Die Orchesterweke von Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski umfassen 27 Sinfonien, drei Sinfonietten, zwei sinfonische Dichtungen und mehrere Ouvertüren sowie diverse kleinere Stücke. Auch bei diesen Kompositionen zeigt sich Mjaskowskis Vorliebe für Moll-Tonarten: Beispielsweise stehen lediglich neun der 27 Sinfonien in Dur, und selbst diese Werke weisen lange Passagen oder ganze Sätze in Moll auf. In vielen Werken verarbeitet Mjaskowski Volkslieder, oft nimmt er auch Bezug auf aktuelle Ereignisse wie zum Beispiel die Oktoberrevolution in der 6. Sinfonie oder die Kollektivierung der Landwirtschaft in der 12. Sinfonie.
Sinfonien
1. Sinfonie in c-Moll op. 3
1. Sinfonie | |
---|---|
Tonart | c-Moll |
Opus | 3 |
Satzbezeichnungen |
|
Gesamtdauer | ca. 40 Minuten |
Komponiert | 1908, überarbeitet 1921 |
Besetzung | kleines Sinfonieorchester |
Uraufführung | Am 2. Juni 1914 in Pawlowsk unter der
Leitung von A. P. Aslanow |
Die Sinfonie in c-Moll op. 3 ist die erste Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.
Entstehungsgeschichte
Die ersten Skizzen zu der Sinfonie entsanden bereits zur Zeit von Mjaskowskis Studium in Sankt Petersburg im Februar 1908. Den darauffolgenden Sommer nutzte er zunächst zur Klavierbearbeitung, sodass am 1., 9. und 27. Juli jeweils die Sätze in der Klavierfassung fertig waren. Im September war dann auch die Orchestrierung abgeschlossen. Mjaskowski erkannte bereits in dieser frühen Schaffensphase sein Talent und seine Begeisterung für das Genre der Sinfonie, traute sich aber nicht, das Werk seinem Kompositionslehrer Anatoli Ljadow zur Beurteilung vorzulegen. Stattdessen ging er mit seinem Freund und Studienkollegen Prokofjew zu Alexander Glasunow, der ihm sogleich Fördermittel zur Verfügung stellte. 1921 überarbeitete Mjaskowski die Sinfonie. Diese Version veröffentlichte er 1929, 1931 erschien eine Fassung für Klavier zu vier Händen.
Analyse
Die Tonsprache und Stimmung dieser frühen Sinfonie steht ganz im Zeichen der großen russischen Romantiker wie Tschaikowski, Glasunow und Tanejew. Gleichzeitig versuchte Mjaskowski auch, sich den modernen Strömungen der Musik zu widmen, auch wenn die Musik nicht so 'modern' ist, dass die zeitgenössischen russischen Komponisten ihn als einen der ihren angesehen hätten, was auch daran lag, dass der Schwerpunkt dieser Sinfonie auf Melodie und Stimmführung liegt, so wie er es bei Rimski-Korsakow gelernt hatte. Die erste Sinfonie weist bereits Merkmale auf, die später für die Musik Mjaskowskis typisch wurden: Die umfangreiche Präsentation und Variation der Themen, der Einsatz von Polyphonie und Kontrapunkt und natürlich die Vorliebe für Moll-Tonarten und die Sonatenform. Die Ecksätze der Sinfonie stehen und enden in c-Moll, der zweite langsame Satz in As-Dur.
Rezeption und Kritik
Als Mjaskowski Prokofjew seine Entwürfe zur ersten Sinfonie zeigte, äußerte dieser sich entsetzt zu einigen Passagen. Bei einer stelle im Finale, bei der Mjaskowski vier Themen ineinander verstrickt fragte Prokofjew, warum er dies getan hatte: „Doch nicht etwa für Ljadows Kontrapunktunterricht?“. In der revidierten Fassung von 1921 strich Mjaskowski diese Stelle. Andere Änderungen liegen in der Länge der Ecksätze und der Instrumentierung. Die Fertigstellung der Sinfonie wirkte sich unmittelbar negativ auf Mjaskowski aus: Er litt in der Folgezeit an Depressionen und brauchte längere Zeit, bis er wieder ein sinfonisches Werk, die sinfonische Dichtung „Das Schweigen“, komponierte. Boris Assafjew bemerkte zu dieser Sinfonie, sie würde eher an Mussorgskis Liederzyklus Ohne Sonne erinnern.
Quellen
- sikorski.de:
- wanadoo.nl:
- kith.org
- myaskovsky.ru:
- CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
- Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985
2. Sinfonie in cis-Moll op. 11
2. Sinfonie | |
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Tonart | cis-Moll |
Opus | 11 |
Satzbezeichnungen |
|
Gesamtdauer | ca. 45 Minuten |
Komponiert | 1910/11 |
Besetzung | Sinfonieorchester |
Uraufführung | Im April 1915 unter der Leitung von H. I. Warlich (?) |
Die Sinfonie in cis-Moll op. 11 ist die zweite Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.
Entstehungsgeschichte
1911 schloss Mjaskowski sein Studium am Sankt Petersburger Konservatorium ab und musste nun sein Können als freier Künstler unter Beweis stellen. Im Frühjahr begegnete er erstmals dem Dirigenten Konstantin Saradschew, der sofort das Potential der Musik Mjaskowskis erkannte. Am 12. Juni 1911 wurde mit der sinfonischen Dichtung „Das Schweigen“ unter Saradschews Leitung erstmals ein Orchesterwerk Mjaskowskis aufgeführt. Von diesem Erlebnis beflügelt, arbeitete Mjaskowski in der Folgezeit sehr produktiv. Das Ergebnis waren eine Überarbeitung von „Das Schweigen“, eine Sinfonietta und die zweite Sinfonie.
Analyse
Die Stücke, die Mjaskowski vor dem ersten Weltkrieg schrieb (u. a. die ersten drei Sinfonien und die beiden sinfonischen Dichtungen) tragen nach eigener Aussage des Komponisten den „Stempel eines tiefen Pessimismus“. Dieser Pessimismus, hervorgerufen durch das persönliche Schicksal sowie die politischen Umstände der Zeit, ist auch in dieser Sinfonie zu erkennen: Unruhige und spannungsgeladene Passagen wechseln sich mit lyrischen Melodien ab, Naturassoziationen gehen über in Bilder von Kampf und Tod. Trotzdem orientiert sich die Tonsprache der Frühwerke noch an den romatischen Vorbildern. Der erste Satz steht und endet in cis-Moll, der zweite langsame Satz steht in a-Moll. Das eigentlich dreisätzige Werk erscheint zweisätzig, da der zweite und dritte Satz ineinander übergehen. Dieser Effekt wird dadurch hervorgerufen, dass das Ende des zweiten Satzes, zunächst in A-Dur, das Hauptthema des dritten Satzes vorwegnimmt und über ein accelerando zum dritten Satz führt. Der Satz endet wieder in cis-Moll.
Rezeption und Kritik
Das Stück wurde in einem Sinfoniekonzert der Hofkapelle unter der Leitung von H. I. Warlich im April 1915 aufgeführt, unklar ist, ob dies die Uraufführung war. Von diesem Konzert berichteten Mjaskowskis Freunde ihm in Briefen, da er zu dieser Zeit an der Front diente. Später sagte Mjaskowski über das Stück, es sei „Zuckerwasser mit Seufzern von Rachmaninow und Tschaikowski“.
Quellen
- kith.org
- wanadoo.nl
- myaskovsky.ru
- CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
- Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985
3. Sinfonie in a-Moll op. 15
- Satzbezeichnungen:
- I Non troppo vivo, vigoroso
- II Deciso
- Gesamtdauer: ca. 45 Minuten
- Komponiert: 1914
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Boris Wladimirowitsch Assafjew gewidmet
4. Sinfonie in e-Moll op. 17
- Satzbezeichnungen:
- I Andante, mesto con sentimento
- II Largo, freddo e senza espressione
- III Allegro energico e marcato
- Gesamtdauer: ca. 40 Minuten
- Komponiert: 1917/18
- Besetzung: Sinfonieorchester
- V. V. Jakovlev gewidmet
5. Sinfonie in D-Dur op. 18
- Satzbezeichnungen:
- I Allegretto amabile
- II Lento (Quasi Andante)
- III Allegro burlando
- IV Allegro risoluto e con brio
- Gesamtdauer: ca. 45 Minuten
- Komponiert: 1918
- Besetzung: Sinfonieorchester
- V. M. Belyayev gewidmet
- Uraufführung am 18. August 1920 unter der Leitung von Nikolai Andrejewitsch Malko
6. Sinfonie in es-Moll op. 23
- Untertitel: mit Schlusschor ad libitum
- Satzbezeichnungen:
- I Poco largamente ma allegro
- II Presto tenebroso
- III Andante appasionnato
- IV Allegro molto vivace
- Gesamtdauer: ca. 65 Minuten
- Komponiert: 1921-23, überarbeitet 1947
- Besetzung: Sinfonieorchester (3333/6661/Pk/Schl/Hrf/Cel/Str), gemischter Chorn (SATB)[1]
- Uraufführung am 4. Mai 1924 am Moskauer Bolschoi-Theater unter der Leitung von N. S. Golovanov
7. Sinfonie in h-Moll op. 24
- Satzbezeichnungen:
- I Andante sostenuto, calmo
- II Andante
- Gesamtdauer: ca. 24 Minuten
- Komponiert: 1922
- Besetzung: Sinfonieorchester (3333/4231/Pk/Schl/Hrf/Str)
- Pavel Alexandrovich Lamm gewidmet
- Uraufführung am 8. Februar 1925 in Moskau
8. Sinfonie in A-Dur op. 26
- Satzbezeichnungen:
- I Andante
- II Allegro risoluto e con spirito
- III Adagio
- IV Allegro da siso
- Gesamtdauer: ca. 52 Minuten
- Komponiert: 1924/25
- Besetzung: Sinfonieorchester (3333/6331/Pk/Schl/Hrf/Str)
- Sergei Sergeyevich Popov gewidmet
- Uraufführung am 23. Mai 1926 unter der Leitung von Konstantin S. Saradschew
9. Sinfonie in e-Moll op. 28
- Satzbezeichnungen:
- I Andante sostenuto
- II Presto
- III Lento molto
- IV Allegro con grazia
- Gesamtdauer: ca. 42 Minuten
- Komponiert: 1926/27
- Besetzung: Sinfonieorchester (3332/4331/Pk/Schl/Hrf/Str)
- Nikolai Andrejewitsch Malko gewidmet
- Uraufführung am 29. April 1928
10. Sinfonie in f-Moll op. 30
- Satzbezeichnung:
- Un poco sostenuto - Allegro tumultuoso
- Gesamtdauer: ca. 17 Minuten
- Komponiert: 1926/27
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Konstatin S. Saradschew gewidmet
- Uraufführung am 2. April 1928 in Moskau
11. Sinfonie in b-Moll op. 34
- Satzbezeichnungen:
- I Lento
- II Andante
- III Precipitato
- Gesamtdauer: ca. 35 Minuten
- Komponiert: 1931/32
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Maximilian Ossejewitsch Steinberg gewidmet
- Uraufführung am 16. Januar 1933 in Moskau unter der Leitung von Konstantin S. Saradschew
12. Sinfonie in g-Moll op. 35
- Untertitel: „Oktober“, auch „Kollektivierung der Landwirtschaft“
- Satzbezeichnungen:
- I Andante
- II Presto agitato
- III Allegro festivo e maestoso
- Gesamtdauer: ca. 33 Minuten
- Komponiert: 1931/32
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Dem 15. Jahrestag der Oktoberrevolution gewidmet
13. Sinfonie in b-Moll op. 36
- Satzbezeichnung:
- Andante moderato
- Gesamtdauer: ca. 20 Minuten
- Komponiert: 1933
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Uraufführung unter der Leitung von Leo Moritzewitsch Ginsburg
- Mjaskowski erhielt für seine Werke zahlreiche staatliche Auszeichnungen; gleichzeitig wurde ihm vorgeworfen, ein Formalist zu sein. Auch im Ausland fand seine Musik Beachtung; die Uraufführung der 13. Sinfonie fand unter H.Scherchen in der Schweiz statt; die 21.Sinfonie war ein Auftragswerk des Chicago Symphony Orchestra.[2]
14. Sinfonie in C-Dur op. 37
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro giocoso
- II Andantino, quasi allegretto
- III Quasi presto
- IV Andante sostenuto
- V Allegro con fuoco
- Gesamtdauer: ca. 37 Minuten
- Komponiert: 1933
- Besetzung: Sinfonieorchester
- W. L. Kubatsky gewidmet
- Uraufführung am 24. Februar 1925 am Moskauer Bolschoi-Theater unter der Leitung von Kubatsky
15. Sinfonie in d-Moll op. 38
- Satzbezeichnungen:
- I Andante. Allegro appassionnato
- II Moderato assai
- III Allegro molto, ma con garbo
- IV Poco pesante. Allegro ma non troppo
- Gesamtdauer: ca. 38 Minuten
- Komponiert: 1933/34
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Uraufführung am 28. Oktober 1935 in Moskau unter der Leitung von Leo Moritzewitsch Ginsburg
16. Sinfonie in F-Dur op. 39
- Untertitel: „Flieger-Sinfonie“
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro vivace
- II Andante e semplice (quasi allegretto)
- III Sostenuto
- IV Tempo precedento
- Gesamtdauer: ca. 45 Minuten
- Komponiert: 1933/34
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Dem philharmonischen Orchester des Moskauer Konservatoriums gewidmet
- Uraufführung am 24. Oktober 1936 in Moskau durch das o. g. Orchester unter der Leitung von Eugen Szenkar
17. Sinfonie in gis-Moll op. 41
- Satzbezeichnungen:
- I Lento. Allegro molto agitato
- II Lento. Assai
- III Allegro poco vivace
- IV Andante
- Gesamtdauer: ca. 48 Minuten
- Komponiert: 1936/37
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Alexander Vassilevich Gauk gewidmet
- Uraufführung im Dezember 1937 unter der Leitung von Gauk
18. Sinfonie in C-Dur op. 42
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro risoluto
- II Lento, ma non troppo. Andante
- III Allegro giocoso
- Gesamtdauer: ca. 24 Minuten
- Komponiert: 1937
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Dem 20. Jahrestag der Oktoberrevolution gewidmet
- Uraufführung am 1. Oktober 1937 in Moskau unter der Leitung von Alexander Gauk
19. Sinfonie in Es-Dur op. 46
- Satzbezeichnungen:
- I Maestoso
- II Moderato
- III Andante serioso
- IV Poco maestoso
- Gesamtdauer: ca. 23 Minuten
- Komponiert: 1939
- Besetzung: Blasorchester
- Dem 21. Jahrestag der Gründung der Roten Armee gewidmet
- Uraufführung durch das Militärorchester unter der Leitung von I. V. Petrov
20. Sinfonie in E-Dur op. 50
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro con spirito
- II Adagio
- III Allegro inquietto
- Gesamtdauer: ca. 27 Minuten
- Komponiert: 1940
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Juri Alexandrowitsch Schaporin gewidmet
- Uraufführung am 28. November 1940 durch das Large All-Union Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von N. S. Golovanov
21. Sinfonie in fis-Moll op. 51
21. Sinfonie | |
---|---|
Untertitel | in einem Satz |
Tonart | fis-Moll |
Opus | 51 |
Satzbezeichnung | Andante sostenuto |
Gesamtdauer | ca. 18 Minuten |
Komponiert | 1940 |
Besetzung | Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Str) |
Uraufführung | Am 16. November 1940 durch das
Staatliche Sinfonieorchester der UdSSR unter der Leitung von Alexander W. Gauk |
Die Sinfonie in fis-Moll op. 51 ist die 21. Sinfonie des Komponisten Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski.
Entstehungsgeschichte
Für die im Herbst 1940 stattfindenden 4. Tage der sowjetischen Musik plante Mjaskowski eine Sinfonie zu schreiben. Die Arbeiten an dieser 20. Sinfonie unterbrach er nach der Skizzierung aber, um sich einem neuen Werk, der 21. Sinfonie zu widmen, die ein Auftragswerk des Chicago Symphony Orchestra war. Im Mai 1940 waren nach nur fünf Tagen die Entwürfe für diese Sinfonie bereits vollendet. Die 21. Sinfonie war das letzte Werk, das vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Russland entstand.
Analyse
Die Sinfonie hat nur einen Satz und ist dementsprechend mit einer Aufführungsdauer von nur ca. 18 Minuten eine der kürzesten Sinfonien Mjaskowskis. Trotzdem folgt sie einer dreiteiligen Gliederung, in der die einzelnen Themen kunstvoll miteinander verflochten sind. In der langsamen Einleitung wird zunächst ein lyrisches Thema von einer Soloklarinette vorgetragen. Die so entstehende ruhige und friedliche Stimmung wird von dem Einsatz des zweiten, dynamischeren Themas der hohen Streicher unterbrochen. Die Bässe nehmen das erste Thema wieder auf, durch die kontrapunktische Zusammenführung dieser Themen und eines dritten Themas in den hohen Streichern und Holzbläsern wird der Orchesterklang immer voller. Nach den fanfarenartigen Einwürfen der Blechbläser ebbt die Musik wieder ab und kommt fast vollständig zum Erliegen. Es folgt ein Allegro in Sonatenform mit zwei gegensätzlichen Themen. Das erste schnelle Thema wird zunächst von den Streichern vorgetragen, die Temposteigerung wird mit dem zweiten Thema aber sofort wieder rückgängig gemacht. Die Überleitung zur Durchführung basiert auf den Themen der Einleitung. Mit einem kurzen Trompetensolo beginnt die umfangreiche Durchführung. Nach der Reprise folgt die Coda, die wieder die Themen der Einleitung verwendet. Streicher und eine Trompete (mit Dämpfer gespielt) beenden das Stück im pianissimo.
Rezeption und Kritik
Die Uraufführung der 21. Sinfonie bei den Tagen sowjetischer Musik war ein großer Erfolg. Die 20. Sinfonie, die erst später uraufgeführt wurde, fand im Vergleich weniger Beachtung. Für die 21. Sinfonie erhielt Mjaskowski am 15. März 1941 den Stalinpreis erster Klasse, und auch sonst bescherte ihm das Werk viel Anerkennung und mehrere Auszeichnungen. Mit dem Klang des Werkle assozieierten viele Hörer russische Naturbilder und Landidylle, der Musikforscher Igor Fjodorowitsch Belsa sagte über die Sinfonie: „[Eine] Sinfonie, die in ihrer Art nur von einem in der sowjetischen Epoche lebenden Komponisten geschaffen werden konnte.“ Heute zählt die Sinfonie zu den Werken des Komponisten, die auf mehrern Aufnahmen zu finden sind, unter anderem ist sie in der Gesamtaufnahme von Jewgeni Fjodorowitsch Swetlanow zu hören.
Quellen
- sikorski.de
- wanadoo.nl
- myaskovsky.ru
- fuer-die-ohren.de
- CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
- Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985
22. Sinfonie in b-Moll op. 54
- Untertitel: „Ballade“
- Satzbezeichnung:
- Lento. Allegro non troppo - Andante con duolo - Allegro energico, ma non troppo
- Gesamtdauer: ca. 36 Minuten
- Komponiert: 1941
- Besetzung: Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
- Uraufführung am 12. Januar 1942 in Tiflis unter der Leitung von A. L. Stasevich
23. Sinfonie in a-Moll op. 56
- Untertitel: „Sinfonische Suite“
- Satzbezeichnungen:
- I Lento
- II Andante. Molto sosteunto
- III Allegretto. Vivace
- Gesamtdauer: ca. 33 Minuten
- Komponiert: 1941
- Besetzung: Sinfonieorchester
24. Sinfonie in f-Moll op. 63
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro deciso
- II Molto sostenuto
- III Allegro appassionnato
- Gesamtdauer: ca. 40 Minuten
- Komponiert: 1943
- Besetzung: Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
- Der Erinnerung an Wladimir Wladimirowitsch Dershanowski gewidmet
- Uraufführung am 8. Dezember 1943 am Moskauer Konservatorium unter der Leitung von Jewgeni Alexandrowitsch Mrawinski
25. Sinfonie in Des-Dur op. 69
- Satzbezeichnungen:
- I Adagio
- II Moderato
- III A metro impetuso
- Gesamtdauer: ca. 35 Minuten
- Komponiert: 1946, überarbeitet 1949
- Besetzung: Sinfonieorchester (3332/4331/Pk/Schl/Str)
- L. T. Atovmian gewidmet
- Uraufführung am 6. März 1947 durch das Moscow State Symphony Orchestra unter der Leitung von Alexander Gauk
26. Sinfonie in C-Dur op. 79
- Untertitel: „Über Russische Themen“
- Satzbezeichnungen:
- I Andante sostenuto
- II Andante quasi lento
- III Adagio
- Gesamtdauer: ca. 42 Minuten
- Komponiert: 1948
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Uraufführung am 28. Dezember 1948 unter der Leitung von Alexander Gauk
27. Sinfonie in c-Moll op. 85
- Satzbezeichnungen:
- I Adagio. Allegro molto agitato
- II Adagio
- III Presto ma non troppo
- Gesamtdauer: ca. 35 Minuten
- Komponiert: 1949
- Besetzung: Sinfonieorchester (3333/4331/Pk/Schl/Str)
- Uraufführung am 9. Dezember 1950 in Moskau
Sinfonietten
Sinfonietta in A-Dur op. 10
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro
- II Andante
- III Presto
- Gesamtdauer: ca. 20 Minuten
- Komponiert: 1910/11, überarbeitet 1943
Sinfonietta in h-Moll op. 32, 2
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro, pesanto e serioso
- II Andante (Tema)
- III Presto
- Gesamtdauer: ca. 27 Minuten
- Komponiert: 1929
- Besetzung: Streichorchester
- Alexander Fjodorowitsch Goedicke gewidmet
Sinfonietta in a-Moll op. 68
- Untertitel: Nr. 2
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro molto
- II Andantino grazioso
- III Andante e levato
- IV Allegro con fuoco
- Gesamtdauer: ca. 30 Minuten
- Komponiert: 1945/46
- Besetzung: Streichorchester
Andere mehrsetzige Orchesterwerke
Zwei Militärmärsche op. 31C
- Satzbezeichnungen:
- I „Feierlicher Marsch“ in B-Dur
- II „Dramatischer Marsch“ in F-Dur
- Komponiert: 1930
- Besetzung: Blasorchester
Präludium und Fughetta in g-Moll op. 31H
- Untertitel: „über den Namen Sarachev“
- Komponiert: 1934
- Besetzung: Sinfonieorchester
Serenade in Es-Dur op. 32, 1
- Satzbezeichnungen:
- I Allegro marcato
- II Andante
- III Allegro vivo
- Gesamtdauer: ca. 17 Minuten
- Komponiert: 1929
- Besetzung: Kleines Sinfonieorchester (2222/2100/Str)
- Abram Isaakovich Dsimitrovsky gewidmet
Lyrisches Concertino in G-Dur op. 32, 3
- Satzbezeichnungen:
- I Allegretto
- II Andante monotone
- III Allegro giocoso
- Gesamtdauer: ca. 20 Minuten
- Komponiert: 1929
- Besetzung: Flöte, Klarinette, Horn, Fagott, Harfe und Streichorchester
- Boris Wladimirowitsch Assafjew gewidmet
Zwei Stücke für Streichorchester op. 46A
- Satzbezeichnungen:
- I Andante serioso e pietoso
- II Moderato
- Komponiert: 1945
- Besetzung: Streichorchester
- Arrangement der 19. Sinfonie
Zwei Märsche op. 53
- Satzbezeichnungen:
- I Nr. 1 in f-Moll
- II Nr. 2 in F-Dur
- Komponiert: 1941
- Besetzung: Blasorchester
Links op. 65
- Untertitel: „Links of a chain“ („Kettenglieder“): Sechs Skizzen für Sinfonieorchester
- Satzbezeichnungen:
- I Введение (Einleitung): Largo pesante
- II Воспоминание о танце (Erinnerung an den Tanz): Allegretto grazioso
- III Дифирамб (Loblied): Andante non tanto
- IV Раздумье (Nachdenklichkeit): Larghetto e rubato
- V Успокоение (Beruhigung): Andanto cantabile
- VI Шествие (Prozession): Allegro non troppo
- Gesamtdauer: ca. 25 Minuten
- Komponiert: 1944
- Besetzung: Sinfonieorchester
Divertimento in Es-Dur op. 80
- Satzbezeichnungen:
- I Walzer: Allegro non troppo
- II Nocturne: Adagio
- III Tarantella: Presto
- Gesamtdauer: ca. 25 Minuten
- Komponiert: 1948
- Besetzung: Sinfonieorchester
Sinfonische Dichtungen
„Das Schweigen“ in f-Moll op. 9
- Untertitel: Sinfonische Dichtung nach Edgar Allan Poe
- Gesamtdauer: ca. 22 Minuten
- Komponiert: 1909/10
- Besetzung: Sinfonieorchester (3+Piccolo 3+Englischhorn 3+Bass 3+Kontra / 8 4 3 1 / Pk / 2Schl / 2Hrf / Str)[1]
- K. Sarachev gewidmet
Silence - vollständige Kurzgeschichte auf Wikisource (engl.)
„Alastor“ in c-Moll op. 14
- Untertitel: Sinfonische Dichtung nach dem Gedicht von Percy Bysshe Shelley
- Satzbezeichnung:
- Lento, quasi andante
- Gesamtdauer: ca. 25 Minuten
- Komponiert: 1912
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Sergei Sergejewitsch Prokofjew gewidmet
Alastor; or The Spirit of Solitude: Vollständiges Gedicht auf archive.org
Ouvertüren
Ouvertüre in G-Dur op. 9A
- Komponiert: 1909
- Besetzung: Sinfonieorchester (3322/4231/Pk/Schl/Str)
- Orchestrierung der Klaviersonate in G-Dur op. 0P
Begrüßungsouvertüre in C-Dur op. 48
- Satzbezeichnung:
- Allegro con brio e maestoso
- Gesamtdauer: ca. 10 Minuten
- Komponiert: 1939
- Besetzung: Sinfonieorchester
Dramatische Ouvertüre in g-Moll op. 60
- Komponiert: 1942
- Besetzung: Blasorchester (2242/4+2A+3T+B+2Kor232/Schl)
- Uraufführung am 1. November 1942 unter der Leitung von I. V. Petrov
Slawische Rhapsodie in d-Moll op. 71
- Untertitel: Ouvertüre-Fantasie über Altslawische Themen des 16. Jahrhunderts
- Satzbezeichnung:
- Adagio
- Gesamtdauer: ca. 12 Minuten
- Komponiert: 1946
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Igor Fjodorowitsch Belsa gewidmet
Pathetische Ouvertüre in c-Moll op. 76
- Gesamtdauer: ca. 14 Minuten
- Komponiert: 1947
- Besetzung: Sinfonieorchester
- Dem 30. Jubiläum der sowjetischen Armee gewidmet
Quellen
- sikorski.de:
- Besetzung
- wanadoo.nl:
- Opus und Tonart
- Satzbezeichnungen
- Uraufführungen
- Widmungen
- myaskovsky.ru:
- Opus und Tonart
- Titel und Untertitel
- Widmung
- Uraufführung
- CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
- Titel
- Satzbezeichnungen
- Dauer
- Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985
- sikorski.de
- kith.org
- wanadoo.nl
- myaskovsky.ru
- CD-Beilage Warner Music France 2564 69689-8 (Miaskovsky: Intégrale des Symphonies, Evgeny Svetlanov (Dir.))
- Soja Gulinskaja: Nikolai Jakowlewitsch Mjaskowski. Moskau 1981, dtsch. Berlin 1985