Hedy Epstein

deutsch-amerikanische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2005 um 17:12 Uhr durch Herr Andrax (Diskussion | Beiträge) (Nürnberger Ärzteprozess). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hedy Epstein-Wachenheimer (* 15. August 1924 in Freiburg im Breisgau) ist eine Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin.

In Kippenheim wuchs sie auf. Als sie acht Jahre alt war, kamen die Nationalsozialisten an die Macht. 1938 musste sie wegen ihrer jüdischen Herkunft die Schule verlassen. Ihr Vater wurde in der "Reichskristallnacht" für vier Wochen in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Die Eltern versuchten verzweifelt Deutschland zu verlassen, doch sie scheiterten an den Einreisebedingungen verschiedener Länder, da niemand für sie bürgen wollte. Nachdem die Familie es geschafft hatte, sie 1939 mit einem Kindertransport nach England zu schicken, wurden die restlichen Familienangehörige 1940 in das Konzentrationslager Camp De Gurs nach Frankreich deportiert und 1942 nach Auschwitz. Die letzten Lebenszeichen ihrer Eltern bekam sie im selben Jahr.

In England wird sie in einer Gastfamilie aufgenommen, findet sich dort aber nicht zurecht. Sie zieht in ein Mädchenheim. In der Nachbarschaft findet sie Kontakt zu einer Gruppe der Londoner FDJ, der sie sich im Sommer 1943 anschließt. Mit politischen Freundinnen zieht in eine Wohngemeinschaft und nimmt an politischen Arbeitskreisen teil. Ihr Entschluss in einer kriegsgewichtigen Produktionsstätte zu arbeiten, begründet sie damit, endlich etwas gegen Nazi-Deutschland unternehmen zu können.

Im Jahre 1945 kehrte Hedy Epstein nach Deutschland zurück, um aktiv an dem Nürnberger Ärzteprozess als Übersetzerin teilzunehmen und nach ihren Eltern zu suchen. 1948 wanderte sie in die USA aus. 1953, als bereits die McCarthy-Ära und der "Kalte Krieg" das Klima in den USA prägte, stellt sie einen Antrag auf Einbürger, der erst nach jahrelangen Befragungen zu ihrer Mitgliedschaft in der FDJ 1960 bewilligt wird.

In den USA arbeitet sie in einer Rechtsanwaltskanzlei, und engagierte sich für Opfer von Diskriminierungen und für die Rechte rassistisch ausgegrenzter Menschn. In den 1970er Jahren betreute sie rechtlich Vietnamkriegsdeserteuren.

Hedy Eptstein engagiert sich bis heute politisch wie sozial u.a. in der Antirassismus- und Friedensbewegung und erinnert auf zahlreichen Veranstaltungen von ihrem Leben und der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten.

Sie lebt in St. Louis, USA.

Autobiographie

Dokumentarfilm