DIE ZEIT ist eine überregionale deutsche Wochenzeitung, die erstmals am 21. Februar 1946 erschien. Seit 1996 gehört sie zur Verlagsgruppe Holtzbrinck.
Sitz der ZEIT ist seit ihrer Gründung Hamburg. Die Zielgruppe der ZEIT liegt vor allem im Bereich der akademischen, protestantisch-pädagogischen Leserschaft. Ihre politische Haltung gilt als liberal, hat aber starke Berührungspunkte mit der Sozialdemokratie; so ist der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt Mitherausgeber. Bei kontroversen Themen werden zur unabhängigen Meinungsbildung des Lesers zuweilen auch unterschiedliche Positionen gegenüber gestellt.
Das Titelbild der ZEIT ist mit dem Bremer Stadtwappen geschmückt, weil die Stadt Hamburg die Erlaubnis zur Nutzung ihres Wappens verweigert hatte.
Die ZEIT erscheint jeden Donnerstag. Bei Feiertagen wird der Erscheinungstag in der Regel vorgezogen.
Geschichte
Die erste Ausgabe der Zeitung erschien 1946 in einer Auflage von 25.000 Exemplaren. Heute erreicht sie laut AWA (2004) 1,98 Millionen Leserinnen und Leser, die verkaufte Auflage betrug im ersten Quartal 2005 laut IVW 465.000 Exemplare.
Die ersten Herausgeber der ZEIT waren Gerd Bucerius, Lovis H. Lorenz, Richard Tüngel und Ewald Schmidt di Simoni. Kurze Zeit später stieß Marion Gräfin Dönhoff zur Redaktion. In wechselnden Positionen - von 1972 an bis zu ihrem Tod 2002 als Herausgeberin - prägte sie die Zeitung.
Mitarbeiter und Ressorts
Herausgeber sind gegenwärtig Altbundeskanzler Helmut Schmidt (seit 1983), Josef Joffe und der ehemalige Staatsminister für Kultur, Michael Naumann. Darüber hinaus bezeichnet die ZEIT auch die verstorbene Marion Gräfin Dönhoff noch als Herausgeberin.
Chefredakteur ist seit 2004 Giovanni di Lorenzo, stellvertretende Chefredakteure sind Matthias Naß und Bernd Ulrich. Die Redaktion hat derzeit etwa 110 feste Angestellte und ist in zehn Ressorts gegliedert (Politik, Dossier, Wirtschaft, Wissen, Feuilleton, Literatur, Leben, Reisen, Chancen). Den Abschluss einer jeden Ausgabe bildet auf der letzten Seite ein geschichtlicher Rückblick auf ein historisches Thema mit aktuellem Bezug unter dem Titel „Zeitläufte“. Jedes Ressort verfügt über sechs bis zehn Redakteure.
Nachdem 1999 das Supplement ZEIT-Magazin eingestellt worden war, gründete sich in der Nachfolge das Ressort Leben unter der Leitung von Andreas Lebert, heute Chefredakteur der Zeitschrift Brigitte.
Seit dem 1. Juli 1999 verwendet die ZEIT eine von ihrem Feuilleton-Redakteur Dieter E. Zimmer entworfene „Hausorthographie“, die in einigen Punkten von der amtlichen Rechtschreibung abweicht.
Zusätzliche Angebote des Verlags
In einem Bereich für Abonnenten auf ihrer Website veröffentlicht die ZEIT jede Woche ausgewählte Artikel zum Anhören als MP3-Version.
Im November 2004 begann die Wochenzeitung ein eigenes 20-bändiges Lexikon (mit Wörterbuch) zu veröffentlichen. Der Inhalt des Lexikon-Teils basiert auf dem 15-bändigen Brockhaus-Lexikon, im Anhang jedes Bands befinden sich jedoch zusätzlich ausgewählte ZEIT-Artikel zu bestimmten Themen. (Den ersten Band erhielten Abonnenten und Käufer der ZEIT als Appetizer gratis.)
Seit Dezember 2004 ist außerdem das alle zwei Monate erscheinende Wissensmagazin ZeitWissen erhältlich, das von einer eigenständigen Redaktion erstellt wird. Chefredakteur ist Christoph Drösser.
Seit April 2005 erscheint in unregelmäßigen Abständen das Magazin Zeit Geschichte, das geschichtliche Ereignisse mit aktuellem Bezug aufgreift. (Die ersten beiden Ausgaben zum 60. Jahrestag des Kriegsendes erschienen als Gratis-Beilagen der ZEIT.)