Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Freiname | Octenidin | |||||||||
Andere Namen | ||||||||||
Summenformel | C36H62N4 | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||
ATC-Code | ||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 550,90 g·mol−1 | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Octenidin ist ein Breitband-Antiseptikum, das als Hydrochlorid unter dem Handelsnamen Octenisept® vertrieben wird.
Einsatzbereich
Octenidindihydrochlorid wird zur Desinfektion von Haut- und Schleimhautwunden, meist zusammen mit 2 % Phenoxyethanol verwendet. Es wird auch vor Operationen im Anal- und Genitalbereich sowie zur Vorbereitung des Legens eines Harnblasen-Katheters angewandt. In der Ausgabe 7/2000 der Zeitschrift Ökotest erhielt Octenisept®-Wunddesinfektionsspray als einziges von 23 Präparaten die Note „empfehlenswert“.
Wirkungsspektrum
Octenidindihydrochlorid wirkt bakterizid sowohl gegen gram-positive wie -negative Keime, viruzid gegen lipophile Viren wie die Herpes-simplex-Viren und das Hepatitis-B-Virus. Außerdem wirkt es fungizid, nicht allerdings gegen Sporen.
Vorteile/Nachteile
Vorteile
- Geruchlos
- Farblos
- Schmerzfreie Anwendung
- Breites Wirkungsspektrum
- Remanenzwirkung
Nachteile
- Im Vergleich zu PVP-Iod vergleichsweise hoher Preis
- Keine Anwendung zur Spülung der Bauchhöhle, Harnblase oder in der Nähe des Trommelfells
Hinweise
Bei gleichzeitiger Anwendung von PVP-Iod-basierten Antiseptika kann es im Grenzbereich zu bräunlich bis violetten Hautverfärbungen kommen.
Bei der Versorgung von Stichwunden etwa im Handbereich ist darauf zu achten, dass das Präparat abfließen kann, da es ansonsten zu massiven Ödemen und Gewebeschädigungen kommen kann, die möglicherweise chirurgisch saniert werden müssen.[1]