Rumänien
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| Amtssprache | Rumänisch | ||||
| Hauptstadt | Bukarest (rum.: Bucureşti) | ||||
| Staatsform | Republik | ||||
| Nationalfeiertag | 1. Dezember | ||||
| Präsident | Traian Băsescu | ||||
| Regierungschef | Călin Popescu Tăriceanu | ||||
| Fläche | 237.500 km² | ||||
| Einwohnerzahl | 22.355.551 (geschätzt Juli 2004) | ||||
| Bevölkerungsdichte | 90,9 Einwohner pro km² | ||||
| Geographische Koordinaten | 46,00 Nord, 25,00 Ost | ||||
| Unabhängigkeit | 9. Mai 1877 | ||||
| Währung | Leu | ||||
| Zeitzone | UTC +2 bis +3 | ||||
| Nationalhymne | Deşteaptă-te, române! | ||||
| Kfz-Kennzeichen | RO | ||||
| Internet-TLD | .ro | ||||
| Vorwahl | +40 | ||||
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Die Republik Rumänien (rumänisch România) ist ein Staat in Südosteuropa, der 700 km von der Pannonischen Tiefebene bis zum Schwarzen Meer reicht. Der Name Romania war im Latein der Spätantike eine verbreitete Kurzbezeichnung für das Römische Reich.
Rumänien grenzt (von Süden im Uhrzeigersinn) an Bulgarien, Serbien, Ungarn, Ukraine und Moldawien. Es besteht aus den Landesteilen Walachei, Siebenbürgen (Transsilvanien) und Moldau sowie aus Teilen des früheren Banat, der Bukowina und der Dobrudscha.
Neben 89% Rumänen (bis 1918 auch Walachen genannt) leben große Minderheiten von Ungarn, Széklern und Roma. Die deutsche Minderheit (Siebenbürger Sachsen, Siebenbürger Landler, Donauschwaben) sank seit 1940 durch drei Auswanderungswellen von 6 % auf 0,4 %, hat aber die Westhälfte des Landes durch eine 250- bis 800-jährige Präsenz entscheidend geprägt.
Nationalfeiertag ist der 1. Dezember. Die Staatsflagge symbolisiert die Vereinigung des zentralen Siebenbürgen (gelb) mit der Walachei (blau) und Moldau (rot) zu "Großrumänien" (1920). Eine andere Deutung lautet: Berge (rot), Schwarzes Meer (blau), Getreide (gelb).
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Rumäniens
Das Gebiet des heutigen Rumänien war einige Jahrhunderte v. Chr. von Dakern und Geten bewohnt. Erstere wurden 106 n.Chr. durch Trajan in das Römische Reich eingegliedert und sprachlich-kulturell romanisiert. Den Anfang der rumänischen Geschichte prägten die Römer und das seit 250 bestehende Gepidenreich, welches die Langobarden 566 zerstörten, und später das Awarenreich. Im kulturellen Selbstverständnis der Rumänen ist das rumänische Volk aus der Vermischung der Daker mit den römischen Kolonisten der Trajanzeit hervorgegangen. In der Tat ist das Rumänische eindeutig dem romanischen Sprachraum zuzurechnen. Wie alle anderen romanischen Sprachen bildete sich auch das Rumänische aus dem Volkslatein in den IV - VIII Jahrhunderten heraus. Der plausibelsten Theorie über die Entstehungsgeschichte des Rumänischen nach, überdeckt sich der Entstehungsraum des Rumänischen nur teilweise mit heutigem Rumänien: er umfasst die rumänischen Provinzen Siebenbürgen, Banat und Oltenien (Kleinwalachei) aber auch Teile der heutigen Serbien und Herzegowina.
Nach der Vernichtung des Awarenreiches durch Karl den Großen um 800 herrschten zeitweilig die Bulgaren; seit 600 waren Slawen eingedrungen. Die ersten Staatsgebilde auf rumän. Boden sind vom 9. bis 10. Jahrhundert überliefert. Im 14. Jahrhundert entstanden die beiden Fürstentümer Moldau und Walachei. Sie gerieten zwar unter osmanische Oberhoheit, konnten jedoch eine gewisse Selbstständigkeit und ein ethnisches und religöses Eigenleben bewahren. Die Fürsten und Herrschergeschlechter wechselten oft und waren der Willkür und dem Gutdünken der osmanischen Kaiser ausgeliefert. Herausragende Fürsten der rumänischen Geschichte waren Mircea der Alte (1386-1418) Michael der Tapfere (1593-1601) in der Walachei und in der Moldau Alexander der Gütige (1400-1432) und Stephan der Große (1457-1504).
Nach dem Rückgang der türkischen Macht im 18. Jh. lagen beide Fürstentümer im Spannungsfeld zwischen Österreich-Ungarn und Russland. Österreich hatte damals weite Teile des Donauraumes von den Türken erobert, stabilisierte das Banat durch Ansiedlung von katholischen (überw. deutschen) Kolonisten und übernahm 1829 das Protektorat über Siebenbürgen (welches bereits seit dem Mittelalter traditionell zu Ungarn gehörte). Die Bindung Siebenbürgens und des Banats an die deutschprächige Einflusssphäre wurde 1867 durch die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn weiter geführt und blieb bis 1920 bestehen.
Die anderen Gebiete des heutigen Rumänien blieben bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts unter Abhängigkeit des Osmanischen Reiches. 1859 wurde Alexandru Ioan Cuza (Alexander Jouan I.) zum Fürsten der Walachei (rum.: "Tara Româneasca", wortw. Rumänisches Land) und Moldau (rum:: Moldova) gewählt und proklamierte am 24. Dezember 1861 den souveränen Staat Rumänien. Wegen seiner Reformen wurde er 1866 durch Verschwörer abgesetzt.
Die vollständige Unabhängigkeit des Landes erwirkte erst Karl von Hohenzollern-Sigmaringen (als König rum. Carol I. genannt) am 10. Mai 1877; der Berliner Kongress bestätigte das Königreich 1878, das Carol I. 1881-1914 regierte. Spannungen mit Russland trieben Rumänien an die Seite Österreichs und des Deutschen Reiches, doch konnte Carol I. die Kriegsteilnahme an der Seite Deutschlands nicht durchsetzen. Unter seinem Neffen Ferdinand von Hohenzollern (Ferdinand I. 1916-1927) trat Rumänien der Entente bei und von 1916-1918 in den 1. Weltkrieg ein. 1916 konnten die rumänischen Truppen vorübergehend den Südosten Siebenbürgens erobern, wurden aber von der deutschen Armee schnell zurückgedrängt. Binnen weniger Wochen war Süd-Rumänien (Klein und Großwalachei) nahezu vollständig vom Feind besetzt. Das Königshaus, die Regierung, sowie alle Behörden musstenn sich in die nordöstliche Provinz Moldau zurückziehen, wo die rumänische Armee neu organisiert wurde. Die deutsche Offensive nach Moldau wurde endgültig in Juli 1917 gestoppt.
Durch den Friedensvertrag von Versailles 1919, sowie den Friedensvertrag von Trianon 1920 konnte Rumänien sein Staatsgebiet nach dem wilsonschen Nationalitätenprinzip stark erweitern, da die benachbarten Provinzen mit rumänischen Bevölkerungsmehrheit Rumänien zugeschlagen wurden. So erhielt es von Rußland Bessarabien, von Österreich-Ungarn ganz Siebenbürgen und einen Streifen Ostungarns, zwei Drittel des Banats und die südliche Bukowina, außerdem die südliche Dobrudscha von Bulgarien. Staatsfläche und Bevölkerungszahl verdoppelte sich. Da die neu angegliederten Provinzen auch einen starken Anteil an Nichtrumänen enthielten, war 1920 jeder vierte rumänische Staatsbürger (rund 24 Prozent) anderer Nationalität, wobei die Ungarn, Deutschen und Ukrainer die größten Minderheitengruppen bildeten. Wie vielerorts Europas, war auch Rumänien der Zwischenkriegszeit von politischer Instabilität und Unruhe gekennzeichent. 1925 wurde Kronprinz Carol zum Thronverzicht gezwungen und Michael I. übernahm die Regierung. Carol II kehrte jedoch 1930 zurück und regierte bis 1940. Er lehnte sich zunächst an die "kleine Entente" an, hingegen ab 1934 auch aus wirtschaftlichen Gründen an Hitlers Drittes Reich.
1940 besetzte Stalins Sowjetunion kampflos die rumänischen Gebiete Bessarabiens (seit 1920 bei Rumänien) und die Nord-Bukowina. Rumänien suchte verzweifelt eine Schutzmacht, England lehnte ab. Am 5. September 1940 putschte sich General Antonescu mit der "Eisernen Garde", einer faschistisch ausgerichteten Organisation, an die Macht. Carol II. verließ das Land, der junge Michael I. (rum. Mihai I.) wurde erneut König. Nun schloß Rumänien mit Hitler einen Beistandspakt und trat der "Achse" bei. Aufbau und Ausrüstung der rumänischen Streitkräfte wurden vertraglich geregelt, und deutsche Truppen durften als Schutzmacht gegen die Sowjets in Rumänien einrücken. Stalin protestierte zwar energisch, doch ohne militärisch einzugreifen. Er sah die Einflußsphäre Russlands auf dem Balkan mißachtet, was im März 1940 zum Beistandspakt zwischen Russland und Jugoslawien führte, da inzwischen auch Ungarn und Bulgarien der Achse beitraten.
Durch den Wiener Schiedsspruch im August 1940 unter dem "Schutz" des Dritten Reiches und Italiens mußte Rumänien den nördlichen Teil Siebenbürgens, seit 1920 unter rumänischer Herrschaft, wieder an Ungarn zurücktreten. Die südliche Dobrudscha wurde wieder bulgarisch. Mit diesem Schiedspruch und der sowjetischen Besetzung von Bessarabien verlor Rumänien wieder 30% seines Staatsgebietes von 1939. 25% der rumänischen Bevölkerung geriet wieder unter fremden (ungarischen, russischen) Herrscahft.
Im 2. Weltkrieg stand Rumänien auf Seite des Deutschen Reiches, seine Truppen beteiligten sich 1941 am Feldzug gegen die Sowjetunion. Bessarabien wurde wieder eingegliedert. Juden und Zigeuner hatten unter Verfolgungvon Eiserner Garde und deutscher SS zu leiden. Auch im nunmehr ungarisch besetzten Nordsiebenbürgen kam es zu Pogromen und Deportationen. Anfang 1944 bereitete König Michael I. gemeinsam mit Iuliu Maniu in Geheimverhandlungen mit den Westmächten und später der Sowjetunion den Abfall vom deutschen Bündnis und den Sturz Antonescus vor. Am 23. August 1944 wechselte Rumänien die Fronten und wurde binnen weniger Wochen vollständig von der Roten Armee eingenommen. Für das kriegführende Deutschland bedeutete der 23. August 1944 den Totalverlust der rumänischen Erdölzufuhr und machte einen raschen Rückzug der Wehrmacht vom gesamten Balkan erforderlich, um einem Abschneiden der Truppenteile in Griechenland und Yugoslawien durch den Feind zuvorzukommen.
Nun geriet Rumänien - entgegen den Hoffnungen und früherer Aussagen Stalins - völlig unter sowjetischen Einfluß. Die Rote Armee besetzten das Land. Die bürgerliche Elite des alten Systems und alle politisch Andersdenkenden wurden verfolgt und ausgeschaltet. Der nach dem Krieg im Land verbliebene Teil der deutschen Minderheit wurde bis anfangs der 50er vollkommen entrechtet und enteignet. Zudem verschleppte die sowietische Besatzungsmacht viele arbeitsfähige Deutsche auf mehrere Jahre zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion. Das nördliche Siebenbürgen wurde wieder eingegliedert, das mehrheitlich rumänisch besiedelte Bessarabien Moldawien blieb dagegen dauerhaft unter sowjetischer Herrschaft.
Schließlich wurden am 10. Dezember 1947 alle bürgerlichen Parteien und die Monarchie abgeschafft und der König ins schweizerische Exil verbannt, wo er bis 2001 lebte. Seitdem lebt er wieder in Rumänien als rumänischer Staatsbürger. Die Rumänische Kommunistische Partei, vor dem Krieg nur eine politisch völlig unbedeutende Splittergruppe ohne intelektuelles Potenzial, wurde mit den traditionsreichen Sozialdemokraten zwangsvereinigt und übernahm die Staatsmacht. KP-Chef Gheorghe Gheorghiu-Dej entpuppte sich als rumänischer Stalin. Unter ihm wurden politische Gegner inhaftiert und Gefangene gezwungen, sich gegenseitig zu foltern. Staat und Wirtschaft wurden durch systematische Enteignung und Kollektivierung der Landwirtschaft kommunistisch geordnet.
Nach Kriegsende kooperierten die Kommunisten und die orthodoxe Kirche und nötigten die rumänischen Angehörigen der Unierten Kirche (einer Kirche, die 1700 die orthodoxen Rumänen nötigte, sich Rom unterzuorden) zur rumänischen orthodoxen Kirche überzutreten - obwohl Religion in einem kommunistischen Staat grundsätzlich Schikanen ausgesetzt war. Die katholische Kirche, deren Würdenträger in der Stalinzeit noch verfolgt worden waren, wurde fortan geduldet, doch gab es wegen dieser Zwänge starke Spannungen, die bis in die postkommunistischen 1990er nachwirkten.
In der poststalinistischen Ära der 1960er Jahre erlebte Rumänien eine gewissen Konsolidierung und eine Phase relativer Liberalität. Das kommunistische Regime arrangierte sich mit dem entmachteten bürgerlichen Lager und mit seinen Parteiinternen Gegenern. Politische Gefangene wurden entlassen, der Repressionsdruck nahm deutlich ab. Auch die Entrechtung und Totalenteignung der deutschen Minderheit nahm ein Ende. Der ungarischen Minderheit wurde im Siedlungsgebiet der Székler sogar eine autonome, zweisprachige Selbstverwaltung zugestanden. Eine vorsichtige Opposition zu Moskau (z. B. keine militärische Beteiligung an der Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Truppen des Warschauer Pakts) und eine Öffnung Richtung Westen bestimmten die Außenpolitik des ansonsten fest im kommunistischen Block integrierten Landes. In dieser Zeit begann der Exodus der ethnischen Minderheiten. Immer mehr Deutsche wanderten nach Deutschland aus, die meisten Juden gingen nach Israel und in die USA. Später kehrten auch immer mehr Ungarn dem Land dauerhaft den Rücken.
Im März 1974 übernahm Nicolae Ceausescu das Amt des Präsidenten. Er plante, Rumänien zu einer Großmacht zu machen. Mit ausländischen Krediten wurde ein vollkommen überdimensioniertes Industrialisierungsprogramm auf die Beine gestellt, um das agrarisch geprägte Land schnell auf westliches Niveau zu hieven. Gesetze zur Förderung von Kinderreichtum und das Verbot der Abtreibung sollten die Bevölkerungszahl steigern. Ab fünf Kindern wurden Mütter als "Heldenmütter" geehrt. Ausgesetzte, aber auch kranke und behinderte Kinder wurden in Waisenheime weggesperrt. Arge Zustände wie im Kinderheim Cighid wurden erst nach der Wende 1990 bekannt. Das sog. "Programm zur Systematisierung der Dörfer" (sitematizarea satelor) sah vor, etwa 8.000 der kleinsten Dörfer des Landes komplett einzuebnen und deren Bevölkerung in "agroindustrielle Zentren" aus primitiven Plattenbauten ohne Kanalisation zusammenzulegen. Ziel war die "effizientere Ausnutzung der vorhandenen Agrarflächen". Beabsichtigter Nebeneffekt war die Zerstörung der kulturellen Vielfalt und der regionalen Eigenheiten der ländlichen Regionen.
Die größenwahnsinnige und ineffiziente Wirtschaftspolitik mit unzähligen Fehlinvestitionen ließ das Land ab der Mitte der 1970er Jahre unaufhaltsam in den Bankrott treiben. 1981 galt Rumänien als nicht mehr kreditwürdig. Zur Tilgung der hohen Auslandsschulden ließ das Regime nun alles exportieren was sich verkaufen ließ - auf Kosten der Grundversorgung der eigenen Bevölkerung mit Lebensmitteln und elementaren Bedarfsgütern. Eine eklatante Rohstoffkrise (Mangel an Kohle, Erdöl, Strom) verschärfte die Lage zusätzlich. Gleichzeitig wurde das Volk gezwungen, seinem Führer Ceausescu in einem extremen Personenkult zu huldigen. Dieses pervertierte System wurde durch die Geheimpolizei "Securitatea Statului" (=Staatssicherheit) mit Überwachung und Repression am Leben gehalten. Nach dem Mauerfall und der Wende 1989 in der ehemaligen DDR brachen zunächst in Timişoara, später auch in Bukarest Aufstände aus. Andauernde Demonstrationen für mehr Freiheit und Demokratie führten zu einem weitgehend gewaltfreien Umsturz. Erst nun zeigte sich, dass ganz Bukarest mit Tunneln und Bunkern für die Geheimpolizei "Securitate" unterminiert war. Am 25. Dezember 1989 wurden Nicolae Ceausescu und seine Frau Elena vor ein Militärgericht gestellt und nach einem Schnellverfahren erschossen.
In der postkommunistische Zeit konnte sich das Land zunächst nur schwer von den Folgen jahrzehntelanger Diktatur und Mißwirtschaft erholen. Außerdem nahm der ständige "Brain drain" durch Abwanderung von Wissenschaftlern und gutqualifizierten Arbeitskräften Richtung Westen direkt nach der Wende noch einmal zu. Mit den regierenden Sozialisten konnte lange Zeit die alte Machtelite am Ruder bleiben und unbequeme Reformen bremsen. Ein ausgewogenes Parteienspektrum mit einer stabilen politischen Mitte konnte sich bislang noch nicht herausbilden. Dennoch ist Rumänien heute eine stabile Demokratie mit allen nötigen freiheitlichen Grundrechten. Heute (2005) sorgt die direkte Nachbarschaft zur EU und die Aussicht auf eine Mitgliedschaft 2007 für einen Wirtschaftsboom und einen deutlich verbesserten Lebensstandard der Bevölkerung.
Aktuelle Politik
Hauptartikel: Politisches System Rumäniens
Rumänien ist seit 2005 Beitrittskandidat zur Europäischen Union. Die Verhandlungen begannen 20.. und sind seit dem 25. April 2005 abgeschlossen. Als Termin der Mitgliedschaft wurde der 1. Januar 2007 festgelegt, der sich aber bei Schwierigkeiten im Reformprozess auf 2008 verschieben könnte.
Im Zuge der NATO-Osterweiterung wurde Rumänien am 29. März 2004 Mitglied der NATO, so dass die rumänische Armee nun in die transatlantische Sicherheitstruktur eingebunden ist.
2004 und 2005 ist Rumänien nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat, im Juli 2004 und im Oktober 2005 führt es den Vorsitz. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen gemäß eigener Aussagen die Verpflichtungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus, den Drogen- und Menschenhandel, sowie gegen die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen. Im Mittelpunkt stünden auch die Armutsbekämpfung und die nachhaltige Entwicklung als integraler Bestandteil der weltweiten Stabilität.
Nach starken Verlusten der sozial-demokratischen Partei bei der Kommunalwahl Juni 2004 fiel die Umbildung der rumänischen Regierung just in die Endphase der EU-Beitrittsverhandlungen, die bis Dezember 2004 abgeschlossen sein sollten.
Aus den Parlamentswahlen von 28. November ging eine liberale Regierung hervor, die aus der Allianz D.A. (Gerechtigkeit und Wahrheit), UDMR (Partei der ungarischen Minderheit) und sozialliberaler PUR besteht. Bukarests ehemaliger Bürgermeister Traian Băsescu wurde in der Stichwahl vom 12. Dezember mit 52% der Stimmen zum neuen Präsidenten Rumäniens gewählt.
Wirtschaft
Trotz der nun positiven volkswirtschaftlichen Gesamtentwicklung (BIP-Wachstum seit 2001 durchschnittlich 5%) bedarf die rumän. Wirtschaft weiterer Reformen. Bürokratie, Korruption, immer noch geringe Rechtssicherheit und Zollprobleme behindern weiterhin den dringend benötigten Zufluss ausländischen Kapitals.
Gewisser Reformerfolg zeigt sich an der Inflationsrate, die von 34 Prozent (2001) über 22 und 15% auf 9,2% (2004) sank. Für 2005 werden 6-8% erwartet.
Die Indikatoren lassen eine Fortsetzung des starken Wachstums über 2004 hinaus erwarten, doch manche Experten fürchten eine Überhitzung der Konjunktur. Entscheidend sind Export und Privatsektor; letzterer wuchs 2001-2002 von 49,4 auf 68,7 Prozent. Der Dienstleistungssektor lag 2002 bei 44,7% des BIP, während der Industriesektor von noch 40 Prozent anno 1989 auf 29,1% im Jahr 2002 zurückging - durch Umstrukturierung und Rückgang speziell der Schwerindustrie. Der Landwirtschaftssektor machte 2002 11,7% des BIP aus. (2004 = 22,6% -> Rekordzuwächse auf dem Landwirtschaftssektor!)
Privatisierung und Beschäftigung
Die Privatisierung der staatlichen Betriebe wird weiter fortgesetzt. Im Juli 2004 vollzog sich dabei ein großer Schritt, indem der österreichische Energieversorger OMV den rumänischen Öl- und Erdgaskonzern Petrom (60.000 Mitarbeiter) übernahm.
Offiziell ist die Arbeitslosigkeit im Landesdurchschnitt unter der deutschen, doch ist die soziale Absicherung erheblich schlechter. Betrug die Quote im Jahr 2000 noch 10,5 Prozent, waren es 2004 nur noch 7,0%. Für 2005 sind 6,8% prognostiziert. Der Staat schreibt einen gesetzlichen Mindestlohn von 80 Euro vor.
Bruttoinlandsprodukt und Exportwirtschaft
Das rumänische BIP wuchs 2001-2003 trotz schwieriger Weltwirtschaftslage um je 4,9 Prozent (nach FAZ Apr.05 um 5,2%), 2004 sogar um 7-8%, was aber die Konjunktur überhitzen könnte. Mit 22,3 Milliarden Euro bei gleichzeitig sinkender Inflation lag es sogar über den optimistischen Erwartungen der Regierung. Die Industrieproduktion stieg (bei niedrigem Prozentniveau, s.oben) im ersten Halbjahr 2004 um 4,2% gegenüber 1.Hj 2003, der Umsatz im Einzelhandel wuchs sogar 2-stellig.
Säule des anhaltenden Wachstums ist der Export (2003 Warenwert von 15,6 Milliarden €), und binnenkonjunkturell die Bauwirtschaft. Zuwächse gab es auch bei Industrie und Dienstleistungssektor. Vom 1.1. bis 31.5 2004 wuchsen die Exporte um 18,4% gegenüber der Vorjahresperiode. Die wichtigsten Exportmärkte Rumäniens sind Italien und Deutschland.
Mit letzterem ist die Bilanz geringfügig negativ, verstärkt sich jedoch langsam: der Export nach Deutschland wuchs von 2000 bis 2004 stetig von 2,1 auf 3,1 Prozent, jener aus Dtl. von 2,5 auf 4,4 Prozent. Für 2005 sind jedoch 5½ bzw. 3½ Prozent prognostiziert (FAZ-Beilage vom 25.4.2005).
Tourismus
2003 erwirtschaftete der Tourismus 780 Millionen Dollar, um 14 % mehr als 2002. Die Zahl der Gäste betrug 5,6 Millionen (davon 1,1 Mio aus dem Ausland), was 15,5% Zuwachs entsprach. Für 2004 rechnet das Tourismus-Ministerium mit mindestens 10% mehr ausländischen Touristen.
Für Herbst 2004 war der Baustart für das erste von zwei touristischen Großprojekten geplant. Nach einem Fossilien-Fund entsteht im Bezirk Hunedoara ein Dinosaurierpark. Der Baubeginn des zweiten Großprojekts - der Horrorthemenpark (Dracula-Park) bei Schäßburg/ Sighişoara - wurde bisher von einer Bürgerinitiative verhindert.
Bevölkerung und Volksgruppen Rumäniens
22,355 Millionen Einwohner (geschätzt für Juli 2004)
Ethnische Gruppen
(2002, in Details etw. widersprüchlich):
Rumänen 89,5 %, Ungarn 6,6 %, Roma 2,5 %, Deutsche 0,3 %,
Ukrainer 0,3 %, Russen 0,2 %, Türken 0,2 %, Tataren 0,1 %, Andere 0,3 %
Sprachen: etwa wie oben.
Amtssprache ist allein das Rumänische (limba română). Daneben sind als offizielle Sprachen Ungarisch und Deutsch anerkannt.
Der Anteil der Rumänen (früherer auch Walachen genannt) steigt langsam (s.unten, Székler). Sie sind das einzige Volk Südosteuropas mit einer romanischen Sprache.
Die mit ca. 7% größte Minderheit sind die Magyaren (Ungarn). Sie stellen in vielen Ortschaften der Siebenbürgener Bezirke Harghita, Mureş und Covasna die Mehrheit, ebenso auch in Teilen des Banat.
Leider wird er Prozentsatz der Székler (größte Gruppe nach den Ungarn) seit Jahren nicht mehr ausgewiesen und offenbar anderen Gruppen zugerechnet. Die Roma sind wirtschaftlich am schwächsten bei hoher Arbeitslosigkeit (s.unten).
Die deutschen Minderheiten (1940 noch rund 5%) nahmen durch Diskriminierung, teilweise Vertreibung und drei Auswanderungswellen (die letzte begann 1990) stark ab. Ein seltsames Kapitel ist das "Kopfgeld", welches Deutschland lange - für hunderttausende Emigranten - an Ceausescu zahlte.
Die stärksten deutschsprachigen Gruppen sind weiterhin die Siebenbürger Sachsen und die "Donauschwaben" (Banat und Nordwesten bei Satu Mare) mit je etwa 40.000 Menschen. Letztere werden auch Banater Schwaben und Sathmarer Schwaben genannt.
Die Banater - im Dreiländereck mit Serbien und Ungarn - sprechen meist seit Generationen 2-3 Sprachen, weshalb die offiziellen Zählungen zu tief liegen. Ein Faktum ist aber die Überalterung, weil es eher die Jungen nach Deutschland und Österreich zieht. Heute wohnen die meisten Deutschen in den Bezirken Timiş, Sibiu und Braşov, gefolgt von 3 westlichen Bezirken und Satu Mare.
Im Banat siedeln auch Minderheiten der Serben und Kroaten,
in der Dobrudscha (im südöstlichen Grenzland zu Bulgarien) Griechen, Tataren und Türken,
und in der Bukowina örtlich starke Minderheiten der Ukrainer und Russen.
Altersstruktur und Tendenzen (2004)
- 0-14 Jahre: 16,2 % (männlich: 1.861.801, weiblich: 1.770.746)
- 15-64 Jahre: 69,4 % (männlich: 7.712.612, weiblich: 7.761.900)
- 65 und mehr Jahre: 14,4 % (männlich: 1.330.994, weiblich: 1.887.498)
- Bevölkerungswachstum (2004:) - 0,11 % p.a.
- Geburtenrate: 10,69 Geburten/ 1000 Einwohner
- Sterberate: 11,69 Todesfälle/ 1000 Einwohner
- Einwanderungsrate: - 0,13 Einwanderer/ 1000 (noch leichte Auswanderung)
- Säuglingssterblichkeit (2004): 27,24 Todesfälle/ 1000 lebend Geborene
- Lebenserwartung: Männer 68 Jahre , Frauen 75 Jahre.
Religion
Offiziell gehörten 2002 87 Prozent der Bevölkerung der Rumänisch-Orthodoxen Kirche an. Protestantisch sind laut amtl.Statistik 6,8 % (hauptsächlich Ungarn und Deutsche), und Katholiken insgesamt 5,6 % (hauptsächlich Ungarn, Deutsche und Rumänen in Moldova sowie Donauschwaben). Laut eigenen Angaben betrug die Zahl der Katholiken zum 1. Januar 2004 ca. 1. 901. 000, das heißt 7, 77% der Bevölkerung.
Davon gehören 360.000 Gläubige (1, 5% der Gesamtbevölkerung) zur unierten Kirche.*[1] Die mit Rom unierte Griechisch-Katholische Kirche hat offiziell nur noch wenig Gläubige, weil der starke Druck seitens der Kommunisten ab 1945 viele zur "orthodoxen Konversion" veranlasste (siehe oben, Politik). Ähnliches war in der Ukraine der Fall, wo aber seit einigen Jahren zahlreiche Kirchengebäude an die Unierten zurückgegeben werden.
Bemerkenswert für ein lange von der Kommunistischen Partei (KP) regiertes Land ist hingegen der nur 0,2-prozentige Anteil an Atheisten bzw. Konfessionslosen. Dem Islam gehören 0,3 % der Bevölkerung an.

Geographie
Die Topographie des Landes ist sehr abwechslungsreich. Im Zentrum Rumäniens liegt das Siebenbürgische Hochland, das fast vollständig vom Bogen der Karpaten umgeben ist. An die Südkarpaten schließt im Südwesten Rumäniens das Banater Gebirge an. Westlich davon befindet sich die weite Banater Ebene, die zum Pannonischen Becken überleitet. Der Süden des Landes wird von der flachen Walachei geprägt, die bis auf bulgarisches Staatsgebiet reicht. Im Osten Rumäniens leiten die Ausläufer der Ostkarpaten zum Hochland der Moldau über.

Rumänien hat überwiegend ein gemäßigt kontinentales Klima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die Niederschläge betragen im Bereich der Schwarzmeerküste im Durchschnitt 400 mm pro Jahr, in den höheren Gebirgsgegenden der Karpaten über 1 500 mm.
Bodenschätze: Erdöl (Vorkommen sinken), Erdgas, Kohle (v.a. Braunkohle), Salz, Gold, Wasserkraft
Landnutzung: Ackerland 41 %, permanente Saat' 3%, Weide 21%, Wald 29 %, Rest 6 % (geschätzt)
Bewässertes Land: 28.800 km² (geschätzt 1998)
Naturgewalten:
Erdbeben, kräftiger im Süden und im SW, Geologische Struktur und das Klima ermöglichen Erdrutsche
UMWELT (AKTUELLE PROBLEME)
Errosion und Abnutzung, Wasserverschmutzung, Luftverschmutzung im Süden aufgrund der Industrie, Donaudelta Verseuchung durch verschiedene Abfallprodukte, insbesondere Schwermetalle
UMWELT (INTERNATIONALE ABKOMMEN)
Teilnahme an: Luftverschmutzung, Antarktischer Vertrag, Biodiversivität, Klimawandel, Klima-Schutz Abkommen von Kyoto, Desertifikation, Artenschutz von Tierarten die vom Aussterben bedroht sind, Umweltveränderungen, Naturgewaltenbedrohung, Meeresgesetze, Ozonschutz, Atomtestverbot, Schiffverschmutzung, Deltaschutz
Verwaltungsgliederung
Hauptartikel: Liste der Bezirke in Rumänien


Derzeit ist Rumänien in 41 Bezirke ("judeţ", Pl.: "judeţe") und eine Stadt (Bukarest) unterteilt. Diese Verwaltungsgliederung wurde im 19. Jahrhundert nach dem Vorbild der französischen Départements vorgenommen. Nach 1950 änderte diese Gliederung in das sowjetische Modell, man kehrte aber 1968 zu dem gegenwärtigen System zurück. 1981 wurden die Bezirke Ilfov und Ialomita in die Bezirke Giurgiu, Calarasi, Ialomita and Ilfov neuorganisiert. Bis 1995 war Ilfov kein selbständiger Bezirk, sondern von Bukarest abhängig. Eine neue Einteilung des Landes in Regionen wird im Zuge der Vorbereitung auf eine EU-Mitgliedschaft diskutiert, ist aber nicht vor 2007 zu erwarten.
Literatur
- Birgitta Gabriela Hannover: Rumänien entdecken : Kunstschätze und Naturschönheiten, Berlin : Trescher 2003, 421 S., ISBN 3-89794-012-4
- Ebba Hagenberg-Miliu DUMONT REISEVERLAG - Rumänien ISBN 3-7701-4448-1
- Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0
Siehe auch
- Portal Südosteuropa/Rumänien
- Liste der Städte in Rumänien
- Liste deutscher Bezeichnungen rumänischer Orte
- Liste rumänischer Persönlichkeiten
- Liste der Rumänen in der Kultur des Westens
- Liste der Staatsoberhäupter Rumäniens
Weblinks
- http://www.karpatenwilli.com
- http://www.rennkuckuck.de mit RumänienWiki
- http://www.SiebenbuergeR.de
- http://www.transylvaniatravel.net

