Insel-Graufuchs | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Insel-Graufuchs | ||||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||
|
Der Insel-Graufuchs oder Kalifornische Insel-Graufuchs (Urocyon littoralis) ist eine Vorlage:Genus der Graufüchse. Er lebt kommt nur auf den Kanalinseln vor der Küste Kaliforniens und ist damit eine sogenannte endemische Art.
In den USA ist der Insel-Graufuchs der kleinste unter den dort heimischen Fuchsarten. Weltweit ist nur noch der Fennek kleiner als diese Art.
Systematik und Evolution
Der Insel-Graufuchs stammt evolutionsgeschichtlich von dem auf dem nordamerikanischen Festland lebenden Graufuchs ab. Die geringe Körpergröße ist ein Ergebnis der Inselverzwergung.
Unterarten
Es werden insgesamt sechs Unterarten des Insel-Graufuches unterschieden. Jede dieser Unterart ist auf einer der sechs kalifornischen Kanalsinseln beheimatet und hat sich unabhängig von den anderen entwickelt:
- Urocyon littoralis littoralis, der auf der Insel San Miguel lebt
- Urocyon littoralis santarosae, der auf der Insel Santa Rosa beheimatet ist
- Urocyon littoralis santacruzae, der auf Santa Cruz lebt
- Urocyon littoralis catalinae, der nur auf Santa Catalina vorkommt
- Urocyon littoralis clementae, der auf der Insel San Clemente lebt
- Urocyon littoralis dickeyi, der auf San Nicolas beheimatet ist.
Evolution
Die Verzwergung des Insel-Graufuches ist eine Anpassung an die begrenzten Ressourchen, die auf den Inseln zur Verfügung stehen.
Es wird angenommen, das die Füchse vor etwa 10.400 bis 16.000 Jahren auf die nördlichen Inseln gelangten. Insel-Graufüchse waren ursprünglich nur auf den nördlichen drei Inseln vertreten, die während der letzten Eiszeit offenbar einfacher zu erreichen waren. Während der Eiszeit sank der Meeresspiegel, so dass die drei Inseln San Miguel, Santa Cruz und Santa Rosa eine Landmasse bildeten und sie nur ein kleiner Kanal vom Festland abtrennte. Auf die weiter vom Festland entfernten Inseln San Nicolas, Santa Catalina und San Clemente gelangten die Insel-Graufüchse offenbar später. Es wird angenommen, dass Indianer die Füchse als Haustier oder Jagdhund auf diese Inseln verbrachten.
Belegt wird diese Einschätzung auch durch Fossilien und dem genetischen Abstand zum Graufuchs des Festlandes. Auf San Clemente leben Insel-Graufüchse offenbar seit 3.400 bis 4.300 Jahre; auf San Nicolas seit etwa 2.200 Jahren. Die Unterart der Santa Catalina Füchse ist wahrscheinlich die am jüngsten entwickelte Unterart, wobei die Schätzungen, seit wann die Füchse sich auf dieser Insel befinden, weit auseinandergehen. Je nach Autor werden ein Inselbestand seit 800 bis 3.800 Jahre auf San Catalina vermutet.
Zu den Kalifornischen Kanalinseln zählen zwei weitere Inseln, auf denen sich jedoch keine Fuchsbestände entwickeln konnten. Anacapa Island hat keine zuverlässige Frischwasserquellen und die Insel Santa Barbara ist zu klein, um den Nahrungsansprüchen eines Fuchses zu genügen.
Bestandsentwicklung
Die Artbestände gehen seit gut einem Jahrzehnt stark zurück. Auf mehreren der zum US-Nationalpark der Kanalinseln (Channel Islands National Park) zählenden Inseln lebt nur noch eine Handvoll der weniger als 2,5 Kilogramm schweren Fleisch- und Pflanzenfresser frei; die meisten von ihnen wurden zur Nachzucht gefangen. Auf jeder der seit Tausenden Jahren vom Festland getrennten Pazifik-Inseln von Santa Cruz bis San Clemente ist eine eigene Unterart heimisch. Tierschützer versuchen seit dem Jahr 2000, vier der sechs Unterarten unter Schutz zu stellen. Im Jahre 2004 waren sie mit dieser Unternehmung erfolgreich. Vier der Unterarten sind seit 2004 in den USA gesetzlich als bedrohte Tiertart geschützt und es werden Anstrengungen unternommen, die Anzahl der Tiere zu erhöhen sowie das [[Ökosystem der Kanalinseln so zu stabilisieren, dass ein Fortbestand der Arten möglich ist.
Um den Inselfuchs vor dem Aussterben zu retten, müssen die Nationalparkbehörden den ebenfalls geschützten Steinadler vertreiben. Auslöser des Problems ist nach Ansicht von US-Forschern [1] der Mensch, der wilde Schweine eingeschleppt und damit das empflindliche ökologische Gleichgewicht auf den jahrhundertelang unberührten Kanalinseln ins Wanken gebracht hat. Durch die Nahrungskonkurrenz zu den Wildschweinen sowie zu dem ebenfalls auf den Kanalinseln beheimateten Fleckenskunk sterben viele der Füchse den Hungertod. Zudem machten die Forscher als wichtigsten Gegner des Inselfuchses die Steinadler [[2]] aus, die nach den katzengroßen Tieren jagen. Angelockt werden die Adler von den verwilderten Schweinen, die sich auf der Insel vermehren. Ausbreiten konnten sie sich jedoch erst, nachdem der ursprünglich ebenfalls auf den Inseln beheimatete Weißkopfseeadler im Jahr 1960 von dort verschwand, da die Bestände durch Jagt und Vergiftung durch DDT ausstarben. Durch ein Programm zur Rettung der Artenvielfalt sollen die Schweine jedoch auf den Kanalinseln ausgerottet werden. Werden aber nicht gleichzeitig auch die in den USA geschützten Steinadler vertrieben, droht den Inselfüchsen das Aussterben.
Literatur
- Wayne, R.K. et al. 1991. A morphological and genetic-study of the Island fox, Urocyon littoralis. Evolution, 45:1849-1868
- Collins, P.W. 1991. Interaction between Island Foxes (Urocyon littoralis) and Indians on islands off the coast of southern California. I Morphologic and archeological evidence of human assisted dispersal. Journal of Ethnobiology, 11:51-82
- Gilbert, D.A. et al. 1991. Genetic fingerprinting reflects population differentiation in the California Channel Island fox. Nature 344:764-767
- Morris, C.M. and Collins, P.W. 1995. Urocyon littoralis. Mammalian Species 489:1-7
- Roemer, G.W. et al. 2001. Feral pigs facilitate hyperpredation by golden eagles and indirectly cause the decline of the island fox. Animal Conservation 4:307-318
- U.S. Environmental Protection Agency. 2004. Endangered and Threatened Wildlife and Plants; Proposed Designation of Critical Habitat for the San Miguel Island Fox, Santa Rosa Island Fox, Santa Cruz Island Fox, and Santa Catalina Island Fox
- Kohlmann, S. G. et al. 2003. Island fox recovery efforts on Santa Catalina Island, California, October 2001–October 2002, Annual Report. Ecological Restoration Department, Santa Catalina Island Conservancy, Avalon, California.
Weblinks
Wikilinks
Externe Links
- http://www.sw-center.org/swcbd/species/fox/index.html Center for biological diversity
- http://www.nps.gov/chis/indexg.htm Nationalpark der Kanalinseln
- http://www.sw-center.org/swcbd/species/fox/petition.pdf Tierschutz-Petition
- United Sates Navy. 2000. San Clemente Island Range Complex Environmental Impact Study: San Clemente Loggerhead numbers on the increase
- Coonan, T.J. et al. 2004. Island fox recovery program 2003 Annual Report. National Park Service, Channel Islands National Park
Channel Islands National Park's Island Fox Home Page
- Catalina Island Conservancy:Catalina Island Fox