Perim

Insel und Siedlung vor Aden im Jemen
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Perim (arabisch بريم Barīm) ist eine vulkanische Insel ohne Frischwasserquellen in der Bab al-Mandab Straße am Südeingang zum Roten Meer vor der Südwestküste von Jemen. Die Insel ist 13 km² groß und bis zu 65 m hoch. Der Vulkan hat mehrfach in der geologischen Vorgeschichte das Bab al-Mandab blockiert und damit das Rote Meer vom Indischen Ozean abgeschnitten. Die Insel setzt im Westen einer aus dem Küstenvorland herausragenden Halbinsel Jemens eine natürliche Engstelle in Richtung auf das 28 km entfernte Afrika fort und verkürzt so die Distanz zwischen der arab. Halbinsel und Afrika (Ras Siyan). Genau südlich, ca. 20 km entfernt, liegen die Suwabi-Inseln (dt. etwa die Sieben Brüder) vor der Küste Djiboutis. Dieser Meeresabschnitt heißt Dact-el-Mayun und erreicht eine Tiefe bis zu 310 m.

Die Bab al-Mandab Straße

Die Insel hat einen natürlichen Hafen an ihrer Südwestseite und eine strategisch wichtige Lage, aber das Fehlen von Frischwasser war immer ein Hindernis für die dauerhafte Besiedlung. Im Norden befindet sich ein Flugplatz (Luftkennung VOR). Die Vegetation auf der Insel ist spärlich.

Die Insel wurde 1513 von Portugiesen besucht, die aber von ihren osmanischen Gegnern sehr bald aus der Region vertrieben wurden. Frankreich besetzte die Insel 1738. 1799 nahm die Britische Ostindien-Gesellschaft kurzfristig von ihr Besitz, um die geplante Invasion Ägyptens zu unterstützen. 1857 wurde sie dann endgültig von England annektiert und der Kolonie Aden eingegliedert, und ein Leuchtturm wurde auf ihr errichtet. Von 1869 an bis 1936 diente die Insel als Kohlestation für Schiffe, die den Suezkanal benutzten. Nach dieser Zeit sank die Bevölkerungszahl auf der Insel. Im Ersten Weltkrieg versuchten türkische Truppen 1916 erfolglos, die Insel zu erobern. Am 30. November 1967 endete die britische Herrschaft über die Insel mit der Selbständigkeit der Volksrepublik Jemen.

Zur Zeit laufen Planungen in der Nähe oder direkt über die Insel eine etwa 28 km lange Brücke zu bauen, die Afrika/Dschibuti mit Asien/Jemen verbindet.[1] [2]

Siehe auch

Literatur

  • The Times, London, 1799, 1857, 1858, 1963
  1. Artikel bei Spiegel online vom 02.05.2008
  2. Artikel bei Spiegel online vom 13.08.2008

Koordinaten: 12° 40′ N, 43° 25′ O