Lokomotive

Zugmaschine auf Schienen
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--PlutoPluto 20:45, 26. Feb 2004 (CET)Lokomotiven (kurz „Lok“) sind Zugmaschinen der Eisenbahn.
Die L. besteht im Prinzip aus einem ein- oder mehrteiligen Tragwerk, das auf einem Fahrwerk bzw. auf mehreren Fahrwerken (z.B. Drehgestellen) gelagert ist. Die Antriebs-Maschinen können im Tragwerk oder im Fahrwerk integriert sein. Die Antriebsenergie wird letztendlich in eine Rotations-Bewegung der Räder umgesetzt, die durch das Abrollen auf den Schienen die L. und den angehängten Zug in Bewegung setzt und fortbewegt.

Gebräuchlicherweise wird nach der Antriebsenergie zunächst zwischen Dampflokomotiven, Diesellokomotiven und Elektrolokomotiven unterschieden.

Andere Antriebe, z.B. mit Propellern und Raketen gab es in einzelnen Versuchsfahrzeugen. Dampfspeicher- oder Druckluftspeicher-Lokomotiven gibt es in begrenzten Betriebs-Bahnanlagen, z.B. in explosionsgefährdeten Bereichen der Chemie-Industrie.

Dampf- und Diesellokomotiven führen die für den Antrieb benötigten Energieträger in Laderäumen oder Tanks auf der Lok oder auf einem Beiwagen (Tender) mit.
Elektrolokomotiven haben dagegen über die Fahrleitung oder über Stromschienen eine kontinuierliche Energiezuführung. Auch die diskontinuierliche Elektroenergie-Speicherung in Akkumulatoren ist gebräuchlich.
Ferner gibt es Kombinationen unterschiedlicher Antriebsarten, z.B. autonome Elektrolokomotiven, die über einen durch Hilfsdieselmotor angetriebenen Generator verfügen, um damit aus verschiedenen Gründen nicht elektrifizierte Streckenabschnitte überbrücken zu können.

Dampflokomotiven

Dampflokomotiven beziehen ihre Primärenergie aus der Verbrennung der zumeist mitgeführten Brennstoffe (Holz, Kohle, Kohlenstaub oder Öl). Der damit geheizte Dampfkessel erzeugt aus ebenfalls mitgeführtem Wasser den Dampf für die Dampfmaschine.
Die Kolben der Dampfmaschinen bewegen die Kurbelstangengetriebe, die eine Rotation der Treib- und Kuppelräder bewirken.
Die D. war die ursprüngliche und lange Zeit vorherrschende Lokomotivbauart. Sie ist seit etwa 1970 zunehmend und jetzt weitgehend durch Elektro- und Diesellokomotiven abgelöst worden.

Ausführlichere Beschreibung und spezielle Bauformen siehe bei Dampflokomotive.

Diesel- und Verbrennungskraft-Lokomotiven

Mit Dieselmotoren angetriebene Lokomotiven haben Maschinen, die im Gegensatz zum Dampf- und Elektrobetrieb aus ökonomischen Gründen auch im Stillstand der Lok weiterlaufen. Aus diesem Grund ist u.a. eine zwischengeschaltete Energieübertragung erforderlich.
Bei dieselelektrischem Antrieb wird die Motorbewegung auf einen Generator übertragen, der elektrischen Strom für den Antrieb von elektrischen Fahrmotoren erzeugt. Bei dieselhydraulischem Antrieb wird die Motorbewegung auf ein Strömungswandlergetriebe übertragen, dessen Ausgangswelle mit dem Rad-Antrieb verbunden ist. Frühere und kleine Diesellokomotiven übertragen ihre Leistung zuweilen auch über Schaltgetriebe (dieselmechanische Lokomotive). Eine direkte Kraftübertragung von langsamlaufenden Motoren über Kurbelgetriebe hat sich nicht durchgesetzt.

Ausführlichere Beschreibung und spezielle Bauformen siehe bei Diesellokomotive.

Elektrolokomotiven

Elektrolokomotiven (kurz Elloks oder Elektroloks) haben einen rein elektrischen Antrieb im Gegensatz zu beispielsweise diesel-elektrisch oder elektrisch-dampfgetriebenen Lokomotiven.

Moderne Elektroloks haben ausschließlich Einzelachsantrieb. Die Radsätze mitsamt dem Fahrmotor sind meist in paarig angeordneten Drehgestellen mit je 2 oder 3 Radsätzen zusammengefasst, die den darüberliegenden Aufbau tragen.

Elektroloks beziehen ihre Primärenergie meist während der Fahrt aus einer Oberleitung oder aus einer Stromschiene über Stromabnehmer. Letzter Stand der Entwicklung sind Drehstrom-Antrtiebe, die aus dem Wechsel- oder Gleichstrom der Fahrleitung in Frequenzumrichtern den Drehstrom zum Antrieb der Asynchron-Fahrmotoren gewinnen. Mehrsystemlokomotivenkönnen mit dieser Technik bei unterschiedlichen Fahrleitungsspannungen fahren. Damit ist ein grenzüberschreitender Verkehr ohne zeitraubenden Lokomotivwechsel möglich.

Ausführlichere Beschreibung und spezielle Bauformen siehe bei Elektrolokomotive.


Unterscheidung nach Anwendungszwecken

Frühere Lokomotivtypen wurden neben der Antriebsart auch nach Schnellzug-, Personenzug-, Güterzuglokomotiven und Rangierlokomotiven unterschieden.
Für den Streckenbetrieb werden jedoch zunehmend Lokomotiven verwendet, die sowohl schnelle Personenzüge als auch Güterzüge ziehen können. Eine Unterscheidung der neuesten und stark standardisierten Lokomotiven nach Betriebsart ist nur noch im jeweiligen Extrembereich treffend, also bei sehr hohen Geschwindigkeiten über 200 km/h oder sehr hohen Zuglasten. Eine gewichtige Rolle bei solchen Zuordnungen spielt dabei auch, daß der alte und noch betriebsfähige Lokomotivbestand oft noch für Zugdienste mit geringerem Leistungsbedarf eingesetzt wird - also die ehemaligen Schnellzug-Renner oder Güterzugloks schleppen heute Personenzüge mit manchmal nur 3 oder 4 Wagen ...