Stereo-Ton

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Mit Stereo-Ton (oft einfach "Stereo") wird eine Technik bezeichnet, um mit Hilfe von zwei Schallquellen (2 Lautsprecher oder Kopfhörer) einen räumlichen Schalleindruck zu erzeugen. Dabei wird das psycho-akustische Phänomen ausgenützt, dass der Mensch mit seinen Ohren auf Grund von Lautstärke- und Laufzeit-Unterschieden die Richtung von Schall-Quellen orten kann. Seit 1998 gibt es eine neue Technik: Binaural

Akustische Aspekte:
Es gibt mehrere Aufnahmeverfahren, um Stereo-Signale aufzuzeichnen. Man unterscheidet insbesondere zwischen Laufzeit- und Intensitätsstereofonie.
Bei der Intensitätsstereofonie werden zwei Mikrofone verwendet, deren Richtwirkung so ausgenutzt wird, dass die Lautstärkeverteilung der Signale auf den beiden Kanälen der Richtung entspricht.
Bei der Laufzeitstereofonie werden zwei Mikrofone mit einem gewissen Abstand aufgestellt, so Schallereignisse abhängig von ihrer Position zu verschiedenen Zeitpunkten auf den beiden Kanälen aufgenommen werden. Durch die unterschiedliche Distanz der Mikrofone zur Schallquelle ergibt sich hier allerdings immer auch ein Intenitätseffekt.
Die Laufzeitstereofonie ergibt dabei den besseren Raumeindruck des resultierenden Schallsignals, hat jedoch gegenüber der Intensitätsstereofonie den Nachteil, dass sich das Signal nicht über Mono-Abspielgeräte darstellen lässt, da es durch die zeitlichen Verschiebungen zu Interferenz-Erscheinungen kommen kann, die den Klangeindruck verfälschen.
Eine besondere Methode ist hier noch die Kunstkopf-Aufnahmetechnik. Dabei wird die Form eines menschlichen Kopfes nachgebildet und an Stelle der Ohren die Mikrophone angebracht. Dies Aufnahmetechnik zeichnet exakt das Schallsignal auf, welches der Mensch hört.
Wird die Aufnahme mit einem Kopfhörer angehört, erfährt der Hörer wieder exakt das ursprüngliche Schallereignis und kann die Richtungen der Geräusche orten.
Wird die Aufnahme mit zwei Lautsprechern abgespielt, die in einer Ebene vor dem Hörer stehen, entsteht im Raum ein Schallfeld, welches auf der Mittellinie zwischen den Lautsprechern den ursprünglichen Höreindruck erzeugt. Dort, im sog. sweet-spot, sollte sich idealerweise der Hörer befinden.
Werden mehrere Lautsprecher nebeneinander angeordnet die jeweils eine definierte Mischung des Rechts- und Links-Signals wiedergeben, vergrößert sich der Bereich, an dem der Hörer den räumlichen Höreindruck wahrnehmen kann.

Übertragungstechnik:
Etwa ab den 60er Jahren begann man mit der Rundfunk-Übertragung mit Stereo-Ton auf UKW und mit der Herstellung von Schallplatten mit Stereo-Aufnahmen, ab den 80er Jahren mit Fernsehsendungen mit Stereo-Ton. Jedes Mal wurde durch geeignete Verfahren sichergestellt, dass die Signale zu den alten Mono-Signalen kompatibel sind und mit alten Geräten wiedergegeben werden können.