Das Irukandji-Syndrom[Anmerkung 1] ist eine Vergiftung des menschlichen Organismus durch Nesselgifte einer kleinen Gruppe von Würfelquallen (Cubozoa). Ursprünglich dachte man, dass es nur durch Stiche von Carukia barnesi ausgelöst wird. Heute wird davon ausgegangen, dass bis zu acht weitere Arten das Irukandji-Syndrom auslösen können.
Erforschungsgeschichte
Bereits vor der Entdeckung des Verursachers benannte Hugo Flecker eine Anzahl verschiedener Symptome, die das Resultat einer Reaktion des menschlichen Organismus auf ein Nesselgift sein mussten (diese war beispielsweise bereits von Kontakten mit der Seewespe Chironex fleckeri bekannt), als Irukandji-Syndrom. Der Name Irukandji leitet sich von einem Aborigines Stamm ab, der ursprünglich an der Nordostküste von Queensland ansässig war. Die Patienten berichteten hierbei von Symptomen, wie sie gewöhnlich von einem Kontakt mit Quallen stammen, ohne aber ein solches Tier gesichtet zu haben. Die Vermutung lag nahe, dass für die Symptome eine bis dahin unbekannte Quallenart verantwortlich sein musste, die in offenen Gewässern nur schwer auszumachen ist.
Nachdem er mehrere Patienten mit dem Irukandji-Symptom behandelt hatte, begab sich der australische Arzt Jack Barnes auf die Suche nach dem Verursacher. In der Tat wurde Barnes fündig und entdeckte eine kleine, nahezu durchsichtige Qualle von ca. 1 cm Größe. Um zu überprüfen, ob es sich bei dieser Qualle um die Ursache des Irukandji-Syndroms handelte, berührte Barnes gemeinsam mit seinem Sohn und einem anwesenden Rettungsschwimmer im Selbstversuch die Tentakel der Qualle. Als sich daraufhin bald die erwarteten Symptome einstellten, wurde die Qualle im Labor untersucht und als Verursacher des Irukandji-Syndroms ausgemacht.
Mittlerweile geht man davon aus, dass auch die Stiche von noch mindestens 6 weiteren Arten, möglicherweise sogar acht Arten, außer der Carukia barnesi das berüchtigte Irukandji-Syndrom auslösen können[1].
Einzelnachweise
Anmerkung
- ↑ Southcott schlug 1967 den Namen Carukiosis für das Irukandji-Syndrom vor. Der Name konnte sich jedoch nicht durchsetzen.