Einer der deutschen Inlandsnachrichtendienste ist das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Es untersteht dem Bundesministerium des Innern. Die Organisation beschäftigt ca. 2100 Personen und wird von einem Präsidenten, zur Zeit Heinz Fromm, geleitet. Ihr Hauptsitz befindet sich in Köln.
Die Hauptaufgaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist das Sammeln und Auswerten von Informationen über verfassungsfeindliche und extremistische Bestrebungen. Dazu gehören unter anderem politische Aktivitäten, die aufgrund ihrer antidemokratischen Ansichten die Sicherheit der BRD gefährden, wie zum Beispiel extrem links bzw. rechts gerichtete Parteien. Doch auch die Scientology Organisation ist aufgrund ihrer, zum Teil illegalen, Aktivitäten in das Schussfeld des Bundesamt für Verfassungsschutz gerückt.
Ein anderer gesetzlicher Auftrag des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist die Spionageabwehr, auch nach dem Ende des Kalten Krieges. Das Bundesamt für Verfassungsschutz unterscheidet zwischen drei Arten der Spionage:
- Der militärischen Spionage, hierbei wird unter anderem die Truppenstärke, die Ausrüstung der feindlichen Truppen und ähnliches untersucht. Die Abwehr dieser Art der Spionage fällt jedoch unter die Aufgaben des Militärischen Abschirmdienstes (MAD).
- Die politische Spionage.
- Die Wirtschaftsspionage, bevorzugter Bereich sind Forschung und Wissenschaft, sie dient der Beschaffung von neuester Technologien anderer Länder. Durch die Wirtschaftsspionage fremder Staaten entstehen der deutschen Volkswirtschaft Schäden in Milliardenhöhe.
Ein weiteres Aufgabengebiet des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist der Geheimschutz. Unter diesem Begriff versteht man den Schutz von geheimen und vertraulichen Material des Staates und der von ihm beauftragten Industrie vor fremden Nachrichtendiensten, Interessenverbänden und Einzelpersonen, die versuchen an solch vertrauliche Unterlagen zu gelangen.
Um diesen Aufgaben gerecht zu werden bedient sich das Bundesamt für Verfassungsschutz verschiedenster Möglichkeiten:
Den größten Teil seiner Informationen bezieht das Bundesamt für Verfassungsschutz aus öffentlichen Quellen, wie Zeitungen, Fernsehen, dem Internet, Flugblättern usw. Zudem besuchen Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz öffentliche Informationsveranstaltungen. Doch auch der Einsatz von umfassenden überwachungsdienstlichen Mitteln ist unverzichtbar. So werden zum Beispiel Verbindungsmänner des Bundesamtes für Verfassungsschutz in extremistische Kreise eingeschleust. Doch auch die genehmigungspflichtige Brief- und Telefonüberwachung gehört zu den Maßnahmen des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Bei der Durchführung dieser Aktionen ist es jedoch strengstens an das Grundgesetz gebunden.