Muhlenberg-Legende

historisch nicht exakt belegtes Detail der US-amerikanischen Geschichte
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. Oktober 2009 um 20:45 Uhr durch Stilfehler (Diskussion | Beiträge) (kat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Muhlenberg-Legende wird das Gerücht bezeichnet, nach dem es vor mehr als 200 Jahren in den Vereinigten Staaten eine Gesetzesvorlage gegeben haben soll, Deutsch als offizielle Landessprache einzuführen. Das Gesetz soll an einer einzigen Stimme gescheitert sein, nämlich am Widerspruch des Deutschamerikaners Frederick Muhlenberg (1750–1801).

Das Gerücht entstand um 1840 und fand durch Franz Lohers 1847 veröffentlichtes Buch History and Achievements of the Germans in America weite Verbreitung; es findet immer noch offene Ohren. Der Anteil der deutschsprachigen Einwanderer war Anfang des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten nennenswert, aber er war niedriger als allgemein angenommen. Um 1830 lag er unterhalb 33 % in Pennsylvania und bei knapp 9 % in den gesamten USA.

Zu jener Zeit hat in den USA nie eine Abstimmung über Deutsch als Amtssprache stattgefunden. Es gab auch in den Bundesstaaten keine derartige Abstimmung. Die Legende gründet sich darauf, dass am 9. Januar 1794 einige deutsche Einwanderer aus Virginia eine Petition an das Repräsentantenhaus richteten, mit der Forderung, Gesetzestexte künftig auch in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Der Antrag wurde im zuständigen Gremium mit 42 zu 41 Stimmen abgelehnt. Frederick Muhlenberg, der Sprecher, nahm an der Abstimmung nicht teil und soll zu einem späteren Zeitpunkt erklärt haben: Je eher die Deutschen Amerikaner werden, desto besser.

Die Vereinigten Staaten haben bis heute keine Amtssprache eingeführt und sind weltweit eines der wenigen Länder ohne Amtssprache.

Siehe auch