Queller

Gattung der Familie Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
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Der Queller (Salicornia, im Volksmund auch Friesenkraut genannt) ist eine Gattung aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Kennzeichnendes gemeinsames Merkmal dieser Pflanzen ist ihr dickfleischiges, kaktusähnliches Erscheinungsbild. Sie sind Erstbesiedler der oft überfluteten Wattböden der Meeresküsten.

Queller

Europäischer Queller (Salicornia europaea)

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Gattung: Queller
Wissenschaftlicher Name
Salicornia
L.

Der Name Salicornia ist lateinischen Ursprungs und bedeutet sal, sális = Salz und córnu = Horn. Letzteres bezieht sich auf die oft hornartig gebogenen Sprossenden der Pflanzen. Eine andere deutsche Bezeichnung für Queller ist Glasschmelz oder Glasschmalz. Dieser Name rührt daher, dass man früher die Asche dieser Pflanze zur Bereitung von Soda benutzte, die beim Zusammenschmelzen von Glas gebraucht wurde. Die Asche des Quellers kann bis zu 15 % Soda enthalten.

Verbreitung und Standort

Queller wachsen entlang der Meeresküsten der Nordhalbkugel. Gelegentlich wachsen sie auch an Binnenlandsalzstellen. Sie bevorzugen salzhaltige feuchte bis nasse, gelegentlich überflutete Standorte auf Schlick oder Sand.

Beschreibung

Der Queller ist die einzige Salzwiesenpflanze, die ohne Salzzufuhr nicht lebensfähig ist. Die Pflanze reichert Salzionen aus dem Boden an, um die osmotische Saugkraft des Salzbodens zu überwinden und Wasser aufzusaugen. Dabei steigt jedoch der Salzgehalt der Pflanze an. Zum Ausgleich nimmt sie zusätzliches Wasser in ihr Gewebe auf, um die Salzkonzentration erträglich zu regulieren. Die Lebenszeit ist daher auf 6 Monaten Lebenszeit schließlich abstirbt. Daher sind Queller einjährige, stammsukkulente Salzpflanzen (Halophyten). Sie sind unbehaart. Die Stängel wachsen niederliegend bis aufsteigend und sind je nach Art einfach bis mehrfach verzweigt. Junge Pflanzen sind fleischig und gelenkartig bis knotig gegliedert; ältere Exemplare können geringfügig verholzt sein. Die Blätter stehen gegenständig. Die Blattspreiten sind zu Schuppen reduziert und formen fleischige, den Spross umfassende Segmente.

Die unscheinbaren Blütenstände (Zymen) stehen endständig an jedem Spross. Die Blüten sind zwittrig und in der Regel sind zwei bis drei Blüten in Vertiefungen zwischen einem winzigem Tragblatt und der Hauptachse eingesenkt. Die Einzelblüten sind radiär-symmetrisch und verfügen über drei fleischige Perigonblätter und bis zu zwei Staubgefäße. Die Samen sind gelblich-braun, dünn und behaart.[1]

Die Pflanzen sind essbar und wohlschmeckend, wenn auch recht salzig und eher im gastronomischen oder Großhandel erhältlich.

Systematik

Eine befriedigende Taxonomie der Gattung konnte noch nicht entwickelt werden. Gründe sind die Sukkulenz und die stark reduzierte Morphologie der Arten. Getrocknete Exemplare können kaum sicher bestimmt werden, da sie die charakteristischen Merkmale verlieren. Eine Kultivierung der Pflanzen unter Laborbedingungen scheint ebenso schwierig, da die hydrologischen Bedingungen (temporäre Überspülung, Wassersättigung des Bodens, Salzkonzentrationen) kaum in geeigneter Weise nachahmbar sind. Insgesamt umfasst die Gattung etwa zehn Arten.[1]

Arten (Auswahl)

Nach GRIN [2][1]:

Einzelnachweise

  1. a b c Beschreibung der Gattung in der Flora of North America [1]
  2. Germplasm Resources Information Network (GRIN) [2]