Gerhard Wittner (*23. September 1926 in Heidelberg, † 1998 in Frankfurt am Main) war ein deutschen Maler und Zeichner und Grafiker.
Leben und Werk
Wittner lebte seit seiner Jugend in Frankfurt am Main. Er studierte an der Staatliche Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main Malerei bei Wilhelm Heise und Albert Burkart, sowie bei Franz Xaver Fuhr an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Das künstlerische Konzept Wittners beruhte auf der Reduktion der malerischen Mittel, die zu einer „intensiv betriebenen Feldforschung, in deren Zentrum die Erkundung von Farbe und Licht [...]” stand. [1]. In Arbeiten der frühen 1960-er Jahre betone er die Materialität der Farbe durch einen monochromen Farbauftrag in Rot und Schwarz, begrenzt oder unterteilt durch horizontale oder vertikale Linien. Seit 1962 entstanden seine Bilder erstmals, statt auf Leinwand, auf glatten Spanplatten, der Ölfarbe mischte er Tempera bei, das die Farbwirkung verstärkte.
Mitte der 1960-er Jahre reduzierte der Maler seine Bilder auf helle, grauen Farbtöne mit geometrischen, meist quadratischen, flächigen Bildstrukturen. Dabei untersuchte er die Wirkung minimaler Fab- oder Tonwerknuancen auf ihrer flächenbildenden Qualität. Durch geringfügige Farbverläufe erzeugte er Zentrierungen oder Dezentrierungen, während der Pinselduktus völlig zugunsten einer feinmalerischen Arbeitsweise zurücktrat.
In seinen mit der Zeichenfeder in Tinte oder mit Graphit- oder Farbstiften ausgeführten Zeichnungen auf Papier entwickelt Wittner eine eigene Bildsprache, gleichwohl spiegeln sich in ihnen die Entwicklungsprozesse der Malerei wider. [2]. Bei den seit der Mitte der 1980-er Jahre in schwarzer Tusche ausgeführten Arbeiten lösten sich die Tonflächen erst bei Annäherung des Betrachters in exakt gesetzte Punkte und feine Striche auf, die ein dichtes Gewebe bilden. In weiteren Motive verdichtete sich das Netzwerk durch unterschiedliche Strichstärken oder es löste sich bis an die Grenze des Wahrnehmbaren auf. [3].
Ausstellungen
- 1961 Herbstausstellung der Darmstädter Sezession
- 1966 Deutscher Holzschnitt, Kunsthalle Baden-Baden
- 1972 Kunsthalle Bremen
- 1978 Von der Heydt-Museum, Wuppertal
- 1986 Retrospektive, Kunstverein Frankfurt am Main
- 1989 Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
- 1991 Portikus Frankfurt am Main
- 1994 Kunsthaus Zug
- 2004 Arbeiten aus Papier, Kunstmuseum Wiesbaden
- 2009 Die Gegenwart der Linie, Pinakothek der Moderne, München
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Gerhard Wittner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:Kunstaspekte
- Internetseite des Portikus, Frankfurt am Main
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wittner Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 23. September 1926 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
STERBEDATUM | 1998 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |