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Gemeine Napfschnecke

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Datei:Napfschnecke.jpg
Napfschnecke

In algenreichen Gebieten der meisten Felsenküsten, kann man ohne Schwierigkeiten die gemeine Napfschnecke (Patella vulgata) entdecken.

Ihre napfförmige Schale gleicht einem niedrigen Zuckerhut. Sie erreicht eine Länge bis zu 60 mm. Die Napfschnecken werden zunehmend kleiner je weiter sie an der Wasserlinie sitzen. Außen ist sie grobstrahlig gerillt, oft grünlich oder bräunlich, innen perlmuttglänzend, mit abwechselnden weißen und dunkelbraunen strahligen Streifen. Die Napfschnecke lebt festsitzend an Felsen und Steinen in der Gezeiten- bzw. Brandungszone bzw. des Supra- und Eulitorals. Sie passt sich vollendet mit ihrem unregelmäßigen Schalenrand an kleine Unebenheiten der Unterlage an.

Datei:Kartographie.jpg
Felsenkartographierung (Draufsicht)
Datei:Kartographienacht.jpg
Veranschaulichung der Schneckenwanderung bei Nacht

Ihren Standort verlässt die Napfschnecke nur nachts, um Pflanzenbewuchs abzuweiden. Bemerkenswert ist, dass sie bei Tagesanbruch an ihren ursprünglichen Standort zurückkehrt. Napfschnecken verteidigen ihre Weideplätze gegen Artgenossen und andere konkurrierende Seepocken und Miesmuscheln, in dem sie versuchen diese durch rammen mit ihrer Schale zu vertreiben. Die Individuendichte der Patella vulgata sinkt mit zunehmendem Algenbewuchs. Napfschnecken raspeln mit ihrer Radula den Algenbewuchs des Felsens ab, auf dem sie leben. Ihre Schleimspur, auf der sie sich fortbewegen, dient ihnen dazu, sich zu orientieren, so dass die selben Bereiche nicht mehrfach aufgesucht werden. Zusätzlich unterstützt der Schleim der Napfschnecke den Bewuchs des Felsens mit neuen Algen.

Die Napfschnecke ist sehr widerstandsfähig, denn sie hält es auch kurze Zeit auf dem Trockenen aus, z.B. bei Ebbe. Sie überlebt auch die „Entsalzung“ des sie umgebenden Wassers bei Regenfällen oder anderen Süßwasserzuflüssen.

Die Lageplätze von Napfschnecken erkennt man an den runden Schalenspuren, die von der Napfschnecke durch Drehen der Schale in den Untergrund eingegraben werden. Wenn die Napfschnecke ihren Standort aufsucht, kann sie durch den bereits vorhandenen Schaleneindruck besonders dicht am Felsen festhalten. Betrachtet man die Unterseite einer Napfschnecke, so erkennt man als erstes den großen, kreisrunden Saugfuß. Am Vorderende befindet sich ihr Kopf mit zwei Tentakeln. Der größte Teil der Schaleninnenseite wird vom Mantel bedeckt, dessen Rand mit weiteren kleineren Tentakeln versehen ist. Zwischen Mantel und Fuß befindet sich die Mantelrinne, in der sich die Kiemen befinden. Napfschnecken besitzen keine Kammkiemen, sondern zahlreiche Kiemenfäden zum Atmen. Die Napfschnecken sind im Atlantik, im Ärmelkanal, in der Nordsee und auch im Mittelmeer vertreten.

Datei:Napfschnecke2.jpg

Literatur

  • Matthias Bergbauer, Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer?. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3440077330
  • J. Lellak, A. Cepicka: Muscheln und Wasserschnecken. Bertelsman-Verlag, Bielefeld 1989, ISBN 3570060799