Gewehr 41

Feuerwaffe
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Das Gewehr 41 (G 41) war Deutschlands erster Versuch, für die Wehrmacht ein halbautomatisches Gewehr zu entwickeln und über das Prototypenstadium hinauskommen zu lassen.

Gewehr 41
Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung Gewehr 41
Militärische Bezeichnung SG41
Selbstladegewehr 41 (W)
Einsatzland Deutschland
Entwickler/Hersteller Carl Walther GmbH /
Berlin-Lübecker Waffenfabrik
Zella-Mehlis
Entwicklungsjahr 1940/41
Produktionszeit 1941 bis 1943
Modellvarianten G41(M), G41(W)
Waffenkategorie Gewehr
Ausstattung
Gesamtlänge 1124 mm
Gewicht (ungeladen) 4,7 kg
Lauflänge 546 mm
Technische Daten
Kaliber 7,92 x 57 mm
Mögliche Magazinfüllungen 10 Patronen
Munitionszufuhr Durch Ladestreifen von jeweils 5 Schuss
Kadenz 40 Schuss/min
Anzahl Züge 4
Drall Rechts
Visier Kimme und Korn
Verschluss Mauser: Drehriegelverschluss
Walther: Stützklappenverschluss
Ladeprinzip Gasdrucklader
Listen zum Thema
Datei:Walther G41 8 x 57 IS Semi-Automatic Rifle.jpg
Walther-Version

Die Streitkräfte wollten damit mit den russischen Streitkräften gleichziehen, in deren Bestand sich Selbstladegewehre des Typs Tokarew SWT-38 bzw. Tokarew SWT-40 befanden und denen man nichts entgegensetzen konnte. Da die höheren deutschen Truppenführer und Beschaffungsoffiziere dem Konstruktionselement des angebohrten Laufs nicht trauten (was auch der Grund für die schleppend verlaufenen ersten Testreihen in den 20er und 30er Jahren gewesen war), machten sie den Konstrukteuren zur Auflage, dass bei dem Selbstladegewehr für den automatischen Nachladezyklus der Lauf nicht angebohrt sein dürfe. Als weitere Auflagen kamen noch hinzu, dass sich keine beweglichen Teile auf der Waffenoberfläche befinden sollten und die Waffe für den Fall eines Aussetzens der Ladeautomatik eine Repetiervorrichtung vorweisen sollte.

So entstanden das Gewehr 41 (M) von Mauser, dem Hersteller des bewährten Karabiners 98 k und das Gewehr 41 (W) von Walther. Sie besaßen beide eine Gasentnahme direkt an der Mündung, die das System kompliziert, teuer und anfällig machten. Während das Mauser-System einen Drehriegelverschluss (mit Kammerstengel wie beim Karabiner 98 k) aufweist, war die Walther-Konstruktion schon mit einem deutlich besseren Stützklappenverschluss versehen. Beide Versionen dieser Waffe waren an der Front nicht besonders beliebt, da sie äußerst anfällig für Staub und schussbedingte Verschmutzung waren. Letzteres ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass sie von hoher Fertigungsqualität mit niedrigen Toleranzen waren. Obwohl die Gewehre bei der Truppe nicht sehr beliebt waren, wurden Gewehre 41 (der Walther-Konstruktion) bis Ende 1943 gefertigt.

Von der Mauser-Version des Gewehres 41 wurden etwa 12 - 13.000 Stück hergestellt, was sie heute zu einem sehr seltenen (fast unbezahlbaren) Sammlerstück macht. Von der Walther-Version wurden etwa 115.000 - 130.000 Exemplare produziert. Das G 41 (M) wurde nur von den Mauserwerken in Oberndorf hergestellt, das Walther-Gewehr zunächst von Walther in Zella-Mehlis (Code:"ac"), später von der Berlin-Lübecker Waffenfabrik in Lübeck (Code:"duv"). Letztere sind die häufigeren.

Die Gewehre verschossen die Standardpatrone 7,92 x 57 mm. Das Magazin fasste zehn Patronen, war aber fest eingebaut und musste mit zwei Mauser-98-Ladestreifen à 5 Schuss geladen werden, was das Nachladen unter Kampfbedingungen zu einer umständlichen Prozedur machte.

Das Gewicht lag bei etwa 4,6 Kilogramm und die Mündungsgeschwindigkeit lag bei 745 m/s beim Gewehr 41 (W) und 776 m/s beim Gewehr 41 (M) aufgrund des geringfügig längeren Laufes.

Ab 1943 wurde unter dem Eindruck der gemachten Erfahrungen mit dem Walther-Modell das Gewehr 43 entwickelt und zur Frontreife gebracht.