Nachklärbecken

Element von Abwasserreinigungsanlagen mit Belebtschlammverfahren
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Nachklärbecken sind die im allgemeinen letzte Stufe von Abwasserreinigungsanlagen und haben somit eine zentrale Aufgabe im Hinblick auf die Reinigungsleistung von Kläranlagen. Nachklärbecken sind Bestandteil des Belebungsverfahren.

Aufgaben

Die Hauptaufgaben von Nachklärbecken sind derer drei:

  • Optimale Feststoffabtrennung und dadurch höchst mögliche Reduktion der Feststoffe im Abwasser.
  • Trennung des Belebtschlamm-Wasser-Gemisches, Eindickung des Schlammes und Rückführung in das Belebungsbecken.
  • Speicherungfunktion insbesondere bei erhöhter hydraulischer Beschickung, zur Vermeidung des Ausschwemmens der Biomasse aus dem System.

Bauformen

Nachklärbecken unterscheiden sich prinzipiell neben der reinen Geometrie

  • runde und
  • rechteckige,

auch im Hinblick auf die Durchströmungsrichtung

  • vertikal,
  • horizontal und
  • quer.

Weitere Unterscheidungsmerkmale gibt es im Hinblick auf die Gestaltung der Zu- und Abläufe. Diese im Detail aufzuführenen würde zu weit führen.

Funktionsprinzip

Heute übliche Nachklärbecken basieren auf einer einfachen Sedimentation, d.h. die gravitative Trennung zweier ungleich schwerer Phasen. Der sich somit absetzende Schlamm (schwerer als die Wasserphase) wird im unteren Bereich des Beckens gesammelt und aufgrund der Auflast eingedickt (Erhöhung des Feststoffanteils). Der auf dieser Basis aufkonzentrierte Schlamm (Bodenschlamm) wird abgezogen und zurück ins Belebungsbecken (eventuell mit Zwischenstufen) gefördert. Übliche Bodenschlammkonzentration können im Bereich von 10 - 20 gTS/L (TS=Trockensubstanz) liegen. Dieser zurückgeförderte Schlamm wird als Rücklaufschlamm bezeichnet. Das entspricht einem Feststoffanteil von 1-2 Prozent. Die Klarwasserphase wird im oberen Bereich des Beckens mittels verschiedenster Konstruktionen abgezogen. In Deutschland dürfen die AFS (abfiltrierbaren Stoffe) im Ablauf von kommunalen Anlagen 20mg/L nicht überschreiten.

siehe auch: Festbettverfahren