Albaner in der Schweiz

In die Schweiz zugewanderte Ethnie aus mehreren Staaten des Westbalkans
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. November 2009 um 16:59 Uhr durch Albinfo (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Albaner in der Schweiz bilden den Teil der albanischen Diaspora in der Schweiz.

Geschichte

Die ersten Kontakte der Schweiz mit Albanern, fand im Jahre 1431, während des Basler Konzils, statt. Nach Basel wurden unter anderem auch albanische Bischöfe eingeladen. Ein sehr bekannter Dominikaner unter ihnen war Andreas von Kram, der Bischof von Granea in Albanien war.[1]

In den 1970er Jahren waren die Albaner aus Kosovo und Mazedonien überproportional stark an der jugoslawischen Gastarbeiter-Migration in die Schweiz beteiligt. Als sich in den 1990er Jahren die politische Situation in Kosovo zuspitzte und die Wirtschaftslage im Südwestbalkan verschlechterte, liessen viele hier seit Jahrzehnten tätige Albaner ihre Familien nachziehen. Anderen Kosovo-Albanern wurde in der Schweiz Asyl gewährt.

Der Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in Albanien war hingegen nur von geringer Bedeutung für die albansiche Diaspora in der Schweiz. Im Gegensatz zu Nachbarländern wie Italien und Deutschland nahm die Schweiz kaum albanische Staatsbürger auf und führte illegal Eingewanderte konsequent zurück.

Statistik

Anzahl und Herkunft

In der Schweiz wurden bis anhin keine Statistiken erhoben, wie viele Personen aus Kosovo stammen oder sich als Albaner bezeichnen. Auf Basis der Volkszählung im Jahr 2000 wurde die Zahl der Albanisch-Sprechenden auf 170'000 geschätzt.[2] Statistisch erfasst ist lediglich die Zahl der Albaner aus Albanien mit Aufenthaltsbewilligung, die mit 1.351 Personen (2008) anteilsmässig sehr gering ist.[3] Die gesamte Zahl der in der Schweiz lebenden Personen albanischer Abstammung wird aktuell auf rund 200'000 geschätzt.[1][4]. Damit gehören die Albaner nebst den 295'066 Italienern, den 251'527 Deutschen und den 205'545 Portugiesen zu den grössten Ausländergruppen in der Schweiz.[3]

Die Albaner konzentrieren sich in der deutschsprachigen Schweiz. Wichtige Zentren der albanischen Diaspora in der Schweiz sind Zürich, Basel, Bern, Winterthur und St. Gallen.

Die Anzahl der in der Schweiz lebenden Kosovo-Albaner wird nicht amtlich erfasst, da in amtlichen Statistiken Ausländer nach ihrer Staatsangehörigkeit differenziert werden und Kosovo erst seit dem 17. Februar 2008 unabhängig ist. Albaner sind meist albanische, mazedonische, Schweizer und serbische Staatsangehörige, der den ehemaligen jugoslawischen Pass ersetzt hatte, den alle Kosovo-Albaner besassen. Personen aus dem Balkan lassen sich überdurchschnittlich häufig einbürgern.[5]

Religion

Unter Albanern ist die Mehrheit Anhänger der sunnitischen Glaubensrichtung des Islams, aber auch andere Auslegungen des Koran bzw. Islam wie die aus der Schia hervorgegangene Bektaschi sind vertreten. Daneben finden sich auch mit etwa 20.000 Christen Vetreter verschiedener Kirchen in der Schweiz, mehrheitlich Katholiken.[4]

Bekannte Albaner in der Schweiz

Literatur

  • Hans P. von Aarburg, Sarah B. Gretler: Kosova-Schweiz - Die albanische Arbeits- und Asylmigration zwischen Kosovo und der Schweiz., Lit Verlag, Münster 2008, ISBN 3-8258-1371-1
  • Ueli Leuenberger, Alain Maillard: Les damnés du troisième cercle – Les Kosovars en Suisse 1965/1999. Éditions Metropolis, Genf 1999, ISBN 2-88340-100-4.

Einzelnachweise

  1. a b Albert Ramaj: Die Albaner in der Schweiz: Geschichtliches – Albaner in der Schweiz seit 1431
  2. Hans-Peter von Aarburg, Sarah Barbara Gretler: Kosova-Schweiz: Die albanische Arbeits- und Asylmigration zwischen Kosovo und der Schweiz (1964-2000)
  3. a b Bundesamt für Statistik: Wohnbevölkerung nach detaillierter Staatsangehörigkeit. Abgerufen am 8. November 2009.
  4. a b Im Namen aller Albaner eine Moschee?
  5. Bundesamt für Statistik: Ausländerinnen und Ausländer in der Schweiz - Bericht 2008. Neuchâtel 2008, ISBN 978-3-303-01243-7.