Die populärste Sportart Frankreichs ist der Fußball (französisch-umgangssprachlich: le foot). Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt hierbei die französische Fußballnationalmannschaft, die so genannte Équipe Tricolore (nach der Nationalfahne Blau-Weiß-Rot) oder Les Bleues (nach der traditionell blauen Spielkleidung).
Verband und Ligasystem
Organisiert ist der französische Fußball in der Fédération Française de Football (FFF), gegründet am 7. April 1919, der sich inzwischen im Herrenbereich – ähnlich der Entwicklung in Deutschland – in einen Profi- (Ligue de Football Professionnel) und einen Amateurbereich (Ligue Fédérale Amateur) aufgegliedert hat. Die FFF ist für die Nationalmannschaft zuständig. Der nationale Spielbetrieb wird heutzutage in der Spitze in einem dreistufigen Ligasystem abgewickelt: Ligue 1, Ligue 2 und National bestehen aus je einer Staffel mit 20 Profivereinen. Darunter gibt es als Spitze des Amateurbereichs den Championnat de France Amateur (CFA) (je 18 Klubs in 4 regionalen Staffeln) und den fünftklassigen CFA 2 (je 16 Klubs in 8 regionalen Staffeln).
Nationalmannschaft
Jacques Santini ist Trainer der französischen Fußballnationalmannschaft. Sie ist eine der erfolgreichsten im Fußball. Frankreich gewann einmal die Fußballweltmeisterschaft und zweimal die Fußball-Europameisterschaft. Bei den Europameisterschaften war Frankreich bisher fünf Mal vertreten und bei den Weltmeisterschaften bereits elfmal dabei. 2003 gewann sie zudem den Confederations Cup.
Wesentlicher Grund für die international herausragende Stellung, die sich der französische Fußball seit etwa 1990 erarbeitet hat, ist das System der Talentförderung, das unter anderem alle Erstligaclubs dazu verpflichtet, eine Art Sportinternat und eine 2. Mannschaft für Nachwuchsspieler (Reserve Pro) zu unterhalten; zudem bietet der Fußball gerade den Nachkommen der zahlreichen Einwanderer aus der französischsprachigen Welt in Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum eine der wenigen Chancen zu gesellschaftlicher Anerkennung und sozialem Aufstieg. Die Kehrseite dieses fußballerischen Aufschwungs: seit Jahren spielen die allermeisten Spieler des erweiterten Nationalkaders nicht mehr in Lens, Nantes, Paris oder Toulouse, sondern in den Top-Ligen Italiens, Englands und Spaniens.
Französische Vereine in den europäischen Wettbewerben
Auch aus diesem Grund sind die französischen Erfolge auf Vereinsebene nicht ganz so beeindruckend wie die der Nationalmannschaft:
- Im Pokal der Landesmeister gab es lediglich einen Titel (Olympique Marseille 1993), außerdem erreichten Stade Reims (1956, 1959), AS St. Étienne (1976), Olympique Marseille (1991) und der AS Monaco (2004) das Finale.
- Im Europapokal der Pokalsieger reüssierte lediglich Paris St. Germain (1996), während der AS Monaco (1992) und Paris St. Germain (1997) jeweils im Endspiel unterlagen.
- Im UEFA-Cup bzw. seinem Vorgänger, dem Messepokal, trug sich bisher überhaupt keine französische Mannschaft in die Siegerliste ein; wenigstens das Finale erreichten hier nur der SEC Bastia (1978), die Girondins Bordeaux (1996) und Olympique Marseille (1999, 2004).
Französische Meisterschaft
Ligue 1 – die aktuelle Saison
Die Ligue 1 (bis 2002: D1) ist die höchste Spielklasse im französischen Fussball, in ihr wird der Französische Meister ausgespielt. In der Saison 2004/05 waren folgende Mannschaften vertreten: Olympique Lyon, AS Monaco, FC Paris St. Germain, AJ Auxerre, FC Sochaux, Olympique Marseille, FC Nantes, Girondins Bordeaux, RC Lens, OGC Nizza, OSC Lille, Stade Rennes, SC Bastia, RC Straßburg, FC Metz, FC Toulouse, AC Ajaccio sowie die Aufsteiger AS Saint-Étienne, SM Caen und FC Istres.
Am Ende dieser Spielzeit verteidigte Lyon mit großem Vorsprung vor Lille seinen französischen Meistertitel. Als Absteiger in die Ligue 2 stehen Caen, Bastia und Istres fest; ihre Plätze im Oberhaus nehmen in der Saison 2005/06 die AS Nancy, UC 72 Le Mans und ES Troyes ein.
Olympique Lyon wurde in der Saison 2004/05 zum viertenmal in Serie französischer Meister. Die vier Titelgewinne seit 2002 sind die ersten in der Vereinsgeschichte. Vier Mal in Folge konnten bislang lediglich die Traditionsvereine AS St. Étienne (1967 bis 1970) und Olympique Marseille (1989 bis 1992) feiern. Fußballtrainer Paul Le Guen ist der dritte Fußballlehrer, der in Frankreich drei Titel in Folge gewinnen konnte. Zuvor war dies Albert Batteux (1968 bis 1970) und Robert Herbin (1974 bis 1976) gelungen. Lyons erste Meisterschaft 2002 wurde unter Jacques Santini gewonnen.
Mit dem Ende der abgelaufenen Spielzeit tritt einer der profiliertesten Vereinstrainer aus Altersgründen zurück: Guy Roux hat die AJ Auxerre seit rund 30 Jahren bis in die Spitzengruppe der höchsten Spielklasse geführt und dabei 1996 auch den Titel geholt.
Liste der Champions de France
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Pokalwettbewerbe
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Spielerpersönlichkeiten
Aktuell herausragende Spieler
- Zinédine Zidane
- Marcel Desailly
- Fabien Barthez
- Thierry Henry
- Bixente Lizarazu
- Patrick Vieira
- Robert Pires
- Lilian Thuram
- David Trezeguet
- Sylvain Wiltord
Ehemalige Spieler
Die Nationalmannschaft bei internationalen Wettbewerben
Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft
Frankreich war bereits zweimal Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft: bei der ersten EM 1960 und 1984.
- 1. EM 1960 in Frankreich / 4. Platz
- 4. EM 1984 in Frankreich / Europameister
- 9. EM 1992 in Schweden / Vorrunde
- 10. EM 1996 in England / Halbfinale
- 11. EM 2000 in Belgien und den Niederlanden / Europameister
- 12. EM 2004 in Portugal / Viertelfinale
Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft
Frankreich war zwei Mal, 1938 und 1998, Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft.
- 1. WM 1930 in Uruguay / Vorrunde
- 2. WM 1934 in Italien / Vorrunde
- 3. WM 1938 in Frankreich / Viertelfinale
- 5. WM 1954 in der Schweiz / Vorrunde
- 6. WM 1958 in Schweden / 3. Platz
- 8. WM 1966 in England / Vorrunde
- 11. WM 1978 in Argentinien / Vorrunde
- 12. WM 1982 in Spanien / 4. Platz
- 13. WM 1986 in Mexiko / 3. Platz
- 16. WM 1998 in Frankreich / Weltmeister
- 17. WM 2002 in Japan und Südkorea / Vorrunde
Frauenfußball
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