Industry Standard Architecture (in der Praxis fast immer nur als ISA bezeichnet) ist ein Computerbus-Standard für IBM-kompatible PCs, welches die XT-Bus-Architektur von 8 Bit auf 16 Bit erweitert.

Das Busprotokoll erlaubte sogar schon so genanntes Bus Mastering, obwohl nur die ersten 16 MB des Hauptspeichers für direkten Zugriff zur Verfügung standen. Im Bezug auf die XT-Bus-Architektur wird ISA manchmal auch mit dem Begriff AT-Bus-Architektur belegt.
Der Bus wird üblicherweise mit 8 MHz betrieben und stellt in seiner Originalversion eine einfache Herausführung des Systembusses dar. Als Steckplatz dient ein zweiteiliger Slot, wobei der längere Abschnitt dem XT-Slot entspricht, während der kürzere Abschnitt die zusätzlichen Signale des AT enthält. Dadurch konnten XT-Steckkarten zunächst weiterverwendet werden.
Seit den mittleren 1990ern sind die meisten IBM-PC-Hauptplatinen mit mehreren PCI-Steckplätzen und nur noch wenigen ISA-Steckplätzen – wenn überhaupt – ausgerüstet. Die Ansteuerung der ISA-Steckplätze erfolgt dabei (zumindest bei Hauptplatinen für Prozessoren ab dem Pentium) über eine PCI-ISA Bridge, da der alte PC-Systembus ab dem Pentium so nicht mehr existiert. Seit Ende der 1990er hat praktisch kein neuer PC mehr ISA-Steckplätze, was ein Problem ist, wenn exzellente alte ISA-Steckkarten weiterbetrieben werden sollen (Soundkarten o. ä.). Jedoch ist selbst in den neuesten PCs auf der Hauptplatine noch ISA-Technologie vorhanden, da z. B. Tastatur, Maus, Diskettencontroller und einige grundlegende Systenkomponenten (wie etwa der Interrupt-Controller) aus Kompatibilitätsgründen während des Betriebssystem-Startvorgangs über ISA ansprechbar sein müssen.
ISA-Busse wurden und werden auch in Industrie-PCs oder Embedded Systems eingesetzt. Im Gegensatz zum Consumer-Bereich halten sich hier die "alten" Systeme wegen der vielfach längeren Produktlebensdauer. Als Beispiel seien die Bussysteme AT-96 und PC-104 genannt, die physikalisch die ISA-Bussignale nutzen. Unterschiedlich sind aber die mechanischen Steckverbinder und die Backplane.
Siehe auch
- Extended Industry Standard Architecture (eine kompatible Erweiterung für 32 Bit-Transfer per in Linie verlängerter Kontaktleiste)
- Micro Channel Architecture (IBMs gescheiterter Versuch, einen nicht kompatiblen, aber verbesserten Bus einzuführen)
- Peripheral Component Interconnect (der heutige (2004) Standard-Bus)
- PCI-Express (voraussichtlich der Standard-Bus ab 2005)
- XT-Bus-Architektur (der 8 Bit-Vorgänger)
- VESA Local Bus - Kurzlebiger Standard der frühen 1990er, entwickelt, um einen schnelleren Zugang zur Grafikkarte zu ermöglichen
- AGP heutiger Grafikkarten-Busstandard
Weblinks
- Diagramm: Belegung großer (AB) und kleiner (CD) Stecker