Vorlage:Ort Schweiz Solothurn (frz. Soleure) ist die Hauptstadt des Kantons Solothurn, die Stadt bildet einen Bezirk für sich.
Solothurn nennt sich die schönste Barockstadt der Schweiz. Die Altstadt wurde zum grössten Teil zwischen 1530 und 1792 errichtet und zeigt dementsprechend eine Mischung verschiedener Architektur-Epochen. Die Stadt befindet sich an der Aare am Jurasüdfuss.
Geschichte
Nach dem Mythos sollen in Solothurn zwei römische Legionäre der Thebäischen Legion enthauptet worden sein: Ursus und Victor. Nach ihnen ist die Kathedrale benannt.
- ca. 14–37: Gründung des keltischen Salodurum zur Zeit des römischen Kaisers Tiberius
- 932: Gründung des St. Ursenstift von der Burgunderkönigin Bertha.
- ca. 1033: Solothurn wurde Reichsstadt
- 1218 wurde Solothurn eine freie Reichsstadt
- 1481 trat Solothurn der Schweizer Eidgenossenschaft bei
- 1523–1533: Reformation, Solothurn bleibt jedoch katholisch
- 1530–1792 residierte die französische Botschaft in der Schweiz in Solothurn, daher wird Solothurn auch die Ambassadorenstadt genannt
- seit 1827 ist Solothurn Sitz des Bistums Basel.
Verkehr
Anschlüsse
Für die Zuganbindung sorgen der Hauptbahnhof und der Westbahnhof (letzterer nur im Regionalverkehr). Neben der SBB für den gesamtschweizerischen Schienenverkehr sorgt der RM für den Anschluss ins Mittelland und nach Moutier im Berner Jura, während der RBS die meterspurige Linie nach Bern betreibt. Eine weitere meterspurige Zugverbindung findet durch die Aare Seeland Mobil AG zwischen Solothurn und Niederbipp-Langenthal statt. Die nähere Umgebung erreicht man durch den Busbetrieb des BSU. Der Gipfel des Hausbergs Weissenstein ist am bequemsten mit der Sesselbahn ab Oberdorf SO zu erreichen.
Seit der Fertigstellung der Autobahn-Teilstrecke A5 zwischen Solothurn und Biel gibt es zwei Ausfahrten zur Stadt Solothurn.
Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Grenchen, wobei dieser vor allem von Hobbyfliegern, Fallschirmspringern, Airtaxis und anderen Privaten verwendet wird. Linienflüge finden keine statt. Die Flughäfen Bern-Belp, Basel-Mulhouse-Freiburg und Zürich sind mit der Eisenbahn in 75-130 Minuten zu erreichen.
Innerstädtischer Verkehr
Derzeit befindet sich die Stadt Solothurn in einer grossen Umbauphase mit mehreren gleichzeitig laufenden Bauprojekten, von denen einige bis ins Jahr 2009 geplant sind. Hauptsächlich geht es dabei um die Entlastung West/Westtangente, dem Bau einer neuen Rötibrücke, flankierende Massnahmen zur A5 und Bauarbeiten im Bereich des Bahnhofplatzes. Man rechnet deswegen während den nächsten Jahren mit zunehmendem Stau in der Innenstadt.
Als grösstes Projekt gilt die Ersetzung der Rötibrücke von 1924/25. Da sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnen würde, entschloss man sich zu einem Neubau bis Mitte 2007. Während der Übergangsphase wird eine Notbrücke errichtet, über welche der Hauptverkehr umgeleitet wird.
Zum Parkieren befinden sich drei öffentliche Parkhäuser rund um die Altstadt; dem Baseltor Parkhaus im Osten, dem Bieltor Parkhaus Westen und neu seit 2005 dem Berntor Parkhaus im Süden der Altstadt. Gemeinsam werden diese durch die Parking AG Solothurn [1] betreut.
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten von Solothurn gehören die malerische Altstadt mit ihren Zunfthäusern und Figurenbrunnen, darin besonders:
- Zeitglockenturm (erbaut in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, ältestes Bauwerk der Stadt).
- Bieltor mit dem Buristurm sowie das Baseltor mit der Riedholzschanze und dem Riedholzturm, die zusammen mit der Krummturmschanze von der einstigen wuchtigen Befestigungsanlage zeugen.
- Rathaus, von einem Kern aus dem 13. Jahrhundert ausgehend bis ins 19. Jahrhundert stetig ausgebaut.
- Museum Altes Zeughaus (erbaut 1609-1614) mit der grössten Harnischsammlung Europas.
- St.-Ursen-Kathedrale (erbaut 1764-68), ein bedeutendes Werk des Frühklassizismus, mit umfangreichem Domschatz. Der 66 Meter hohe Turm kann bei schönem Wetter von Ostern bis Allerheiligen bestiegen werden und bietet eine gute Aussicht über die Altstadt und Aare.
- Jesuitenkirche (erbaut 1680-1689)
- weitere Kapellen, Klöster und Patrizierschlösschen in- und ausserhalb der Altstadt.
In unmittelbarer Nähe befindet sich die Verenaschlucht mit der Einsiedelei und das Schloss Waldegg.
Kultur
Auch kulturell hat Solothurn einiges zu bieten. Seien es die Solothurner Filmtage, die Solothurner Literaturtage, das Classic Openair oder die urtümliche Fasnacht. Nebst dem Alten Zeughaus und dem Schloss Waldegg sind noch das Naturmuseum, das Kunstmuseum, das Historische Museum Blumenstein und das Kosciuszko-Museum, das an den 1817 in Solothurn verstorbenen polnischen Nationalhelden Tadeusz Kosciuszko erinnert, sehenswert. 1980 erhielt die Stadt Solothurn den Wakkerpreis.
Solothurn und die 11
Solothurn hat eine spezielle Beziehung zu der Zahl Elf: der Kanton Solothurn war der elfte Kanton der Schweiz; Solothurn hat elf Kirchen und Kapellen, elf Brunnen sowie elf Türme; die St.-Ursen-Kathedrale verfügt über elf Altare und elf Glocken, und zur Kathedrale hinauf führt eine Treppe mit jeweils 11 Stufen pro Abschnitt. Das im Naturmuseum hängende Foucault-Pendel, welches die Erddrehung anzeigt, dreht sich um elf Grad pro Stunde. Auch die elf Ursulinen sollen aus Solothurn stammen, der Stadtdiener trägt eine Uniform mit elf silbernen Knöpfen, die Fussballmannschaft der Stadt hat elf Spieler und jeden Vormittag um elf Uhr schlägt die Rathausglocke exakt elfmal.
Eine lokale Brauerei heisst Öufi Bier (solothurnisches Schweizerdeutsch für Elf) und produziert ein gleichnamiges Bier.