Don Carlos

Sohn von König Philipp II. von Spanien
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Don Carlos (* 8. Juli 154524. Juli 1568 in Madrid) war der Sohn König Philipps II. von Spanien und seiner ersten Frau, Prinzessin Maria von Portugal. Als ältester legitimer Sohn seines Vaters war Carlos Thronfolger (Infant) von Spanien. Er war körperlich deformiert (er hatte einen Buckel) und geistig zurückgeblieben, möglicherweise infolge der nahen Verwandtschaft seiner Eltern (er hatte nur 6 verschiedene Ur-Urgroßeltern anstelle von 16). Auch deswegen hat sein Vater stets auf einen weiteren Erben gehofft.

Carlos war mit Elisabeth von Valois, der Tochter König Heinrichs II. von Frankreich verlobt, ehe sein Vater nach dem Tode von dessen zweiter Frau, Königin Maria I. von England beschloss, sich an Stelle seines Sohnes mit Elisabeth zu vermählen. 1560 wurde Carlos vom spanischen Adel als Infant anerkannt, jedoch blieb die Skepsis seines Vaters hinsichtlich der Fähigkeiten seines Erstgeborenen.

Als Carlos sich gegen den Vater stellte und in die Niederlande flüchten wollte, ließ Philipp seinen Sohn gefangennehmen und plante einen Hochverratsprozess gegen Carlos. Der Infant starb jedoch noch vor Beginn des Prozesses. Der Verdacht, Philipp II. habe seinen Sohn ermorden lassen, fand niemals eine Bestätigung.

Verarbeitung

Trotz der charakterlichen Mängel des Infanten wurde dessen Schicksal bald die Vorlage literarischer Darstellungen, die sich von der Realität kaum beeinflussen lassen. Berühmt geworden ist vor allem das Drama Don Carlos von Friedrich v. Schiller und die auf dessen Grundlage entstandene Oper von Giuseppe Verdi.