Kloster Obermarchtal

Ehemaliges Prämonstratenserkloster in Baden-Württemberg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. November 2009 um 08:38 Uhr durch Zollernalb (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Kloster Marchtal liegt in der Gemeinde Obermarchtal zwischen Ehingen und Riedlingen, östlich von Zwiefalten im Alb-Donau-Kreis.

Obermarchtal 1907

Geschichte

Im Jahr 776 übertrugen die Nachkommen des Halaholf († vor 776) (Ahalolfinger) das von diesem und seiner Ehefrau gestiftete Petrus-Kloster der Abtei Sankt Gallen. 993 bestand das Kloster als eine von Hermann II., Herzog von Schwaben und seine Ehefrau Gerberga den Aposteln Petrus und Paulus gewidmetes Kanonikerstift.

Im 12. Jahrhundert war Marchtal im Besitz einer Reihe von schwäbischer Adliger, darunter auch den Staufern und insbesondere Kaiser Friedrich I., wobei die häufigen Besitzwechsel einen Niedergang des Klosters zur Folge hatten.

1171 wurde das Kloster von Pfalzgraf Hugo II. von Tübingen als Prämonstratenserdoppelstift für Männer und Frauen neu gegründet und mit ausreichendem Besitz ausgestattet, die Chorherren des neuen Klosters wurden aus der Abtei Mönchsrot in Rot an der Rot geholt.

  • Erster Propst der Neugründung wurde Eberhard von Wolfegg aus dem Kloster Mönchsrot.
  • Propst Meinhardt ließ 1204-1208 die Klostermauern erneuern.
  • Propst Konrad (1226-1275) verbot 1273 die Neuaufnahme von Frauen, so dass das Doppelkloster bald zum Männerkloster wurde.
  • Propst Walther II. ließ die alte Stiftskirche zu einer dreischiffigen Basilika erweitern, die am 2. Mai 1239 von Bischof Heinrich I. von Konstanz geweiht wurde.

Im Jahr 1440 wurde Marchtal zur Abtei erhoben und erhielt 1500 die Reichsunmittelbarkeit. 1701 wurde ein weiterer Neubau der Klosterkirche geweiht, die eines der bekanntesten Beispiele des deutschen Frühbarock ist.

Bei der Säkularisation ging Marchtal 1803 in den Besitz der Thurn und Taxis über, die es als Teil des Reichsfürstentum Buchau verwalteten, bevor es 1806 im Zuge der Mediatisierung an das Königreich Württemberg fiel.

Pröpste und Äbte von Marchtal

Vorlage:Spalten

Commons: Kloster Marchtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 14′ 11,4″ N, 9° 34′ 15,5″ O