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Film | |
Titel | Mit dem Wind nach Westen |
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Originaltitel | Night Crossing |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1981 |
Länge | 107 Minuten |
Stab | |
Regie | Delbert Mann |
Drehbuch | John McGreevey |
Produktion | Tom Leetch Ron Miller |
Musik | Jerry Goldsmith |
Kamera | Tony Imi |
Schnitt | Gordon D. Brenner |
Besetzung | |
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Mit dem Wind nach Westen (Originaltitel: Night Crossing) ist ein Spielfilm des Regisseurs Delbert Mann aus dem Jahr 1981. Die Disney-Produktion beschreibt eine wahre Geschichte, und zwar die als Ballonflucht bekannt gewordene, wohl spektakulärste Flucht aus der DDR.
Handlung
1979 wollen die Familienväter Peter Strelzyk und Günther Wetzel, die in Pößneck in der DDR leben, mit ihren Familien nach Westdeutschland fliehen. Der gescheiterte Fluchtversuch eines Nachbarjungen, der an der innerdeutschen Grenze durch Selbstschußautomaten getötet wurde, zeigt deutlich, dass eine Flucht am Boden durch die Grenzanlagen nahezu unmöglich ist. Deshalb hat Peter die Idee, es in der Luft zu versuchen und einen Heißluftballon zu bauen. Er besorgt zusammen mit Günther das Material, was sich aber als schwierig erweist, weil die Vorräte an geeigneten Materialien knapp sind und es auffallen könnte, soviel Material auf einmal zu kaufen. Dennoch gelingt es, unbemerkt einen flugfähigen Heißluftballon herzustellen. Jedoch will Günther mit seiner Familie nicht mitkommen. Seine Frau hat zu große Angst, dass der Fluchtversuch in einem Desaster endet. Somit unternimmt Peter den Fluchtversuch mit seiner Familie allein. Jedoch scheitert das Unternehmen. Der Gasbrenner fällt aus und der Ballon saugt sich durch die hohe Luftfeuchtigkeit voll Wasser, so dass er nicht lange genug in der Luft gehalten werden kann und die Familie mitten im Sperrgebiet vor der Grenze landen muss. Dort kann sie unbemerkt entkommen und nach Hause zurückkehren. Der Ballon, der nach der Landung vom Wind davongetrieben wird, wird von den Grenzsoldaten gefunden und sichergestellt. Die Stasi leitet umfangreiche Ermittlungen ein.
Peter weiss, dass man ihnen bald auf die Schliche kommen wird und sie deshalb einen zweiten Fluchtversuch wagen müssen. Dieses Mal ist Günther Wetzel mit seiner Familie dabei. Er kann seine ängstliche Frau umstimmen, indem er ihr klarmacht, dass auch sie als Mitwisser bald im Visier der Stasi stehen könnten. Schließlich gelingt es auch, einen zweiten Heißluftballon zu bauen, der dieses Mal größer wird, da nun acht Personen mitfliegen. Da Peters Frau beim ersten Fluchtversuch ihre Tabletten verloren hat und diese gefunden werden, als die Landestelle nochmals abgesucht wird, kommt man den beiden Familien auf die Schliche, da in den Apotheken alle Käufer namentlich in einer Kartei geführt werden und ein Stasi-Spitzel aus der Nachbarschaft schon länger ein Auge auf die beiden Familien hat. Als die Stasi mitten in der Nacht die Wohnungen der beiden Familien aufsucht, ist keiner mehr zu Hause. Daraufhin wird das Grenzgebiet nach ihnen abgesucht, weil man einen weiteren Fluchtversuch vermutet.
Tatsächlich wollen die beiden Familien in dieser Nacht fliehen, weil die Windbedingungen günstig sind. Bevor sie gefunden werden können, steigen sie mit dem Ballon in über 2000 Meter Höhe auf. Da der Ballon am Himmel gesichtet wird, wird die Verfolgung mit einem Hubschrauber aufgenommen. Dann fällt wieder der Gasbrenner aus, was dazu führt, dass einerseits die Ballonfahrt einige Minuten früher endet, als beim ersten Mal, andererseits aber die Piloten den Ballon in der Dunkelheit nicht mehr ausmachen können. Jedoch hat der Ballon offenbar trotzdem durch höhere Windgeschwindigkeiten eine längere Strecke, als beim ersten Mal, zurückgelegt. Nach der Landung erkunden Peter und Günther die Gegend, während sich ihre Familien zunächst verstecken. Die beiden treffen auf zwei Polizisten, die ihnen bestätigen, dass sie in Westdeutschland sind.
Hintergrund
Die Flucht rief ein riesiges Medienecho hervor. Aber auch die Mitarbeiter der Stasi in der DDR blieben nicht untätig, sondern versuchten den Flüchtlingen mit allen Mitteln zu schaden. Ein ehemaliger Freund der Familie Strelzyk wurde gekauft, um sie zu bespitzeln. Auch die Verwandten der zwei Familien kamen nicht ungeschoren davon, sondern wurden belästigt und zeitweise eingesperrt, weil man davon ausging, dass sie von den umfangreichen Vorbereitungen Kenntnis gehabt haben mussten.
Heute wohnen Strelzyk und seine Frau wieder in ihrer früheren Wohnung zu DDR-Zeiten, in ihrem Reihenhaus in Pößneck.
In dem Film treten auch deutsche Schauspieler auf, darunter Klaus Löwitsch als finsterer, schnüffelnder Stasimann, Sky du Mont und Günter Meisner.
Auszeichnungen
Doug McKeon sowie der Film als Bester Familienfilm wurden im Jahr 1983 für den Young Artist Award nominiert.
Kritiken
- "Nach einem tatsächlichen Ereignis (1979) als aufwendige internationale Produktion gedrehter Abenteuerfilm, der zwar stellenweise spannende Unterhaltung garantiert, aber zu wenig über den politischen Hintergrund mitteilt und das Leben in der DDR und die Befindlichkeit ihrer Bürger viel zu klischeehaft abbildet." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- „Wie Mick, Tick und Trick sich die Ostzone vorstellen...“ (Der Spiegel)
Sonstiges
Die US-amerikanischen Produzenten hatten im Herbst 1981 dem Festivalleiter der Berlinale Moritz de Hadeln die deutsche Premiere des Films für die Berlinale 1982 angeboten. De Hadeln lehnte den Film jedoch ab. Die Springer-Presse in Deutschland witterte Anbiederung an die DDR, da die Berlinale immer auch ein Forum für den DDR-Film war. Axel Cäsar Springer organisierte dann für den Eröffnungstag der Berlinale eine Deutschland-Premiere des Films als Gegenveranstaltung zur Berlinale.
Siehe auch
DVD-Veröffentlichung
- Mit dem Wind nach Westen, Buena Vista Home Video 2003
Soundtrack
- Jerry Goldsmith: Night Crossing. Original Motion Picture Soundtrack. (Extended Version.) Intrada / Walt Disney, San Francisco 1994, Nr. VJF 5004D
Literatur
- Jürgen Petschull: Mit dem Wind nach Westen. Die abenteuerliche Flucht von Deutschland nach Deutschland. (Dokumentation: Dieter Herold und Eberhard Stephani). Original-Ausgabe. Goldmann, München 1980, 244 S., ISBN 3-442-11501-9
- Doris Strelzyk, Peter Strelzyk und Gudrun Giese (Mitarbeit): Schicksal Ballonflucht. Der lange Arm der Stasi. Quadriga, Berlin 1999, 192 S., ISBN 3-88679-330-3