Franz von der Trenck

österreichischer Offizier und Freischärler
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Franz Freiherr von der Trenck (* 1. Januar 1711 in Reggio di Calabria; † 14. Oktober 1749 in Brünn) war ein österreichischer Offizier und Freischärler.

Franz von der Trenck in einem zeitgenössischem Stich

Als Sohn eines preußischen Offiziers wurde er von Jesuiten in Ödenburg erzogen. Im Alter von 17 Jahren trat er in kaiserliche Kriegsdienste. Wegen seines ausschweifenden Lebens und seiner ausgeprägten Streitlust bald wieder entlassen, trat er als Rittmeister in ein russisches Husarenregiment ein. Aber auch dort wurde er wegen Insubordination angeklagt und zu mehrmonatiger Strafarbeit auf der Festung Kiew verurteilt. Anschließend kehrte er auf seine Güter in Slawonien zurück.

Beim Ausbruch des österreichischen Erbfolgekriegs 1740 erhielt er von der Kaiserin Maria Theresia die Erlaubnis, ein Korps von 1.000 Panduren auf eigene Kosten auszurüsten und nach Schlesien zu führen. Diese Truppe wuchs bis auf 5.000 Mann an. Sie bildete stets die Vorhut der Armee und zeichnete sich ebensosehr durch Wagemut wie durch Grausamkeiten vor allem auch gegen Zivilisten aus.

Nach dem Friedensvertrag zwischen Österreich und Bayern im Jahr 1745 wurde ihm ein Jahr später wegen Greueltaten und Insubordination der Prozess gemacht. Während der Verhandlungen giff er den Vorsitzenden tätlich an. Zuerst zum Tode verurteilt, begnadigte ihn Maria Theresia zu lebenslanger Haft auf dem Spielberg in Brünn. Dort starb von der Trenck am 14. Oktober 1749.

Franz Freiherr von der Trenck war ein Vetter von Friedrich Freiherr von der Trenck. Seine zweibändige Autobiographie erschien 1748.

Trenck der Pandur sprengte die Burg Dießenstein

Er wurde dabei schwer verwundet - Große Schätze lagerten in den Gewölben

Eine Stunde nördlich von Tittling zweigt von der Bundesstraße nach Schönberg ein Weg zur nahen Schönberger Ilz ab, die bis 1803 die Landesgrenze zwischen dem Kurfürstentum Bayern und dem Fürstbistum bildete. Dort führte einst eine viel benutzte Brücke, nunmehr längst zerstört und durch einen notdürftigen Steg ersetzt, über den Fluss und ins »Ausland«. Noch heute nennen die Bewohner des rechtsseitigen Ilzufers die linksseitigen die »Bistumer«, die drüberen reden von den »Bayerischen «. Etwas ilzaufwärts liegen in der wildromantischen engen Ilzleite hoch überm rechten Flussufer die Reste der einst stattlichen Burg Dießenstein, die ihren Namen nicht ihrem angeblichen Erbauer namens Dizzo, wie man immer lesen kann, verdankt, sondern den an ihrem Fuß vorüberrauschenden Wassern des schwarzen Waldflusses. Denn »dießen« heißt rauschen oder tönen und hängt zusammen mit unserm »tosen«. Die Burg, von den Grafen von Hals erbaut, kam 1378 an die Herzoge von Bayern, die dort ein kleines Pflegge¬richt einrichteten. Im Zug der Neuorganisation des Staates und seiner Verwaltung wurde 1803 das Gericht, das nur wenige Untertanen und geringe Einkünfte hatte, mit dem Landgericht Bernstein bei Grafenau vereinigt. Von Dießenstein aus wurden auch die kurfürstlichen Bräuhäuser in Grafenau und Schönberg betreut. Die Burg Dießenstein diente auch der Bewachung der Landesgrenze und der Einhebung von Zöllen. Unweit des Flußübergangs stand ein kleines Haus, im Volksmund »die Maut« genannt, in dem der Mauteinnehmer wohnte. Das Kriegsjahr 1742 - es war der Österreichische Erbfolgekrieg, der unserer Waldheimat schwerste Heimsuchungen durch lange Jahre brachte und mehrere ihrer Burgen zerstörte - brachte auch dem Schloss Dießenstein den Untergang. Damals war Pfleger auf Dießenstein Adam Freiherr von Schrenk, der sich das Amt samt einer adeligen Witwe erheiratet hatte. Damals befand sich die Burg bereits in schlechtem baulichem Zustand. 1742 wurde die Burg von den Pandurenhorden unter ihrem berüchtigten Oberst Franz Freiherrn von der Trenck belagert und erstürmt. Infolge einer von Trenck verursachten Pulverexplosion flog die Burg in Trümmer. Er wurde dabei sehr schwer verletzt und nach Passau verbracht, wo er im von Moosholzerschen Bräuhaus an der Roßtränke (heute Brauerei Eduard Peschl) tagelang mit dem Tode rang. Alle Kunst der Ärzte war an ihm vergeblich, bis dann ein altes Weib mit Tränklein und Salben den Unhold wiederherstellte. Dießenstein blieb von 150 Panduren besetzt. Die bayerische Besatzung von Dießenstein, 137 Mann, und der Pfleger Baron Schrenk mit seinen zwei unmündigen Kindern wurden gefangen genommen und über Tittling nach Passau verbracht. Schrenk kam später nach Wien und Raab in Ungarn und konnte erst nach drei Jahren an seinen Amtssitz zurückkehren. Inzwischen war das Pfleggericht Dießenstein in das nahe kleine Wirts¬haus verlegt worden. Dessen Schankrecht wurde später in das nahe Pfarrdorf Preying übertragen. Mit der Burg ging auch die Schlosskapelle zugrunde. Ihr schöner Barockaltar steht heute links neben dem Hochaltar der kunstreichen Pfarrkirche von Preying. Dießenstein blieb Ruine. Dr. M. Wulzinger wirkte in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Amtsarzt für das damalige Landgericht Grafenau in Schönberg. In seinen Aufschreibungen über Orte des Landkreises Grafenau bringt er auch Mitteilungen über Dießenstein, die wir nachstehend anfügen. Zur Zeit von Dr. Wulzinger, der aus dem benachbarten Tittling stammte, hatte die Ruine noch einen größeren Umfang als heute. Wulzinger schreibt: Baron Schrenk, der Dießenstein 1742 verteidigte, kam in die Gefangenschaft bis nach Ungarn. Zu Linz entfloh er in der Kleidung eines Kaminfegers. Wir haben in unserer Jugend mit Personen gesprochen, welche die Belagerung der Burg mitgemacht haben. Sie erzählten uns, die umliegenden Landsleute haben ihre Wertsachen und Gelder, in Kleidungsstücke eingenäht oder in tönerne Hafen getan und mit Schmalz übergossen, auf die Burg verbracht, die damals für unüberwindlich galt. So ist dort damals sehr viel Geld und Reichtum aufgehäuft worden. Die Panduren durchstö¬berten alles im Schutt der Burg Aufgefundene und verkauften um Spottpreise, was sie nicht brauchen konnten. Wollte man ihnen etwas nicht abnehmen, zerstörten sie aus Ärger das Aufgefundene mit ihren kurzen Säbeln und verlangten auch noch dafür manches Stück Geld. Der Umstand, dass bei der Belagerung der Burg manche Wertsachen in ihr versteckt worden waren, mag die Einwohner oder Berghäusler von Dießenstein zum Nachgraben veranlasst und zu ihrem jetzigen Wohlstand beigetragen haben, so dass in dieser Ortschaft keine Armen angetroffen werden. Auf den Feldern zwischen Dießenstein und Preying findet man Porzellanerde und in den Hohlwegen prismatisch geformte Hornblende- Kristalle. Noch lange nach dem Untergang der Burg Dießenstein nahm man an, dass dort noch allerlei Schätze vergraben seien. So hat man noch im vorigen Jahrhundert dort nach Kostbarkeiten gesucht und dabei manch goldnes Ringlein gefunden.


Pandurenoberst Franz von der Trenck (1711-49)