreichte ebenfalls Platz Zwei in den Charts, und wurde, nach Greatest Hits, zum meistverkauften Album der Band. Auch die folgenden Singleauskopplungen aus The Works landeten unter den Top Ten. Der Titel leitet sich von der Redewendung „Let’s giv’em the works“ (sinngemäß: die sollen ihr Blaues Wunder erleben) ab.
Der Sound des Albums ist vor allem durch Synthesizer geprägt: Fred Mandel spielte das Klavierfinale in Man On The Prowl und war für Synthesizer-Arrangement und -Programmierung in Radio Ga Ga, Synthesizer in I Want To Break Free und „candy-floss” („Zuckerwatte“) in Hammer To Fall verantwortlich, Mack für die „Fairlight zerstörende“ Synthesizer-Programmierung in Machines. Mit dem Album schlug Queen eine Brücke zwischen Hard Rock (Hammer To Fall – ein Kommentar zum Kalten Krieg) und Pop (I Want to Break Free - eine Hymne des unterdrückten linken Flügels von Brasilien; sie wurde später Kennzeichen des „C2“-Werbespots für Coca Cola).
Die erste Tour mit The Works durch Europa (6 Konzerte in Deutschland) und Südafrika (7 Konzerte in Sun City, Botswana) dauerte vom 24. August bis 20. Oktober. Um den komplexen Sound des Albums auf die Bühne zu übertragen, wurde Spike Edney für Keyboard, Klavier, Gitarre und Gesang engagiert. Die Band wurde für ihren Auftritt in Sun City, ein Symbol für Apartheid, von der Öffentlichkeit heftig kritisiert.
Am 26. November erschien die weniger erfolgreiche Single QUEEN5 mit Thank God It's Christmas / Man On The Prowl / Keep Passing the Open Windows (Platz 21 in den englischen Charts).
1985 - Die beste Live-Band
Die Soloprojekte dieses Jahres:
- Im April veröffentlichte Freddie Mercury sein Solo-Album Mr. Bad Guy, das er zusammen mit Mack produzierte. Es erreichte einen beachtlichen 6. Platz in der englischen Charts. Den Single-Auskopplungen war weniger Erfolg beschieden.
- Roger Tayler spielte bei einigen Produktionen von David Richard Schkagzeug.
- Bei dem Song Too Young auf dem Album Ice On Fire von Elton John sind Roger Taylor und John Deacon zu hören.
Die Welt-Tournee von Queen mit The Works begann am 12. und 19. Januar mit zwei Konzerten auf dem ersten “Rock in Rio”. Bei diesem Festival traten unter anderen auch Iron Maiden und The Whitesnakes auf. Bei I Want to break Free trat Freddie mit künstlichen Brüsten auf, worüber sich die englische Presse sehr aufregte, das sei nicht politisch korrekt gewesen, da ja der Song in Brasilien ein Freiheitslied sei. Das Publikum war aber offensichtlich anderer Meinung. Die Tour ging am 21. Januar weiter durch Australien, Neuseeland und Japan, wo sie am 10. Mai endete. Hier improvisierte Freddie auch einen Blues, den er den Musikliebhabern des Festivals widmete. Bei den Auftritten spielte der erfahrene Spike Edney Keyboard, Klavier und Gitarre und ergänzte die Band im Gesang.
Am 13. Juli 1985 um 18 Uhr 41 trat Queen bei Bob Geldofs Benefizkonzert Live Aid im Londoner Wembley Stadion auf. Sie spielten ihre größten Live-Hits: Das Intro von Bohemian Rhapsody (Der Mittelteil wurde nicht gespielt, da nur Live-Musik erlaubt war und ausßerdem die Zeit zu kurz gewesen wäre), Radio Ga Ga (72000 klatschten unisono den Rhythmus), Hammer To Fall, Crazy Little Thing Called Love, We Will Rock You (nur erster Vers und Gitarren-Finale) und zum Abschluss We Are The Champions. Ein schöner Moment war, als Freddie (wie bei den meisten Live-Auftritten) mit dem Publikum zusammen improvisierte. Mit ihrem begeisternden Auftritt stahl in den Augen der Fans die Band allen anderen für 20 Minuten die Show. Später sang Freddie mit Brian Is This The World We Created?. Er beteiligte sich auch am All-Star-Finale bei Do They Know It's Christmas? von Midge Ure (sanger von Ultra Vox und Bob Geldof. Als Reaktion auf dieses Konzert nahmen die Verkaufszahlen der Queen-Platten wieder zu.
Die Veröffentlichung der der Single-Auskopplung (QUEEN6) aus dem Soundtrack des Films Iron Eagle am 11. November 1985 mit One Vision (B-Seite Blurred Vision) erreichte Platz 7 in den englischen Charts. Der schnelle, auf Gitarre basierende Song war für diese Schaffensperiode von Queen ungewöhnlich. Er wurde von allen Bandmitgliedern geschrieben und später in das Album A Kind of Magic aufgenommen.
1986 – Ein letztes Mal …
In diesem Jahr erfuhr Freddie Mercury, dass er sich mit Aids infiziert hatte. Dies teilte er niemandem außer den Bandmitgliedern mit, die sich zu Stillschweigen verpflichteten. So wussten weder die Eltern von Freddie noch die Fans, dass die Magic-Tour die letzte der Band sein würde.
Soloprojekte:
- Im Mai 1986 erschien eine Single mit einem Beitrag von Freddy Mercury zu dem Musical Time (Time von Dave Clark und John Christie; der zweite Titel mit Freddie, In My Defence von Dave Clark, David Soames und Jeff Daniels, wurde bis jetzt nur als Remix veröffentlicht). Er arbeitete auch an dem Album von Billy Squier Enough Is Enough mit (Love Is The Hero, Lady With The Tenor Sax). Auf dem Soundtrack zum Schimanski-Film Zabou sang er den Titel Hold On im Duett mit Jo Dare.
- Im Juni erschien der Soundtrack zu dem Film Biggles von Robert Ahwai, John Deacon und Lenny Zakatek (The Immortals.) In dem Song Angeline auf Elton Johns Album Leather Jackets spielte John Deacon Bass und Roger Taylor Bass.
Am 17. März 1986 wurde vom Film Highlander (von Russel Mulcahy) die Soundtrack-Auskopplung (QUEEN7) A Kind Of Magic veröffentlicht. (B-Seite: A Dozen Red Roses For My Darling, ein Instrumentalstück von Roger Taylor). Sie erreichte Platz Drei in den englischen Charts.
Kurz vor der Europatournee Magic Tour, 27 Monate nach The Works, erschien am 2. Juni 1986 das neue Album A Kind Of Magic. Es war für 63 Wochen in den englischen Charts und erreichte dort sofort Platz 1. Queen hatte für den Film Highlander einige Titel geschrieben, die sie in veränderter Form in ihr Album aufgenommen hatten. Als Filmmusik wiesen diese Stücke eine üppige Orchestrierung auf. Deshalb waren an diesem Album noch zahlreiche weitere Künstler beteiligt: Spike Edney wurde wieder für den Keyboard-Part eingesetzt. Das Streicher-Arrangement in One Year Of Love hatte Lynton Naiff geschrieben, in diesem Song spielte Steve Gregory Saxophon. Das Arrangement für das „National Philharmonic Orchestra“ in Who wants To Live For Ever stammte von Michael Kamen und Brian May. In Don’t Lose Your Head singt Joan Armatrading. Die Platte wurde in London, Montreux und München produziert.
Die nachfolgenden Single-Auskopplungen waren weniger erfolgreich: QUEEN8 (19.6.1986) mit Friends Will Be Friends / Seven Seas Of Rhye (Platz 14) und QUEEN9 (15.9.1986) mit Who Wants To Live Forever (gegenüber dem Album verändert) / Killer Queen (Platz 24). Die alten Queen-Hits auf den B-Seiten konnten anscheinend keine bessere Platzierung bewirken. Die ausverkaufte Magic Tour Tour dauerte vom 7. Juni bis 9. August 1986. Queen absolvierte bei dieser Europa-Tournee 26 Auftritte in 63 Tagen, davon 5 in Deutschland. Am 27. Juli fand im Budapester Nep-Stadion eines der besten Konzerte von Queen statt. Diesmal agierte Spike 'The Duke' Edney mit für Keyboard, Klavier, Gitarre und zusätzlichen Gesang nicht nur unsichtbar im Hintergrund.
Freddie zog die 72.000 Besucher im Wembley-Stadion damit auf, dass Queen vielleicht aufhöre, nur um dann unter dem Jubel der Zuschauer sagen zu können, dass das nur ein dummes Gerücht sei und Queen immer zusammen bleiben werden „till we die, I’m sure!“ Da das Wembley-Sation nicht mehr für einen dritten Auftritt zur Verfügung stand, wich man nach Knebworth Park aus. Das Konzert war innerhalb von zwei Stunden ausverkauft. Mehr als 120000 Fans (nach inoffiziellen Zählungen 200000, ein Besucher-Rekord in England) wollten das Abschlusskonzert der Tournee sehen, ohne zu wissen, dass sie zum letzten Mal die komplette Band erlebten.
Am 11. Dezember wurde das Album Live Magic veröffentlicht. Es erreichte Platz Drei der englischen Charts. Die Aufnahmen stammten aus den Konzerten vom 11. (Is This the World We Created?) und 12 Juli (Hammer To Fall) im Wembley-Stadion, vom 27. Juli im Nep-Stadion in Budapest (A Kind of Magic, Under Pressure) und vom 9. August in Knebworth Park (alle übrigen Titel). Das Konzert vom 12. Juli wurden 1992 komplett auf Doppel-CD und DVD (Live At Wembley Stadium '86) veröffentlicht, die bei vielen Fans als beste Live-Dokumente von Queen gelten.
1987 – The Great Pretender
Auf Grund der Erkrankung von Freddie Mercury fanden die anstrengenden Live-Konzerte und Tourneen nicht mehr statt. Jedes Bandmitglied beschäftigte sich mit eigenen Soloprojekten:
- Brian May produzierte das Album „Bad News“ mit der gleichnamigen Ulk-Heavy-Metal-Band, die eigens für einige Filme der BBC-TV-Serie The Comic Strip Presents zusammengestellt wurde. Die Platte enthält unter anderem eine witzige Version von Bohemian Rhapsody (Zwischengesang John Deacon) und Gespräche mit May (Life With Brian). In A Time For Heroes von Meatloaf spielte Brian May Gitarre.
- John Taylor gründete im Herbst 1987 die Band Cross, um wieder auf Tournee gehen zu können, und begann mit der Produktion des Albums Shove It. Die Bandmitglieder waren Roger Taylor (Gesang, Gitarre), Josh McCrae (Schlagzeug), Peter Noone (Bass), Clayton Moss (Solo-Gitarre) und Spike Edney (Keyboard)
Im Februar 1987 erschien Freddies Single mit dem Platters-Titel der 50er Jahre The Great Pretender (der B-Seiten-Titel Exercises In Free Love wurde auch als Duett mit Montserrat Caballé veröffentlicht.) Die Platte erreichte einen beachtlichen vierten Platz in den englischen Charts. Roger Taylor steuerte wieder seine charakteristische Stimme bei. In der Schluss-Sequenz des Videos (für viele Fans ein musikalischer Stilbruch) sind alle Bandmitglieder kurz zu sehen.
Im May 1988 erfüllte sich Freddy Mercury einen lang gehegten Traum und trat mit der gefeierten spanischen Opernsängerin Montserrat Caballé im „Ku-Club“ in Ibiza auf. Im November erschien die gemeinsame Single mit der Hymne Barcelona, die 1992 vom NOK als Erkennungsmelodie für die Olympischen Spiele in Barcelona gewählt wurde.
1988 – Ein Opern-Traum
Dieses Jahr wurde durch die Veröffentlichung der Soloprojekte von Roger Taylor und Freddy Mercury geprägt:
Am 1. Januar 1988 erschien das Cross-Album Shove It von Roger Taylor. Es erreichte gerade nur Platz 84 in den englischen Charts. Trotzdem ist diese Platte für die Queen-Fans von Bedeutung: Den Titel Heaven For Everyone sang Freddy Mercury. (Auf der Single-Version vom 20.3.1988 - Platz 83 - und dem in den USA veröffentlichten Album begleitete er nur Roger Taylor). Aus diesem Material entstand die Aufnahme im Queen-Album Made in Heaven. Ende des Jahres tritt die Band im „Hammersmith Palais“ zusammen mit John Deacon und Brian May auf.
Im Oktober 1988 erschien das Caballé-Mercury Album Barcelona. Alle Titel wurden von Freddie und Mike Moran geschrieben. Die Texte von The Fallen Priest und The Goldon Boy stammten von Tim Rice, von Ensueño von Montserat Caballé. In How Can I Go On spielte John Deacon Bass. Die Platte war nur vier Wochen in den Englischen Charts und erreichte Platz 24. Freddy trat bei einem Konzert mit Montserrat Caballé in Barcelona auf. Dabei ertönte das Lied vom Band, was in der Öffentlichkeit auf Unverständnis stieß.
Während dessen produzierte Brian May das Album Talking Of Love mit Anita Dobson, seiner späteren Gattin. Er schrieb die meisten Titel, spielte Gitarre und lieferte den zusätzlichen Gesang. John Deacon ist in I Dream Of Christmas auf dem Bass zu hören.
1989 - Das Wunder
Einige Beispiele für Brian Mays Gastspiele auf Veröffentlichungen anderer Künstler sind in diesem Jahr In One Of My Weaker Moments von Anita Dobson (aus dem Musical Budgie) und When Death Calls von Black Sabbath auf deren Album The Headless Cross. Er beteiligte sich auch an einigen Aufnahmen für wohltätige Zwecke: Yes We Can mit Artists United For Nature und Smoke On The Water mit Rock Aid Armenia und Roger Taylor. Roger und John produzierte er Who Wants To Live Forever mit Ian & Belinda (ODO 112) für einen Aufruf zur Knochenmarkspende.
Trotzdem fand die Band Zeit, in aller Stille das nächste Album vorzubereiten. Am 2. Mai erschien die Vorabsingle (QUEEN10) mit I Want It All / Hang On In There. Sie erreichte Platz Drei der englischen Charts. Am 22. Mai, drei Jahre nach A Kind Of Magic, wurde The Miracle veröffentlicht. Den Titel bezogen alle Fans zunächst auf die Gerüchte, dass sich die Mitglieder der Band eigentlich trennen wollten und sich trotzdem noch einmal für ein gemeinsames Projekt zusammengefunden hatten.. Erst später sollte sich herausstellen, dass das Wunder darin bestand, dass Freddie trotz seiner Krankheit bis zuletzt, wenn auch unter immer schwierigeren Umständen, im Studio arbeitete und so Material für zwei weitere Platten zur Verfügung stellte.
Das Album war 27 Wochen in den englischen Charts und erreichte Platz Eins. Ein Zeichen der Verbundenheit der Bandmitglieder miteinander war, dass bei allen Titeln Queen als Autorenangabe stand. Diesmal war Mack nicht an der Produktion beteiligt. Die Platte entstand in London und Montreux. Musikalisch war das Album eine Fortführung von A Kind Of Magic, was in dem glatten Pop-Rock-Sound der Hits Invisible Man,. The Miracle und Breakthru zu erkennen ist.
Weniger erfolgreich als das Album waren die vier Single-Auskopplungen, die nacheinander im Zeitraum Juni bis November erschienen.
Am 4 Dezember erschien das Album At The Beeb mit den BBC-Aufnahmen von 1973, es war nur ein Wiche in den englischen Charts und erreichte mit Platz 67 die schlechteste Platzierung eines Queen-Albums.
Von September - Dezember nahm Roger Taylor mit seiner Band The Cross das nächstes Album auf.
1990 - Gerüchte
Soloprojekte:
- Brian May wirkte bei dem der Wohltätigkeits-Single Sailing für Rock Against Repatriation mit und war musikalischer Leiter beim Musical MacBeth in London.
- Roger Taylor: Am 26. März 1990 erschien das Cross-Album Mad, Bad, And Dangerous To Know.
Im Februar wurde Queen mit dem BRIT Music Award für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Freddies Auftritt bei diesem Ereignis gab zu weiteren Spekulationen über seinen Gesundheitszustand Anlass.
Ereignisse ab 1991
Nachdem sie 1988 an verschiedenen Soloprojekten (einschließlich Mercury’s Zusammenarbeit mit Montserrat Caballé, „Barcelona“) gearbeitet hatten, brachte die Band 1989 „The Miracle“ heraus. Diese Aufnahme führte die Richtung von „A Kind Of Magic“ fort, mit einem geschliffenen Pop-Rock Sound und Hits wie „Invisible Man“, „The Miracle“ und „Breakthru“.
1990 bis 1999
1991 verbreiteten sich Gerüchte, dass Freddie Mercury an AIDS litt. Sogar Boulevardblätter in der ganzen Welt berichteten darüber. Mercury verleugnete diese Gerüchte völlig, aber die tatsächliche Wahrheit wissend, wie seine Bandkollegen es taten, entschieden sie sich ein Album frei von Konflikten und Unterschieden zu machen. Das Album wurde „Innuendo“. Obwohl seine Gesundheit begann, sich zu verschlechtern, war Mercury mutig mit seinen Beiträgen umzugehen. Highlights des Albums waren der epische Titelsong, in Erinnerung von Led Zeppelin’s „Kashmir“; das hard-rockige ausgelassene Kraftwerk „Headlong“; und die Hymnen „The Show Must Go On“ und „These Are The Days Of Our Lives“.
Am 23. November 1991, in einer vorbereiteten Aussage, die an seinem Sterbebett gemacht wurde, gab Freddie Mercury schließlich zu, dass er AIDS hatte. Innerhalb von 24 Stunden nach dieser Bekanntgabe, starb Mercury im Alter von nur 45 Jahren. Seine Beerdigung war privat, gehalten in Übereinstimmung mit dem Zoroastrischen religiösen Glauben seiner Familie.
Am 20. April 1992 teilte die Öffentlichkeit die Trauer von Mercurys Ableben am The Freddie Mercury Tribute Concert, dass im Londoner Wembley Stadium zu Mercurys Ehre stattfand. Musiker wie Annie Lennox, Guns N' Roses, Def Leppard, Elton John, George Michael, David Bowie, Metallica und Liza Minnelli (mit den drei überlebenden Mitgliedern von Queen) führten die meisten von Queen’s größten Hits auf.
Queen löste sich eigentlich nie auf, obwohl ihr letztes Album mit originalem Material (das keine Sammlungen enthielt) 1995 veröffentlicht wurde, betitelt „Made In Heaven“, kam vier Jahre nach Freddie Mercurys Tod heraus, und bildete sich aus Freddies letzten Aufnahmen 1991 plus übriggebliebenes Material aus vorherigen Studioalben. Die Band erscheint immer noch von Zeit zu Zeit, minus Bassist John Deacon (wessen wenige öffentliche Auftritte dazu dienen, um kaltes Wasser auf irgendwelche Gerüchte eines Queen Zusammen-Kommens mit seiner Beteiligung sind) und macht Projekte mit verschiedenen Gastmusikern; etwas, was Deacon im allgemeinen unterstützt. Ein Tribut-Album ist erschienen, aber nicht mit nennenswerten Musikern. Das Album heißt „Dragon Attack“, nach einer von Queens früheren Aufnahmen.
ab 2000
Mittlerweile sind aus der Musik von Queen ein eigenes Musical namens „We Will Rock You“ sowie Musiklasershows im (mittlerweile geschlossenem) Planetarium am Deutschen Museum in München und im Planetarium von Jena hervorgegangen, und verschiedene Cover-Bands, unter anderem Mayqueen oder Austrofred, haben sich auf Queen-Songs spezialisiert. Auch durch diverse weitere Aktionen von den Bandmitgliedern selbst oder anderen Leuten wird die Musik immer wieder präsentiert.
Seit 2002 wird das Musical „We Will Rock You“ zweimal täglich im Londoner Dominion Theatre aufgeführt. Es wurde von Ben Elton geschrieben, von Brian May, Roger Taylor und u.a. von Robert de Niro mitproduziert. Die Handlung ist dabei eher nebensächlich, im Vordergrund steht die Musik mit den bekannten Queen-Hits.
Seit Dezember 2004 gibt es das Musical auch in Köln. Außerdem wird es auch in Spanien, Japan, Australien und den USA aufgeführt.
2003 war Queen im Zusammenhang mit einer wohltätigen Musikveranstaltung in Südafrika zu sehen: dem 46664-Projekt von Nelson Mandela (gegen die Ausbreitung von AIDS).
Im Frühling 2005 starteten Queen zusammen mit Paul Rodgers eine Konzert-Tournee. Sie spielten anlässlich eines weiteren 46664-Konzertes in Süd-Afrika und in Europa/England. Im Spätsommer tritt die Gruppe in den USA und Kanada auf.
Queen-Symbol
Mercury entwickelte auch das weltweit bekannte Queen-Symbol, das sich in der Gestaltung an die Wappen der britischen Königsfamilie anlehnt. Zu sehen ist dort ein gekröntes Q, umgeben von den Sternzeichen der vier Bandmitglieder als Beschützer. Das Logo ist im englischen Artikel zu Queen abgebildet.
Die Autoren der Queen-Titel
Trotzdem Freddie Mercury bei der Presse als der Denker und Lenker der Gruppe galt, schrieben alle vier Mitglieder Hits. Neben Brian May war Freddie Mercury mit seiner markanten Stimme das Herz der Gruppe.
Von den 161 Queen-Titeln schrieb
- Freddie Mercury 53,
- Brian May 50,
- Roger Taylor 23 und
- John Deacon 14.
Dazu kommen 12 Titel, die alle zusammen entwickelt haben, Bei Under Pressure wirkte David Bowie mit. Weitere 12 Lieder entstanden in Zusammenarbeit von jeweils zwei Bandmitgliedern.
An drei Songs haben externe Autoren mitgearbeitet:
- Doin' All Right auf dem ersten Album Queen (1973) stammt noch aus der Zeit der Zusammenarbeit von Brian May mit Tim Staffell.
- Too Much Love Will Kill You schrieb Brian May mit Frank Musker und Elizabeth Lamers. Die Melodie nahm Freddie Mercury noch vor seinem Tod auf. Das Lied hatte seine Premiere am Freddie-Mercury-Tribute-Konzert im Wembley-Stadium (1992). In Mays Soloalbum Back To The Light (1992) ist eine von ihm selbst gesungene Fassung zu hören. Später wurde der Titel in das Album Made in Heaven (1995) als Remix mit der Stimme von Freddie übernommen. Da Lied gewann 1996 den Ivor Novello Award als musikalisch und textlich bestes Lied.
- Bei All God’s People auf dem Album Innuendo (1991) war Mike Moran Ko-Autor. Moran schrieb zusammen mit Mercury die Lieder zum Solo-Projekt Mercury-Caballé Barcelona.
Bei Live-Auftritten interpretierte die Band immer wieder auch Stücke der 50er und 60er Jahre, während der Tournee 1986 z.B. Big Spender, (Coleman & Fields), Hello Mary Lou (Gene Pitney), (You're So Square) Baby I Don't Care (Leiber & Stoller), Tutti Frutti (Penniman & Labostrie) und Gimme Some Lovin' (Winwood & Davies).
Die meisten Alben der Gruppe enthalten mindestens einen Song von Taylor oder Deacon. Tatsächlich sahen sich die einzelnen Mitglieder als gleichberechtigt an.
Nach Auseinandersetzungen über die Anrechnung dieser kooperativen Leistungen einigte sich die Band im Jahre 1989 darauf, „Queen“ statt der einzelnen Mitglieder als Autoren anzugeben. Dieses Vorhaben setzte die Gruppe das erste mal bei ihrem Album The Miracle um.
Die Interpreten der Queen-Titel
Freddie Mercury singt auf den Studioaufnahmen die meisten Titel, seine eigenen, alle von John Deacon und viele von Brian May und Roger Taylor. Brian May interpretiert 11 seiner eigenen Songs und Roger Taylor 10.
Bei einigen Titeln ergänzen zwei oder drei der Bandmitglieder, die sonst immer wieder in den Chorus-Einwürfen zu hören sind, die Stimme von Freddie Mercury:
Titel | geschrieben von | gesungen von | Album | Jahr |
---|---|---|---|---|
Flash's Theme | May | May & Mercury | Flash Gordon | 1980 |
Who Wants To Live Forever? | May | May & Mercury | A Kind of Magic | 1986 |
I Want It all | May | May & Mercury | The Miracle | 1989 |
Mother Love | May & Mercury | May & Mercury | Made in Heaven | 1995 |
Let Me Live | Queen | May & Mercury & Taylor | Made in Heaven | 1995 |
No One But You - Only The Good Die Young | May | May & Taylor | Queen Rocks | 1997 |
Under Pressure auf Hot Space (1982) ist der einzige Song auf einem Queen-Album, in dem neben Freddie Mercury ein Nicht-Bandmitglied, David Bowie, als Hauptsänger auftritt.
Bei den Live-Auftritten sang Freddie Mercury alle Titel, auch solche, die auf den Alben von May oder Taylor interpretiert wurden. Einzige Ausnahme bildete I'm In Love With My Car von Roger Taylor, das dieser mit seiner unverwechselbaren Stimme auch auf der Bühne selbst sang. Bei Under Pressure übernahm Roger Taylor den Part von David Bowie.
Nach dem Tod von Freddie Mercury traten Brian May und Roger Taylor mit wechselnden Sängern als Queen+ auf. Auf der CD Greatest Hits III (1999) sind neben einem Titel vom Freddie-Mercury-Tribute-Konzert auch Elton John mit The Show Must Go On und Another One Bites The Dust mit Ergänzungen der Rapper Wyclef Jean und Pras Michel zu hören.
Einfluss auf moderne Musik
Queen sind bekannt für ihre für ihre riesige musikalische Leistung, ihre nie zuvor gesehenen Schauspiele („theatralics“) und so bombastischen Liveshows, dass Kritiker sie als eine der Hauptmitwirkenden in der Evolution der Rockmusik einordnen. Queen sind geehrt von Künstlern wie AC/DC, Iron Maiden, Guns n’ Roses, U2, Def Leppard, Trent Reznor, George Michael, Metallica, Blind Guardian, The Smashing Pumpkins, Foo Fighters und The Darkness, da sie einen Haupteinfluss auf ihren Sound haben.
Möglichkeiten der digitalen Soundtechnik
Unter der Beaufsichtigung von Brian May und Roger Taylor gab es zahlreiche Restaurierungen, die Queen’s überlangen Audio- und Videokatalog mit sich brachten. DVD Veröffentlichungen ihres berühmten 1986 Wembley Konzertes (betitelt Live At Wembley Stadium) und ihres 1982 Milton Keynes Konzertes (betitelt Live At The Bowl), und zwei Greatest Video Hits (Volumes 1 und 2, die 70er und 80er umfassend) wurden remixed in 5.1 und DTS Surround Sound. Bisher wurden zwei von Queen’s am meisten gefeierten Alben, A Night At The Opera und The Game voll remixed in DTS Surrond auf DVD-Audio Alben. Bekannt für ihre dicht beisammenliegenden Arrangements und Verstärkung, scheint dieses Medium maßgeschneidert für Queen’s Musik. Brian May hat gesagt, dass er gerne den ganzen Katalog von Queen in diesem Format wiedergegeben haben will, weil es gewissermaßen das ist, was sich die Band für ihre Arbeit schon vor Jahren vorgestellt hat.
Das Queen-Lager ist dabei, an zukünftigen Konzertveröffentlichungen zu arbeiten, mindestens einer weiteren Video Sammlung (Volume 3) und dem Rest des Album-Kataloges im DVD-Audio Format. Wie zu erwarten, sind Taylor und May in ständiger Kommunikation mit Fans, Sammlern und Industrieexperten, um herauszufinden, wo Anfragen für zukünftige Veröffentlichungen sind und wo die Industrie und die neuesten Technologien sind.
Queen als Liveband
Queens live Auftritte waren wirklich bahnbrechend, sie verwendeten massive Lichtanlagen, Pyrotechnik und andere Spezialeffekte, um ihre Shows in einnehmende theatralische Veranstaltungen zu verwandeln. Mit ihren Zeitgenossen KISS, änderten sie Livekonzerte für immer von den gesetzten langweiligen Auftritten, die seit der Zeit der Beatles vorherrschten, wo die Auftretenden bloß herumstanden und ihrer Instrumente spielten. Die Energie, mit der sie auftraten, der Enthusiasmus und der pure Adrenalin, den Freddie Mercury mit seinen vokalen Auftritten mitbrachte, waren so natürlich und echt, sodass das Publikum fast immer mitsang. Mercury tauchte ein in die Vergötterung der Zuschauermenge und wuchs in der Aufregung, ein Charakterzug, den viele, einschließlich Kurt Cobain (in seinen Notizen vor seinem Selbstmord), bewundert haben. Ab „News Of The World“ 1977 begannen Queen Songs zu schreiben, mit der spezifischen Absicht, die Zuschauermenge miteinzubeziehen. Beispiele sind „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“. Auch schnitten sie einige Lieder wie “Radio Ga Ga” so zu, um Klatschen zu beteiligen. Das resultierte in einem sensationellen Moment bei Live Aid, wo fast 100,000 Menschen in dem Wembley Stadium ihre Hände über ihren Köpfen hielten imd im Unisono zu „Radio Ga Ga“ klatschten.
Queen hatten viele populäre Tourneen, mit unvergesslichen Shows (einschließlich des jistorischen Live Aid Konzertes) im Wemley Stadium in England, und beim Rock in Rio Festival in Brasilien, obwohl eigentlich nur die letzte Tournee der Gruppe, in Unterstützung des Albums „A Kind Of Magic“ wirklich Geld einbrachte.
Das Wembley Konzert, Teil einer UK Tournee in 1986, zog 150,000 Menschen über zwei Nächte an. Ein unvergesslicher und prophetischer Moment ereignete sich, als Freddie Mercury dem Publikum sagte: „There's been a lot of rumors lately about a certain band called Queen... the rumors are that we're gonna split up. What do you think?” (“Da waren kürzlich viele Gerüchte über eine gewisse Band namens Queen... diese Gerüchte waren, dass wir uns trennen. Was denkt ihr?“) Zuschauer: „No!“ Freddie: “Forget those rumors, we're gonna stay together 'till we die, I'm sure!" (“Vergesst diese Gerüchte, wir bleiben zusammen, bis wir sterben, ich bin mir sicher!”)
Beim Knebworth Konzert mit etwa 120,000 Zuschauern am 9. August desselben Jahres, macht Freddie folgende Aussage: "...and earlier on, there were rumours of us splitting up, but I mean, really, look at this! (cheers). I mean, how can you split up when you have an audience like this, I mean, really! We're not that stupid!" (“… und davor, da waren diese Gerüchte, dass wir uns trennen, aber ich meine, schaut euch das an! Ich meine, wie kann man sich trennen, wenn man ein solches Publikum hat wie das, ich meine, wirklich! Wir sind nicht so dumm!“)
In den nächsten 3 Jahren war die Band schwer zu treffen, während welcher Freddie Mercury etwas Soloarbeit und Roger Taylor etwas Arbeit mit The Cross machten.
Es ist unbekannt, ob Mercury Bescheid wusste, dass er AIDS in dieser Zeit hatte.
Veröffentlichungen
Diskografie: Offizielle Alben
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DVDs
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Commons: Queen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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Bootlegs
Weblinks
- Offizielle Queen-Website (englisch)
- Webseiten von Fans:
- Offizieller Queen-Fanclub (englisch)
- Deutscher Queen-Fanclub
- „Queen :: The Videos :: 1973 - 2003“ Liste mit fast alle Clips von Queen (englisch)
- Queen-Headquarters.de
- Queenonline.de
- Queenzone.com (englisch)