Voestalpine

österreichischer Stahl- und Weichenhersteller
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Die voestalpine AG ist ein internationaler Stahlindustriekonzern mit Sitz in Linz, Österreich.

Überblick

Derzeit besteht das Unternehmen aus vier Divisionen:

Der Konzern beschäftigt weltweit 23.000 Mitarbeiter (Stand 2004) – 60 % davon in Österreich – und betreibt Produktions- und Entwicklungsstätten in 30 Ländern auf fünf Kontinenten. Die wichtigsten Produktionsstätten sind Linz, Leoben-Donawitz und Krems.

Wichtigste Tochtergesellschaft der voestalpine AG ist die voestalpine Stahl GmbH mit Sitz in Linz.

Geschichte

Die Vereinigte österreichischen Eisen- und Stahlwerke AG (VÖEST) ging nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Juli 1945 aus den von der US-Besatzungsmacht beschlagnahmten, 1938 gegründeten Hermann-Göring-Werken (vollständige Bezeichnung Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“ Linz) hervor und hatten anfänglich Betriebsstätten am Standort Linz zur Eisen- und Stahlerzeugung. Die VÖEST bildete das Fundament der Verstaatlichten Industrie, die spätere Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG). Ab 1947 erlebte die VÖEST einen beständigen Aufschwung und wurde spätestens mit der Entwicklung des LD-Verfahrens zur Stahlerzeugung zum Paradebetrieb der Verstaatlichten Industrie.

1973 wurde die damals wirtschaftlich in Bedrängnis geratene steirische Alpine Montan AG (vollständige Bezeichnung Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft, Hauptproduktionsstätte in Leoben-Donawitz) auf politischen Druck hin wieder in die VÖEST eingegliedert, zu der sie bis 1946 gehört hatte. Das neu entstandene Unternehmen erhielt den Namen VOEST-Alpine AG.

In den darauffolgenden Jahren wurde der starke politische Einfluss auf das verstaatlichte Unternehmen verstärkt zur Arbeitsplatzsicherung eingesetzt. Diese Praxis fand ihr Ende im Jahre 1985, als das zum Mischkonzern angewachsene Unternehmen ein durch Ölderivatgeschäfte noch verstärkter Rekordverlust von 25 Milliarden Schilling einfuhr.

In der Folge wurde das Unternehmen massiv re- und umstrukturiert und der Personalstand stark abgebaut. 1988 und 1989 wurde die VOEST-Alpine AG in sechs Branchenholdings aufgeteilt (VOEST Alpine Stahl AG, Stahl Linz Ges. m. b. H., Maschinen- und Anlagenbauholding AG, Industrieanlagenbau Ges. m. b. H., Bergbau Holding AG, Machinery, Construction & Engineering Ges. m. b. H.). Mit dem Privatisierungsgesetz von 1993 wurde das Firmenkonglomerat im Wesentlichen in drei Konzerne zerlegt (VA Technologie AG – heute Teil der Siemens AG Österreich) –, Böhler-Uddeholm AG und VOEST-ALPINE STAHL AG) und bis 1995 teilprivatisiert.

Seit 2003 firmiert das Unternehmen als voestalpine AG wieder unter der traditionellen Bezeichnung in neuer Schreibweise. Das Unternehmen gilt heute als wirtschaftlich gesunder, ertragsstarker und wachsender Leitbetrieb vor allem des oberösterreichischen Zentralraums.

Wichtige technische Entwicklungen aus dem Konzern

LD-Verfahren

Siehe Hauptartikel: Linz-Donawitz-Verfahren

Das von der voestalpine entwickelte Linz-Donawitz-Verfahren (LD-Verfahren) ist eine der bedeutendsten Erfindungen in der Stahlerzeugung, mit dem Roheisen mit technisch reinem Sauerstoff aufgeblasen wird. 1952 ging das weltweit erste LD-Stahlwerk am Standort Linz in Betrieb. Das heutige LD-3, das 1973 eröffnet wurde, gilt bis heute als eines der modernsten Stahlwerke der Welt. Das Know-how der Ingenieure der damaligen Neubauabteilung ging später in die VOEST-Alpine Industrieanlagenbau AG (VAI) über (ab 1995 Teil der börsennotierten VA Tech AG mit Sitz in Wien, die heute zum Siemens-Konzern gehört).

Corex-Verfahren

Siehe Hauptartikel: Corex

Der Corex-Prozess wurde von der VOEST-Alpine Industrieanlagenbau (VAI) entwickelt. Die erste großtechnische Corex-Anlage wurde Ende 1989 bei ISCOR in Südafrika errichtet (Kapazität ca. 300.000 Tonnen pro Jahr). Mittlerweile wurde eine zweite Corex-Anlage bei POSCO in Südkorea mit einer Kapazität von 600.000 Tonnen pro Jahr erfolgreich in Betrieb genommen. Weitere Anlagen sind in Planung bzw. in Bau.