Das Königreich Thailand (Thai: ราชอาณาจักรไทย, Aussprache: [ ], , umgangssprachlich: เมืองไทย [ ], oder ประเทศไทย [ ]) ist ein Staat in Südostasien. Es grenzt an Myanmar (anderer Name: Birma), Laos, Kambodscha, Malaysia, das Andamanische Meer (Teil des Indischen Ozeans) und den Golf von Thailand (Teil des Pazifischen Ozeans).
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Amtssprache | Thai | ||||
Hauptstadt | Bangkok (auf Thai: Krung Thep Maha Nakhon etc., Stadt der Engel) | ||||
Staatsform | Konstitutionelle Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt | König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) | ||||
Regierungschef | Abhisit Vejjajiva (Premierminister) | ||||
Fläche | 513.115 km² | ||||
Einwohnerzahl | 64.185.502 (Juli 2005) | ||||
Bevölkerungsdichte | 125,1 Einwohner pro km² | ||||
Bruttoinlandsprodukt nominal (2007)[1] | 245.659 Mio. US$ (33.) | ||||
Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner | 3.737 US$ (90.) | ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,781 (78.) | ||||
Währung | Baht | ||||
Nationalhymne | Phleng Chat | ||||
Nationalfeiertag | 5. Dezember Geburtstag des Königs 10. Dezember Verfassungstag | ||||
Zeitzone | UTC+7, keine Sommerzeit | ||||
Kfz-Kennzeichen | T | ||||
Internet-TLD | .th | ||||
Telefonvorwahl | +66 | ||||
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Geographie
Das Territorium Thailands nimmt einen beträchtlichen Teil der Landfläche Südostasiens ein und erstreckt sich südöstlich der letzten Ausläufer des Himalaya bis auf die Malaiische Halbinsel und umschließt dabei den Golf von Thailand, ein Randmeer des Südchinesischen Meeres. Die Landfläche Thailands erinnert in ihrer Gestalt an den Kopf eines Elefanten. Die maximale Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung liegt bei 1.770 Kilometer, in Ost-West-Richtung etwas mehr als 800 Kilometer. Insgesamt hat Thailand eine Fläche von 513.115 Quadratkilometer.
Die Nordregion ist bergig, dort findet sich auch der höchste Punkt des Landes: Doi Inthanon (2565 Meter). Der Nordosten (Isaan – auch Isan oder Issaan genannt) besteht aus der Khorat-Hochebene, einer im Sommer staubtrockenen, in der Regenzeit jedoch überschwemmten Landschaft, die keine intensive Landwirtschaft zulässt. Bewässerungsprojekte und Staudämme sollen hier Abhilfe schaffen. Die dortige Bevölkerung ist ärmer als der Durchschnitt des Landes. Der Dialekt des Isaan steht dem Laotischen nahe. Im Norden und Osten des Isaan bildet der Mekong die Grenze zu Laos.
Die Zentralregion wird beherrscht vom Chao Phraya, der dem fruchtbaren Land Wasser zuführt und südlich von Bangkok in den Golf von Thailand mündet. Die Ostregion ist landwirtschaftlich geprägt und liegt am Golf von Thailand. Die schönen Strände und vorgelagerten Inseln führten zu einem verstärkten Tourismus. Die Zentralebene und die Ostküste (Eastern Seaboard) sind das wirtschaftliche Herz des Landes, Thailand ist Mitglied der Gruppe der Zwanzig. Die Südregion liegt auf der langgestreckten malaiischen Halbinsel, die den Pazifischen Ozean vom Indischen Ozean trennt. Der Isthmus von Kra bildet die schmalste Stelle zwischen den beiden Meeren und ist nur 64 Kilometer breit. Daher wird er in Thailand auch als „dünner Hals“ bezeichnet. Berglandschaften (im nördlichen Teil das Tenasserim-Gebirge an der Grenze zu Myanmar, im äußersten Süden das Grenzgebirge Sankalakhiri zu Malaysia), Regenwald und Traumstrände wechseln sich ab. Die Bevölkerung ist hier zunehmend moslemisch und spricht mehr Malaiisch.
Größere Städte sind neben der Hauptstadt Bangkok: Chiang Mai, Nonthaburi, Samut Prakan, Nakhon Ratchasima (früher Khorat), Khon Kaen und Chonburi.
Es gehören etwa einhundert Inseln zu Thailand.
Gewässer
Mehr als zwei Drittel des Territoriums von Thailand werden von zwei Flusssystemen entwässert. Es sind dies der Chao Phraya mit seinen Nebenflüssen Ping, Yom, Nan und Wang sowie der Mekong mit seinen Nebenflüssen Mun, Chi und Ing. Im bergigen Norden Thailands greifen die Entwässerungsgebiete dieser beiden Flüsse sehr stark ineinander, im Zentralthailand bildet das Phetchabun-Gebirge die Wasserscheide.
Die Wasserführung beider Flusssysteme ist jeweils starken jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Ihre Unterläufe sind durch ein sehr geringes Gefälle gekennzeichnet, was zu häufigen Überschwemmungen, Sedimentablagerungen und Verlagerungen der Flussläufe führt. Beide Flüsse werden durch zahlreiche Staudämme und -seen reguliert, an ihren Ufern wird intensiver Reisanbau betrieben.
Im Süden Thailands gibt es nur kurze Flüsse, nennenswert sind Tapi, Phum Duang und Pattani. Sie führen während des Nordostmonsuns, also im Winter, regelmäßig Hochwasser.[2]
Bedeutende Seen sind Thale Sap, der Nong Han, Phayao-See und der Bueng Boraphet.
Klima
Das Klima ist tropisch-monsunal. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen zwischen 28 °C im Süden und 19 °C am Doi Inthanon, Thailands kühlstem Punkt im äußersten Norden. Die jahreszeitlichen Schwankungen sind überall gering; während im Norden drei Jahreszeiten festgestellt werden können (relativ kühl zwischen November und Februar, sehr heiß mit Temperaturen von deutlich über 35 °C von März bis Mai und heiß von Mai bis November), sind im Süden die Temperaturen ganzjährig etwa gleich. Die Tagesamplituden liegen zwischen 6 und 10 °C im Süden und in der feuchten Jahreszeit im Norden, in der trockenen Jahreszeit des Nordens liegt die Tagesamplitude zwischen 9 und 19 °C.
Die Monsunwinde haben regional verschiedene Auswirkungen: Der Nordostmonsun im Winter bringt kontinentale Luft und bewirkt Trockenheit in Nordthailand, während sich die Luft über dem Golf von Thailand mit Feuchtigkeit anreichert und Regen in Südthailand verursacht. Der sommerliche Südwestmonsun bringt generell feuchte Luftmassen und bewirkt Niederschläge im ganzen Land. Der Süden kennt somit 8 bis 11 humide Monate pro Jahr, während der Nordosten nur auf 4,5 bis 5,5 humide Monate kommt.
Vereinzelt und in viel geringerer Frequenz als in den Nachbarstaaten treten in Thailand tropische Zyklone auf, die aus dem südchinesischen Meer und dem Golf von Thailand kommend auf das thailändische Festland treffen.[3]
Geologie
Das Gebiet des heutigen Thailand war zwischen Paläozoikum und oberem Jura von einem flachen Meer bedeckt. In die gleiche Epoche fallen die ersten Nord-Süd-Faltungen. Zwischen Mesozoikum und mittlerem Tertiär fand eine intensive Verwitterung der Oberfläche bei gleichzeitig wenig tektonischer Aktivität statt. Das Ergebnis sind Sandsteingebirge mit Tafelbergen und Turmkarstlandschaften. In der jüngsten Epoche, beginnend mit dem jungen Tertiär, begann die Kollision der indisch-australischen Platte mit dem eurasischen-chinesischen Festland. Es kam zur Faltung und Hebung bei gleichzeitiger Entstehung von nord-südlich verlaufenden Gebirgszügen mit Kerbtalreliefs und intramontanen Ebenen. Die die seitdem durch Sedimentablagerungen entstandenen Aufschüttungsebenen sind für die Besiedlung von Bedeutung.
In ihnen herrschen Fluvisole vor, die intensiv zum Nassreisanbau genutzt werden und deshalb größtenteils in Anthrosole verwandelt wurden. Auf den Rumpfflächen findet man Ferralsole, Plinthosole und Acrisole, welche bereits wenige Jahre nach ihrer Rodung nicht mehr ertragreich sind. In Hanglagen herrschen Acrisolen und Cambisolen vor, welche sehr stark zu Erosion neigen.[4]
Flora
Die natürliche Vegetation Thailands besteht aus Wald; noch für das Jahr 1960 wurde eine Waldbedeckung von 75–80 % angegeben. Dieser Wert ist bis heute, je nach Quelle, auf 18–26 % gesunken, was auf das starke Bevölkerungswachstum, Maßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität und dem strategischen Straßenbau und die damit verbundene Kolonisierung in Ostthailand während des Vietnamkriegs zurückzuführen ist.[5]
In Süd- und Westthailand herrschen artenreiche tropische Regenwälder vor, die gerade aufgrund ihrer hohen Biodiversität wirtschaftlich wenig genutzt werden. Sie haben jedoch ein hohes Potenzial etwa für die pharmazeutische Industrie. Pflanzen, die genutzt werden, sind der Holzölbaum und Fruchtbäume wie der Durian. In den Berggebieten herrschen ebenfalls artenreiche Wälder vor, die jedoch einen gewissen Anteil laubabwerfender Arten haben, lokal kommen auch Kiefernwälder, Eichenarten und Kastanien vor.
In jenen Regionen, die saisonale Trockenheit haben, herrschen Wälder mit Laubabwurf vor. Der für den Menschen bedeutendste Baum in diesen Wäldern ist der Teakbaum. Er wird für Exportzwecke häufig in Plantagen angebaut. Wirtschaftlich interessant, aber ökologisch problematisch, sind Plantagen des in Thailand ursprünglich nicht heimischen Eukalyptus. Nach Rodung dieser Wälder siedelt sich eine Sekundärvegetation an, die von Bambus und Imperata cylindrica dominiert wird.
Die Mangrovenwälder, die in den Küstengewässern Thailands gedeihen, sind artenarm und bestehen überwiegend aus Rhizophora-Arten. Vom Menschen genutzt wird die in den Mangroven vorkommende Nipapalme.[6][7]
Fauna
Die Fauna Thailands ist Teil der orientalischen Faunenregion. Noch heute beherbergt das Land zahlreiche Großsäuger, wie Asiatische Elefanten, Nashörner, Tiger, Leoparden, Nebelparder, Sambarhirsche, Muntjaks, Wildrinder wie Gaure und Bantengs, Wildschweine und verschiedene Affenarten (vor allem Gibbons). Einige wilde Wasserbüffel leben offenbar noch an der Grenze zu Myanmar, Schabrackentapire im Süden Thailands. Andere Arten, wie das Sumatra-Nashorn, das Java-Nashorn und der Leierhirsch, sind wahrscheinlich ausgestorben. Besonderer Artenreichtum herrscht unter den Eidechsen und Schlangen Thailands, unter anderem kommen Königskobra und Brillenschlange vor. Außerdem wurden über als 1200 Arten von Tag- und Nachtfaltern sowie über 10.000 Spezies von Käfern gezählt.
Vögel kommen in großer Zahl in den Wäldern Thailands vor (hier vor allem Kolibris, Papageien, Fasane, wilde Pfau, und auch der Nashornvogel). Die Kulturlandschaften werden von Störchen, Ibissen, Reihern, Kranichen und Tauben, wie Grüntauben, bevölkert.
In den Binnengewässern Thailands sind die Karpfenfische bedeutend, sie spielen vor allem für die menschliche Ernährung eine große Rolle. Die Küstengewässer sind planktonreich und haben reiche Bestände an Heringen und Makrelen, ferner kommen Haie verschiedener Arten vor. Weitere in Thailand vorkommende Wasserbewohner sind Krokodile, vor allem das Siam-Krokodil, der (wahrscheinlich bereits ausgestorbene[8]) Sunda-Gavial und verschiedene Schildkrötenarten, die Unechte Karettschildkröte und Landschildkröten.[9]
Über 60.000 Quadratkilometer der Landfläche und mehr als 6.000 Quadratkilometer Meeresfläche und Inseln sind als Nationalpark, Wildschutzgebiet oder Meerespark ausgewiesen, siehe dazu Nationalparks in Thailand. Zu den bekanntesten Schutzgebieten zählt der Khao-Yai-Nationalpark sowie die Wildreservate Thung Yai und Huai Kha Khaeng, die zum Schutzgebietssystem des Western Forest Complex zählen.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Thailands, Liste der Könige von Thailand
Die ersten Reiche im Gebiet des heutigen Thailand wurden von Mon-Völkern gegründet. Diese Reiche standen im Einfluss des indisierten Funan-Reiches. Funan umfasste im dritten Jahrhundert, dem Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung, auch bedeutende Teile von Thailand. Zentren der Besiedelung in dieser Epoche waren wahrscheinlich Lamphun und Nakhon Pathom. Vom 9. bis 12. Jahrhundert wurden weite Teile Südostasiens durch die Khmer beherrscht. Diese dehnten bereits unter König Jayavarman II. ihre Macht über das gesamte Nordostthailand aus. Bedeutende Städte der Khmer im heutigen Thailand befanden sich im heutigen Ayutthaya und Lopburi.
Die Einwanderung der Thai in ihr heutiges Siedlungsgebiet begann im 11. Jahrhundert. Es ist nicht ganz geklärt, von wo sie ihre Wanderung antraten, wahrscheinlich stammen sie aus dem heutigen südlichen China (Guangdong, Guangxi). Sie gründeten im 13. Jahrhundert erste Staaten, darunter waren Lan Na und Sukhothai. Dieses Reich, das sich in ursprünglich von den Khmer besiedelten Gebieten befand, wurde von Sri Indraditya gegründet und beherrschte unter Ramkhamhaeng für kurze Zeit ein Territorium, das etwa dem heutigen Thailand entsprach. Nur in Nordthailand gab es selbstständige, aber befreundete Fürstentümer. Sukhothai wurde recht bald zum Tributzahler an China, das 1287 im benachbarten Burma die Tempelstadt Bagan fast restlos zerstört hatte. Nach dem Tode Ramkhamhaengs begann der Niedergang Sukhothais aufgrund von Nachfolgestreitigkeiten, aber auch aufgrund des 1351 gegründeten Ayutthaya. Ayutthaya wurde zur bedeutendsten Macht in Kontinentalsüdostasien, während das Khmerreich Angkor, das bis dahin den Raum dominierte, niederging und Ayutthaya letzten Endes tributpflichtig wurde. König Ramathibodi, vor allem aber Trailok machten den Theravada-Buddhismus zur Religion Ayutthayas, das Königtum wurde zu einer Art Absolutismus reformiert, eine vom indischen Manusmriti inspirierte Rechtsprechung und eine Verwaltung, die auf dem Sakdi-Na-System basierte, wurden eingeführt. Diese Regierungsform hatte bis in das 19. Jahrhundert Bestand.
Die ersten Europäer, die Ayutthaya besuchten, waren die Portugiesen, die gerade Malakka erobert hatten. Kurz danach wurden erste Handelsverträge geschlossen und Missionen nach Europa entsandt. Ayutthaya erreichte seine Blüte in der Mitte des 18. Jahrhunderts, dann schwächten innere Konflikte den Staat und er wurde vom benachbarten erstarkten Burma bedroht. Ayutthaya wurde mehrmals angegriffen und letzten Endes 1767 zerstört. Taksin, der der Belagerung entkommen war, gründete eine neue Hauptstadt in Thonburi und organisierte erfolgreich den Widerstand gegen die Burmesen. Die Thai erholten sich rasch von der Invasion der Burmesen, nicht zuletzt aufgrund der harten Politik Taksins. Das Reich wurde wiedervereinigt, auch Lan Na wurde eingegliedert. Taksin wurde jedoch abgesetzt und 1782 hingerichtet.
Neuer König wurde General Chakri (Rama I.), der das noch heute regierende Königshaus begründete, die Hauptstadt in das heutige Bangkok verlegte und den Staat zu konsolidieren vermochte. Jedoch mussten den europäischen Kolonialmächten Handelsniederlassungen zugestanden werden. König Mongkut (Rama IV.) war angesichts der Entwicklungen in den Nachbarländern zu Verhandlungen über Handelsverträge gezwungen; gleichzeitig erkannte er den Bedarf für Reformen und Modernisierungen, um nicht von einer europäischen Macht kolonisiert zu werden. Ab 1855 wurde das Land offiziell Siam genannt. Mongkuts Nachfolger Chulalongkorn (Rama V.) war der Reformer in der Geschichte Thailands. In seiner Regierungszeit wurden zahlreiche westliche Errungenschaften nach Thailand eingeführt, wie Schulen, die Wehrpflicht und ein Steuersystem; die Sklaverei wurde abgeschafft und mit dem Bau von Eisenbahnen und anderer Infrastruktur begonnen. Die Einwanderung aus China erreichte bald ihren Höhepunkt und anti-chinesische Strömungen entstanden. Siam blieb ein unabhängiger Staat und erfüllte eine Pufferfunktion zwischen Großbritannien, das Malaya, Indien und Burma erobert hatte, und Frankreich, dessen Armeen in Laos, Kambodscha und Vietnam standen.
Als der erste Weltkrieg ausbrach, stellte sich Siam auf die Seite der Alliierten und entsandte ein Kontingent an die Westfront. Es wurde mit besseren Vertragsbedingungen belohnt; nach Ende des Krieges gehörte Siam zu den Gründungsmitgliedern des Völkerbundes.
Im Jahre 1932 kam es zu einer Palastrevolte durch fortschrittliche, prowestliche Kräfte, die der absoluten Monarchie ein Ende setzte. Phibul und Pridi besetzten in den Folgejahren die wichtigsten Posten und leiteten eine der Showa-Zeit Japans ähnliche Entwicklung ein: der Nationalismus wurde gefördert, was sich in der Umbenennung in „Thailand“ widerspiegelte, was gemäß einer beliebten Volksetymologie „Land der Freien“ bedeutet, ausländische Unternehmen wurden schwer besteuert, Opium und Betel verboten und Territoralansprüche gegenüber den französischen Kolonien gestellt. Die Annäherung an Japan ging bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs weiter; Thailand konnte sich hier zu keiner eindeutigen Position entscheiden. Ein Bündnisangebot Japans wurde zur Schadensminderung erst dann angenommen, als japanische Truppen bereits tief in Thailand eingedrungen waren. Thailand erlaubte Japan den Durchzug seiner Truppen auf dem Weg zur Eroberung Burmas und Indiens, zu welchem Zweck die berühmte "Eisenbahn des Todes" gebaut wurde. Als Belohnung dafür bekam Thailand Gebiete des von Japan eroberten Malayas und Burmas zugeschlagen. Die Regierung in Bangkok erklärte den Alliierten den Krieg; die Kriegserklärungen blieben jedoch formell ungültig, gleichzeitig formierte sich mit Wissen der Regierung der Widerstand gegen Japan. Durch diese Taktik blieb Thailand von größeren Kampfhandlungen weitgehend verschont. Trotzdem musste Premier Phibul 1944 sein Amt niederlegen und nach Kriegsende gab Thailand die neugewonnenen Provinzen zurück.
Nach dem zweiten Weltkrieg herrschte in Thailand für eine kurze Zeit die Demokratie. 1946 wurde eine neue Verfassung angenommen, die ein Zweikammernparlament vorsah und den Namen Siam wieder einführte. In der Folge des bis heute ungeklärten Todes von König Ananda Mahidol wurde 1947 die Zivilregierung gestürzt, das Militär übernahm unter Phibul, Sarit Thanarat, Thanom Kittikachorn die Macht bis 1973. Diese Periode war geprägt von einer stärkeren Förderung westlicher Normen in der Gesellschaft, Antikommunismus, Stärkung des Königshauses und von Durchdringung der Gesellschaft durch das Militär und die Polizei in allen Ebenen. Außenpolitisch lehnte man sich an die USA, an deren Seite Thailand Einheiten in den Koreakrieg sandte und denen es erlaubte, massive Militärbasen für den Vietnamkrieg aufzubauen. Thailand wurde Gründungsmitglied von SEATO, ASA und ASEAN.
Im Jahre 1973 erschütterten Protestwellen das ganze Land. Im Oktober 1973 schoss die Armee auf Demonstranten, was zahlreiche Todesopfer forderte. Der König zwang daraufhin die Regierung, abzudanken, Sanya Dharmasakti, Rektor der Thammasat-Universität wurde Übergangspremierminister. Die folgenden Wahlen brachten jedoch kein klares Ergebnis; die Zivilregierungen von Seni Pramoj und Kukrit Pramoj blieben instabil. Im Oktober 1976 putschte das Militär erneut.
Es folgte eine Phase von Repressionen und politischer Säuberungen gegen vermutete Kommunisten. Auch die folgenden Militärregierungen waren kurzlebig, es herrschten wirtschaftliche Probleme, soziale Unruhe, Korruption und Machtmissbrauch. In die Regierungsperioden dieser Militärregierungen fielen jedoch wichtige Wirtschaftsreformen und die Normalisierung zu den kommunistischen Nachbarstaaten Kambodscha, Laos und Vietnam.
Im Jahr 1992 ging die Macht wieder an eine Zivilregierung über. Unter Chuan Leekpai wurden Verfassungsänderungen durchgesetzt, die eine stabilere Demokratie fördern sollten. So wurde das Wahlalter gesenkt, ein Verwaltungsgericht eingeführt und der Senat verkleinert. Die Regierung von Chavalit Yongchaiyudh musste 1997 die Asienkrise bewältigen, die durch überhitzte Wirtschaft, Spekulation, Missmanagement in den Banken und falsche Wirtschaftspolitik hervorgerufen worden war. Mit Hilfe des IWF wurde die Wirtschaft bis 1998 stabilisiert. Im Jahr 2002 wurde Polizeileutnant Thaksin Shinawatra, der mit seiner Thai-Rak-Thai-Partei die Wahlen gewonnen hatte, Premierminister. Er wurde in einigen Problemgebieten aktiv: Anfang 2003 begann er eine Antidrogenkampagne und erklärte im April, 90 % der Drogenprobleme Thailands seien gelöst. Ebenso ging er gegen die Separatisten im Süden Thailands vor. In seine Amtszeit fällt auch der Tsunami vom 26. Dezember 2004 mit Tausenden Toten. Nach Wahlen im Februar 2005 konnte Thaksins Partei erstmals in der Geschichte Thailands eine Alleinregierung bilden. Im folgenden Jahr musste er sich jedoch Korruptionsvorwürfen stellen, im Herbst 2006 putschte das Militär, Thaksin hält sich seitdem im Ausland auf. [10][11]
Bevölkerung
Für Juli 2006 wurde die Bevölkerung Thailands auf 64,6 Millionen Menschen geschätzt. Thailand ist damit unter den 20 bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. 1850 hingegen lebten in Thailand nur 5,5 Millionen Einwohner, 1911 8,2 Millionen und 1960 26 Millionen. Das Bevölkerungswachstum, welches in den sechziger Jahren bei 3,2 % pro Jahr lag, sank bis 2006 auf 0,68 %. 32 % der Menschen lebten in Städten, 68 % der Menschen auf dem Land. Am dichtesten besiedelt ist die Gegend rund um Bangkok mit 4000 Personen pro km², wohingegen die Berggebiete des Nordens am dünnsten besiedelt sind.
Die Altersstruktur der Bevölkerung Thailands hat sich in den letzten Jahren stark verändert. 22 % der Bewohner des Landes sind unter 15 Jahren; 1970 noch war knapp die Hälfte der Bevölkerung unter 14 Jahren. 70 % sind heute zwischen 15 und 64 Jahren und 8 % über 65 Jahren. Für 2006 wurde eine Geburtenrate von 13,8 Geburten pro 1000 Menschen gezählt und eine Sterberate von 7 pro 1000. Die Kindersterblichkeit lag etwa bei 19,4 pro 1000 Lebendgeburten. Eine Frau bekam im Durchschnitt 1,6 Kinder (1970: 6,9 Kinder).
Die Regierung schätzt, dass Thai etwa 75 % der Bevölkerung ausmachen. Etwa 14 % sind ethnische Chinesen, 4 %Malaien, die restlichen 7 % verteilen sich auf heterogene Bergvölker, Flüchtlinge aus Myanmar, Nachkommen von chinesischen nationalistischen Truppen und vietnamesischen Flüchtlingen in Nordostthailand.
Die Nettomigration wird mit 0 % angegeben, es verlassen (offiziell) etwa so viele Menschen Thailand, wie nach Thailand einwandern. Es halten sich jedoch bereits seit Mitte der 1970er Jahre Flüchtlinge aus Myanmar in Lagern entlang der Westgrenze Thailands auf. Zudem sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Gastarbeiter, vor allem aus Myanmar, Laos und Kambodscha nach Thailand gekommen, die für das schnelle Wachstum der Wirtschaft Thailands von großer Bedeutung sind. Erst 2004 wurden 1,28 Millionen Personen vom Innenministerium registriert, es wird geschätzt, dass sich weitere 1,5 Millionen unregistrierte Migranten in Thailand aufhalten.[12][13][14]
Sprachen
Die Amtssprache Thailands ist Thai, daneben werden jedoch 73 weitere Sprachen gesprochen. Etwa 94 % der Bewohner Thailands sprechen eine der Tai-Kadai-Sprachen, die restlichen 6 % teilen sich auf die austroasiatischen, austronesischen, tibetobirmanischen und Hmong-Mien-Sprachen auf. Standardthai beruht auf jenem Dialekt, welcher in der Region rund um Bangkok gesprochen wird. Diese Sprache hat ein eigenes Alphabet mit 44 Konsonanten und 32 Vokalen, die während der Regierungszeit König Ramkhamhaengs eingeführt wurde und auf der indischen Devanagari, Mon- und Khmer-Schriften aufbaut. Englisch ist unter dem gebildeten Teil der Bevölkerung die Zweitsprache und wird vor allem in den Städten weithin verstanden. Viele Thais chinesischer Abstammung sprechen einen der südchinesischen Dialekte.[15]
Religion
Hauptartikel: Buddhismus in Thailand
Der Theravada-Buddhismus ist die dominierende Religion Thailands, etwa 94 % der Bevölkerung bekennen sich dazu. Daneben gibt es bis zu 5 % Muslime (überwiegend Malaien in Südthailand), 0,6 % Christen und 0,1 % (etwa 65.000 ) Hindus (meist Inder). Nur 0,4 % bezeichnen sich als religionslos.[16] Artikel 73 der Verfassung Thailands legt fest, dass der Staat den Buddhismus und alle anderen Religionen schützen und fördern sowie zur Harmonie unter den Anhängern aller Religionen beitragen soll.[15]
Vor Ankunft der Thai waren im heutigen Thailand Hinduismus, Shivaismus und Mahayana-Buddhismus der Khmer vorherrschend. Im 11. Jahrhundert übernahmen die einwandernden Thai, die schon vorher Kontakt mit dem Mahayana gehabt hatten, den Theravada-Buddhismus von den Birmanen und von den Mon in Nordthailand. Heute ist der Theravada-Buddhismus praktisch Staatsreligion: der König beaufsichtigt traditionell den Sangha, die Gefolgschaft Buddhas aus Mönchen und Nonnen. Er kann innerhalb des Sangha, im Rahmen des buddhistischen geistlichen Rechts, gewisse Autorität ausüben. Jeder darf zeitweilig Bhikkhu werden; es ist normal, dass männliche Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren Novizen werden und sich für ein oder mehrere Jahre dem Studium heiliger Schriften widmen. Die Größe des Sangha ist deshalb nicht genau zu ermitteln. Das religiöse Leben spielt sich vor allem in den Wat ab, von denen es im ganzen Land 30.678 gibt,[17] 1911 hingegen waren es nur 6972. Im vormodernen Thailand waren die Wat auch Bildungseinrichtungen und sorgten dafür, dass die Analphabetenquote auch vor Einführung eines modernen Bildungswesens relativ niedrig war. Der Bau neuer Wat wird meist ausschließlich mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert. Es widerspiegelt das Streben nach Verdiensten, was eine spätere komfortablere Wiedergeburt ermöglichen soll.
Da der Buddhismus keine Exklusivität fordernde Religion ist, spielen neben dem Buddhismus eine ganze Reihe von anderen Kulten eine wichtige Rolle. Götter und Geister, die aus vorbuddhistischen Zeiten stammen oder hinduistischen oder chinesischen Vorstellungen entspringen, werden in verschiedenen Ritualen verehrt. Dies findet seinen Ausdruck in den Geisterhäuschen, die praktisch vor jedem Gebäude aufgestellt werden sowie in der großen Rolle von Amuletten und Tätowierungen.[18][19]
Minderheiten
Chinesen, die 8,5 bis 15 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, leben in Thailand bereits seit dem 14. Jahrhundert, als kleine Gruppen von Händlern sich in Südostasien ansiedelten. Die chinesische Einwanderung erfolgte größtenteils jedoch im 19. Jahrhundert, als die Qing-Dynastie und damit das gesamte Land in eine tiefe Krise gerieten. In den ersten Einwanderungswellen kamen fast ausschließlich Männer nach Thailand, die thailändische Frauen heirateten und sich assimilierten. Die ethnische Verwandtschaft und die religiösen Gemeinsamkeiten begünstigten dies. Chinesen errangen in der Folge hohe Posten in der königlichen Verwaltung und – insbesondere Nachkommen aus Mischehen – nahmen in der Regel die thailändische Staatsbürgerschaft und einen thailändischen Familiennnamen an. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zeitgleich mit einer starken Einwanderungswelle aus China, kam ein antichinesischer Nationalismus auf, welcher sich während des chinesisch-japanischen Krieges besonders offen äußerte und unter anderem 1945 zu blutigen Zusammenstößen in Bangkok führte. Mit dem Ziel, die chinesische Vormachtstellung in der Wirtschaft zu brechen, wurden Chinesen von einer großen Zahl Berufe ausgeschlossen und der Besuch thailändischer Schulen obligatorisch gemacht; chinesische Bildungseinrichtungen wurden geschlossen. Nur jene Chinesen, die nach thailändischen Werten erzogen worden sind und die thailändische Staatsbürgerschaft haben, sind den Thai gleichgestellt. Trotz dieser Maßnahmen sind die Chinesen dominierend im thailändischen Wirtschaftsleben.[20][21]
Die Bergvölker siedeln vor allem in Nordthailand. Sie sind ethnisch sehr heterogen, die wichtigsten sind Miao, Karen, Lahu, Lisu, Akha, Lawa und Khmu. Einige dieser Völker siedelten in Thailand bereits vor der Einwanderung der Thai, andere wiederum gelangten erst durch die politischen Wirren in den Nachbarstaaten in neuester Zeit nach Thailand. Aus diesem Grund unterscheiden sie sich die sozialen Organisationen und Traditionen teils erheblich. Fast alle dieser Völker betreiben traditionell Landwirtschaft im Schwendbau, was durch die Zunahme der Bevölkerung zu erheblichen Umweltproblemen führt. Darüberhinaus sind die Siedlungsräume der Bergvölker Zielgebiet der Einwanderung von thailändischen Bauern. Programme der Regierung zielen darauf ab, den Schwendbau durch umweltschonendere Landbearbeitungsformen zu ersetzen und den verbreiteten Mohnanbau sowie die Drogenabhängigkeit zurückzudrängen. Eine Sprachen- und Schriftpolitik für diese Minderheiten hat die Regierung im Gegensatz dazu nie definiert. Die Entwicklungsprogramme, Einwanderung von Thai und die touristische Erschließung führen dazu, dass einige der Völker davon bedroht sind, kulturell wie sprachlich in der thailändischen Bevölkerung aufzugehen.[22][23]
Die Muslime, fast ausschließlich Sunniten, machen etwa 5 % der Gesamtbevölkerung aus. Sie stellen jedoch die Bevölkerungsmehrheit in den vier Südprovinzen Narathiwat, Pattani Yala und Satun an der Grenze zu Malaysia. Noch bis vor einhundert Jahren (1909) war der muslimische Bevölkerungsanteil etwa dreimal so hoch[24] (und während des Zweiten Weltkrieges kurzzeitig nochmals zumindest doppelt so hoch[25] wie heute), da damals auch die heute malaysischen Bundesstaaten Kelantan, Terengganu, Kedah und Perlis zu Thailand zählten, deren Bevölkerung fast ausschließlich muslimisch ist. Die Malaien Thailands sprechen nur teilweise Thai, tragen die traditionelle malaiische Kleidung inkl. Kopftuch, Mischehen mit Thai sind selten. Obwohl es keine religiöse Diskriminierung in Thailand gibt, sind diese Südprovinzen messbar weniger entwickelt und die Malaien sind gegenüber den Thai wirtschaftlich benachteiligt. Spannungen zwischen den Thai und den Malaien sind nicht neu, sie reichen in das 13. Jahrhundert zurück, als Sukhothai die malaiischen Sultanate zu seinen Vasallen machte. Separatisten wie die Pattani United Liberation Organization versuchen, mittels Terrorakten stärkere Autonomie zu erzwingen. Den Terrorakten sind allein 2004 mehr als 500 Menschen zum Opfer gefallen und die Gewalt dauert trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen an.[26][27][28]
Kultur
Die thailändische Kultur ist geprägt vom Buddhismus.
Die Achtung vor dem Älteren, aber auch der Respekt vor dem Höhergestellten sind Kennzeichen gesellschaftlichen Umgangs. Sie äußern sich unter anderem im Wai, dem traditionellen Gruß der Thais untereinander. Dazu werden beide Handinnenflächen aneinandergelegt und in unterschiedlicher Höhe vor das Gesicht oder die Brust gehalten. Dies erfolgt je nach dem sozialen Status der Beteiligten. Der Niedrigergestellte beginnt den Wai, wobei die Fingerspitzen ungefähr an der Nasenspitze liegen. Zugleich wird der Kopf geneigt, so dass beim beginnenden Wai oft kein Blickkontakt besteht. Der Höhergestellte wird den Wai erwidern, indem er die Fingerspitzen auf Brust- oder Kinnhöhe hält. Dies ist begleitet von einem freundlichen bis huldvollen Lächeln. Der Höhergestellte kann zum Beispiel aus einer sozial bessergestellten Familie kommen, eine Amtsperson sein oder unter sozial Gleichgestellten der Ältere. Mönche begrüßen mit dem Wai nur Buddhastatuen und höhergestellte Mönche und erwidern den Wai von Laien nicht. Der Wai wird auch als Geste des Dankes verwendet. Heute ist es üblich, dass die Crew ihre Fluggäste mit dem Wai begrüßt und Kassierer sowie Verkäufer in Geschäften ihre Kundschaft nach Beendigung des Einkaufs so verabschieden, wobei in diesem Falle der Wai allenfalls mit einem Lächeln oder einem verbalen Gruß erwidert wird. Diese neuere Sitte wird von einigen einheimischen und ausländischen Beobachtern als Kommerzialisierung thailändischer Kultur kritisiert. Wenn ein Tourist als Kunde ein Geschäft oder als Gast ein Restaurant betritt und das womöglich jüngere Personal als erster mit einem beflissenen „Wai“ bis an die Stirn begrüßt, um zu zeigen wie gut er sich einpasst, ist dies ziemlich peinlich, macht er doch gleich drei Fehler auf einmal. So genügt sowohl zur Danksagung als auch zur Begrüßung ein freundliches Lächeln und Nicken mit dem Kopf, das von jedem Thai verstanden und akzeptiert wird.
In der Nordostregion lebt das kulturelle Erbe der laotischstämmigen Bevölkerung unter anderem in der typischen Mor-Lam-Musik und in ihrer Webkunst fort. Der Norden gehörte zur Lan-Na-Kultur und unterscheidet sich vom Rest des Landes auch heute noch durch einen anderen Menschenschlag, eigene Sitten, besondere Speisen und unterschiedliche Sprache.
Literatur
Hauptartikel: Thailändische Literatur
Die thailändische Literatur wurde sehr von der indischen Kultur geprägt. Dies kann man vor allem in der Anfangszeit erkennen, als die meisten Geschichten mit Göttern und anderen Wesen aus der buddhistischen und hinduistischen Mythologie versehen waren. Eines der bedeutendsten Werke der thailändischen Literatur ist das Epos Ramakian. Dieses Epos basiert auf dem Nationalepos Ramayana und wurde am Ende des 18. Jahrhunderts durch den König Phra Phuttayotfa Chulalok (Rama I.) erweitert. Seit dieser Zeit haben die darauffolgenden Könige viel Wert auf Kultur und Literatur gelegt. Im 17. Jahrhundert wurde die lyrische Gattung Nirat erfunden.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Versform verworfen und durch Prosa ersetzt. Viele bedeutende Schriftsteller und Autoren brachten in den 1950er Jahren zahlreiche bekannte Bücher heraus. Zu den bekanntesten Vertretern der modernen thailändischen Literatur zählen Mae Anong, der späterer Premierminister Kukrit Pramoj und Pira Sudham. Die bekanntesten Werke der thailändischen Literatur sind das Epos Ramakian, die Erzählung Inao sowie die zwei Bücher von Kukrit Pramoj (Many Lives und Four Reigns).
Kunst und Architektur
Zum UNESCO Weltkulturerbe gehören die historischen Parks der Ruinenstadt von Sukhothai, die zusammen mit Si Satchanalai und Kamphaeng Phet nominiert wurde, und Ayutthaya sowie die Ausgrabungsstätte Ban Chiang. Außerdem wurden drei Naturschutzgebiete in die Liste aufgenommen, das Naturschutzgebiet Thung Yai, das Naturschutzgebiet Huai Kha Khaeng und der Khao-Yai-Nationalpark.
Film
Thailändische Kinospielfilmproduktion[29] | |||||||
Jahr | Anzahl | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1975 | 130 | ||||||
1985 | 102 | ||||||
1995 | 47 | ||||||
2005 | 39 |
Die thailändische Filmgeschichte reicht bis ins Jahr 1897 zurück, als der Besuch König Chulalongkorns in Bern von Francois-Henri Lavancy-Clarke gefilmt wurde. Als dieser Film später auch in Bangkok vorgeführt wurde, stieg das Interesse der königlichen Familie Thailands an diesem Medium. Daraufhin wurde die nötige Filmtechnik ins Land gebracht, um weitere ausländische Filme zeigen zu können. In den 1920er Jahren wurde die thailändische Filmindustrie begründet und in den 1930er erlebte diese ihr erstes „goldenes Zeitalter“.
Die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg sahen ein Wiederaufleben des thailändischen Films, in denen hunderte 16-mm-Filme produziert wurden, vor allem Action-Filme. Die Konkurrenz Hollywoods brachte die Filmlandschaft Thailands in den 1980ern und 90ern auf einen Tiefpunkt. Aber mit dem Ende der 1990er begann Thailands „neue Welle“ durch Regisseure wie Nonzee Nimibutr, Pen-Ek Ratanaruang und Apichatpong Weerasethakul sowie Kampfkunst-Star Tony Jaa.
Bildung
In den frühen Tagen der thailändischen Geschichte oblag die Bildung einerseits den Klöstern und andererseits dem Königshaus. Buddhistische Mönche in Klosterschulen des ganzen Landes sorgten für grundlegende Bildung der Jungen, während die Kinder der königlichen Familie und auch die des Adelsstandes eine höhere Bildung erhielten, da nur sie für den Dienst für das Land in Ministerien und bei Hofe in Frage kamen. Nur wenige Frauen erhielten die Gelegenheit, eine Schule zu besuchen, um wenigstens Lesen und Schreiben zu lernen. Der weitaus größte Teil der Gesellschaft bestand aus Bauern, die wenig Sinn darin sahen, Bücher lesen zu können. Die Geschichte des Dorfes oder der Familien sowie lokale Philosophie wurden mündlich übermittelt.
Auf Initiative von König Nang Klao (Rama III., reg. 1824-1851) wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Bangkok eine „Offene Universität“ eingerichtet, in der jedermann unabhängig von Geburt und Rang lernen konnte. Er hatte von 1832-1848 den Wat Pho von Grund auf renoviert und stellte sich den Tempel nicht nur als eine heilige Stätte vor, sondern als ein demokratisches Lernzentrum, auch für Studenten, denen bisher der Zugang zu speziellen Wissensgebieten verwehrt war. Dies war in der thailändischen Geschichte einzigartig. Er versammelte eine große Gruppe Gelehrter, die vorhandene Textbücher zusammenstellte und viele neue Bücher schrieb. Der König begutachtete die Selektion und ließ anschließend die Texte in der geschwungenen Rattanakosin-Schrift auf Marmortafeln gravieren und in dem gesamten Putthawat des Wat Pho ausstellen. So kann noch heute ein jeder, der sich für religiöse oder säkulare Themen interessiert, für Literatur, Archäologie, Astrologie oder Medizin, aus einer Fülle von Informationen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts auswählen.
Erst in der Regierungszeit von König Chulalongkorn (Rama V.) wurde die Notwendigkeit von weitreichender Ausbildung erkannt, um den Personalbedarf der wachsenden Bürokratie zu befriedigen. In der Bildungsproklamation von 1898, die stark vom britischen System beeinflusst war, wurde zunächst ein zweigliedriges System eingeführt, unterteilt in akademische und Berufsausbildung. Bereits 1902 wurde die höhere Bildung durch Anleihen beim japanischen und amerikanischen System erweitert. 1932 wurde ein umfangreicher Bildungsplan vorgestellt, der von vier Grundschuljahren ausging. Darauf aufbauend gab es eine achtjährige Sekundarstufe.
Die letzte größere Änderung am Bildungssystem wurde durch den Bildungsplan von 1977/78 eingeführt. Er sah sechs obligatorische Grundschuljahre und drei Jahre unterer Sekundarstufe vor. Weitere drei Jahre folgen für diejenigen, die einen besonderen Beruf ergreifen oder zur Universität wechseln wollen. Erst 1983 war die Einführung dieses Plans abgeschlossen.
Um mit dem starken Wachstum auf den Gebieten der Technologie und der Landwirtschaft Schritt halten zu können, wurde in den 1990er Jahren geplant, die sechs Grundschuljahre auf neun Jahre zu erweitern. Die drei Jahre der Sekundarstufe sollten dann um weitere vier Jahre höherer Schulausbildung ergänzt werden.
Schulsystem
In Thailand herrscht allgemeine Schulpflicht für neun Jahre. Die von der UNESCO ermittelte Analphabetenrate liegt bei nur etwa 3 % und damit auf dem Niveau der Europäischen Union.
Der Besuch der sechsjährigen Grundschule ist verbindlich und im Prinzip kostenfrei, in den letzten Jahren haben die Schüler jedoch immer mehr die Kosten für Unterrichtsmaterialien und Uniformen für die unterschiedlichen Wochentage selber zu zahlen. Die Unterrichtsmethoden entsprechen nicht dem modernen westlichen Standard. Eigenverantwortliches Lernen wird nur wenig gefördert. Demgegenüber steht – gerade auf dem Land – ein stark ausgeprägtes Autoritätsdenken. Die Prügelstrafe wurde zwar vor wenigen Jahren abgeschafft, autoritäre Lehrmethoden und einfaches Auswendiglernen sind aber immer noch üblich.
Es findet durchweg Frontalunterricht statt. Es gibt neben den staatlichen auch Privatschulen, die entweder christlich ausgerichtet oder Auslandsschulen sind. Sämtliche Schulen nach der Grundschule sind kostenpflichtig. Lehrer müssen an bestimmten Tagen Uniformen tragen. Schüler müssen immer eine Schuluniform tragen. Lehrer tragen verschiedene Abzeichen und Schulterklappen entsprechend ihrer Amtsbezeichnung, Funktion und Dienstzeit, ferner gehört außerhalb des Unterrichts das Barett zur Uniform.
Wohl einzigartig in der Welt ist, dass das Pfadfindertum (engl.: Scouting) Teil des Curriculums ist. Alle Schüler einer Schule kommen an einem festgelegten Tag jeder Woche in ihren Pfadfinderuniformen in die Schule, dabei tritt der Unterricht oft zurück.
Im April sind im ganzen Land Schulferien, es gibt zusätzlich noch drei Wochen Schulferien im Oktober.
Weiterführende Schulen
Nach Abschluss der Grundschule haben die Schüler die Möglichkeit, eine weiterführende Schule oder eine Berufsausbildung zu beginnen, die im Wesentlichen auch schulisch durchgeführt wird. Dabei fallen Kosten für Lehrmittel und oft mehr oder weniger lange Anfahrtswege in die nächste größere Stadt an, insbesondere bei Kindern vom Land. Bei der hohen Zahl privater Institute und Fachhochschulen sind zudem Kursgebühren zu entrichten. Besonders begabte Schüler aus armen Familien, die an staatlichen Universitäten studieren, können sich um ein Stipendium oder ein langfristiges, zinsloses Darlehen bewerben.
Feiertage
Viele thailändische und buddhistische Feiertage richten sich nach dem Mondkalender und fallen somit von Jahr zu Jahr auf ein jeweils anderes Datum. Die Banken sind an diesen Tagen immer geschlossen. Fällt ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag, so ist der erste Wochentag danach arbeitsfrei.
- 1. Januar – Neujahr (ein offizieller Feiertag)
- Neumondtag im Januar/Februar – Chinesisches Neujahrsfest (nicht offizieller Feiertag)
- Vollmondtag im Februar/März – Magha Puja (Gedenken an Buddha-Predigt)
- 6. April – Chakri-Tag (Gedenktag an den Inthronisationstag König Phra Phuttayodfa Chulalok (Rama I.), offizieller Feiertag)
- 13. April bis 15. April – Thai-Neujahrsfest (Songkran, Wasserfest, offizielle Feiertage)
- 1. Mai – Tag der Arbeit (offizieller Feiertag)
- 5. Mai – Krönungstag König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) (offizieller Feiertag)
- Vollmondtag im Mai/Juni – Visakha Puja (Gedenken an die Geburt, die Erleuchtung und den Tod Buddhas, buddhistischer Feiertag)
- Vollmondtag im Juli – Asalha Puja (Gedenken an die erste Predigt Buddhas) und am Folgetag Khao Pansa (Beginn der Regenzeitklausur der Mönche, beides buddhistische Feiertage)
- 12. August – Geburtstag von Königin Sirikit – Muttertag (offizieller Feiertag)
- Neumondtag im Oktober Kathin-Zeremonie (buddhistischer Feiertag)
- 23. Oktober – Chulalongkorn-Tag – Todestag König Chulalongkorn (Rama V.) (offizieller Feiertag)
- Vollmondtag im Oktober Ok Phansa Tag (Das Ende der Fastenzeit, buddhistischer Feiertag)
- Vollmondtag im November – Loi Krathong (Lichterfest, kein gesetzlicher Feiertag)
- 5. Dezember – Geburtstag von König Bhumibol Adulyadej (Rama IX., 1927), seit 1946 König von Thailand (Nationalfeiertag und als Vatertag offizieller Feiertag im gesamten Land)
- 10. Dezember – Verfassungstag (offizieller Feiertag)
- 31. Dezember – Silvester (offizieller Feiertag)
Politik
Politisches System
Thailand ist seit einem unblutigen Umsturz 1932 eine konstitutionelle Monarchie. Staatsoberhaupt ist der König, der gleichzeitig höchster buddhistischer Würdenträger ist. Er wird beraten und vertreten durch den Kronrat. Der König hat keinen direkten Einfluss auf die Tagespolitik, sondern nimmt im Wesentlichen repräsentative Aufgaben wahr. Alle sehr grundlegenden politischen Entscheidungen werden jedoch vom König vorher abgesegnet. So wurde der Putsch im Jahre 2006 erst nach dem Plazet des Königs (unblutig) durchgeführt. Die Monarchie in Thailand wird in dem von Korruption und großem Unterschied zwischen Arm und Reich geprägten Land als wichtigster Stabilitätsfaktor angesehen.
Regierungschef ist der Premierminister, der vom König ernannt wird, nachdem er von dem Rat für demokratische Reformen vorgeschlagen wurde. Nachdem die Verfassung von 1997 nach dem Putsch von 2006 außer Kraft gesetzt wurde, wurde eine neue Verfassung ausgearbeitet und per Volksentscheid angenommen, die 18. Verfassung seit 1932.
Das politische System kann nicht mit dem westlicher Nationen gleichgesetzt werden. So werden Gesetze nicht immer von der Exekutive umgesetzt, insbesondere dann, wenn andere Interessen (politischer Einfluss, Korruption, o.ä.) dem zuwiderlaufen. Große internationale Aufmerksamkeit erhielt diesbezüglich die Besetzung der Flughäfen in Bangkok im Jahr 2008, als die Regierung nicht in der Lage war, die Räumung der Flughäfen durchzusetzen und zwischen 250.000 und 300.000 Reisende das Land nicht verlassen konnten.
Neben dem König spielt vor allem das Militär eine besondere Rolle im Staat. Es gibt hier einen Staat im Staate. Das Militär versorgt sich teilweise selbst, hat Einnahmen von Flughäfen und anderen Einrichtungen. Außerdem werden Fernsehen- und Rundfunksender betrieben.
Aktuelle politische Situation
Am 2. April 2006 fanden nach monatelangen Protesten gegen die Amtsführung des Premierministers Thaksin Shinawatra Neuwahlen statt. Die Proteste richteten sich insbesondere gegen den zunehmend autoritären Regierungsstil, die Einschüchterung der Presse und die persönliche Bereicherung der Thaksin-Familie. In die Kritik geriet insbesondere der Verkauf von Thaksins Familienunternehmen an den Singapurer Konzern Temasek Holdings. Thai Rak Thai (TRT) hatte die Wahlen gewonnen, wobei alle größeren Oppositionsparteien die Wahl boykottierten. Das Parlament konnte aber nicht zusammentreten, da in einigen Wahlbezirken nicht das erforderliche Quorum erreicht wurde und damit der Abgeordnete der TRT nicht gewählt wurde. Der Oberste Gerichtshof des Landes entschied am 8. Mai 2006, dass die Wahl vom 2. April ungültig sei. Neuwahlen waren für den 15. Oktober 2006 vorgesehen.
Am 19. September 2006 kam es zu einem unblutigen Putsch. Polizei und Militärkräfte besetzten Bangkok und erklärten die Amtszeit Thaksin Shinawatras, der sich zu diesem Zeitpunkt bei der UN-Generalversammlung in New York City aufhielt, für beendet. Panzer rückten in das Stadtzentrum ein und umstellten Regierungsgebäude. Soldaten besetzten mehrere Fernsehsender. Generalleutnant Sonthi Boonyaratkalin, Kommandant der Landstreitkräfte, erklärte die Ablösung des Premierministers. Die Putschisten erklärten das Parlament, die Regierung sowie das Verfassungsgericht für aufgelöst und setzten die Verfassung von 1997 außer Kraft. Ziel sei eine vorübergehende Machtübernahme, wobei der König weiterhin als Staatsoberhaupt anerkannt werde. Die Staatsgewalt wurde durch einen Rat für Verwaltungsreformen (später: Rat für demokratische Reformen unter der konstitutionellen Monarchie) übernommen. An die Spitze dieses Rates stellte sich Sonthi Boonyaratkalin als vorübergehender Regierungschef. Thaksin Shinawatra rief daraufhin den Notstand aus, was aber keine Wirkung hatte, da er zu diesem Zeitpunkt bereits entmachtet war und der Militärrat zudem seinerseits das Kriegsrecht verhängt hatte. Die Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit wurden eingeschränkt. Der König forderte die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und den Anordnungen der neuen Machthaber zu folgen, die selbst erklärten, die Macht innerhalb von zwei Wochen an eine neu einzusetzende zivile Regierung abzugeben und innerhalb eines Jahres Neuwahlen abhalten zu wollen. König Bhumibol sicherte den Putschisten am 20. September seine Unterstützung zu und bestätigte bald danach die Übergangsverfassung. Am 1. Oktober 2006 wurde der parteiübergreifend angesehene Ex-General Surayud Chulanont zum neuen Premierminister ernannt.
Am Silvesterabend 2006 erfolgte in Bangkok eine Reihe von Anschlägen, die zumindest drei Tote und Dutzende Verletzte forderten. Sie wurden von Politik und Medien mit dem früheren Premierminister Thaksin Shinawatra in Zusammenhang gebracht, der aber seine Verwicklung umgehend dementierte. Seit den Anschlägen ist das Kriegsrecht wieder in Kraft. Ende Mai 2007 verkündete das Verfassungsgericht ein Urteil, das den Wahlbetrug Thaksins und seiner Partei feststellt sowie seine TRT-Partei für aufgelöst erklärt, während die oppositionelle Demokratische Partei vom Vorwurf des Wahlbetrugs freigesprochen wurde. Dem im Londoner Exil lebenden Expremierminister Thaksin und weiteren 110 Parteimitgliedern wird außerdem die politische Betätigung für fünf Jahre untersagt. Thaksin soll sich vor dem obersten Gericht wegen Korruption verantworten. Der Anklage liegen die Ergebnisse eines Untersuchungsausschusses zu Grunde, der nach dem Putsch eingesetzt wurde. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Expremier zehn Jahre Haft. Die erste Anhörung war für den 16. August 2007 geplant, Thaksin erschien jedoch nicht. Da dies abzusehen gewesen war, hatte das oberste Gericht bereits am 14. August Haftbefehl gegen ihn und seine Ehefrau erlassen.
Im Juli 2007 billigte eine von der Armee ernannte Kommission einen neuen Verfassungsentwurf, womit der Weg für ein Referendum am 19. August frei war. Bei einer Beteiligung von knapp 57 % nahm das Volk die Verfassung mit 56,7 % gegen 41,4 % an (wobei die deutlichste Annahme im Süden erfolgte, während der Nordosten deutlich ablehnte), so dass Parlamentswahlen am 23. Dezember 2007 stattfinden konnten. Der Kommission zufolge ist die 309 Artikel umfassende Vorlage demokratischer als die Volksverfassung, die das Militär nach der Entmachtung von Premierminister Thaksin Shinawatra außer Kraft gesetzt hatte.
Bei den Wahlen am 23. Dezember 2007 ging die Thaksin treue Partei Phak Palang Prachachon (PPP) als Siegerin hervor. Nachdem sie ihren Wahlsieg erklärt hat, wurde bereits mit den ersten Koalitionsgesprächen begonnen mit allen kleineren Parteien mit Ausnahme der Demokraten. Seit dem 29. Januar 2008 war Samak Sundaravej (PPP) neuer Premierminister. Am 28. Februar kehrte Thaksin Shinawatra nach 17monatigem Exil aus England zurück und wurde auf dem Flughafen in Bangkok verhaftet, später jedoch gegen eine Kaution von 5 Millionen Baht (etwa 106.000 Euro) auf freien Fuß gesetzt mit der Auflage, Thailand nicht zu verlassen.
Ab Mai 2008 begannen verstärkte Proteste von Regierungskritikern um die oppositionelle Demokratische Partei, die Premierminister Samak Korruption vorwarfen und seinen Rücktritt forderten. Ende August besetzten mehrere tausend Protestierende über mehrere Tage seinen Amtssitz sowie vorübergehend die Flughäfen von Phuket, Krabi und Hat Yai und Mitglieder der Gewerkschaft und der Versorgungswerke bestreikten vereinzelt die Bahnverbindungen Bangkoks. Nachdem es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung kam und ein erstes Todesopfer zu beklagen war, verhängte die Regierung am 1. September den Ausnahmezustand über Bangkok.[30] Aufgrund eines bezahlten Auftrittes als Fernsehkoch wurde Samak im September 2008 vom Verfassungsgericht für abgesetzt erklärt. Neuer Premierminister wurde zum 17. September 2008 Somchai Wongsawat, stellvertretender Vorsitzender der PPP und ein Schwager Thaksins.[31] Auch nach dem Sturz Samaks wurden die Proteste der Regierungsgegner fortgesetzt. Am 7. Oktober 2008 kam es in Bangkok zu den schwersten Ausschreitungen seit 1992, zwei Menschen wurden getötet und mehr als 400 verletzt.[32]
Am 25. November 2008 wurde der internationale Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi von Regierungsgegnern, die nicht die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich hatten, besetzt; zwei Tage später auch der Regionalflughafen Bangkok-Don Mueang. Der gesamte Flugbetrieb musste eingestellt werden.[33] Bei einem Bombenanschlag am 2. Dezember 2008 auf den Regionalflughafen Don Mueng wurden über 20 Personen verletzt, eine davon tödlich.[34] Am 3. Dezember konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.[35]
Am 15. Dezember 2008 wurde der Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva zum 27. Premierminister gewählt. Dem neuen Kabinett[36] gehören auch Politiker an, welche die Besetzung des Flughafens unterstützten.
Premier Abhisit Vejjajiva erklärte am 12. April 2009 den Notstand in Bangkok und den umliegenden Provinzen. [37] Dies geschah als Reaktion auf einen Zwischenfall am 11. April, als sich die in Rot gekleideten Anhänger des Ex-Premier Thaksin gewaltsam Zutritt zum Veranstaltungsgebäude des Vierten East Asia Summit in Pattaya verschafften und die Veranstaltung daraufhin abgebrochen werden musste. Die teilnehmenden Staatschefs wurden mit Helikoptern ausgeflogen. [38]
Zur politischen Entwicklung siehe die Artikel: Geschichte Thailands (seit 1946) und Premierminister von Thailand sowie Liste der Außenminister von Thailand.
Außenpolitik
Thailand ist Mitglied zahlreicher internationalen Organisationen, unter anderem in der UNO und in der ASEAN. Die USA zählen Thailand zum Kreise ihrer wichtigsten Verbündeten außerhalb der NATO.
Politische Parteien
Die politischen Parteien sind in Thailand, anders als in Europa oder Amerika, keine politische Vertretung aggregierter Interessen in der Gesellschaft. An deren Stelle treten persönliche Beziehungen wie Familie, Verwandtschaft und Patronage. Hierbei versammeln sich um eine einflussreiche Person Menschen mit geringerem Status, um Schutz und Förderung zu suchen und um im Gegenzug Loyalität zu bieten. Im besten Fall stellt eine politische Partei in Thailand eine Pyramide dar, welche sich vertikal durch die gesamte Gesellschaft erstreckt. Das Schicksal der Partei ist in der Regel fest an jenes der Führungsperson geknüpft: das Ende der politischen Karriere eines Parteiführers bedeutet auch das Ende seiner Partei. Parteien sind aufgrund dessen in Thailand ausgesprochen kurzlebig. Die einzige Ausnahme stellt hier die seit 1946 existierende Demokratische Partei dar. Bei Wahlen treten in der Regel eine hohe Anzahl von Parteien an, von denen die Mehrzahl kein kohärentes Programm, keinen Mitgliederstamm und keine Kontinuität haben; alle werben mit populistischen Parolen um Wähler. Nach den Wahlen kommt es aufgrund der Kurzlebigkeit der Parteien häufig zu Machtverschiebungen im Parlament. Neben der Demokratischen Partei ist momentan die 2007 gegründete Mutterland-Partei einflussreich; die Phak Palang Prachachon und die Thai-Volkspartei, die bei den letzten Wahlen viel Zulauf verzeichneten, sind hingegen bereits aufgelöst.[39]
Menschenrechte
Menschenrechtsverletzungen werden vor allem der Polizei vorgeworfen, die Gefängnisinsassen mishandelt oder verhaftete Personen, vor allem im Konflikt in Südthailand, foltert oder verschwinden lässt. Das Militär schränkt nach jedem Militärputsch erfolgreich die Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit ein; die Behörden zwingen mit Gerichtsverfahren um Rufschädigung oder Verrat die Medien zur Selbstzensur.
Die massivsten Menschenrechtsverletzungen werden jedoch von nicht-staatlichen Stellen, jedoch mit Billigung der zuständigen Behörden begangen. Vorsichtige Schätzungen gehen von 200.000 bis 300.000 thailändischen Prostituierten aus, von denen 30.000 bis 40.000 minderjährig sind. Dazu kommen zahlreiche Prostituierte aus den Nachbarländern. Prostitution ist in Thailand illegal und speziell Migranten werden zur Prostitution häufig gezwungen. Thailand ist auch ein Zielland für den Menschenhandel, die meist aus den Nachbarländern illegal ins Land gekommenen Menschen werden vor allem in Bordellen oder in Fabriken ausgebeutet. Für die gleichen Zwecke werden auch Menschen aus Thailand in andere Länder Europas, Amerikas und des nahen Ostens geschmuggelt.[40]
Korruption
Auf dem Internationalen Korruptionsindex, der die Einschätzung Dritter zur Korruption misst, verbesserte sich Thailand von Rang 84[41] in Jahr 2007 auf Rang 80[42] im Jahr 2008. Allerdings gehört Korruption in Thailand seit jeher zum alltäglichen Leben und war früher eher eine Institution als ein gesellschaftliches Übel[43]. Über die Hälfte[44] der thailändischen Haushalte erleben Korruption als Alltag.
Über 75 % der Firmen[45] geben an, regelmäßig bis immer bestechen zu müssen. Über 10 % der Privatpersonen[46] geben an, Bestechungszahlungen leisten zu müssen. Insbesondere gilt die Thailändische Polizei als Drahtzieherin krimineller Machenschaften[47] und als korrupt [48]. Besondere öffentliche Aufmerksamkeit erlangten im Juni 2009[49] [50] Fälle von 150 Erpressungen[51], bei denen Touristen des Ladendiebstahls bezichtigt wurden und sich freikaufen mussten. Verschiedene Europäische Länder warnen mittlerweile vor solchen Betrugsmaschen der thailändischen Polizei[52][53][54].
Verwaltungsgliederung
Die heutige Verwaltungsgliederung erfolgte 1897 unter König Chulalongkorn (Rama V.). Zahlreiche Provinzen wurden seitdem verändert oder neu geschaffen. Im Jahre 2008 gab es in Thailand[55]:
- 75 Provinzen (Thai: จังหวัด – Changwat).
- Der Name einer Provinz entspricht dem Namen ihrer Hauptstadt.
- 877 Landkreise (Thai: อำเภอ – Amphoe),
- 7255 Kommunen (Thai: ตำบล – Tambon),
- 74944 Dörfer (Thai: หมู่บ้าน – Muban).
Zusätzlich gibt es zwei Sonderverwaltungszonen: Die Landeshauptstadt Bangkok und der international bekannte Badeort Pattaya. Bangkok ist auf Provinzebene und wird daher auch oft als Provinz bezeichnet. Bangkok ist gegliedert in:
- Khet (Thai: เขต, dies entspricht den Amphoe der Provinzen) und
- Kwaeng (Thai: แขวง, dies entspricht den Tambon der Provinzen).
Die Zuordnung der Provinzen zu den Regionen ist uneinheitlich, so kann eine Provinz manchmal der einen, manchmal einer benachbarten Region zugeordnet sein.
Hauptartikel: Liste der Provinzen Thailands. Siehe auch Siegel der Provinzen Thailands.
Wirtschaft
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Wirtschaftsgeschichte
Die Wirtschaft von Thailand beruhte bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auf agrarischer Subsistenz. Das Land hatte damals 5-6 Millionen Einwohner, die sich hauptsächlich von Reisanbau und Fischfang ernährten und daneben für den Eigenbedarf Zuckerrohr, Gemüse, Gewürze, Tabak, Kokosnüsse und Betelnüsse anbauten sowie Seide und Baumwolle produzierten. Es gab keine entwickelte Geldwirtschaft, sondern nur Naturalhandel, Steuern mussten in Form von Naturalabgaben an den König beziehungsweise Feudalherren bezahlt werden. Auch Sklaverei war verbreitet, zu ihr kam es durch Nichtbezahlen von Abgaben oder durch Nichtrückzahlung von Krediten. Es gab einen begrenzten Außenhandel mit den Nachbarstaaten. Es wurden Naturprodukte ausgeführt und im Gegenzug Gold, Silber und Luxusgüter eingeführt.
Änderungen an diesem Wirtschaftssystem geschahen aufgrund von Impulsen von außen sowie der Bereitschaft zur Übernahme von ausländischen Entwicklungen. Thailand integrierte sich somit langsam in die Weltwirtschaft. Der Bowring-Vertrag von 1855 öffnete Thailand für den Import von ausländischen Waren, begrenzte die Zollsätze und legte den Grundstein für den Export von Reis, Teak, Zinn und später Kautschuk. Erstmals in der Geschichte Thailands wurde Reis nicht nur für den Eigenverbrauch produziert, sondern für den Markt. Es kam zu einer starken Ausweitung der landwirtschaftlich genutzten Fläche, während zunächst keine technischen Weiterentwicklungen im Reisanbau stattfanden. Handel, Transport und andere Dienstleistungen blieben in ausländischer Hand. Ab 1884 begann König Mongkut (Rama IV.) mit dem Aufbau von Staatsinfrastruktur, führte ein geldbasiertes Steuersystem ein, schuf Ministerien, öffentliche Bildungseinrichtungen, Infrastruktur (Eisenbahn, Elektrizität) und es entstanden erste Fabriken mit dem Ziel der Importsubstitution. Nach der Palastrevolte des Jahres 1926 wurden chinesische Betriebe enteignet und der Staat engagierte sich in der Industrie, vor allem der Papiererzeugung, der Textilindustrie und der Zuckerherstellung. Im Außenhandel und im Kapitalverkehr herrschte Dirigismus.
Da die Staatswirtschaft sich als zu ineffizient herausstellte, zog sich in den 1950er Jahren der Staat aus den Betrieben zurück und überließ der Privatwirtschaft mehr Raum. Währungs- und Handelskontrollen wurden abgeschafft. Thailand erfuhr starke Unterstützung aus dem Westen, vor allem den USA und der Weltbank. Die 1960er Jahre waren dann von einem starken Wachstum (durchschnittlich 8 % pro Jahr) geprägt. Das Wachstum wurde vor allem von Kapitalzuflüssen getragen, wie Krediten und Direktinvestitionen, aber auch den Ausgaben des im Vietnamkrieg engagierten amerikanischen Militärs und dessen Soldaten. Die Wirtschaftspolitik konzentrierte sich auf den Aufbau von Infrastruktur und Importsubstitution.
Die 1970er Jahre brachten Thailand wirtschaftliche Schwierigkeiten. Infolge der weltweiten Wirtschaftskrise sank die Nachfrage an den thailändischen Exportprodukten, deren Preise fielen, und gleichzeitig zog sich das amerikanische Militär aus Thailand zurück. 1984/85 befand sich Thailand dann in einer schweren Rezession. Als Reaktion darauf gab es eine Strategieänderung in der Wirtschaftspolitik: der Staat zog sich aus der Wirtschaft zurück, Importzölle und Devisenkontrollen wurden abgeschafft, und es wurde der Entwicklungsweg der Exportindustrialisierung eingeschlagen. Ende der 1980er Jahre gehörte Thailand dann zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften der Welt (Pantherstaat), wobei das Wachstum nun von Investitionen aus Japan, Südkorea, Hongkong und Singapur getragen wurde. Überhitzung und wirtschaftspolitische Fehler führten dazu, dass Thailand zur Mitte der 1990er Jahre zum Epizentrum der Asienkrise gehörte.[56][57]
Allgemeines
Thailands Wirtschaft ist marktwirtschaftlich-liberal orientiert und durch eine starke Rolle des Außenhandels gekennzeichnet. Eine Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Stimulierung der heimischen Wirtschaft durch gesteigerte Ausgaben zugunsten der benachteiligten Regionen Thailands prägten die Wirtschaftspolitik des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin. Die „zweigleisige“ („dual-track-“) Wirtschaft soll den Strukturwandel von der Landwirtschaft hin zu dienstleistungs-, industrie- und technologieorientierten Bereichen der Wirtschaft aktiv unterstützen. Der Tourismus in Thailand stellt einen weiteren Wirtschaftsfaktor dar. 2005 reisten 13,38 Millionen internationale Gäste nach Thailand.
Wirtschaftskrise 1997 bis 1998
Zwischen 1985 und 1996 hatte Thailand die höchste Wachstumsrate der Weltwirtschaft, fast 10 % pro Jahr. Dies erhöhte den spekulativen Druck auf die lokale Währung, den Baht. 1997 trieben Spekulanten die Währung in eine Krise, der nach und nach mehrere asiatische Staaten zum Opfer fielen und zu einem dramatischen, aber nur kurzfristigen Schrumpfen des Wachstums führte. Die Wirtschaft schrumpfte im Jahre 1997 um 1,9 % und im Jahre 1998 massiv um 10,4 %. Im Jahre 1999 lag das Wachstum dann wieder bei 4.2 %. Vom Jahre 1978 bis zum Jahre 1997 lag der Wechselkurs des Baht gegenüber dem US-Dollar bei etwa 25:1. Als Folge der Krise erreichte der Baht seinen Tiefpunkt im Januar 1998 bei 56 Baht gegen einen US-Dollar, nachdem er somit über die Hälfte seines Werts verloren hatte.
Auslöser für die Krise war die fixe Bindung des Baht an den US-Dollar. Ein Baht war zu einem fixierten Wechselkurs gegen USD eintauschbar, jedoch herrschte in Thailand ein höheres Zinsniveau als in den USA. Dies führte dazu, dass Investoren diese scheinbar sichere Zinsdifferenz nutzten und immer mehr Geld in thailändische Anleihen investierten, was nach Wechselkursverschiebungen des US-Dollars gegenüber dem Yen in den Zusammenbruch der Wechselkursbindung und damit in die Asienkrise mündete.
Kenndaten
Seit 1999 hat sich die Wirtschaft wieder erholt und legt stetig zwischen 4,4 % und 6,2 % (2004) zu. 2005 lag das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts bei 4,5 %. Dabei haben hauptsächlich der stark gestiegene Ölpreis, aber auch die Auswirkungen des Tsunami auf den Tourismus sowie eine Dürre zu einer Verlangsamung des Aufschwungs geführt. Jedoch führte die anhaltende politische Unsicherheit, bedingt durch den Putsch im September 2006, zu einem Einbruch des Wirtschaftswachstums im vierten Quartal auf nur noch 0,7 %.
Die Inflationsrate des thailändischen Baht lag 2003 bei 1,8 %.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2002 bei 107,2 Milliarden Euro, pro Kopf der Bevölkerung bei 1.700 Euro und setzt sich folgendermaßen zusammen:
- 46,7 % Dienstleistungen
- 44,3 % Industrie
- 9 % Landwirtschaft und Fischfang
Trotz des geringen Anteils am BIP ist der Agrarsektor in Thailand als Arbeitgeber und sozialpolitisch sehr wichtig. Die Anzahl der Arbeitskräfte lag 2001 bei 37,2 Millionen, die in den folgenden Sektoren beschäftigt waren:
- 49 % Landwirtschaft und Fischfang
- 14 % Industrie
- 37 % Dienstleistung
Die Arbeitslosenquote lag für Ende 2008 nach offiziellen Angaben bei 1,4 %.[58] Durch den Einbruch im Exportsektor wird für 2009 ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 3,4 bis 4,0 % prognostiziert.[58]
Im Ranking des Internationalen Korruptionsindex stand Thailand 2008 auf Platz 80 von 180 untersuchten Ländern (2007: 84/179, 2006: 65/163, 2005: 59/159; 2004: 64/146; 2003: 75/133; 2002: 64/102; 2001: 62/92).
Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt, Inflation, Haushaltssaldo und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % gegenüber dem Vorjahr | ||||||||||
Jahr | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 |
Veränderung in % gg. Vj. | −10,4 | 4,4 | 4,8 | 2,2 | 5,3 | 6,9 | 6,2 | 4,5 | ~ 4,5 | ~ 5 |
Quelle: bfai [59] | ~ = geschätzt |
Entwicklung des BIP (nominal) | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
absolut (in Mrd. US$) | je Einwohner (in Tsd. US$) | ||||||||
Jahr | 2004 | 2005 | 2006 | Jahr | 2004 | 2005 | 2006 | ||
BIP in Mrd. US$ | 162 | 173 | 195 | BIP je Einw. (in Tsd. US$) |
2,5 | 2,7 | 3,1 | ||
Quelle: bfai [59] |
Entwicklung der Inflationsrate | Entwicklung des Haushaltssaldos | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % gegenüber dem Vorjahr | in % des BIP („minus“ = Defizit im Staatshaushalt) | ||||||||
Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | Jahr | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 |
Inflationsrate | 1,8 | 2,8 | 4,5 | ~ 5 | Haushaltssaldo | −2,2 | 0,6 | −0,3 | 0,0 |
Quelle: bfai [59] | ~ = geschätzt |
Haupthandelspartner (2005) | |||
---|---|---|---|
Ausfuhr (in %) nach | Einfuhr (in %) von | ||
USA | 15,4 | Japan | 22,0 |
Japan | 13,7 | VR China | 9,4 |
VR China | 8,3 | USA | 7,3 |
Singapur | 6,8 | Malaysia | 6,9 |
Hongkong | 5,6 | Singapur | 4,9 |
Malaysia | 5,2 | Taiwan | 3,8 |
Indonesien | 3,6 | Korea (Rep.) | 3,3 |
sonstige Länder | 41,4 | sonstige Länder | 42,4 |
alle EU-Länder zusammen | 14,5 | alle EU-Länder zusammen | 9,8 |
Quelle: bfai [59] |
Hauptprodukte des Außenhandels (2005) | |||
---|---|---|---|
Ausfuhrgüter (Anteil in %) | Einfuhrgüter (Anteil in %) | ||
Maschinen u. Fahrzeuge | 45,3 | Maschinen u. Fahrzeuge | 40,1 |
verarbeitete Waren | 16,5 | verarbeitete Waren | 18,9 |
Nahrungsmittel | 11,4 | Brenn- und Schmierstoffe | 17,6 |
Quelle: bfai [59] |
Entwicklung des Außenhandels | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % | ||||||||
2003 | 2004 | 2005 | 2006 | |||||
Mrd. US$ | % gg. Vj. | Mrd. US$ | % gg. Vj. | Mrd. US$ | % gg. Vj. | Mrd. US$ | % gg. Vj. | |
Einfuhr | 75 | 17 | 94 | 25 | 118 | 26 | ?? | ?? |
Ausfuhr | 80 | 16 | 97 | 21 | 111 | 12 | ?? | ?? |
Saldo | 5,0 | 2,5 | −7,3 | ?? | ||||
Quelle: bfai [59] |
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 6 %
- das Bildungswesen bei 17 %
- das Militär bei 7 %
Die Staatsausgaben Thailands beliefen sich 2000 auf 18,375 Milliarden Euro, die Einnahmen lagen bei 16,3 Milliarden Euro.
Internationale Beziehungen
Thailand ist Mitglied im ASEAN sowie der regionalen Freihandelszonen AFTA und APEC.
Tourismus
Hauptartikel: Tourismus in Thailand
Thailand hat sich seit den 1960er Jahren zu einer der Hauptdestinationen des internationalen Tourismus entwickelt. Während des Vietnamkriegs lieferte das amerikanische Militär mit seinen Rest-and-recreation-Programmen starke Nachfrage. Die wirtschaftliche Entwicklung und Liberalisierung in Asien ermöglichte weiteres Wachstum, und die Möglichkeiten von Langstreckenflügen machte Thailand für Touristen aus Europa und Amerika erreichbar. Parallel dazu gab es immer eine auf Tourismusförderung ausgerichtete Politik der Regierung, die mit den Einnahmen aus dem Tourismus das Leistungsbilanzdefizit auszugleichen suchte.
Im Jahr 2007 verzeichnete das Land fast 14,5 Millionen Ankünfte, davon etwas mehr als die Hälfte aus Asien und ein weiteres Viertel aus Europa. Es wurden 537.000 Deutsche, 74.000 Österreicher und 152.000 Schweizer gezählt. Die durchschnittliche Verweildauer betrug 9,66 Tage. Der internationale Tourismus ist somit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Thailand, die Einnahmen für 2006 wurden mit 487 Milliarden Baht (etwa 10 Milliarden Euro) angegeben. Die Sickerrate wird auf relativ niedrige 20 % geschätzt. Für 1996 wurde angenommen, dass etwa vier Millionen Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Tourismus abhängen. Zusätzlich zum internationalen Tourismus gibt es auch lebhaften Binnentourismus; 2006 gab es bei 81 Millionen Ankünften Einnahmen von 356 Milliarden Baht.
Die bedeutendsten Tourismusarten sind Erholungsreisen (an den Küsten oder im nördlichen Bergland), Besichtigungsreisen (Bangkok und Umgebung, Nordthailand, Zentralebene mit den historischen Stätten von Ayutthaya, Sukhotai usw.), Geschäftsreisen und Sextourismus. Der größte Anteil des Massentourismus beschränkt sich auf Bangkok und einige Badeorte an der Küste wie Pattaya, Phuket, Krabi oder Ko Samui. Die negativen Auswirkungen des Massentourismus sind deshalb auf räumlich relativ kleine Gebiete beschränkt, treten allerdings dort umso geballter auf.[60][61][62]
Energie
Thailands Energieversorgung basiert maßgeblich auf fossilen Energieträgern: 2007 entfielen 42 % des Gesamtenergieverbrauchs auf Rohöl, 38 % auf Erdgas und 15 % auf Kohle, wobei Erdöl vorrangig aus der Golfregion importiert wird. Erdgas spielt bei der Erzeugung elektrischer Energie eine wichtige Rolle und wird zu 20 % aus Myanmar bezogen.
2006 wurden in Thailand 130,8 Milliarden KWh elektrischer Energie erzeugt, davon 120 Milliarden aus herkömmlicher thermischer Erzeugung, 7,8 Milliarden aus Wasserkraft, und nur 3 Milliarden stammten aus erneuerbaren Quellen.[63] Der Markt für elektrische Energie wird von dem staatlichen Unternehmen Electricity Generating Authority of Thailand dominiert. Um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, wird in Kohle- und Kernkraftwerke investiert. Photovoltaik, Windenergie und Wasserkraft spielen eine sehr untergeordnete Rolle, letztere aufgrund von Protesten gegen das notwendige Anlegen von Stauseen. Der Energiegewinnung aus Biomasse wird für die Zukunft eine wichtige Rolle vorausgesagt.[64]
Infrastruktur
Straßenverkehr
Thailand verfügt, je nach Quelle, über ein Straßennetz von 45.000 km bis 57.000 km, die zum größten Teil asphaltiert sind. Es ist seit 1960, als nur 7450 km existierten, stark angewachsen. Es herrscht Linksverkehr. Mehr als 60 % der PKWs sind in Bangkok registriert, das an täglichen ausgedehnten Staus leidet. Im Rest des Landes ist das Motorrad nach wie vor das am meisten verbreitete Transportmittel; 2002 waren 67,6 % aller in Thailand registrierten Fahrzeuge Motorräder. Über die Straße wird auch der größte Teil des öffentlichen Verkehrs abgewickelt; das staatliche Unternehmen BKS betreibt ein ausgedehntes Netzwerk an Linienbussen. Sicherheit im Straßenverkehr ist ein brennendes Thema in Thailand; 2003 waren Verkehrsunfälle unter den drei wichtigsten Todesursachen.[65][66][67][68]
Schienenverkehr
Hauptartikel: State Railway of Thailand
Mit dem Bau von Eisenbahnstrecken wurden in Thailand bereits im Jahr 1892 begonnen. Damals benötigte man ein Verkehrsmittel, das im Fall einer Invasion einer Kolonialmacht schnelle Truppen-und Materialbewegungen erlauben würde. Heute betreibt die staatliche Eisenbahn ein Schienennetz von mehr als 4000 Kilometer in Schmalspur, welches sternförmig von Bangkok ausgeht. Im Jahr 2002 beförderte man 55,7 Millionen Passagiere und 9,9 Millionen Tonnen Fracht. Bangkok Skytrain und Bangkok Metro sind die einzigen schienengebundenen Nahverkehrssysteme des Landes.[69][66]
Luftverkehr
Thailand verfügt über mehr als 20 Flughäfen auf denen regelmäßiger kommerzieller Flugverkehr stattfindet. Der internationale Großflughafen von Thailand ist seit Oktober 2006 der Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi. Er liegt südöstlich der Hauptstadt Bangkok in der Provinz Samut Prakan und ist ein wichtiges Luftfahrt-Drehkreuz Südostasiens. Er wird von 80 Fluglinien angeflogen und fertigte 2006 25 Millionen Passagiere und 700.000 Tonnen Fracht ab. Die wichtigsten Fluggesellschaften Thailands sind die 1960 gegründete staatliche Thai Airways International und die 1968 gegründete private Bangkok Airways.[66]
Telekommunikation
Das Telefonnetz Thailands ist speziell auf dem Land nicht sehr gut ausgebaut, lange Wartezeiten auf einen Telefonanschluss können die Folge sein. Dagegen ist der Gebrauch von Mobiltelefonen sehr weit verbreitet, im Jahr 2005 benutzten bereits 36,7 % der Bevölkerung über sechs Jahren ein Mobiltelefon. Etwa 12 % der Bevölkerung nutzten 2005 das Internet, wobei dieser Wert für Bangkok doppelt so hoch liegt, wohingegen nur 8 % der Bevölkerung des Nordostens online sind. Ein neues Ministerium soll die von der Regierung ausgearbeitete Strategie IT 2010 umsetzen, durch welche die wirtschaftliche Entwicklung des Landes durch bessere Telekommunikations-Infrastruktur beschleunigt werden soll.[67][70]
Gesundheit
Die Bewohner Thailands erfreuen sich generell guter Gesundheit. Die Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahren ständig gestiegen und liegt nun bei 68 Jahren für Männer und 75 Jahren für Frauen. Während noch Ende der 1970er Jahre besonders auf dem Land so gut wie keine medizinische Versorgung existierte und traditionelle Heilkundige eine bedeutende Rolle spielten, hat sich der Zugang zum Gesundheitssystem seitdem stark verbessert. Seit November 2006 gibt es eine kostenlose ärztliche Grundversorgung. Dafür werden etwa 4,4 % des BIP aufgewendet, davon 57 % von staatlicher Seite und der Rest von privater Hand.
Dank dieser Fortschritte konnten Krankheiten wie Cholera oder Malaria weitgehend zurückgedrängt werden. Etwa 600.000 Personen in Thailand sind HIV-positiv. Seit 1984 der erste Aidsfall in Thailand registriert wurde, sind an dieser Krankheit etwa 58.000 Personen gestorben. Die Regierung hat mittlerweile mit einem wohlfinanzierten Programm reagiert, was zu einem Sinken der Neuansteckungen geführt hat. Die Lage ist aber nach wie vor in den Tourismuszentren und in den Zielorten von Binnenmigration sehr akut.
Herausforderungen, denen sich das Gesundheitssystem Thailands gegenübersieht, sind neue Epidemien wie die Vogelgrippe oder Wohlstandskrankheiten wie Fettleibigkeit. Ein ebenfalls relativ neues Phänomen ist der Medizintourismus: Mehr als 1 Million Menschen jährlich, vor allem aus Asien, aber in steigendem Maße auch aus Europa und Amerika, reisen nach Thailand, um sich dort medizinisch behandeln zu lassen.[71][72][73][74]
Medien
Das Fernsehen ist das wichtigste Medium zum Empfang von Nachrichten und anderen wichtigen Informationen. Regelmäßige Fernsehsendungen gibt es in Thailand seit 1955. Heute wird der Bestand von Fernsehern in Thailand auf 15 Millionen geschätzt. Es gibt zwei vom Regierungsunternehmen MCOT und zwei von der Armee betriebene Kanäle, weiterhin können über Kabel und Satellit zahlreiche kommerzielle in- und ausländische Sender empfangen werden. Jedoch besteht nur ein kleiner Teil des Programmes aus qualitativ wertvollen Sendungen; Nachrichten sind häufig politisch einseitig und die populären TV-Dramen und Seifenopern verfestigen Vorurteile und verherrlichen Gewalt.[67]
Radiosendungen werden in Thailand seit 1928 ausgestrahlt, der staatliche Sender Radio Thailand wurde 1929 gegründet. Alle der zahlreichen Radiosender müssen ein tägliches 30minütiges Nachrichtenprogramm ausstrahlen, das von Radio Thailand produziert wird. Neben landesweiten staatlichen und kommerziellen Radiostationen gibt es zwischen 2000 und 3000 Gemeinderadios.
Tageszeitungen erscheinen in Thai, Chinesisch und Englisch; es gibt zwei bedeutende englischsprachige, die Bangkok Post und The Nation, 4 chinesischsprachige und 18 thaisprachige Tageszeitungen. Von den thaisprachigen sind Thai Rath, Daily News, Kao Sod und Matichon die einflussreichsten.
Die Medien sind in der Regel frei, das Militär versucht jedoch häufig erfolgreich, speziell nach Staatsstreichen Zensur direkt oder indirekt durchzusetzen. Dies geschieht meistens durch Einschüchterung oder gerichtliches Vorgehen gegen kritische Journalisten. Es herrscht Internetzensur, blockiert werden vor allem pornographische, aber auch politisch nicht akzeptierte Inhalte, etwa Beleidigungen des Königs oder Inhalte bezüglich der separatistischen Bestrebungen der Moslems in Südthailand.[75][76]
Sport
Der Nationalsport Thailands ist das Thaiboxen, eine Kampfsportart, die in einem Ring ähnlich dem westlichen Boxen ausgeübt wird und Schläge nicht nur mit den Fäusten erlaubt, sondern auch mit Ellbogen, Füßen und Knien. Dieser Tradition folgend hat Thailand bei den olympischen Spielen die meisten seiner olympischen Erfolge im Boxen erzielen können. Weitere westliche Sportarten, die in Thailand Zulauf finden, sind Rugby, Tennis und Golf. Der Fußball spielt eine eher untergeordnete Rolle, wenngleich Fußball im Fernsehen, speziell die Premier League, großes Aufsehen erregt. Die thailändische Fußballnationalmannschaft konnte sich bisher noch nie für eine Weltmeisterschaft qualifizieren. Größter Erfolg war ein dritter Platz bei der Asienmeisterschaft 1972.
Weitere Themen
Siehe auch
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Thailand bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- CIA World Factbook – Thailand Statistische Daten (englisch)
- Verzeichnis aller Websites der thailändische Verwaltung (englisch)
- Botschaft von Thailand in Deutschland
- Informations- und tagesaktuelles Nachrichten-Portal zu Thailand
Einzelnachweise
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Hohnholz, Jürgen: Die Gewässer, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 56ff
- ↑ Pfeffer, Karl-Heinz: Thailand: Naturpotenzial - Nutzung und Gefährdung, in: Jürgen Hohnholz und Karl-Heinz Pfeffer (Hrsg.): Studium Generale - Thailand, Tübingen 2003 (ISBN 3-88121-066-0), S. 24ff
- ↑ Pfeffer, Karl-Heinz: Thailand: Naturpotenzial - Nutzung und Gefährdung, in: Jürgen Hohnholz und Karl-Heinz Pfeffer (Hrsg.): Studium Generale - Thailand, Tübingen 2003 (ISBN 3-88121-066-0), S. 9-23ff
- ↑ Pfeffer, Karl-Heinz: Thailand: Naturpotenzial - Nutzung und Gefährdung, in: Jürgen Hohnholz und Karl-Heinz Pfeffer (Hrsg.): Studium Generale - Thailand, Tübingen 2003 (ISBN 3-88121-066-0), S. 2
- ↑ Pfeffer, Karl-Heinz: Thailand: Naturpotenzial - Nutzung und Gefährdung, in: Jürgen Hohnholz und Karl-Heinz Pfeffer (Hrsg.): Studium Generale - Thailand, Tübingen 2003 (ISBN 3-88121-066-0), S. 30-41ff
- ↑ Domrös, M.: Die Vegetation, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 56ff
- ↑ Denis Gray (u.a.): National Parks of Thailand. Communications Resources Ltd., Bangkok 1991, ISBN 974-88670-9-9; Seite 23
- ↑ Domrös, M.: Die Tierwelt, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 66ff
- ↑ Library of Congress – Federal Research Division Country Profile: Thailand, July 2007, S. 2ff online
- ↑ Wenk, K.: Die Geschichte des Königreichs Thailand, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 126-159
- ↑ Schönberg, K.: Sozialer Wandel und Bevölkerungsentwicklung, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 349ff
- ↑ Library of Congress – Federal Research Division Country Profile: Thailand, July 2007, S. 10 online
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- ↑ a b Library of Congress – Federal Research Division Country Profile: Thailand, July 2007, S. 11 online
- ↑ Fischer Weltalmanach 2009, Seite 466, Harenberg aktuell 2008, Seite 702, von ZEIT online aus Meyers Lexikon online übernommener Artikel, CIA World Factbook, Religious Freedom Report, US-Außenministerium, Französisches Außenministerium, Britisches Außenministerium
- ↑ Thailand at a Glance – The Prime Minister's Office
- ↑ Bechert, H.: Religion, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 240-259
- ↑ http://www.state.gov/g/drl/rls/irf/2007/90155.htm
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- ↑ Scholz, F.: Die Bergvölker, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 375ff
- ↑ Meyers Konversationslexikon von 1897 (Band 15, Seite 977) gab für Siam insgesamt 5 Mio. Einwohner an, davon 600.000 in den bis 1909 zu Siam gehörenden Malaienstaaten Kelantan, Terengganu, Kedah und Perlis. Bei einem noch heute angenommenen Moslemanteil von mindestens 90 % in diesen Malaienstaaten und bis zu 5 % im übrigen Thailand müssen es demnach bis 1909 in ganz Siam über 15 % gewesen sein. Meyers Großes Konversations-Lexikon gab 1905 von 6,07 Millonen Einwohnern 753.000 Malaien an (12,4 %)[1]
- ↑ 1943–45 hatte Thailand nicht nur die muslimischen Malaienstaaten wieder angegliedert, sondern auch einige buddhistische Grenzregionen Burmas, Laos und Kambodschas. Zudem hat sich die Bevölkerung in Thailand zwischen 1909 und 2009 etwa verfünfzehnfacht, die Bevölkerung in den vier Malaienstaaten „nur“ versiebeneinhalbfacht. Thailand und diese vier Malaienstaaten zusammen hätten heute einen Moslemanteil von über 11 %
- ↑ Suhrke, Astri: Moslems in Süd-Thailand, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 387-394
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- ↑ Library of Congress – Federal Research Division Country Profile: Thailand, July 2007, S. 26 online
- ↑ Weltfilmproduktionsbericht (Auszug), Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)
- ↑ Der Standard/Reuters: Ausnahmezustand nach Straßenschlachten in Bangkok, 1. September 2008
- ↑ Kurier: Thailand: Somchai neuer Premier vom 17. September 2008.
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- ↑ Spiegel Online: Demonstranten besetzen zweiten Flughafen in Bangkok vom 27. Oktober 2008.
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- ↑ Schmidt-Braul, I.: Bücher und Massenmedien, in: Hohnholz, Jürgen (Hrsg): Thailand – Geographie – Geschichte – Kultur – Religion – Staat – Gesellschaft – Politik – Wirtschaft, Tübingen 1980, S. 316ff
Koordinaten: 15° N, 101° O