Das Alte Land ist ein Teil der Elbmarsch südlich der Elbe in Hamburg und in Niedersachsen um die Städte Stade, Buxtehude, die Gemeinde Jork und die Samtgemeinde Lühe. In Hamburg umfasst es die Stadtteile Neuenfelde, Cranz, Francop und Finkenwerder.
Mit einer Fläche von rund 14.300 Hektar Baumobst ist das Alte Land das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Mitteleuropas und das nördlichste der Welt. 77 Prozent der Obstbäume sind Äpfel und 12,7 Prozent Kirschen.
Der Name Altes Land hat nichts mit 'alt' zu tun, sondern weist auf die Besiedlungsgeschichte hin. Auf plattdeutsch heißt das Gebiet Olland. Dieser Name geht auf die Kolonisierung durch niederländische Kolonisten zurück. Der erste Kolonisierungsvertrag datiert von 1113 und wurde unter Erzbischof Friedrich von Bremen abgeschlossen. Auch der Name der Altländer Gemeinde Hollern geht auf die Holländer zurück.
Das Alte Land ist in drei Meilen gegliedert, die Erste, Zweite und Dritte Meile. Diese Meilen stellen Zonen entlang des Elbufers dar. Die Erste Meile, zwischen den Flüssen Schwinge und Lühe, wurde zuerst eingedeicht und (um 1140) besiedelt. Die Zweite Meile umfasst das östlich davon gelegene Gebiet zwischen Lühe und Este, dessen Eindeichung Ende des 12. Jahrhunderts abgeschlossen war. Die Eindeichung der Dritten Meile zwischen Este und Süderelbe wurde erst Ende des 15. Jahrhunderts abgeschlossen, da das Gebiet besonders stark durch Sturmfluten gefährdet und betroffen war.
Schwerpunkt der Besiedlung sind die elbnahen Gebiete. Sie umfassen den fruchtbarsten Marschboden, während sich zur Geest hin ein Moorgürtel anschließt.
Aufgrund der Fruchtbarkeit des Bodens bildete sich eine besondere bäuerliche Kultur aus. Die Dörfer sind Marschhufendörfer, bei denen die Höfe an der Straße liegen und das Land gleich hinter den Höfen beginnt. Kennzeichnend sind reich verzierte Bauernhäuser sowie insbesondere die typischen Prunkpforten. Besonders schön ist der Ort Twielenfleth hinterm Deich.