Monopoly

Brettspiel
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Monopoly (englisch für Monopol) ist ein bekanntes Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, ein Immobilien-Monopol aufzubauen und alle Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Es ist weltweit eines der erfolgreichsten Brettspiele und wird in 26 Sprachen und über 80 Ländern verkauft (in der DDR wurde es allerdings nicht zum Verkauf angeboten).

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Das Monopoly Spiel - aufgebautes Spielbrett

Entstehung

Als Erfinder gilt Charles Darrow, der Monopoly 1933 entwickelte. Schon nach kurzer Zeit konnte Darrow erste Exemplare, die er zunächst in reiner Handarbeit herstellte, an Freunde und Nachbarn verkaufen. Nachdem sein Spiel 1934 auch in einem Kaufhaus in Philadelphia verkauft wurde, wurde die Nachfrage so groß, dass Darrow sich an Parker Brothers, den damals größten Hersteller von Brettspielen, wandte.

Nach einem Testspiel lehnten die Parker-Manager es ab, das Spiel in ihr Sortiment aufzunehmen und begründeten dies mit der langen Spieldauer, komplizierten Spielregeln und dem Fehlen eines Zielpunktes (die Mitspieler müssen fortwährend im Kreis laufen). Darrow ließ sich aber nicht entmutigen und vermarktete das Spiel - mit leicht geänderten Spielregeln - weiterhin selbst. 1935 hatte sich der Erfolg auch bis zu Parker herumgesprochen: Die Firma korrigierte ihr Fehlurteil und erwarb die Rechte an Monopoly.

Nachdem sich die Verkaufszahlen des Spiels zunächst weiterhin sehr erfolgreich entwickelten, traf Parker 1936 erneut eine Fehlentscheidung. Nachdem der Umsatz zeitweise etwas zurückging, verkündete George Parker einen Produktionsstopp, da er einen schnellen Umsatzrückgang erwartete. Doch wieder kam es anders, die Umsätze stiegen wieder und Parker nahm die Produktion wieder auf.

Interessant ist die Entwicklung der deutschen Monopoly Version: Die erste deutsche Ausgabe, die in den 30er Jahren auf den Markt kam, enthielt als hochpreisige Straßennamen auch die Straße aus dem Berliner Nobelviertel Schwanenwerder. Dort wohnte auch Propagandaminister Joseph Goebbels. Er ließ es 1936 offiziell wegen des jüdisch-spekulativen Charakters der Spiels verbieten, jedoch ging es ihm wohl mehr um die schon erwähnte Insel Schwanenwerder als teuerste Straße. In der allgemeinen deutschen Monopolyversion von 1953 ging man diesen Problemen später einfach aus dem Wege, indem man fiktive Straßennamen verwendete. Mittlerweile ist auch wieder die Originalversion mit den Berliner Straßennamen aus den dreißiger Jahren erhältlich. Im Gegensatz zum Schweizer Monopoly sind nur Straßennamen, jedoch keine Städte aufgeführt. Es gibt zahlreiche Sondereditionen (Der Herr der Ringe, Europa), Städteausgaben (Berlin, Dresden, Hamburg, etc), Länderausgaben (Baden-Württemberg, „Ruhrgebiet“, etc) und lizenzierte Ausgaben (MAD-Spiel).

In Österreich wurde eine abgewandelte Version unter dem Namen DKT, Das kaufmännische Talent und eine weitere Version unter dem Namen Trust vertrieben.

In der Schweiz wird Monopoly in einer Schweizer Version mit realen Städten und Straßen beziehungsweise Plätzen aus der ganzen Schweiz vertrieben. Der höchstpreisige Ort ist dabei der Paradeplatz in Zürich, der billigste der Churer Kornplatz. Das Spielmaterial (Brett und Karten) ist durchgehend zweisprachig (deutsch und französisch).

Anti-Monopoly und der Streit um den tatsächlichen Erfinder

In einer Gerichtsauseinandersetzung vor dem Supreme Court in den USA klagte der Monopolyvertreiber Parker gegen den Erfinder des Spieles Anti-Monopoly. Dabei ergab sich, dass Parker Brothers das Spiel Monopoly 1935 von jemanden gekauft hatten, der sich zwar als Autor ausgab, doch das Spiel war in vielen lokalen Varianten seit 1904 als Landlord's Game und ähnlichen Namen bekannt. Das auf das Spiel angemeldete Patent erwies sich als in betrügerischer Absicht erlangt und der Erfinder Ralf Anspach gewann 1985 einen zehnjährigen Rechtsstreit.

Weitere Bedeutungen

  • Monopoly war in Anlehnung an das Brettspiel der Titelsong des ersten Schimanski - Films von Klaus Lage.
  • Der Sänger Franz Josef Degenhardt nahm das Spiel in einem seiner Lieder in dem Album Wallfahrt zum Big Zeppelin kritisch unter die Lupe, als er darin eine wahre Episode schilderte, die am 26. Januar 1970 in Berlin stattfand und in deren Verlauf zwei Personen beim Monopolyspiel in Streit gerieten und den Tod fanden.

Literatur

  • Alan Axelrod: Kaufen Sie sich die Schlossallee!, 2003, Verlag Piper, ISBN 3492045111