Die Pauke (ital. Timpani, frz. Timbales, engl. kettle drums; "Kesselpauken"), sind Schlaginstrumente; es handelt sich dabei um halbkugelige kupferne Kessel, mit gegerbten Fellen bespannt, die durch am Rand befindlichen Schrauben nach Belieben verschieden straff angespannt werden, so dass die Tonhöhe des Klanges der Membran genau geregelt werden kann.
Siehe auch: Portal Musik, Musikinstrument, Schlaginstrument
Formen
Pauken, bei denen das zeitraubende Anziehen der einzelnen Schrauben durch eine so genannte Maschine ersetzt ist, welche auf die ganze Peripherie gleichmäßig wirkt, heißen Maschinenpauken.
Man baut die Pauke in zweierlei Größe; die so genannte große Pauke hat einen Spielraum der Stimmung zwischen (groß) F und (klein) c, die kleine Pauke einen zwischen (groß) B und (klein) f.
Verwendung
Meistens werden im Orchester zwei Pauken nebeneinander gebraucht; in neuerer Zeit ist man zur Erhöhung der Zahl der Pauken im Orchester auf drei übergegangen.
Die Schlegel der Pauke haben entweder Holzköpfe, Lederköpfe oder Schwammköpfe; die erstern geben einen harten, die letztern einen sehr weichen Ton: es ist für besondere Effekte praktisch, vorzuschreiben, welche Art von Schlegeln zur Anwendung kommen sollen. Die gelernten Kunstpauker bedienen sich zahlreicher so genannte Schlagmanieren oder Kunstschläge (einfache Zunge, Doppelzunge, getragene Zunge [von den Blasinstrumenten entlehnte Ausdrücke], Doppelkreuzschläge, Wirbel etc.), in welche sie auch bei Aufzügen, Intraden und andern Stücken die nur einfach vorgeschriebenen Noten auflösen.
Entwicklung
Dem Grundwesen nach ist die Pauke ein uraltes Instrument und von dem Toph oder Aduse der Hebräer bis auf die von Prätorius als "ungeheure Rumpelfässer" geschilderten Heerpauken des 16. und 17. Jahrhunderts und unsre Konzertpauke herab bei allen Völkern in den verschiedenartigsten Gestalten und Formen zu finden. Von den Persern soll sie ins Abendland gekommen sein.
Früher, als man von den Pauke noch einen sehr spärlichen Gebrauch machte und sie regelmäßig auf Tonika-Dominante abstimmte, behandelte man sie in der Notierung als transponierende Instrumente, d. h. man schrieb zu Ansang der Stimmung vor: Timpani in Es B oder in DA, BF etc., notierte aber stets mit CG oder vielmehr cG. Dieser Gebrauch kam ab, als die Komponisten wagten, auch andre Töne zu fordern (Beethoven).
Im 18. Jahrhundert stand die Paukenvirtuosität in vollster Blüte, wie denn z. B. fürstliche Hofpauker auf 14 Pauken Konzerte gaben, wobei sie unter dem Schlagen noch die Klöppel in die Luft warfen und im Takt wieder auffingen.