Die Apuanischen Alpen liegen im Nordwesten der Toskana, zwischen Lucca und La Spezia. Sie heben sich durch ihre schroffe Form und die Marmorsteinbrüche deutlich von den anderen Gebieten des toskanischen Apennin ab. Trotz der Bezeichnung Alpen hat dieses Teilgebirge nichts mit den Alpen im eigentlichen Sinne zu tun. Der höchste Gipfel in den Apuanischen Alpen ist Monte Pisanino (1945 m s.l.m.).
Apuanische Alpen
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![]() Lage der Apuanischen Alpen in Norditalien | |
Höchster Gipfel | Monte Pisanino (1945 m s.l.m.) |
Lage | Italien, Toskana |
Teil des | Apennin |
Koordinaten | 44° 8′ N, 10° 13′ O |
Geologie
Die Apuanischen Alpen sind geologisch in den Apennin eingebunden. Die Apuanischen Algen bildeten sich im Paläozoikum, vor etwa 240 Mio. Jahren, auf dem älteren Untergrund von Tonschiefern, Sandsteinen und Breccien aus. Im oberen Trias, vor 200 Mio. Jahren, kam es zur Herausbildung eines flachen warmen Meeres, in dem Fossilien aus Kalk auf den Meeresgrund sedimentierten. Da das Meer gut durchlüftet war, konnte sich reiner Kalk ausbilden aus dem der spätere Carrara-Marmor entstand. Die Ablagerungen wurden zunächst zu Kalkstein verfestigt.
Durch die Kontinentalverschiebung fanden Überlagerungen und Verschiebungen unterschiedlicher Gesteine statt, dabei entstanden Tonschiefer, Phylitte, Porphyrschiefer usw.. Die Sedimentschichten wurden in großer Erdtiefe unter sehr hohen Drücken zusammen gepresst und bei sehr hohen Temperaturen chemisch verändert, verformt und der Kalkstein in Marmor umgewandelt.
Vor 60 Millionen Jahren kam die Alpine Alpenbildung in Gang, da sich zwei Platten der erkalteten Erdkruste, Afrika und Europa, aufeinander zu bewegten und vor 30 Millionen Jahren entstanden die Apuanischen Alpen.[1]
Marmorvorkommen
In den westlichen Apuanischen Alpen, bei Carrara, befindet sich eines der größten Marmorvorkommen der Welt, wo der Carrara-Marmor abgebaut wird. Der Abbau dieses Marmors findet zumeist in den Bergen in einer Höhe von 1.000 bis 1.300 Meter statt. Der höchstgelegene Steinbruch ist der Cervaiole auf etwa 1.300 Metern Höhe bei Seravezza. Die Steinbrüche wurden schon in der Römerzeit in den Bergen betrieben. Auf dem Berg Altissimo und bei Fantiscritti befinden sich Steinbrüche, die in der Renaissance von Michelangelo genutzt wurden.
Weblinks
Einzelnachweis
- ↑ Luciana und Tiziano Mannoni: Marmor, Material und Kultur, S. 52 ff, Callwey, München 1980, ISBN 3-766-70505-9