Apachen

Indigener Stamm im Süden Nordamerikas
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Juni 2005 um 16:45 Uhr durch JFritsche (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Dene (je nach Dialekt ist die Schreibweise leicht abweichend), bekannt auch als Apachen, dem Zuñi-Wort für Feindliche Fremde, und Navajo ist die Sammelbezeichnung für verschiedene indianische Gruppen im Südwesten der heutigen USA. Die Sprachen der Dene, stellen eine eigene Untergruppe der Na-Dene-Sprachfamilie dar, die sogenannten Süd-Athapasken.

Es herrscht diesbezüglich z.T. kapitale Begriffsverwirrung. Weder heißen die Apachen "Inde" noch die Navajos "Diné". Das Wort "Nde, Dene, Diné, Tine", je nach athapaskischem (Na-Dene) Dialekt, bedeutet ganz einfach nur "Leute, Menschen, Volk" - nichts weiter. Die Eigenbezeichnung "Dene" (u.ä.) verwendet jedes dieser Völker für sich.

Apachen und Navajos sind weder ethnisch noch sprachlich zu trennen. Die unkorrekte Trennung der Stämme in zwei vermeintliche Ethnien erfolgte im 17. Jh. durch die Spanier, die von den Zuñi über einen z.T. seßhaften Apachenstamm als "apaches de navaju" (navahu" = "bestelltes Feld") informiert wurden; aus dem Wort entstand dann die (Fremd-)Bezeichnung "Navajo", während die vorwiegend nomadisierenden Stämme weiterhin als "Apachen" bezeichnet wurden. Beide Gruppen bzw. die Gesamtheit ihrer Stämme werden jedoch korrekterweise als Süd-Athapasken oder Dene bezeichnet. Sie sprechen lediglich leicht von einander abweichende Dialekte.

Die Süd-Athapasken (Dene) leben heute mehrheitlich in den US-Bundesstaaten Neu-Mexiko, Arizona, Texas und Oklahoma.

Winnetou, der bekannte Häuptling der Apachen, hat nie gelebt. Er ist eine fiktive Figur von Karl May.

Gruppen der Dene

Die als Dene zusammengefassten Stämme können wie folgt klassifiziert werden.

Geschichte

Die Vorfahren der heute als Süd-Athapasken bezeichneten Stammesgruppen der Dene (auch als "Apachen" und "Navajos" bezeichnet) lösten sich in kleinen Wandergruppen (Familienclans) aus der weiträumig im gesamten nördlichen und westlichen Kanada lebenden Völkergruppe der Athapasken ab und wanderten umherstreifend vom Norden, vermutlich über die östlichen Ausläufer der Rocky Mountains in das Gebiet der heutigen US-Bundesstaaten New Mexico und Arizona sowie ins westliche Texas, südöstliche Colorado und nördliche Mexiko. Sie sickerten dort zwischen dem 11. und 16. Jh. beständig ein. Sie bildeten dort lockere Verbände aus. Ihr Erscheinen dürfte für das Verschwinden älterer Kulturen im Südwesten dieser Zeit und für die Verdrängung anderer Stämme mitentscheidend gewesen sein.

Als vielleicht erster Weißer stieß 1540 der spanische Konquistador Francisco Vásquez de Coronado auf Süd-Athapasken (Nde). 1598 traf sein Landsmann Juan de Oñate auf sie. Er war der erste, der den Zuñi-Begriff Apache ("apachu" = "feindliche Fremde") übernahm. Damals waren die Dene die zahlenstärkste Volksgruppe im Südwesten der heutigen USA. In der Folge unternahmen die nomadischen Dene-Stämme immer wieder vehemente Überfälle auf die Spanier, und es gelang ihnen einigermaßen, diese aus ihrem Territorium fernzuhalten. Als später die USA ehemals spanische Gebiete übernahmen, lieferten die Dene der US-Armee erbitterte Kämpfe. Ihr verzweifelter und langandauerender Widerstand gegen die Unterwerfung machte weitum von sich reden und machte ihre Häuptlinge wie Cochise, Mangas Coloradas und Geronimo (1823-1909) zu gefürchteten Gegnern. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts kapitulierten die letzten Dene und zogen in Reservationen.

Noch Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Dene-Kinder von ihren Eltern getrennt und weißen US-Bürgern zur Adoption gegeben. Die Enkel oder Urenkel erfahren dies heute nur noch aus mündlichen Überlieferungen, wenn ein Dene-Kind damals alt genug war, sich zu erinnern.

Demographie

1840 zählten sie etwa 15.000, 1906 nur noch 6.000. Der US-Zensus von 2000 nennt 365833 Dene, wovon rund 31.000 gemischter ethnischer Herkunft sind.

Siehe auch

Liste nordamerikanischer Indianerstämme