Teo Otto (* 4. Februar 1904 in Remscheid; † 9. Juni 1968 in Frankfurt am Main) war einer der bekanntesten Bühnenbildner des 20. Jahrhunderts.
Leben und Werk
Seine Ausstattungen für Gustaf Gründgens Faust-Inszenierung, Bertolt Brechts Mutter Courage, Karajans Interpretation von Ein Rosenkavalier, die Uraufführungen der Stücke von Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch am Schauspielhaus Zürich prägten die internationale Theatergeschichte.
Teo Otto arbeitete im Lauf seines Lebens für mehr als 800 Inszenierungen.
"Teo Otto - ein Name zu merken" schrieb der berühmte Kritiker Alfred Kerr 1930 über den jungen Bühnenbildner der legendären Krolloper Berlin. Dort hatte er als Assistent von Ewald Dülberg bedeutende Vertreter der europäischen Avantgarde kennengelernt, die in Otto Klemperers Opernexperiment als Bühnenbildner eingeladen waren. Teo Otto arbeitete mit Giorgio de Chirico, László Moholy-Nagy und Otto Schlemmer zusammen, lernte Igor Strawinsky und Bertolt Brecht kennen und begegnete Else Lasker-Schüler. 1930 war er mit erst 27 Jahren Ausstattungschef der Preußischen Staatstheaters. 1933 entließen ihn die Nationalsozialisten, da Teo Otto ihr erklärter politischer Gegner war. Er emigrierte in die Schweiz und wurde verantwortlicher Bühnenbildner des legendären Zürcher Schauspielhauses, wo er bis zu seinem Tod 1968 blieb.
Nach dem 2. Weltkrieg war er der gefragteste Bühnenbildner des deutschsprachigen Theaters, und arbeitete unter anderem für die Salzburger Festspiele und das Wiener Burgtheater. Darüber hinaus war er für internationale Bühnen in New York, Paris, London, Mailand, Israel und Syrakus tätig. Er arbeitete mit Gustav Lindemann, Günther Rennert, Fritz Kortner, Kurt Hirschfeld, Oskar Fritz Schuh und Giorgio Strehler. Seine Arbeiten für Harry Buckwitz waren maßgebend für die westdeutsche Brecht-Rezeption. Neue faszinierende Wege gingen seine Klassik-Ausstattungen für Karl Heinz Stroux und Leopold Lindtberg. Er war an den Kunstakademien in Kassel von 1953-1958 und in Düsseldorf von 1959 bis zu seinem Tod Professor und Leiter der Bühnenbildklasse. Neben seinen Bühnenbildern hinterließ er als Maler und Zeichner ein wichtiges künstlerisches Werk.
In einem Nachruf hieß es über ihn: "Es gibt ästhetische und nüchtern abstrahierende, es gibt üppig malerische, in dunkelsilbernem oder dunkelgoldenem Barock schwelgende Dekorationen von Teo Otto. Er schüttete ein wahres Füllhorn von Gestalten und Bildern über unser Theater aus". (Theater heute, 1968)
Das „Teo Otto Theater“, seit dem 30. September 2001 nach ihm benannt, und die Galerie der Stadt Remscheid führten im Jahr 2000/2001 gemeinsam mit dem Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Kulturbüro Wuppertal eine umfangreiche Retrospektive auf Teo Ottos Werk durch.
Weblinks
- Ottos Bühnenbild zu Mutter Courage
- Zur Ausstellung im Düsseldorfer Theatermuseum
- Artikel in Die Welt
- Artikel der Berliner Zeitung zur Ausstellung in der Akademie der Künste
- Pressemitteilung der Akademie der Künste
- Artikel bei microarchitecture.net
Personendaten | |
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NAME | Otto, Teo |
KURZBESCHREIBUNG | Bühnenbildner |
GEBURTSDATUM | 4. Februar 1904 |
GEBURTSORT | Remscheid |
STERBEDATUM | 9. Juni 1968 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |