Mohammed

Gründer des Islam (ca. 570-632)
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Mohammed, auch Muhammad Mustafa, (arabisch محمد, mit vollem Namen Muhammad ibn Abd Allah ibn Abd al-Muttalib ibn Haschim ibn Abd Manaf al-Quraschi) (* um 570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina) er gilt als der Stifter der islamischen Religion und wird von den meisten seiner Anhänger als das Siegel der Propheten angesehen. Mit 40 Jahren ist er der Prophet der Muslime geworden; sein Todesjahr gilt als ein mögliches Enddatum der Spätantike.

Leben

Kindheit

Er wird in der arabischen Stadt Mekka als Familienmitglied der Haschemiten von dem Herrscherstamm Quraysh im so genannten Jahr des Elefanten nach dem Tod seines Vaters Abdullah geboren. Muslime feiern seinen Geburtstag am 12. Rabi' al-Awwal, in westlichen Quellen findet man häufig das Datum 20. April 571. Im Alter von sechs Jahren verliert er seine Mutter Amina. Dann wird er von seiner Pflegemutter (Halime) betreut, die dann aber auch verstirbt. Er wächst bei seinem Großvater Abd al-Muttalib auf, der für ihn der liebste Mensch war. Nach weiteren 2 Jahren stirbt sein Großvater und Mohammad zieht zu seinem Onkel Abu Talib (kleiner Bruder seines Vaters) und wächst dort mit seinen Cousins auf (u. a. Ali bin Abu Talib --> später Khalif) In jungen Jahren arbeitet Muhammed als Schafhirte, später unternimmt er einige Handelsreisen, unter anderem nach Syrien.

Mannesalter

Im Jahr 595 heiratet er seine damalige Arbeitgeberin, die 15 Jahre ältere zweifache Kaufmannswitwe Chadidscha bint Chuwailid (555(?)-619), nachdem sie ihm den Heiratsantrag gemacht hatte. Sie ist später eine der ersten, die sich zum Islam bekennt. 606 wird seine Tochter Fatima geboren, die als einzige seiner Kinder selbst Kinder hatte; von ihr stammen alle heute noch lebenden Nachfahren Mohammeds ab. Solange Chadidscha lebte, heiratet Mohammed keine weiteren Frauen.


Die ersten Offenbarungen

Sehr früh lehnt er den Polytheismus und den Götzendienst seines Volkes ab und zieht sich öfter in eine Berghöhle bei Mekka namens Hiraa' zurück; auf der Suche nach dem einen Gott, dem Gott seines Vaters Abraham. Gegen 610 (mit 40 Jahren) soll ihm der Erzengel Gabriel (arabisch Dschibril) erschienen sein und ihm die ersten Offenbarungen des Koran übermittelt haben, der von den Anhängern Muhammeds noch zu dessen Lebzeiten aufgeschrieben wird.

Die Hidschra

Die Ablehnung und Feindseligkeit, die dem Religionsgründer in Mekka entgegenschlägt, veranlasst Mohammed nach dem Tod Chadidschas zur Auswanderung in das 300 km entfernte Yathrib, das spätere al-Madina al-Munawwara, kurz al-Medina (arabisch für die erleuchtete Stadt, kurz die Stadt); im September 622 bricht Mohammed mit seinem Freund Abu Bakr dorthin auf, in der Nacht bevor die mekkanischen Stämme ihre Pläne ausführen können, ihm das Leben zu nehmen. In Yathrib wird er von den dort beheimateten Stämmen der Aus und Hasradsch freundlich aufgenommen. Mit dieser Auswanderung (Hidschra), genauer gesagt mit dem Tage seiner Ankunft in Medina, beginnt die islamische Zeitrechnung. Viele der Muslime aus Mekka folgen ihm. Als politischer und religiöser Führer der Stämme Medinas schafft er ein schnell expandierendes Reich.


Der Einzug in Mekka

Von 623 an kämpft Mohammed mit seinen Anhängern gegen die Stadt Mekka, die sich 630 schließlich unterwirft. Er führt dort noch die Wallfahrt (Haddsch) durch, seinen Wohnsitz lässt er jedoch in Medina. Zwei Jahre später stirbt er in Medina und wird dort auch begraben; seine Grabstätte ist bis heute erhalten.


Als sich aber die Christen - ebenso wenig wie die Juden - der islamischen Umma anschlossen, erklärte ihnen Mohammed in seinen letzten Jahren den Krieg und führte 629 einen Feldzug gegen die Byzantiner bei Muta (im heutigen Jordanien), der allerdings misslang. (

Die Nachfolge Mohammeds

Nach seinem Tod wird Abu Bakr als erster Kalif von den Muslimen gewählt, deren Reich zu diesem Zeitpunkt große Teile der arabischen Halbinsel umfasst.

Muslime setzen hinter den Namen Mohammeds die Eulogie «Gott segne ihn und schenke ihm Heil!» (siehe Islamische Eulogien), in der Literatur oft abgekürzt mit „sas“ , „saws“ oder auch "sav".

Siehe auch: Geschichte des Islam

Zu Mohammeds Frauen

Mohammed heiratete 9 bzw. rund 12 Frauen; man kommt auf die Zahl 12, wenn man die Sklavinnen einbezieht. Zusätzlich hatte er noch zwei Konkubinen, darunter die koptische Christin Maria. Der Koran erlaubte dem Propheten ausdrücklich, mehr als die sonst im Islam maximal gestatteten vier Ehen einzugehen. Einige Frauen heiratete er als Witwen, um deren Versorgung sicherzustellen; andere Heiraten dienten der Festigung politischer Bindungen und der Verbreitung des Islams. Erst nach dem Tod seiner ersten Frau Chadidscha im Jahr 619, also im Alter von ungefähr 50 Jahren, hat Mohammed andere Frauen geehelicht. Seine Lieblingsfrau Aischa bint Abi-Bakr, die er 623 heiratete, als diese sechs oder sieben Jahre alt war, und die Ehe vollzog, als sie neun geworden war, war als einzige keine Witwe. Aischa Vater war Abu Bakr, der späteren erste Kalif. Aischa selbst schildert, daß sie mit ihren Freunden auf einer Schaukel spielte, als ihre Mutter sie zu sich rief und in ein Haus führte, indem Mohammed dann mit ihr schlief. Später begehrte er auch Zainab, die Frau seines Adoptivsohnes Zaid, nachdem er sie leicht bekleidet zu Gesicht bekommen hatte. Er leistete daraufhin ihrer Scheidung Vorschub und heiratete sie. Damit hatte der Prophet einen Tabubruch begangen. Er erhielt dazu aber eine eigene Offenbarung, die in der Sure 33,37f. niedergelegt ist: "Und als Zaid die Sache mit ihr (die Scheidung von seiner Ehefrau Zainab) erledigt hatte, verheirateten Wir dich mit ihr, damit es für die Gläubigen keine Sünde sei, die Gattinnen ihrer Adoptivsöhne zu heiraten, wenn sie die Sache mit ihnen erledigt haben. Und Allahs Befehl ist zu tun. Der Prophet begeht keine Sünde in dem, was Allah ihm verordnet hat" (Koranübersetzung von Henning, Ausgabe bei Reclam). Mohammed hatte keine leiblichen Kinder von seinen späteren Frauen. Die Frauen Mohammeds werden von Muslimen die Mütter der Gläubigen genannt.


Siehe auch: Familie Muhammads

Literatur

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