Vorlage:Infobox Fernsehturm Der Nürnberger Fernmeldeturm, der wegen seines eiförmigen Turmkorbes in 185 Meter Höhe auch den Namen „Nürnberger Ei“ trägt, ist 292,80 Meter hoch und wurde zwischen 1977 und 1980 nach Plänen des Architekten Erwin Heinle erbaut und im August 1980 eröffnet. Die aktuelle Höhe gilt seit dem letzten Austausch der Turmspitze für die Umstellung vom analogen auf das digitale Antennenfernsehen DVB-T im Ballungsraum Nürnberg am 8. und 9. April 2005. Somit überragt dieser Turm, der das höchste Bauwerk in Bayern darstellt, auch weiterhin den Münchner Olympiaturm und ist nach dem Berliner und dem Frankfurter der dritthöchste Fernsehturm in Deutschland.
Geschichte
Geplant wurde er ab 1972 als reiner Fernmeldeturm, der eine vorhandene Einrichtung in der Innenstadt ersetzen sollte. Als solcher fand er auch bis 1986 Verwendung, erst seitdem werden auch private Radioprogramme und seit 1988 private Fernsehprogramme von dort ausgestrahlt. Heute beherbergt der Korb auch Sendeeinrichtungen für UKW-Radio, DAB-Radio, BOS-Funk, Funkmeldeempfänger, Amateurfunk und Richtfunk. Die Zwischenräume des Turmkorbs dienen als Antenntenplattformen. Architekt Heinle wollte ursprünglich diese Zwischenräume mit Kunststoff auskleiden, um die Form des Eis perfekt darzustellen. Aus technischen Gründen konnte dies jedoch nicht realisiert werden.
Ebenfalls von Anfang an geplant und betrieben wurde ein touristischer Bereich mit einem Drehrestaurant mit einer Umlaufdauer von einer Stunde und einer Aussichtsplattform im unteren Bereich des Turmkorbs. Diese Angebote trugen sich jedoch nicht und trotz mehrerer Pächter und wechselnder Angebote ist der Turm so seit 1991 für Besucher geschlossen.
Der Fernmeldeturm gehört der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG), einem Tochterunternehmen der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster.
Vom 22. Januar 2003 bis zum 4. April 2003 diente der Nürnberger Fernmeldeturm auch zur Verbreitung des Programms von Megaradio auf der Mittelwellenfrequenz 945 kHz. Hierzu wurde entlang des Turmschaftes eine Drahtantenne gespannt, deren oberstes Ende am Turmschaft und deren unterstes Ende auf dem Dach des zu Füßen des Turmes liegenden Betriebsgebäudes befestigt war.
Aufgrund seiner Lage im Nürnberger Stadtteil Schweinau ist auch die Bezeichnung „Fernmeldeturm Schweinau“ gebräuchlich. Alternativ existiert die Bezeichnung „Hohe Marter“.[1]
Vorläufer
- Rundfunksender Nürnberg-Kleinreuth an der Rundfunkstraße 24. Von hier wurden 1927 bis 1969 Rundfunkprogramme im Mittelwellenbereich abgestrahlt. Er wurde 1969 zur bestehenden Rundfunksendeanlage des Bayerischen Rundfunks auf dem Dillberg verlegt, wo auch heute noch die Rundfunkprogramme des Bayerischen Rundfunks abgestrahlt werden.
- Sendeturm auf dem Post-/Telekomgelände in der Karolinenstraße 38/Adlerstraße 29 (ehemals: Fernmeldeamt I Nürnberg)
- Koordinate – 49° 27′ 4,9″ N, 11° 4′ 28″ O
Technische Daten
- Gesamtmasse: 23 000 t
- Maximaler Durchmesser des Turmkorbs: 32,00 m
- Höhe des Turmkorbs: 49,70 m
- Restaurantgeschoss in 189 m Höhe
- Gesamthöhe: 292,80 m (Stand: 9. April 2005)
- Unterirdisches Fundament ragt 15,5 m in die Tiefe
- Treppenstufen bis zum Aussichtsgeschoss: 1170
- Treppen- und Leiterstufen bis zur Mastspitze: 1455
- ein Personenaufzug „öffentlicher Bereich“: 6,3 m/s., bis zu 30 Personen
- ein Lastenaufzug „technischer Bereich“: 2 m/s., bis zu 13 Personen
- Bauzeit: 12. Juli 1977 (Grundsteinlegung) bis 8. August 1980 (Einweihung)
- Aus feuerpolizeilichen Gründen dürfen sich maximal 250 Personen im Turm aufhalten.
UKW-Frequenzen vom Nürnberger Fernmeldeturm
Sendername | UKW | ERP | RDS PS |
---|---|---|---|
Deutschlandfunk | 90,1 MHz | 0,05 kW | DLF |
Hit Radio N1/Camillo/AREF/Pray 92,9 | 92,9 MHz | 0,32 kW | RADIO N1 bzw. AREF |
Radio F/Jazztime Nürnberg | 94,5 MHz | 0,32 kW | RADIO F |
Radio Z/Star FM 107.8/99.0 | 95,8 MHz | 0,32 kW | STAR FM bzw. RADIO Z |
Radio Gong 97.1 | 97,1 MHz | 0,32 kW | GONG |
Radio Charivari 98,6 Nürnberg | 98,6 MHz | 0,32 kW | CARIVARI |
Klassik Radio | 105,1 MHz | 0,50 kW | KLASSIK |
Deutschlandradio Kultur | 105,6 MHz | 0,10 kW | DKULTUR |
Energy Nürnberg | 106,9 MHz | 0,30 kW | ENERGY |
DAB-Kanäle vom Nürnberger Fernmeldeturm
Band | Block | Region | Programme | Sendeleistung ERP |
---|---|---|---|---|
VHF III | 12D | Bayern | Bayern 2 +, BR-Klassik, B5 plus, Bayern plus, on3radio, BR Verkehr, Rock Antenne, Radio Galaxy | 10 kW |
VHF III | 12A | Nürnberg | D-Plus, Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, Pirate Radio, Energy Nürnberg, Radio Fantasy | 1 kW |
DVB-T-Kanäle vom Nürnberger Fernmeldeturm
Kanal | Frequenz | Programme im Bouquet | ERP | Polarisation |
---|---|---|---|---|
55 | 746 MHz | Das Erste, Phoenix, arte, Eins Plus | 50 kW | vertikal |
34 | 578 MHz | ZDF, 3sat, KI.KA/ZDFneo, ZDFinfokanal | 50 kW | vertikal |
47 | 682 MHz | Bayerisches Fernsehen, BR alpha, MDR Fernsehen, hr-fernsehen | 50 kW | vertikal |
52 | 722 MHz | ProSieben, Sat.1, kabel eins, N24 | 20 kW | vertikal |
60 | 786 MHz | Tele 5, Eurosport, Franken TV, MonA TV | 20 kW | vertikal |
66 | 834 MHz | RTL Television, RTL2, Super RTL, VOX | 20 kW | vertikal |
Die letzte Änderung der Kanalbelegung war am 15. Juli 2009 (Das Erste, Phoenix, Arte, Eins Plus von Kanal 6 auf Kanal 55).
Amateurfunk auf dem Nürnberger Fernmeldeturm
Quellen und Literatur
- ↑ Der Fernmeldeturm liegt auf der Südseite der südwestlichen Ringstraße (zwischen dem Kerngebiet von Schweinau und Röthenbach südlich des Europakanals), dieses Wohngebiet wird im nürnberger Sprachgebrauch als Hohe Marter bezeichnet, ursprünglich benannt nach einem Grenzstein, der nach Angabe des Stadtlexikon Nürnberg (W. Tümmels Verlag) anstelle einer früheren Martersäule gesetzt wurde und auch dem Benachbarten U-Bahn-Zugang seinen Namen gab.
- Michael Diefenbacher, Rudolf Endres: Stadtlexikon Nürnberg. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 1999, ISBN 3-921590-69-8
- DVB-T-Standorte in Bayern http://www.dvb-t-bayern.de/dvbt_sendertabelle.html
Weblinks
- Pflichtangabe
Typ
und/oderID
fehlt, siehe Doku - Fernmeldeturm Nürnberg bei skyscraperpage.com
- Die höchsten Fernmeldetürme Deutschlands
- Film über den Bau des Fernmeldeturms bei deutschefunkturm.de
Koordinaten: 49° 25′ 34,1″ N, 11° 2′ 20,4″ O