Rittergut Besenhausen
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Besenhausen
Weiteres Bild - farbige Litho von Besenhausen: Rittergut mit Fabrik um 1835: Der Radierer und Lithograph Johann Georg Friedrich Besemann (1796 bis 1854), bekannt durch viele Motive der Uni, schuf diese Litho.
Rittergut Besenhausen bei WP
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Geschichte
- Zedler: "Besenhausen, ein Schloß, Rittergut und Dorf in Nieder-Hessen, an denen Eichsfeldischen Grenzen, an der Leine, eine Stunde von Witzenhausen, Goldschadts Marktflecken ??[1]
- Website: Besenhausen, dessen Name als "Haus des Bezo" gedeutet wird, war stets Grenzort der heutigen Länder Thüringen (Eichsfeld), Niedersachsen und Hessen. Aber erst seit Kriegsende, 1945, gehört dieser eichsfeldische Hof nach Niedersachsen. Seit 1307 gibt es Urkunden über das später "wüst" gefallene Dorf Besenhausen. Nachdem die Gutsgebäude im 30-jährigen Krieg weitgehend zerstört waren, baute Hermann von Hanstein die Wohngebäude Ende des 17. Jh. wieder auf. Reste aus älterer Zeit sind der Unterbau des Torhauses und die alte Wehrmauer mit Gewölbekeller und mittelalterlichen Schießscharten. Um 1740 entstand der stattliche Fachwerkbau am Hofteich. Das heutige Gebäude der Handweberei Rosenwinkel ist 1835 als erste Zuckerfabrik der damaligen Provinz Sachsen errichtet worden. Die übrigen Wirtschaftsgebäude mussten nach einem Hofbrand 1907 erneuert werden. Seit 700 Jahren wird das Rittergut bis zum heutigen Tage in der Familie weitergegeben. Neben der Bewirtschaftung der gutseigenen land- und forstwirtschaftlichen Flächen, hat sich Besenhausen mit Ausstellungen und dem Hofcafé auch Besuchern geöffnet.
- Tageblatt Spezial: Rittergut Besenhausen geht zurück auf Familie von Hanstein, Herren der Burg bei Bornhagen. 1307, ein Jahr vor dem Burgbau, wird erstmals Besenhausenals Besitzung der Hansteiner urkundlich erwähnt. Damals steht das Eichsfeld, zu dem Besenhausen gehört, unter der Herrschaft der Mainzer Erzbischöfe, die von ihrer Burg Rusteberg aus das Land durch Vicedome regieren lassen. Besenhausen im Leinetal muss damals eine befestigte Anlage gewesen sein. Erstmals erwähnt wird Besenhausen 1307 in einer Urkunde, mit der die Brüder Heinrich und Lippold das Dorf zum Mainzischen Lehen erhalten. Die Hansteiner sind damals Vicedome, also Statthalter der Mainzer. Mit Vertrag vom 4. Oktober 1308 werden sie verpflichtet, dem Erzstift eine Burg zu bauen. Ab 1522 Sitz der Ritter Lippold von Hanstein (siehe Zeichnung) wird erster Besenhäuser Gutsherr. Doch bis 1522 leben alle Hansteiner noch auf der stark befestigten Burg. Es ist die Zeit des Raubrittertums und Scharmützel mit den Hessen. Landgraf Ludwig I. lässt schließlich Burg Ludwigstein als Gegenpol bauen. Johann von Hanstein ist 1522 der Erste, der die Burg verlässt und in ruhigeren Zeiten Sitz in Besenhausen nimmt. 1540 lässt Johann ein repräsentatives Gebäude im Renaissancestil bauen. Wenige Relikte, etwa eine Kaminplatte im Torhaus und jüngst bei einem Umbau gefundene Elemente, zeugen von diesem Bau. Zuflucht der Lutheraner Hottenrode, die Patronatskirche der Besenhäuser, spielt in den Religionskriegen eine wichtige Rolle. In der zum Herzogtum Braunschweig gehörenden Kirche sammeln sich reformierte Eichsfelder zum lutherischen Gottesdienst und entziehen sich der Mainzer Religionsaufsicht. Wüst und zerstört liegt das Rittergut am Ende des Dreißigjährigen Krieges. Es sind Hans Hermann und sein Sohn Dietrich (1644 bis 1716), die das Gut wieder aufbauen, die heutigen Gebäude im barocken Stil schaffen. Carl Philipp baut später die Wirtschaftsgebäude. Er bleibt ohne Erben. Vetter Liborius Friedrich übernimmt. In seiner Zeit erobern 300 Bewaffnete des Amtes Friedland das Gut und halten es 20 Jahre gegen die Mainzer. 1743 schließlich einigt man sich: Ein Grenzstein mit hannoverscher Wolfsangel und Mainzer Rad zeugt davon. Die Besenhäuser fallen samt Gutshaus wieder an Mainz, behalten aber das Recht auf den evangelischen Glauben. 600 Jahre männliche Erben Als das Eichsfeld unter Friedrich Wilhelm III an Preußen fällt, kurz von Napoleon unter das Regieme seines Bruders Gerôme gestellt und wieder preußisch wird, entsteht die preußische Provinz Sachsen. Zahlreiche Hansteiner zeichnen sich als hannoversche Offiziere aus. 1896 stirbt Friedrich von Hanstein (Onkel Fritz Rotbart) unverheiratet, und 600 Jahre hansteinische Geschichte in Besenhausen mit stets männlichen Erben erlöschen. ---- Drei Tage Plünderung – das war der Preis dafür, dass das teils im Eichsfeld, teils auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen gelegene Gut nach dem Zweiten Weltkrieg nicht geteilt oder gar abgerissen wurde. Ursprünglich hatten die Amerikaner Besenhausen besetzt. Im Potsdamer Abkommen erfolgte die Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen. Die Demarkationslinie zwischen britischer und russischer Zone verlief direkt durch das Gutsgelände: Gutshaus und Hof russisch, Wassermühle und Gesindehäuser britisch. Das Gros aller Ländereien lag im Westsektor. Am 1. Juli 1945 rückten Russen und Briten ein. Durch die Grenze abgetrennt vom Land wäre das Gut nicht mehr existenzfähig gewesen; die spätere Eskalation zwischen den Besatzungsmächten hätte mit Sicherheit zum Abriss der Gebäude zur Sicherung der Grenze geführt. In zähen Verhandlungen überzeugte Großvater Friedrich-Wilhelm Freiherr von Wintzingerode den russischen Kommandanten. Der rückte die Grenze Richtung Südosten – gegen drei Tage Plünderung. Vieh, Maschinen und Möbel – was der Gutsherr nicht beiseite geschafft hatte, war verloren. --- Die Geschichte des Rittergutes ist ein 700 Jahre währender Existenzkampf zwischen den Ansprüchen verschiedener Mächte: zwischen denen der Mainzer Fürstbischöfe, Braunschweiger Welfen und Landgrafen von Hessen, zwischen Katholiken und Lutheranern, zwischen Preußen, napoleonischem Königreich Westfalen und Hannoverschem Königreich, schließlich zwischen russischer und britischer Besatzungszone. Prägend aber waren die Jahrhunderte fürstbischöflicher Herrschaft im Eichsfeld, das zum Machtbereich der Mainzer gehörte. Deshalb finden sich Preußischer Adler wie auch Mainzer Rad im Eichsfeld-Wappen. Und zum Eichsfeld gehört Besenhausen, wenn es auch 1945 niedersächsisch wurde. Bis 1896 beherrschten das Gut die Ritter von Hanstein. Dann übernahm die Schwester des letzten Hansteiners, Frau des in Göttingen lebenden Gelehrten Levin Georg von Wintzingerode-Knorr, das Gut. Er war zugleich Landrat des Kreises Mühlhausen und geriet durch den Besitz Besenhausens in eine historische Zwickmühle: 1866 musste er als preußischer Landrat verraten, was er als welfischer Gutsbesitzer erfahren hatte: die genaue Marschrute der Hannoveraner, die dann in der Schlacht bei Langensalza geschlagen wurden. Familie Wintzingerode,dann Familie von Klitzing aus dem brandenburgischen Demerthin, schließlich Familie Flechtner (verheiratet mit Erbin Antoinette von Klitzing) aus dem Schlesischen Langenbielau – dreimal vererbte sich das Gut nach 600 Jahren Hansteins in der weiblichen Linie. Nach 1945 wurde es Symbol für die Freiheit im Westen. Vor dem Gutshof stand das „Tor zur Freiheit“, hier wechselten sowjetische und britische Besatzungsmacht an der Zonengrenze Gefangene und Flüchtlinge aus.Tageblatt Spezial vom 19. Mai 2007
- Eichsfelder Heimatzeitschrift:erste urkundliche Erwähnung des Dorfes zwar erst 1307, es kann aber wegen der spezifischen Namenskonstruktion davon ausgegangen werden, dass es das Dorf bereits 300 oder 400 Jahre früher gab[2]. Dorf lag vermutlich direkt beim heutigen Gut, nordwärts angelegt, zwischen Hottenrode, Niedergandern und Kirchgandern. Die Anlage des ersten Gutshofes geht auf den Erwerb eines entsprechenden Stück Landes von Matz Conradt aus Kirchgandern durch Johann von Hanstein im 16. Jahrhundert zurück. Von diesem ersten Bautenkomploex ist heute kaum etwas erhalten, das jetzige Gebäudeensemble stammt aus dem späten 17. Jahrhundert[3]. Levin Freiherr von Wintzingerode-Knorr hatte in Göttingen Kameralistik und Jurisprudenz studiert und war zunächst Landrat des Landkreises Mühlhausen, dann Landarmendirektor der Provinz Sachsen und schließlich Stellvertreter des Landeshauptmanns der preußischen Provinz Sachsen. Heute kennt man ihn vor allem als Verfasser von Studien zur geschichte des Eichsfeldes.
- Burgruine-Hanstein.de: ... Durch aufgefundene Inschriftsteine, die Jahreszahlen enthalten, ist erkennbar geworden, dass in den Jahren 1414 und 1519 bedeutende Erweiterungsbauten dem ersten Baubestande angeführt wurden. Die letztere Reparatur hatte den Zweck, die Burg so weit in Verteidigungsstand zu setzen, dass man in gefährlichen Zeiten wenigstens das Vieh und die Habe in derselben bergen konnte. Wohnungen für Familien von Hanstein zu erneuern, war nicht die Absicht. Denn denen von Hanstein war es schon längst auf der Stammburg zu eng geworden und so hatten sie sich auf ihren Ritterhöfen Besenhausen, Bornhagen, Werleshausen, Wahlhausen, Ershausen, Oberelle und Henfstedt (im Hennebergischen) Geismar sowie auf Ober- und Unterstein niedergelassen. So kam es dazu, dass im Jahre 1683 die Burg Hanstein „wüste und unbewohnt“ war. Verlassen von ihren Besitzern, zerfiel sie immer mehr, blieb jedoch noch einige Zeit (1645,1678) ein Vereinigungspunkt sämtlicher Stämme zur Beratung ihrer Familien Angelegenheiten, bis auch dieses wegen Baufälligkeit unmöglich wurde. Erst von 1838 bis 1840 haben sämtliche von Hanstein in der alten Burg einen neuen Saal errichten lassen, um Familienkonferenzen hier abhalten zu können... Burgruine-Hanstein.de
Zuckerfabrik
1836 errichtete und nur fünf Jahre in Betrieb befindliche erste Zuckerfabrik der Provinz Sachsen. Heute Handweberei Rosenwinkel. Im Mai 2004 öffnete die Handweberei Rosenwinkel ihre Pforten am neuen Standort; Rittergut Besenhausen. Das aufwändig sanierte Gebäude, eine alten Zuckerfabrik auf dem Gelände des Rittergutes, bietet einen wunderbaren Rahmen für die Präsentation lebendigen Kunsthandwerkes. Im Websaal entstehen an 20 Webstühlen Produkte aus natürlichen Materialien, wobei die Herstellung der Stoffe direkt erlebt werden kann. In Führungen werden darüber hinaus die wichtigsten Arbeitsschritte des Weberhandwerks in der Schauwerkstatt erläutert. Viele Garne und Stoffe sind von Hand gefärbt und unterstreichen die Individualität der Produkte.
Innerdeutsche Grenze
Oberhalb des Gutes liegt ein ehemaliges Grenzhaus. Es handelt sich um die ehemalige Abfertigungsstelle des ehemaligen deutsch-deutschen Grenzüberganges. Nach Schließung der innerdeutschen Grenze wurde das Haus von den diensttuenden Grenzbehörden als Stützpunkt genutzt.
Besenhausen Heute
Das Rittergut Besenhausen ist 1690 erbaut worden. Es gehört zur Gemeinde Friedland. Die Leine trennt es vom Ortsteil Niedergandern. Das Gut hat eine eigene Quelle, eine vom Flüsschen betriebene Wasserturbine und eine Pflanzenkläranlage zur Abwasserreinigung. Das Gut war Bestandteil des Expo-Themenpfandes Wasser. Zur EXPO 2000 wurde ein „Wasserpfad“ als Außenprojekt eingerichtet, der noch heute in Teilen zu besichtigen ist (Turbine, Binsenkläranlage ...). Auf dem Rittergut befindet sich die Handweberei Rosenwinkel, ein Hofcafé sowie ein rustikaler Festsaal, der in einem ehemaligen Schafstall eingerichtet wurde. Der Festsaal kann für Feierlichkeiten gemietet werden und erfreut sich besonders bei Hochzeitsgesellschaften großer Beliebtheit. Durch die Einrichtungen ist das Rittergut in zunehmendem Maße zu einem regionalen Ausflugsziel geworden.
Filmkulisse
Effi Briest mit der damaligen 31-jährigen Ruth Leuwerik in der Hauptrolle. 1955 errang das Gut gar Filmruhm, als Fontanes Effi Briest hier als Rosen im Herbst vom Regisseur Rudolf Jugert verfilmt wurde.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Heinrich Zedlers Großes vollständiges Universallexicon aller Wissenschafften und Künste, Supplement S 3, Leipzig, 1751 (S. 496, Spalte 985), siehe: Digitale Bibliothek der BSB Bayerischen StaatsBibliothek
- ↑ Peter Aufgebauer, Diesseits und jenseits der Grenze - Betrachtungen anlässlich der 700-Jahr-Feier von Besenhausen, in: Eichsfelder Heimatzeitschrift, Heft 7/8, Juli/August 2007, ISSN 1611-1648, Mecke Druck und Verlag für den Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld e.V., Duderstadt, 2007 (S. 242)
- ↑ Peter Aufgebauer, Diesseits und jenseits der Grenze - Betrachtungen anlässlich der 700-Jahr-Feier von Besenhausen, in: Eichsfelder Heimatzeitschrift, Heft 7/8, Juli/August 2007, ISSN 1611-1648, Mecke Druck und Verlag für den Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld e.V., Duderstadt, 2007 (S. 243)
Literatur
- Peter Aufgebauer, Diesseits und jenseits der Grenze, Betrachtungen anlässlich der 700-Jahr-Feier von Besenhausen, in: Eichsfelder Heimatzeitschrift Heft 7/8, Juli/August 2007, Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2007 (S. 241-245)
- Peter Aufgebauer und Hans-Dieter von Hanstein (Hrsg), Burg Hanstein. Zur 700-jährigen Geschichte einer eichsfeldischen Grenzfeste, Mecke Druck und Verlag, Duderstadt/Eichsfeld, 2007