Wappen | Karte |
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Wappen von Laichingen | Karte Laichingen in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Region: | Donau-Iller |
Kreis: | Alb-Donau-Kreis |
Geografische Lage: | 48° 29' n. Br. 09° 41' ö. L. |
Höhe: | 753 m ü. NN |
Fläche: | 69,84 km² |
Einwohner: | 10.787 (Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 89144-89150 (alte PLZ: 7903) |
Vorwahl: | 07333 |
Kfz-Kennzeichen: | UL |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 25 071 |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstraße 26 89150 Laichingen |
Website: | www.laichingen.de |
E-Mail-Adresse: | info@laichingen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Friedhelm Werner (FWV) |
Laichingen ist eine Kleinstadt in Baden-Württemberg, etwa 25 km westlich von Ulm. Sie gilt als die Leinenweberstadt auf der Schwäbischen Alb.
Allgemeines
Trotz seiner geringen Größe ist Laichingen die größte Stadt in der Umgebung. Sie nimmt deshalb gemeinsam mit Blaubeuren die Funktion eines Mittelzentrums wahr. Laichingen ist größte Gemeinde im Gemeindeverwaltungsverband „Laichinger Alb“ mit Merklingen, Nellingen und Westerheim. Der Sitz des GVV ist in Heroldstatt.
Geografie
Laichingen liegt auf der Laichinger Alb, einem Teilgebiet der Schwäbischen Alb. Es liegt auf einem früheren Vulkanschlot auf der Albhochfläche.
Wappen
Das Laichinger Wappen reicht bis ins Jahr 1570 zurück und zeigt ein blaues Schild mit einer gelben Egge.
Geschichte
Der Name Laichingen soll auf den Alemannenhäuptling Laicho zurückgehen, der hier im 5. Jahrhundert nach Christus eine Siedlung gründete.
Bis ins Mittelalter reicht die Tradition der Laichinger Leinenweberei zurück. Die kargen Böden auf der Alb gaben nicht mehr her, und so verlegten sich die Bewohner auf den Flachsanbau und auf den Broterwerb durch Handel mit der etwa 25 km entfernten Stadt Ulm. Eines der um 1677 errichtete Weberhäuser stand bis 2002 in Laichingen. Es wurde abgebaut und ist jetzt neu aufgebaut im Freilichtmuseum Beuren zu besichtigen. Noch heute sind viele, jetzt industriell fertigende, Webereibetriebe in Laichingen ansässig.
Früher war im Stadtzentrum Laichingens eine so genannte Hüle. Hülen bestanden aus verwittertem Vulkantuff. In ihnen sammelte sich Wasser und sie bildeten die Grundlage für viele Siedlungen auf der Schwäbischen Alb. Die Hüle diente als Viehtränke und zu Feuerlöschzwecken. Das Trinkwasser wurde mühsam aus den Tälern herangeschafft. Ab 1871 wurde die Albwasserversorgung geplant und gebaut, an die auch Laichingen angeschlossen wurde. In den 1950er Jahren wurde die Hüle dann zugeschüttet und wich dem heutigen Marktplatz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Laichingen erneut das Stadtrecht und ist seitdem eine richtige Stadt.
In den 1970er Jahren wurden einige umliegende Orte eingemeindet. Sie bilden heute die Stadtteile Laichingens.
Konfessionen
Laichingen ist überwiegend protestantisch. Neben einer evangelischen Kirche gibt es in Laichingen eine katholische und eine neuapostolische Kirche.
Eingemeindungen
- Feldstetten
- Machtolsheim
- Suppingen
Politik
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Die erste Amtszeit von Friedhelm Werner endete am 18. Dezember 2004. Am 10. Oktober 2004 wurde er mit knapp 68 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Mitbewerber Fritz Ruff erhielt 30,99 % und Werner Tereba 1,12 % der abgegebenen Stimmen.
Gemeinderat
Ergebnis der Wahl zum Gemeinderat am 13. Juni 2004: (22 statt 24 Sitze)
BWV | 40,0 % | (+8,8) | 9 Sitze | (+2) |
LAB | 25,3 % | (+3,5) | 6 Sitze | (+1) |
CDU | 20,6 % | (-4,9) | 4 Sitze | (-2) |
IGEL | 14,1 % | (+3,7) | 3 Sitze | (=) |
Andere | 0,0 % | (-12,2) | 0 Sitze | (-3) |
Städtepartnerschaften
Seit 1986 besteht eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Ducey.
Wirtschaft und Infrastruktur
Traditionell sind in Laichingen Weberbetriebe ansässig. Auch die Eisenverarbeitung, insbesondere der Werkzeugbau blühte im 20. Jahrhundert in Laichingen auf.
Laichingen beheimatet das "Interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet Laichinger Alb" (IIG) des Zweckverbandes mit Heroldstatt, Merklingen, Nellingen und Westerheim.
Verkehr
Der ÖPNV wird durch den Donau-Iller-Nahverkehrsverbund gewährleistet. Von 1901 bis 1985 war Laichingen über die Nebenbahn Amstetten - Laichingen an das Schienennetz angeschlossen.
Laichingen verfügt über einen eigenen Flugplatz, der seit 1964 durch den Flugsportverein Laichingen e.V. betrieben wird. Er hat den Status Sonderlandeplatz, der ICAO-Code lautet EDPJ.
Medien
In Laichingen befindet sich eine Lokalredaktion der Schwäbischen Zeitung, außerdem erscheint im Ort eine Lokalausgabe der Südwest-Presse.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Laichinger Tiefenhöhle
Bekannt ist Laichingen auch durch die Laichinger Tiefenhöhle, die einzige zur Schauhöhle ausgebaute Schachthöhle in Deutschland, die eine begehbare Tiefe von 55 m aufweist. Die Höhle liegt etwa 1 km südlich von Laichingen. Sie wurde 1892 von dem Sandgräber Johann Georg Mack zufällig entdeckt.
Museen
- Heimat- und Webereimuseum Laichingen (in einem Gebäude der Kirchenburg)
- Höhlenkundliches Museum (bei der Tiefenhöhle)
Bauwerke
- St. Albans Kirche (Kirchenburg)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1911, 13. November, Karl Baur, † 12. Oktober 1963 in Texas, deutscher Pilot
Sonstiges
Regelmäßige Veranstaltungen
Laichingen ist ein so genannter Marktflecken und hatte schon früh das Marktrecht. Die Gemeinde hatte durch ihre zentrale Lage und ihre Wichtigkeit auf der mittleren Alb das Stadtrecht verliehen bekommen, konnte dieses jedoch nicht annehmen. Das Stadtrecht wäre mit der Pflicht eine Stadtmauer zu bauen verbunden gewesen, und dies war für die arme Albgemeinde nicht machbar. Allerdings erhielten sie dennoch das Marktrecht. Der Pfingstmarkt ist z. B. seit 1788 verbürgt.
Noch heute finden jedes Jahr Märkte statt, die Tausende von Besuchern anlocken. An diesen Tagen ist die Innenstadt von Laichingen vollständig gesperrt und die Straßen mit Marktständen vollgestellt, die typische Marktprodukte verkaufen. Früher war dies eine Gelegenheit alle die Dinge zu kaufen, die nicht selbst produziert werden konnten, und so gibt es Kurzwaren und Messer, Töpfe, Keramik und Gläser, Arbeitskleidung, Unterwäsche, Hüte und Hemden zu kaufen. Für das leibliche Wohl gibt es Magenbrot und gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, türkischer Honig und natürlich gebratene Würste. Daneben gibt es Spielwarenstände, Blumenstände, Obst und Gemüse, seit einigen Jahren auch CDs, indische Tücher oder andere Modeartikel.
Eine traditionelle Marktspeise in Laichingen sind Kutteln. Es gibt sie vorwiegend an Ständen von lokalen Wirtschaften und Metzgereien zu kaufen.
Die Termine sind meist an kirchliche Feiertage gebunden, ändern sich also jährlich. Der Markt beginnt gegen 8 Uhr und endet meist um 17 Uhr. Früher begann der Markt bereits um 5 Uhr mit einem Viehmarkt, doch durch BSE, Schweinepest und andere Krankheiten wurden diese Viehmärkte wiederholt über Jahre ausgesetzt und sind deshalb inzwischen nur noch als Kleintiermärkte erhalten.
Jedes Jahr finden folgende Märkte statt:
- Ostermarkt, Ostermontag (28. März 2005)
- Pfingstmarkt, Pfingstmontag (16. Mai 2005)
- Kirchweihmarkt, Montag nach Kirchweih, dritter Sonntag im Oktober (17. Oktober 2005)
- Andreasmarkt, 30. November 2005
- Weihnachtsmarkt, 10. Dezember 2005
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Laichingen
- Tiefenhöhle und Museen
- Verein Lust auf Internet e.V. mit Informationen zur Laichinger Alb
- Militär am Standort Feldstetten 1895 bis 2007: Truppenübungsplatz, Remonteamt Breithülen, Herzog-Albrecht-Kaserne, Lager Feldstetten und Gerätehauptdepot.