Evangelische Kirche Koblenz-Pfaffendorf

Kirchengebäude in Koblenz
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Die Ev. Kirche Koblenz-Pfaffendorf ist eine neugotische Kirche in Koblenz und wurde 1902 vom heimischen Architekten Erhard Müller nach den evangelischen Architekturleitlinien des so genannten Wiesbadener Programms errichtet. Sie ist der erste evangelische Kirchenbau auf der rechten Rheinseite im damals noch eigenständigen Ort Pfaffendorf.

Die Ev. Kirche Koblenz-Pfaffendorf, im Hintergrund auf der anderen Rheinseite das Kurfürstliche Schloss
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Die ev. Kirche Koblenz-Pfaffendorf 1902 kurz nach dem Bau

Seit 2002 ist die Ev. Kirche Koblenz-Pfaffendorf Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.


Geschichte

Erst im Jahre 1892 war es den evangelischen Christen auf der rechten Rheinseite gelungen, im heutigen Koblenzer Stadtteil Pfaffendorf ein Grundstück für den Bau ihrer Kirche käuflich zu erwerben. Damit waren nach über 80 Jahren die Voraussetzungen gegeben, eine Heimstatt für ein „freyes öffentliches Religionsexercitium“ zu schaffen, das bisher nur in einem gemieteten Raum in Ehrenbreitstein ausgeübt werden konnte.

Der im März 1901 begonnene Bau konnte schon am 14. Dezember 1902 eingeweiht und seiner pastoralen Bestimmung übergeben werden. Für ursprünglich 450 Besucher geplant ist er das älteste evangelische Kirchengebäude im heutigen rechtsrheinischen Stadtgebiet von Koblenz.

Von der Zerstörung durch die Luftangriffe auf Koblenz im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont, konnte die Kirche schon 1947 wieder für Gottesdienste von der Gemeinde genutzt werden. Doch zu ihrer Unterhaltung waren 1971 umfassende Sanierungsmaßnahmen erforderlich, die zu einer Neugestaltung des Innenraumes geführt hatten. Aber schon 1984 standen Maßnahmen zur Sicherung ihrer Fundamente an, die durch unterhalb der Kirche in der Emser Straße verlaufende Kanalbauarbeiten ausgelöst worden waren. In deren Folge wurden erneut umfassende Innenraumsanierungen nötig. Auch die wertvolle und bedeutende Orgel war schon seit langem reparaturbedürftig und konnte bis 1994 dank umfänglicher Spenden aus der Gemeinde grundlegend renoviert und in ihrer alten hervorragenden Qualität wieder hergestellt werden. Auf dieser musikgeschichtlich bemerkenswerten und äußerst hochwertigen so genannten “romantischen Orgel“ kamen seit 1994 zahlreiche Konzerte zur Ausführung, und sie bildete für vielfältige öffentliche Instrumental- und Chormusik eine beachtenswerte begleitende Grundlage.

Aber schon in der Nacht zum 18. Januar 1997 brannte der Chorraum infolge eines Kurzschlusses vollkommen aus.[1] Die beträchtlichen Schäden im Innenraum der Kirche und an der Orgel waren nach eineinhalb Jahren behoben, als sich seit September 1998 erneut Risse in Gewölbe und Mauerwerk zeigten als Folge einer Unterspülung der Fundamente. So musste seit August 2000 die Kirche für die Öffentlichkeit gesperrt werden, und ist seit dem auch für den Gottesdienst nicht mehr zugänglich.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Brand in Uni und Kirche in: Rhein-Zeitung, 21. Januar 1997

Koordinaten: 50° 21′ 11″ N, 7° 36′ 31″ O