Lochstein (Archäologie)

durchlochter plattenartiger Menhir (Hinkelstein)
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Als Lochstein (engl. holed stone oder regional auch Quoit) bezeichnet man in der Archäologie einen Menhir oder den Eingangsstein eines Megalithgrabes, der mit einem Loch versehen wurde. Derartige Steine sind auf den Britischen Inseln und in der Bretagne häufig anzutreffen. Mehrere Dutzend findet man in Irland. Der mit ihnen verbundene Volksglauben[1] geht nach Ansicht von K. McNally[2] auf Traditionen aus der Vorzeit zurück. Die meisten Löcher sind rund, aber bei Tobernaveen im County Sligo steht ein Stein mit quadratischem Durchbruch.

Britische Inseln

 
Mên-an-Tol in Cornwall
 
Heidenstein in Niederschwörstadt mit Seelenloch

Alpenraum

Im voralpinen Raum sind Lochsteine die stehengelassenen Eintrittssteine eines ausgegangenen Galeriegrabes. Man nennt die Durchbohrung auch Seelenloch. Der Ausdruck Seelenloch beruht auf der Vorstellung, die Erbauer der Gräber hätten das Loch in der Frontplatte angebracht, um den Seelen der Bestatteten die Reise ins Jenseits zu ermöglichen.

Die Dolmen vom Typ Schwörstadt im Schweizer Jura weisen solche Lochsteine auf, wie z. B. der Pierre-Percée in Courtgenay, der Dolmen von Laufen und der Dolmen von Aesch. Ein weiterer steht auf dem Älbachegg im Kanton Luzern. Beispiele aus Deutschland sind der Dolmen von Degernauund der Heidenstein in Niederschwörstadt.

Hercynischer Raum

Literatur

  • Kenneth McNally, Standing Stones and other Monuments of early Ireland, Appletree, Belfast 1984, ISBN 086281121X
  • Homer Sykes, Mysterious Britain, Weidenfeld and Nicholson, London, 1993, ISBN 0297831968

Einzelnachweise

  1. welcher eigentlich?
  2. Kenneth McNally, Standing Stones and other Monuments of early Ireland, Appletree, Belfast 1984